Scharnhorst III 1:250 AGfBM

  • Hallo Freunde,
    auf Wunsch eines Modellbaufreundes ziehe ich nun eine Rekonstruktion vor. Es ist die Scharnhorst. Nein nicht die
    große vom Gröfaz und auch nicht die nicht ganz kleine SMS vom Kaiser, es ist die wenig bekannte
    Scharnhorst III vom Bundeskanzler. Etwas mehr Hintergrundwissen über dieses wenig bekannte Schiff und
    auch ein paar Bilder gibt es hier http://de.wikipedia.org/wiki/Scharnhorst_(F_213)
    Der Bogen ist die erste Veröffentlichung des AGfBM (Arbeitskreis frühe Bundesmarine). Die zweite
    Veröffentlichung, die Westerwald ist gerade erschienen und es soll so etwa im Jahresrhytmus da noch das
    eine oder andere schöne Schiff kommen.
    Ja wo bekommt man den Bogen? Es ist ein Download, aber kein freier, man muß dafür bezahlen und das
    geht dann über eine Mail an den Passat Verlag.
    Vor dem Anschnitt steht der Ausdruck. Ich hatte mir nach dem Erstehen der Datei gleich einen Ausdruck auf
    meinem alten Epson gemacht. Da es inzwischen einen Korrekturbogen gibt, habe ich den dann mit meinem
    zwischenzeitlich erworbenen Brother ausgedruckt. Der Unterschied ist erheblich, so daß ich nochmals
    komplett neu gedruckt habe (Bilder 1 und 2, links Epson, rechts Brother).


  • Nach der ersten Durchsicht möchte ich den Bogen als liebevoll gestaltet bezeichnen, so daß sich Erwerb und
    Bau sicher lohnen. Das eigentliche Ereignis ist aber die nur als umwerfend zu bezeichnende von Peter Hurler
    gestaltete Ätzplatine. Eine Unzahl filigraner Teile wartet darauf verbaut zu werden (ich hoffe, daß ich
    annähernd alle unterbringen werde ).
    Auf der Platine sind gute Ideen verwirklicht. So haben z.B. die Schotts Stellräder, die aufgesetzt werden und
    die Fußpferde sind zweigeteilt, so daß sie leichter anzubringen sind. Im ganzen Stück ist es bei manchen Ätz- oder
    LC-Sätzen schwierig, die Fußpferde über die Schlote zu streifen.
    Der Arbeitskreis plant auch die Herausgabe der Radarschulfregatte Scheer, für die dann auch Peter Hurler
    eine sicher reichlich bestückte Ätzplatine entwerfen wird.
    Also zwei Herausforderungen, ein schöner Bogen und eine vielteilige sicher ebenso schöne Ätzplatine.



  • Und nun geht es los. Das Spantengerüst besteht aus einer zu verdoppelnden Grundplatte und ebenfalls zu
    verdoppelnden Spanten. Eine Konstruktionsweise, die zu erstaunlich festen Spantengerüsten führt. Die einzige
    Veränderung die ich vornehme ist, für die Auflage der Decksenden an den Querspanten keine Laschen zu
    verwenden sondern Auflieger aus verfierfachtem Karton (Bild 1). Meine Erfahrung ist, daß das einen
    stabilieren Aufleger als eine Knicklasche ergibt.
    Der Mittelteil erhält zwei Längsspanten (Bild 2) und insgesamt wird das Schiff mit reichlich Spanten versehen
    (Bild 3).



  • Damit aber nicht genug, es gibt auch noch Stringer (Bild 1 und 2) und ich baue Bleigewichte ein um das plane
    Liegen des Rumpfes zu unterstützen (Bilder 3 und 4).
    Die Decks werden auch verdoppelt, so daß sich wohl kein Spant durchdrücken wird.
    Und dann die große Überraschung, das Deck ist zu lang oder der Rumpf zu kurz.
    Des Rätsels Lösung, das Spantengerüst war mit dem EPSON Drucker ausgedruckt und die Drucker liefern
    wohl nicht nur unterschiedliche Farben, sondern auch Größen.
    Der Unterschied ist überraschend deutlich (Bild 5).
    Nun denn, nochmals ein Spantengerüst bauen zu müssen ist ja kein Tsunami .
    Wilfried läßt sich ja in der Bauanleitung über die unterschiedlichen Druckergebnisse aus und er hat wohl
    recht.




  • Nun passt das deck auch (Bild 1). Erfreulicherweise werden keine Spanten durch Schlitze gesteckt oder
    geknickt, es gibt ein weiteres autonomes ´verdoppeltes Spantengerüst (Bild 2) und L-Profile für die
    Aufbauwände (Bild 3). Ein Aufbau, wie ich ihn liebe.



  • Hallo Kurt,


    sehr schön das Du uns noch einmal das Entstehen Deiner Scharnhorst zeigst.
    Ich denke dieser Baubericht ist ein Muß! Denn nach Studium der Bauanleitung taten sich bei mir einige Fragezeichen auf. denk1
    Dein Bericht wird also Nachbauern eine große Hilfe sein. klasse1

  • Moin Kurt,


    kann ich mich den o.a. Ausführungen von Andreas nur anschliessen:
    Deine Berichte sind immer für Nachbauern sehr gut geschrieben und erläutert ! daumen1


    Nun die SCHARNHORST,
    ich freu 2 mich und bin gespannt auf die nächsten Einstellungen hier von Dir !! danke1

  • Hallo Andreas,
    Hallo Holger,
    wenn meine Bauberichte anderen Modellbauern beim Bau ihrer Modelle helfen, fühle ich mich reich belohnt.
    LG
    Kurt

  • Die Scharnhorst III ist wohl nicht gerade das Modell, das ein Neueinsteiger sich als ersten Bau aussuchen
    wird. Dazu ist das Schiff zu unbekannt.
    Das ist auch gut so, denn die Gestaltung des Bogens setzt eine gewisse Erfahrung des Erbauers voraus.
    Wilfried hat weitgehend auf eine Nummerierung der Bauteile verzichtet. Man muß sich an dem in der Datei
    enthalteten erfreulich ausführlichen Baubericht orientieren. Das setzt natürlich voraus, daß man weiß wie so
    ein Teil auf dem Bogen etwa aussehen könnte und man muß sich auch ein wenig in den Gedankengang des
    Konstrukteurs hineindenken.
    Verbreitet ist die Ansicht, daß der Bau eines Modells mit einem Ätz- oder LC-Satz leichter ist. Das würde ich
    zumindest für diesen Ätzsatz bestreiten, der zum großen Teil nicht etwa schwierig auszustichelnde
    Kartonteile ersetzt, sondern weit darüber hinausgeht.
    Es werden plastisch geäzte Schotts zum Aufkleben geboten und auf die ovalen Schotts sind die Stellräder
    aufzusetzen (Bild 1). Es gilt also zuerst eine etwa im Ton liegende Farbe anzumischen und dann die Details
    der Schotts herauszuarbeiten.
    Die ersten Exemplare kommen auf die Wand beim Deckssprung (Bild 2).
    Zusammen mit einigen Kartonteilen wird die achtere Aufbauwand dann plastisch gestaltet (Bilder 3 und 4)
    und das Hauptdeck kann dann darauf (Bild 5).
    Die Decks werden alle standardmäßig verdoppelt, weisen aber keine gedruckte Unterseite auf, es empfielt
    sich daher, die Decksunterseiten farblich anzulegen.
    Zu den Handrädern auf den Schotts ist anzufügen, daß ich sie ursprünglich mit Sekundenkleber aufgeklebt hatte. Da man den Rumpf ziemlich häufig in die Hand nehmen muß, verabschiedeten sich aber einige Räder recht schnell. Ich hatte mit Peter Hurler darüber gesprochen und der empfahl, sie mit Kittifix aufzukleben. Tatsächlich hält das besser als Sekundenkleber!




  • Beim Aufkleben des Decks ist eine kleine Markierung auf dem Deck zu beachten, die Bündig mit dem Spant
    sein sollte (Bild 1). Das ist wichtig damit das Deck richtig sitzt, denn es ist zweigeteilt. Diese
    Markierung hilft später auch bei der richtigen Ausrichtung der Bordwand.
    Die Bordwände haben ordentlich Bullaugen, die auch ausgestanzt und verglast werden wollen (Bild 2).
    Der Bogen enthält viele solcher kleiner hilfreicher Details. Da zeigt sich die modellbauerische Erfahrung des Konstrukteurs.


  • Die Bordwandtteile haben ordentlich Überlänge, so daß es kein Problem darstellen sollte, den Rumpf
    geschlossen zu bekommen (Bilder 1 bis 3). Die Bordwand mit dem Bug darf nicht am Deckssprung
    angeschlagen werden sondern man muß sich hier unbedingt an den Markierungsstrich auf Deck und
    Bordwand halten, da ein kleiner Rücksprung vorhanden ist, der dann mit einem Umleimer verkleidet wird (Bild
    4).
    Ankerklüsen kann man plastisch machen (Bild 5) ebenso die Notausstiegsluken (Bild 6).




  • Stelle konstruiert (Bild 1).
    Auf das Backdeck kommt die nächste Schicht Spanten (Bild 2).
    Und da war dann noch ein Kasten. Den setze ich mal auf das Poopdeck (Bild 3).
    Um das Spantengerüst schmiegt sich dann die Aufbauwand (Bild 4).



  • Und nun geht es daran, die Aufbauwand zu verfeinern (Bild 1 und 2). Da die Teile bereits auf der Bordwand
    gezeichnet sind, muß man das nicht unbedingt machen. Wilfried geht hier erfeulicherweise den Weg des
    Verdoppelns und Verdreifachens und erspart damit dem Modellbauer den Frust, eine 0,5mm starke Kante
    umzubiegen.
    Die großen Lüfter könnte man sich auch sparen, doch sind sie so prominent, daß man es machen sollte (Bild
    3) und so sieht es dann aus, wenn der Ätzsatz auch noch seinen Senf oder die Schotts hinzugegeben hat
    (Bilder 4 bis 6).




  • Das wieder verdoppelte Deck kommt darauf (Bild 1). Seitliche Stützen werden untergebaut (Bild 2). Wilfried
    schreibt in seiner Anleitung, daß diese nach Bedarf anzupassen sind. Ich habe in der Länge ca. 1mm
    Material weggeschnitten.
    Die vorderen Stützen reichen nicht bis zur Aufbauwand und sind daher nicht anzupassen (Bild 3). In beiden
    Fällen habe ich den Karton vorher mit Textilverstärker gehärtet und die fertig ausgeschnittenen Stützen
    nochmals damit behandelt.
    Ein Umleimer kommt um das Deck (Bild 4). Wilfried hat hier keine Knickmarkierungen angebracht. Der
    Streifen ist reichlich lang genug und schmiegt sich auch so an.



  • Es gibt eine neue Lage Spanten (Bild 1). Hier sind die Spanten numeriert. Da der Aufbau eine ansteigende
    Höhe hat, ist es wichtig, die Spanten in der vorgesehenen Reihenfolge anzukleben, die L-Profile kommen
    hinzu (Bild 2).
    Die Aufbauwand wird darum gelegt und beibt auch achtern offen (Bild 3). Das Brückendeck wird nun von hinten
    in den Aufbau eingeschoben (Bild 4). Daher solllte man bei diesem Teil, die Aufbauwände nicht an den
    Spanten festkleben.



  • Nun wird die vordere Brückenwand über die seitlich aufragenden Aufbauwände gezogen (Bild 1). Dazu ist ein
    sorgfältiges Vorformen anzuraten und der Niedergang kommt hinzu (Bild 2).


  • Unter die Auskragungen des Decks kommen Stützen. Ich habe die dazugehörigen Teile auf dem Bogen nicht
    gefunden. Da aber reichlich Farbreserveflächen vorhanden sind, war die Herstellung in "Heimarbeit" kein
    Problem (Bild 1).
    Auf der offenen Brücke gibt es zwei Podeste mit Grätings. Da ich die gerne etwas plastischer gehabt hätte,
    habe ich sie ausgeschnitten und mit gelasertem Gräting unterklebt (Bild 2). Die oberen Nocken bekommen
    ihre Schanz (Bild 3) ebenso die unteren (Bild 4).
    Auf dem Bogen sind dann noch zwei graue Rechtecke, über deren Verwendung vielleich gerätselt wird. Sie
    sind Verblendungen für die Unterseite der oberen Nocks (Bild 5).




  • An die unteren Nocks kommen die Positionslichter (Bild 1).
    Zu den oberen Nocks führen Niedergänge, die ich aus dem Ätzsatz nehme (Bilder 2 und 3). Wenn man den
    Ätzsatz für den Bau des Modells nicht verwendet, wovon ich abraten würde, gibt es Nocks auf dem Bogen
    auf denen die Stufen der Viedergänge aufgedruckt sind.
    Rechts und links an der Wand der offenen Brücke werden Kompasse angebracht, die wieder aus dem
    Ätzsatz stammen (Bild 4).
    Der Ätzsatz spendet dann auch noch Ankerklüsen für das Backdeck (Bild 5).




  • Der Brückenaufbau wird mit dem Spantengerüst für den Unterbau des Peidecks komplettiert (Bild 1).
    Bei der Verkleidung wird mit der hinteren Wand begonnen (Bild 2). Die Wand wird herum gezogen und das
    Deck aufgesetzt (Bild 3). Die Nocken bekommen kleine Streben (Bild 4).



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