Sklej Model Nr.5 Englisches 42-Pfünder Schiffsgeschütz

  • Hallo zusammen,
    nun werden sich einige wundern, was ich da bauen möchte. Natürlich bleibt SMS Vaterland mein derzeitiges Hauptprojekt, aber ich habe diesen Bogen zufällig in dem Baubericht über den italienischen Panzerwagen von Sklej Model gesehen.
    Die Szenenmodelle kenne ich noch aus meiner Jugend, sie wurden damals von mehreren Firmen als Holzbausätze angeboten, recht teuer mit vielen Beschlagteilen aus Messing, ich glaube die üblichen Verdächtigen wie Steingräber, Krick oder Billing Boats waren dabei. Diese Ausschnittsmodelle von Batteriedecks alter Segelkriegsschiffe haben mich immer fasziniert, aber damals fehlte mir jegliche Ausdauer um einen Holzbausatz sauber bis zum fertigen Modell zu bauen. Das hatten schon mehrere Anläufe gezeigt ..... verlegen1
    Ich habe mir also diesen Bogen näher angeschaut und einfach mal, inklusive Laser-Satz bestellt. Einfach mal Papier und Karton zusammenkleben, eine kleine Abwechslung zum konzentrierten Gefummel an meinem Eigenentwurf.


    Der erste optische Eindruck des Bogens ist sehr gut, erfreulicherweise ist die Holzstruktur auf den Teilen deutlich intensiver und realistischer als auf dem Titelblatt. Das Deck und einige andere Teile weisen auch deutliche Spuren der Abnutzung auf.
    Es ist mein erster Bogen der eine rein polnische Bauanleitung hat und auch das erste Mal, daß ich gelaserte "Spantenteile" verwende. Also vorsichtig rantasten ......





    Der Bau der Bordwand erscheint recht einfach, beim Geschütz selbst muß dann eine Vielzahl von Scheiben und Ringen hintereinander gesetzt werden. Einige Ringe, Ösen und Haken muß man aus Messingdraht selbst formen und natürlich wird ein wenig Takelgarn (1mm und 3mm stark) benötigt. les 3


    Ich war sehr neugierig und habe gleich begonnen die großen "Bretter" für das Deck und die innere Bordwand zu tapezieren. Die bedruckten Teile passen sehr gut, es ist meist rundum ein minimaler Überstand vorhanden den man vor dem Verkleben bearbeiten kann. Besser als zu klein ...... motz1




    Die innere Auskleidung der Stückpforte klappt daher fugenlos, auch sind die Ausschnitte in den gelaserten Teilen und auf den bedruckten Teilen absolut deckungsgleich.
    Der Bau macht Spaß happy 2 bald geht es weiter.
    Soweit mein erster Eindruck,


    viele Grüße
    Markus

  • Da schaue ich Dir gerne über die Schulter. Der Bogen befindet sich auch noch in meiner Sammlung.

    tschö1 Christian


    "Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."

  • Vielen Dank für die netten Beiträge und die Likes, dieser Bogen scheint ja doch einige von Euch zu interessieren ! freu 2
    Heute geht es zunächst mit den drei Spantenteilen weiter, die aus je drei Lagen gelaserten "Brettern" gefertigt und dann mit den bedruckten Teilen verkleidet werden. In gleicher Weise werden die beiden Bänke für die Geschosse und die Entersäbel hergestellt.



    Vor dem Einbau dieser Teile sollte man auch die ersten "Beschläge" fertigen, vier Augringe für die Zurrings des Geschützes und vier Haken für die Lagerung von Rohrwischer und Stopfer. Habe ich aus weichem Messingdraht 1mm gebogen. Löcher lassen sich einfach mit einer Nadel bzw. Stopfnadel erstellen, der gelaserte Karton innen ist sehr weich. Dann mit Weißleim einkleben.
    Das ist besonders beim Auge links unten (siehe roter Pfeil) wichtig, wenn erstmal die Bank mit den Geschossen drin ist, wird es fummelig dieses Teil einzubauen .... denk1
    Die Geschosse beinhaltet der Bogen nicht, es werden Kugeln mit einem Durchmesser von 7mm vorgegeben. Also im Modeschmuck-Nachlass meiner Mutter gekramt ..... und schon hatte ich die passenden Perlen. Ein Tropfen Leim ins Fadenloch, schwarze Arcylfarbe drüber, Geschosse fertig. Beispielhaft habe ich auch einen Entersäbel angefertigt, die Klinge gefällt mir aber gar nicht. Ich glaube da muß noch "natural steel" von Vallejo drüber.



    Dann kommt der Schandeckel an die Reihe, wieder massiv aus drei Lagen Lasercut-Teilen gefertigt und mit den bedruckten Teilen verklebt. Er passt hervorragend auf das bisherher gebaute Wandgerüst.
    Dann kommt mein Angstgegner - die Verkleidung der Bordwand. Aber meine Befürchtungen waren völlig unberechtigt, passt unglaublich gut auf die vorgegebene Struktur, Oberkante bündig unter den Schandeckel geklebt, dann den Rahmen der Stückpforte verklebt, dann links und rechts auf den jeweils äußeren Spanten.



    Auch die seitlichen Verkleidungen mit den rotbraunen Flächen war kein Problem, alle Teile passen rundum ohne jeglich Nachbearbeitung. Höchst erfreulich und entspannt zu bauen ! happy 2



    Wie schon mehrfach erwähnt haben alle bedruckten Teile einen minimalen Überstand zu den gelaserten Teilen. Ich habe das als sehr vorteilhaft empfunden, man muß nichts Flicken oder mit Gewalt zurechtziehen.
    Durch diesen Überstand bedingt sollte man aber alle "Umleimer" bei Spanten, dem Schandeckel und die rotbraune Aussenverkleidung, Kante auf Kante verkleben. Lieber nicht versuchen diese Teile auf den Flächen der gelaserten Teile zu verkleben ! Das endet, durch die Überstände, garantiert in einem Drama ......... frech 2




    Der Druck ist durchgehend sehr stabil und ich konnte überall mit einem feuchten Finger über die Klebekanten fahren ohne auch nur minimalen Abrieb zu verursachen. Sehr vorteilhaft, die stumpfen Klebekanten werden so sauber und stabil. Weiterhin muß ich erneut die Faber-Castell brush-pens aufs höchte loben, ich habe hier mehrere Brauntöne verwendet die zur Kantenfärbung einfach ideal sind. les 3
    Habe fertig für heute, morgen geht es mit SMS Vaterland weiter .....
    Demnächst dann auch hier mit dem eigentlichen Geschütz


    viele Grüße
    Markus

  • Hallo Zusammen,


    nachdem ich in der letzten Woche an der SMS Vaterland gut vorangekommen bin habe ich mir heute einen "entspannten" Tag mit dem 42-Pfünder gegönnt .... wie "entspannt" - wird sich noch zeigen. traurig1


    Deck und Bordwand sind ja fertig, und nun geht es mit der Lafette der Geschützes weiter. Sie besteht hauptsächlich aus einer Grundplatte und den beiden Seitenwänden mit den Rohrlagern. Diese drei Teile werden wieder sehr massiv, aus dicken gelaserten Brettern wird die Form vorgebaut, dann die Flächen mit den bedruckten Teilen beklebt und die Schmalseiten wie mit einem Umleimer abgedeckt.
    Wie bisher passte alles wunderbar, ich war schon wieder völlig euphorisch. Auf dem ersten Foto die einzelnen Teile, die schlichte aber schöne Konstruktion ist erkennbar. Auf dem zweiten Foto, Stellprobe der fertigen Teile, deutet sich das Unheil an .... ... die Stirnseiten der Seiten zeigen zur Rückseite der Grundplatte !



    Ha, habe ich bei der Passprobe bemerkt und schmunzelnd den Kopf geschüttelt. Also mutig den Leim angerührt und geklebt. Erst eine Seite, 5 Minuten trocknen lassen, dann die zweite, den verbindenden Holzblock und den Draht eingepasst, mit Gewichten beschwert. Irgendwie etwas schief, also Gewichte wieder runter und gedrückt, gezogen ......... infolge beginnender Demenz hatte ich die Teile doch wieder genau so verkehrt wie auf dem Foto Nr. 2 verleimt ! frech 5
    Weißleim bindet schnell ab, also war grobe Gewalt notwendig um die Teile wieder auseinander zu bekommen. Leichte Verluste vom Druck der Grundplatte, beschädigte Kanten, Kratzer ......... nicht schön. Das Problem liegt aber nicht im Bogen - das Problem sitzt 50cm vor den Teilen und glotzt ungläubig darauf.
    Also alles einigermaßen ausgebessert, Klebstoffreste entfernt und ein neuer Anlauf. Das Ergebnis sieht so aus, die Naht zur Grundplatte ist nicht schön, deutlich erkennbar, auch einige andere Macken bleiben.



    Aber nicht aufgeben, weiter ging es mit aus Messing- und Eisendraht zu fertigenden Beschlägen. Diese Biegerei ist nicht meine Lieblingsbeschäftigung, aber es hat letztlich geklappt. Die Teile aus Messingdraht bekamen einen Anstrich mit "Vallejo natural steel", da alle Beschläge aus Eisen waren. Dann habe ich noch die Richtkeile gefertig, diese werden erstaunlicherweise hohl und ohne jegliche LC-Teile gebaut.



    Unter die Grundplatte kommen zwei massive Vierkanthölzer durch die die Achsen der Räder geführt werden. Die Räder selbst werden wieder mit mehreren Scheiben aus LC-Pappe gefertigt, sehr angenehm. Achsen und Räder werden fest miteinander verklebt, die Räder sind später also nicht drehbar. Aus meiner Sicht kein Nachteil für ein Standmodell und ich habe es auch so belassen.
    Erster kleiner Schwachpunkt im Bogen: Die Knebel/Stecksplinte mit denen die Räder auf der Achse fixiert werden. Die bedruckten Teile sind teilweise seitenverkehrt und die Markierungen auf Rad und Nabe sind etwas zu groß. Ich habe die Knebel mit Farbe behandelt und auch die Markierungen etwas kaschiert, so geht es wieder.




    Dann noch die Achshölzer unter die Grundplatte kleben ( Achtung ! vorn und hinten nicht verwechseln ! verlegen1 ) und dann ist die Lafette - bis zum Einbau des Rohres und der Anbringung der Zurrleinen - erstmal fertig.



    Den Anblich der "Explosionszeichnung" des Rohres erspare ich Euch erstmal, das ist nichts für schwache Modellbauer-Nerven.
    Ich bleibe dabei - der Bogen ist bisher sehr gut und macht Spaß ! happy 2


    Viele Grüße
    Markus

  • .......... ich kann es mir nicht verkneifen, für die Unerschrockenen hier eine Vorschau des Aufbaus des Rohrbodens .... alle Anderen bitte wegschauen !



    Da bekomme ich Aa ...a... Angst ! schwitz1
    Gruß Markus

  • .... im Kartonmodellbau nennt man das dann wohl SCHEIBENKLEISTER cool2 weil auf knapp 10cm 42 Scheiben und meist ein dazugehöriger, konvexer oder konkaver Ring zu verkleistern sind.
    Ahhh .... dann ist das kein 42-Pfünder sondern ein 42-Scheibler. Ich kann halt kein polnisch .......


    Gruß Markus

  • Hallo Markus


    Habe ich bisher verpasst... Ein richtig geiles Modell! Solche Fragmente faszinieren mich auch, allerdings habe ich auch noch nie eins gebaut.
    Aber ich schaue Dir mal gerne zu und wer weiss, vielleicht motivierst Du mich auch zu diesem Experiment!
    Derzeit warte ich noch immer das Ende meiner kompletten Bastel-Unlust ab. Vielleicht hilft da Dein Bericht ja auch?


    Beste Grüsse
    Peter

  • Hallo Peter,
    das wäre schön, dieser Bogen in Verbindung mit den gelaserten "Brettern" ist bisher ein entspanntes Spaßmodell mit optisch sehr ansprechendem Ergebnis ! (Anm.: persönlicher Eindruck freu1 )
    Ich denke ein gutes therapeutisches Mittel bei Lustverlust,


    bin gespannt, viele Grüße
    Markus

  • Hallo Markus,


    prima Fortschritte beim 42-Pfünder!


    Was für Fäden wirst Du verwenden, von der Montagezeichnung her müssen die ja z.T. recht massiv sein.


    Curmudgeon

  • Hallo Curmudgeon,


    die Bauanleitung sieht 1mm-Takelgarn für die beiden Taljen und 3mm-Takelgarn für die Rücklaufsicherung vor. Ich habe noch eine kleine Rolle helles 1mm-Garn von Billing Boats in meiner Grabbelkiste gefunden, wenn ich es in heißem Kaffee bade bekommt es die richtige Farbe. Ein Stück liegt auf dem letzten Foto neben der Lafette. 3mm habe ich noch nicht, bisher habe in Netz nur Garne bis 2,5mm gefunden. Vielleicht reicht das, vielleicht starte ich auch eine Umfrage ob mir einer der "Takelkünstler" ein passendes Stückchen verkaufen kann. Gut 20cm dürften ja reichen.


    Viele Grüße
    Markus

  • Hallo Markus,


    vielen Dank für Deine Antwort, das 3mm Garn bereitet mir auch schon eine Weile Kopfzerbrechen, sonst wäre das Modell ein tolles Geschenk für meinen Vater, der sich sehr für diese Eopche der Seefahrt interessiert.


    Herzliche Grüße


    Curmudgeon,

  • Hallo Markus,
    da gibt es noch ein geschlagenes Garn mit der Bezeichnung "Morope". Es ist in verschiedenen Stärken und Farben erhältlich. Frag mal Tante Google.
    LG
    Kurt

  • Hallo Kurt,
    vielen Dank für den Tip, Morope kenne ich, ich habe auch bei der Modelropery nachgeschaut. Dort gehen die Durchmesser listenmäßig nur bis 2,5mm und die Garne sind aus Polyester.
    Bei der oben verlinkten "Modell-Seilerei" gibt es eine deutlich größere Auswahl, auch alle Garne aus Baumwolle, so daß man sie selbst mit Kaffee oder Tee einfärben bzw. nachfärben kann.
    Gestern bestellt, Banküberweisung, gestern Zahlung bestätigt, heute Versandmeldung. Da kann ich bisher nicht meckern .....


    Viele Grüße
    Markus

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