M1076 Paderborn und M1255 Passau der Bundesmarine / WHV und Passat / 1 : 250

  • Hallo Gemeinde,


    wie bei mir üblich, wird allgemein vor der Bendigung des laufenden Projekts der Folgebau bereits auf Kiel gelegt. So auch diesmal. Die Fregatte Baden Württemberg wartet noch aufs Takeln und zwei neue Modelle wurden begonnen. Diesmal für mich ein Novum. Ich baue gleichzeitig zwei Modelle, immer Abschnittsweise, sodass ein direkter Vergleich über Konstruktion etc. gegeben sein sollte. Ich habe mir dazu zwei Minensuchboote der Bundesmarine ausgesucht. Wie wohl allgemein bekannt, war nach der Gründung der Bundeswehr die Marine anfangs auf alte Pötte aus WW 2 bzw. Leihgaben der Allierten angewiesen. Ab Ende der 50-iger Jahre kamen dann die ersten neuen Schiffe zur Indienststellung. So auch die beiden Typen Paderborn der Lindau-Klasse von deutschen Werften und Passau der Vegesack-Klasse aus Frankreich. Das WHV-Modell hatte ich vor 50 - 60 Jahren schon mal gebaut, das von Passat ist für mich neu. Zum Passat-Modell gibt es auch eine Ätzsatz, den ich mit geordert habe. Bin selbst gespannt, wie der Parallelbau funktionieren wird und wie der Bastlergemeinde das zusagt.


    Anhand der Bodenplatten ist zu erkennen, dass die Boote sich größenmäßig wenig unterscheiden.



    Bei Passat werden Längsträger und spanten grundsätzlich verdoppelt, bei WHV nicht. Ich bevorzuge aber die stabilere Variante und habe deshalb auch die Spanten der paderborn verdoppelt. Nachdem ich das auch mit dem Deck vorhabe, wurde die Spanten auf den Decksauflageflächen entsprechend der doppelten Stärke etwas kürzer ausgeschnitten. Beim Mittelspant des WHV-Modells habe ich auch auf die wechelseitige Verklebung der Laschen verzichtet, den Mittelträger auch verdoppelt und stumpf auf die Bodenplatte geklebt. Die Abbildung zeigt die Spanten nur aufgelegt, noch nicht verklebt. Da ist auch zu erkennen, dass Passat im Bugbereich Stringer verwendet und teilweise zwei Längsträger verwendet.



    Ein weiterer Unterschied der Konstruktion ist, dass Passat mit Laschenverbindungen arbeitet (Bild), während bei WHV Schlitze zum EInschieben der Decks vorhanden sind.



    So habe ich mich dann Stück für Stück vorgearbeitet. Das Vorschiff der Passau habe ich komplett vor dem Befestigen auf der Grundplatte zusammengesteckt und verklebt. Geht für mich einfacher und vermeidet ein Verziehen. Bei so kleinen Segmenten kein Problem.



    Die Bilder der Paderborn zeigen die Änderungen (Verstärkung/Laschen) auf.


  • Die beiden Hauptdecks, jeweils verdoppelt, sind auf dem Spantengerüst angebracht. Hier Passat



    und da WHV.




    Weiter mit der Paderborn. Die Bullaugen und Fenster des WHV-Modells sind in sehr intensivem Blau gehalten. Wirken unnatürlich. Auch ist der Druck da alles andere als genau. So habe ich mich dazu entschieden, die zu "verglasen". Seht die Bilder dazu.




    Bei WHV ist der Spantenunterbau für die Brücke durchgängig. Deshalb im Backdeck die Schlitze.




    Vor dem Verkleben mit dem Spantengerüst habe ich das Deck erst etwas über Längsträger und Spanten geschoben, dann erst eingeleimt und verklebt.







    Statt des Kartons habe ich den Niedergang aus meinem Ätzvorrat gefertigt.


  • Hallo Günter,
    das wird ein interessanter Vergleichsbau werden.
    LG
    Kurt

    N'Abend Kurt,


    das hoffe ich schon. Und: herzlich willkommen.


    Und dieselben Bauschritte beim Passat-Modell.


    Hier ein weiterer Unterschied. Dr. Budelmann, der Konstrukteur, verwendet zum Verkleben der Wände ein Laschensystem. Das genaue Ausrichten der Laschen ist nicht unbedingt einfach. Aber zum Verkleben der Wände selbst ist das dann besser und sicherer als das (alte) Laschensystem, geknickt an der Wand. Nach meiner Auffassung.



    Hier dann die Bilder vom Weiterbau.






    Und abschließend beide Modell im selben Baufortschritt.



  • Moin Günter,
    beides sind schöne Schiffe, die Passat-Variante, die übrigens Wilfried Wieczorek konstruiert hat, aber deutlich besser. Von ihm gibt es aber auch eine Konstruktion des anderen Schiffes, die aber leider nie veröffentlicht wurde.
    Gruß aus Flensburg
    Jochen

  • Hallo Günter,
    bei den nebeneinandergestellten Spantengerüsten mit Deck zeigt sich schon sehr deutlich der Fortschritt im Kartonmodellbau. Die feiner gezeichnete Plankenstruktur, der Trog für die Minenwinde und die zahlreichen Details auf dem Deck sprechen da eine deutliche Sprache.


    Was das System der L-Profile anbelangt, bin auch ich der Meinung, daß es sich um ein einfaches, aber sehr effektives System handelt. Es ist überdies recht einfach selber herzustellen, so daß man bei anderen Konstruktionen sich nicht unbedingt auf Knicklaschen an den Aufbauwänden einlassen muß.
    LG
    Kurt

  • Moin Jochen,


    danke für den Hinweis. Es ist so,wie Du sagst. Die Konstruktion stammt von Wilfried Wiecorek, die Ätzplatine von Dr. Henning Budelmann und der Kontrollbauer war Andreas Jakobsen. Und wenn die drei was zusammen machen - kann nur Gutes heraus kommen. Ist Dir bekannt, wer das WHV-Modell konstruiert hat ?


    Ich hab den Bericht von Wilfried auch verfolgt. Schade, dass wir nur den virtuellen Spass daran haben/hatten.


    Hallo Kurt,


    so ist es - wenn mann die direkte Gegenüberstllung sieht, fällt's eindeutig mehr auf. Wobei ich jetzt schon sagen kann, dass die WHV-Konstruktion absolut exakt und passgenau ist.


    Servus Hagen,


    freut mich (hätte mich sonst auch gewundert). Hab übrigens noch einen Parallelbau in Absicht, wenn der aktuelle gefallen sollte.


    Dieter, danke für den Daumen.


    Günter

  • Die Bordwände der Paderborn werden vorbereitet. Drei Teile sind da zusammen zu fügen. Die Speigatten sind hier lt. Anleitung nicht für ein Ausstechen vorgesehen. Ich hab's aber getan. Die schmalen Stützen sind "von hinten" mit Sekundenkleber gefestigt worden. Zum Zusammenkleben der Bordwandteile habe ich wieder die "Jabietz-/Fietesche.Weißleimwulst-Technik" angewandt. Seht die Bilder dazu.




    Die Kontruktion der Passau ist durchaus vergleichbar. Hier ist aber von vernherein die "Lochvariante" vorgesehen.


  • Moin Günter,
    ich bin mir ziemlich sicher, dass es von Gerhard Neubert stammt.
    Gruß aus Flensburg
    Jochen

  • Ob die unterschiedliche Konstruktionsweise der Heckspiegel vorbildbedingt unterschielich ist, weiß ich nicht.


    Bei WHV sind verdoppelte Streifen aufzukleben.




    Bei Passat ein "ausgestochener zweiter Spiegel" in einfacher Kartonstärke.



    Dann beide Heckspiegel nebeneinander.



  • Bei der Paderborn sind die Scheuerleisten zu verdoppeln. Die kommen dann genau auf der Klebelinie zu liegen. Prima so. Durch das genaue Zusammenfügen der Teil ergibt sich die Rumpfform fast von alleine.




    Kein Wunder, dass dann beim Anbringen die Sache bestens hinzukriegen war. Dass ich die Decks verdoppelt hatte war aber sicher zielführend.








    Die Passau bekam Scheuerleisten in einfacher Stärke, dafür eine mit aufgedoppelter halber Breite. Auch hier war ich zufrieden. Wilfried hat hier am Heck einen leichten "Überstand" gewährt.



  • Hier nochmal die Unterschiede der Scheuerleisten bei beiden Modellen.




    Schanzstützen hat im Bogen nur das Passat-Modell. Aber da die im Bogen doppelt sind und auch noch in der richtigen Anzahl musste ich mir für den WHV-Oldie nichts extra schnitzen. Seht die Bilder der beiden im Vergleich nach der Fertigstellung der Rümpfe. Stapellauf!






  • Die Vergleiche der unterschiedlichen Konstruktionen sind sehr interessant und aufschlussreich, Günter!


    Von Beginn an Pflichtlektüre.



    Viele Grüße
    Roland

  • Hi Günter,


    feine Baufortschritte! daumen1


    Als meine WHV-Minensucher 2009 mit den Bau-Nr. 51 und 52 im Bau waren, hatte ich an sowas wie Schanzkleidstützen noch gar nicht gedacht - vielleicht schicke ich sie nochmals in die Werft.... denk1


    Servus
    hvt

  • Hallo Günter
    Habe ein paar tage nicht reingeschaut und schon hattest für zwei Schiffe Stapellauf. Ich werde ab und zu reinschauen denn alles ist wie immer sauber gebaut.


    lg


    Otto

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