SS "GREAT EASTERN", Brunels "Riesenbaby", der erste Ozeanriese Schreiber Verlag 1/200

  • SS GREAT EASTERN “-der erste Ozeanriese-



    Das Kartonmodell aus demSchreiber Verlag 1/200



    "ZweiEngländer, Brunel und Scott dirigieren jetzt den Bau eines Dampfschiffes von 680 Fuß Länge, mit 2600 Pferdekraft, welches in seiner furchtbaren Länge im Stande sein soll, auf zwei der höchsten Wogen im Sturm zugleich getragen zu werden, so daß das Schiff stets ruhig zwischen England und Amerika hin und herschießen würde."- So lautete eine Zeitungsmeldung aus dem Jahre 1853.





    Dieses Schiff möchte ich heute vorstellen. Das Kartonmodell aus dem Schreiber Verlag, habe ich in den Jahren 1991 /92 gebaut. Es ist bis heute eines meiner liebsten Modelle und auch das Lieblingsmodel l meiner Frau. Ein Modell, dessen reales Vorbild eine Geschichte hat,die durchaus Stoff für einen Roman oder eine Fersehserie bietet.Wenn man Schiffsmodelle baut, ist es eine spannende Sache, sich auch intensiv mit den Vorbildern zu befassen. Ich habe zum Thema GREAT EASTERN, während ich das Modell gebaut habe, sehr viel gelesen über das Schiff und seinen spannenden Lebenslauf. Daran möchte ich nun alle, die sich dafür interessieren und die vielleicht von diesem historischen Schiff etwas mehr wissen möchten, teilhaben lassen.
    Isambard Kingdom Brunel ( 1806 - 1859 ) war der Sohn des nicht[Blockierte Grafik: http://cdncache-a.akamaihd.net/items/it/img/arrow-10x10.png] minder bekannten Marc Brunel, er war ebenfalls Ingenieur und ein berühmter Konstrukteur. Brunel, der schon mit 20 Jahren leitender Ingenieur beim Bau des Themsetunnels wurde, hat neben Eisenbahnen Tunnels und Brücken, vielen bekannten Bauwerken, auch Schiffe konstruiert.Insgesamt nur drei, aber alle sind in die Geschichte eingegangen. Die GREAT WESTERN, von 1838 als erstes Passagierschiff mit Dampfantrieb,das in einem regelmäßigen Liniendienst eingesetzt wurde.



    Die GREAT BRITAIN, von 1845, die heute noch als Museumsschiff erhalten ist, war das erste ganz aus Eisen gebaute Großschiff und das erste Passagierschiff mit Schraubenantrieb.
    Es hatte einen Doppelboden und die Masten waren zwecks der Reduzierung des Widerstandes beim Dampfen gegen den Wind, absenkbar. Als letztes dann die GREAT EASTERN, ein Schiff der Superlativen, daß jeden Rahmen sprengte. Die maximale Wasserverdrängung betrug 32 000Tonnen.
    Mit 211 Metern Länge und 36 Metern Breite über den Radkästen und einemTiefgang von 9,50 Metern, war es fünfmal größer, als die Schiffe ihrer Zeit und blieb vierzig Jahre das größte Schiff der Welt.Geplant und gebaut für den Liniendienst zwischen England, Indien und Australien, sollte es viertausend Passagiere und 6000 Tonnen Fracht mit 13,5 Knoten befördern können. Die Kohlebunker die neben und über den Heizkesseln angeordnet waren, konnten 12 000 Tonnen Kohle fassen. Genug, um die Strecke, immerhin ca 35 000 KM, hin und zurück ohne Kohle nachzubunkern zurückzulegen. Das war einer Hauptgründe,warum die GREAT EASTERN so groß geplant werden mußte. Angetrieben durch zwei seitliche Schaufelräder von 17 Metern Durchmesser und einer 36 Tonnen schweren, vierflügeligen gußeisernen Schraube am Heck mit einem Durchmesser von 7,3 Metern. Sie sollte für ein Jahrhundert die größte Schiffsschraube der Welt bleiben. Für den Antrieb sorgten zwei Dampfmaschinen, mit zusammen 8300 Ps, die ihren Dampf von zehn Kesseln mit über 100 Feuerlöchern erhielten. Bei den Dampfmaschinen für den Heckantrieb wogen die vier Zylinder einschließlich der Kolben und Kolbenstangen jeweils 38 Tonnen. Die Antriebswelle der Schraube im Heck war 45,7 Meter lang und wog 60Tonnen. Außerdem konnte man an den sechs Masten mehr als 5900 qm Segel setzen. 80 Matrosen benötigten fünf Stunden, um die Segel zusetzen.





    Sie wurden aber auch nur selten genutzt, nur wenn einmal der Dampfantrieb ausfiel, oder die Kessel gereinigt werden mußten. Diese Art[Blockierte Grafik: http://cdncache-a.akamaihd.net/items/it/img/arrow-10x10.png] desAntriebes hat man später nie wieder verwirklicht. Die GREAT EASTERN verfügte über eine doppelte Hülle, heute längst Standart,zwischen den Wänden hatte man die Trinkwassertanks eingebaut.
    Außerdem verfügte die GREAT EASTERN über Längsspanten, die wichtig waren für die Stabiltät des Rumpfes. Eine weitere Novität warenSchlingerkiele. Zehn wasserdichte Schotten hat man eingebaut, sie sollten das Schiff unsinkbar machen. Machinen und Kesselräume wurden durch Längsträger unterstützt. Brunel ließ beim Bau der Great Eastern seine Erfahrungen aus dem Brückenbau einfließen.
    Gebaut wurde das Schiff auf der Werft von John Scott Russel & Company in Millwall. Der Kiel wurde am 1. Mai 1852 gelegt. Am Bau waren 12 000 Arbeiter, darunter auch viele Kinder beteiligt. 30 000 Eisenplatten wurden für den Bau des Rumpfes benötigt, sie wurden von 3 Millionen Nieten zusammengehalten. Gekostet der Bau der GREAT EASTERN 750 000 Pfund, nach heutigem Kurs wären das ca 100 Mio. EURO[Blockierte Grafik: http://cdncache-a.akamaihd.net/items/it/img/arrow-10x10.png].
    DieGREAT EASTERN, ursprünglich sollte sie übrigens LEVIATHAN heissen,wurde nie ein kommerzieller Erfolg. Heute würde man sagen, es hat die Infrastruktur gefehlt. Es gab um 1860 noch keine Dockmöglichkeiten, die Kais waren zu kurz, die Hafenbecken zu klein und die Ankerplätze nicht[Blockierte Grafik: http://cdncache-a.akamaihd.net/items/it/img/arrow-10x10.png] tief genug. Auf ihren Reisen kamen nicht[Blockierte Grafik: http://cdncache-a.akamaihd.net/items/it/img/arrow-10x10.png]einmal die Kosten für den Kohleverbrauch herein, obwohl es heute Stimmen gibt die glauben daß die GREAT EASTERN auf der geplanten Strecke durchaus profitabel hätte betrieben werden können. Es fehlte an Ladung und Passagiere gab es auch nicht[Blockierte Grafik: http://cdncache-a.akamaihd.net/items/it/img/arrow-10x10.png] genug. Letzteres könnte auch Folge des schlechten Rufes sein den die GREAT EASTERN hatte. Pannen beim Bau sowie Unglücke in der Zeit der Probefahrtentrugen sicher dazu bei. Die Serie der Pannen und Unglücke der GREATEASTERN begann schon beim Stapellauf.





    Aufgrund der Größe, konnte man nicht[Blockierte Grafik: http://cdncache-a.akamaihd.net/items/it/img/arrow-10x10.png], wie es normal der Fall ist, den Rumpf rückwärts vom Helgen ablaufen lassen. Die GREAT EASTERN wurde auf einer Querhelling gebaut, weil der Rumpf länger war, als die Themse an dieser Stelle breit ist. Ein Querstapellauf war bei einem derartgroßen Schiff noch nie versucht worden. Es hat ja dann auch nichtgeklappt. Der riesige Rumpf bewegte sich nur 120 cm und dann warSchluß.
    Nach monatelanger Arbeit, zusätzlichen Kosten von 100 000 Pfund und nur mit Hilfe hydraulischer Pressen gelang es dann, am 31.Januar 1858 den Rumpf zentimeterweise in Richtung Wasser zu bewegen. Noch heute sind am Ort wo dieses Riesenschiff entstand Spuren vom Ablaufgerüst zusehen.
    Nach dem das Schiff dann mit monatelanger Verspätung endlich im Wasser war,begann man mit der Ausstattung Nur edle Materialien wurden verwendet, Seide, Samt Marmor und Teakholz kamen zur Verwendung. Die Kabinen wurden mit den edelsten Möbeln und Teppichen ausgestattet. Es wurde an Bord eine Gasbeleuchtung eingebaut und die Kabinen hatten fließend warmes und kaltes Wasser, sowie Badewannen. Nach der endgültigen Fertigstellung des Schiffes folgte dann der nächste Schock. Schon vor der Jungfernfahrt, explodierte ein Kessel, ein Ventil war nich tgeöffnet und der Dampfdruck brachte den Kessel zum Bersten, es gab mehrere Tote und zahlreiche Schwerverletzte unter den Heizern. Einer der Heizer, der durch eine der Kohlenschütten sich außenbords retten wollte, wurde durch eines der Schaufelräder erschlagen. Auch der große Salon wurde bei der Explosion zerstört, man mußte hiermit dem Innenausbau wieder von vorne anfangen. Jedes andere Schiffwäre wahrscheinlich durch eine derartige Katastrophe auf der Stelle total zerstört worden. Brunel, der vor Überarbeitung und dem ganzen Stress einen Tag vor der Jungferfahrt einen Schlaganfall erlittenhatte, von dem er sich nicht wieder erholte, starb mit nur 53 Jahren,noch vor der ersten Fahrt seines größten Projektes.
    Doch das war nur der Anfang einer Serie von Unglücken und Pannen, die derGREAT EASTERN ihren schlechten Ruf einbrachte.





    Drei Monate nach der ersten Fahrt ertranken der Kapitän und zwei Matrosen, als sie mit einem Ruderboot der GREAT EASTERN, im Hafen von Southampton kenterten. Auf ihrer ersten Transatlantikfahrt, mit nur35 zahlenden Passagieren und acht geladenen Ehrengästen, stellte man einen neuen Rekord auf Die Strecke wurde in 9 Tagen geschafft,Segelschiffe brauchten in der Regel vierzig.
    1861 geriet die GREAT EASTERN in einen Orkan, 500 Km vor der irischen Küste. Die Schaufelräder brachen, das Schiff trieb drei Tage antriebs- und steuerlos herum. Ein Passagier, ein amerikanischer Ingenieur, hatte schließlich die Idee, das Ruder mit einer Kettefestzusetzen. Schließlich mußte das schwer havarierte Schiff von einem Kriegsschiff abgeschleppt werden. 27 Passagiere verletzten sich schwer durch herumfliegende Möbel. Schliesslich lief die GREAT EASTERN vor New York noch auf ein Riff, daß in den Seekarten nicht verzeichnet war und bekam im Rumpf einen fast 30 Meter langen Riß.Aber dank des Doppelbodens konnte die GREAT EASTERN mit eigener Kraft den Hafen erreichen. - Das Riff trägt übrigens heute noch den Namen Great Eastern Rock.
    Nachdem die GREAT EASTERN als Passagierschiff erfolglos blieb, nur einmal hatte man die Kapazitäten ausgenutzt und 3000 Soldaten nach Kanada transportiert, wurde sie verkauft und zu einem Kabelleger umgebaut.Der vierte Schornstein, sowie ein Kessel wurden ausgebaut um Platz zu schaffen für das riesige Kabel mit einer Länge von 4760 Km, mannannte es auch das 100 000 Zentner Tau. Allein die Verladung desKabels dauerte fünf Monate. Nach mehreren Rückschlägen,Kabelbrüchen und Verlust des Kabels gelang schließlich. Am 28.Juni1866 wurde das erste 4200 Km lange Transatlantikkabel in Betriebgenommen. Nach einer kurzen, aber wieder erfolglosen Verwendung alsPassagierschiff, wurde die GREAT EASTERN ab 1869 wieder alsKabelleger eingesetzt im Nordatlantik sowie im indischen Ozean. Nachdiesem Einsatz wurde das Schiff in Milford Haven aufgelegt.




    Keiner hätte auch nur einen Cent für eine erneute Verwendung als Passagierschiff ausgegeben. Von 1886 bis 1888 diente die GREAT EASTERN als Messe und Ausstellungsschiff auf dem Mersey vor Greenock und Dublin. Mit den Eintrittskarten wurde viel mehr verdient als jemals mit den zahlenden Passagieren. 1888 schliesslich wurde dieGREAT EASTERN zum Abbruch verkauft. In Birkenhead brauchte man fastzwei Jahre dazu, das Riesenschiff zu zerlegen, dabei mußten 3Millionen Nieten wieder aus dem Rumpf herausgeschlagen werden.
    Man hatte für diese Arbeiten eine schwere Eisenkugel hergestellt, dievon einem Kran angehoben wurde und dann aus größerer Höhe auf dasDeck fallengelassen wurde. Hier fanden die Zweifler dann auch denGrund für den Mißerfolg der Great Eastern. Man soll bei denAbwrackarbeiten die Skelette eines Nieters und seines Helfers gefunden haben. Man hatte die beiden beim Bau des Schiffes zwischendie beiden Hüllen der Bordwand eingebaut Bei dem Lärm, den die Nieter bei ihrer Arbeit verursachten hat man wahrscheinlich das Rufen nicht[Blockierte Grafik: http://cdncache-a.akamaihd.net/items/it/img/arrow-10x10.png] gehört. Wahrscheinlich gehört dieses Geschichte aber in den Bereich der Legenden, denn einen sicheren Nachweis hierüber gibt es nicht.
    Aberr die Geschichte vom Nieter hat den Lebenslauf der GREAT EASTERN von Anfang an begleitet. Und den Nieter machte man auch für die vielen Pannen und Unglücke, die das Schiff heimsuchten, verantwortlich.


    Soviel zur wechselvollen Geschichte des Originals......

  • Doch nun zum Kartonmodell der GREAT EASTERN im Maßstab 1:200 aus demSchreiber Verlag.


    Konstruiert hat das Modell der Herr Kurt Fehling. Seitens des Verlages ist man damals an mich herangetreten, weil man Unterlagen für die Konstruktion des Modells suchte. Da ich selber nichts[Blockierte Grafik: http://cdncache-a.akamaihd.net/items/it/img/arrow-10x10.png] hatte, habe ich den Kontakt zu einem Modellbauer vermitteln können, der ein Fahrmodell gebaut hat, die ModellWerft hatte ineiner Asgabe darüber berichtet. Mit seiner Hilfe und einem Besuch ineinem britischen Museum, hat man es dann geschafft, ein Modell zukonstruieren. Herr Fehling brauchte für die Konstruktion ungefährein Jahr.


    Nun suchte man noch einen Kontrollbauer,der das Modell vor der Herausgabe, noch einmal bauen sollte um eventuelle Fehler[Blockierte Grafik: http://cdncache-a.akamaihd.net/items/it/img/arrow-10x10.png] noch korrigieren zu können. Da dieses Modell mich reizte, sagte ich zu. Ich bekam dann auch ein Paket mit den Andrucken zugeschickt. Schonbei der ersten Durchsicht der Baubogen wurde mir klar, das wird ein schwerer Brocken. Das Kartonmodell besteht aus insgesamt 44 Bogen imA4 Format. und hat über 1000 Bauteile. Bei Durchsicht stellte ich fest, die Bauanleitung fehlte völlig. Es gab nochhttp://s.iktmmny.com/click?v=R…_square&data_clickel=link mal Skizzen. Auf by Advertise"> Nachfrage[Blockierte Grafik: http://cdncache-a.akamaihd.net/items/it/img/arrow-10x10.png] sagte man mir, die Anleitung sei noch nicht fertig, ob dasnicht auch ohne ginge. Einen Versuch war es wert. Also machte ichmich ans Werk.


    Vom Bau des Modells gibt es leider keine Fotos. Ich füge hier Fotos vom fertigen Modell ein.




    Bevor ich mit dem Bau eines Modells beginne studiere ich erstmal ausführlich die Bogen mit den Bauteilen. und stelle mir vor, wie ich es angehe. Man baut, wenn man es so ausdrücken will, das Modell erstmal im Kopf. Dabei kann man sich auch eventuelle Änderungen oderErgänzungen, die man vornehmen will, überlegen. Es war ja nicht mein erstes Schiff, also hatte ich auch bald eine Idee, wie ich es angehen werde. Anfangs ,sind es große Bauteile. Wenn man den Rumpf baut, geht es auch gut voran.


    Relativ schnell stand dann auch der über einen Meter lange Rumpf mit Unterwasserschiff fertig vor mir. Die GREAT EASTERN hat wenige Aufbauten, nur einige große Oberlichter, die für die Beleuchtung und Belüftung der Räume unter Deck sorgen. Außerdem noch den Brückenaufbau zwischen den Radkästen und noch ein kleines Deckshaus hinten. die fünf Schornsteine nicht[Blockierte Grafik: http://cdncache-a.akamaihd.net/items/it/img/arrow-10x10.png] zu vergessen. Auch das ist recht schnell geschafft, beim Bau gab es keine Probleme.


    Dann geht es an die erste größere Herausforderung, die Anfertigung der zwei großen Schaufelräder. In der Zwischenzeit hatte man mir ein paar Skizzen zugeschickt, die mir doch ein wenig geholfen haben,gerade beim Zusammenbau der Schaufelräder.






    Dafür muß man insgesamt 48 schmale Ringe verschiedener Durchmesser ausschneiden und dann rückseitig verkleben. Dann noch die Speichen und die vielen Paddel[Blockierte Grafik: http://cdncache-a.akamaihd.net/items/it/img/arrow-10x10.png]. Jedes Rad hat so um die hundert Bauteile. AlleSchnittkanten muß man sorgfältig einfärben. Das braucht seine Weile. Die Dampfmaschine für den Antrieb der seitlichen Schaufelräder samt Dampfkessel ist auf den Baubogen mit gedruckt. Im Rumpf ist ein einsehbarer Raum vorhanden, wo man dieses Modell im Modell einsetzen kann.
    Will man das verwirklichen muß man entweder die Oberlichter durchsichtig bauen oder das Decksteil über dem Maschinenraum abnehmbar bauen um dann die Dampfmaschine sehen zu können. Ich habe mich dagegen entschieden weil ich die Takelage ausführlich darstellen wollte. Man wäre danach nicht[Blockierte Grafik: http://cdncache-a.akamaihd.net/items/it/img/arrow-10x10.png] mehr an das Deck herangekommen um es abzunehmen. Eine dritte Möglichkeit wäre noch die gebaute Dampfmaschine neben dem Schiff auf dem Sockel zu präsentieren.





    Die Great Eastern hat im Bereich der Brücke und der Radkästen einige Relingsteile. Ich wollte diese jedoch nicht[Blockierte Grafik: http://cdncache-a.akamaihd.net/items/it/img/arrow-10x10.png] aus Papier anbauen, denn ich hasse weiße Bretterzäune mit schwarzen Strichen drauf. Was also tun? Ich fand zufällig ein Autoersatzteil, was mir geeignet erschien. Ein Alugitter eingebaut in eine Fahrzeugheizung. DieStreben hatten einen geeigneten Abstand. Das Gitter habe ich dann mit einer Schere in Streifen geschnitten, in Form gebogen und dann als Reling angebaut. - Sieht auf jeden Fall wesentlich besser aus, alsein weißer Bretterzaun.


    Eine Geduldsarbeit ist die Anfertigung der sechzehn relativ großen Rettungsboote, die aus recht vielen Bauteilen bestehen und der Davits dafür. Dann kommen die Masten und Rahen an die Reihe. Bei meinem Modell habe ich die Segel weggelassen. Einen Takelplan hatte ich auch nicht, wollte aber die Takelage möglichst nah an der Wirkichkeit nachbilden. Also habe ich erstmal Bücher[Blockierte Grafik: http://cdncache-a.akamaihd.net/items/it/img/arrow-10x10.png] gewälzt. Als ich das Modell vor mehr als zwanzig Jahren baute, hatte ich noch kein Internet.







    Nach alten Abbildungen, die ich in Büchern[Blockierte Grafik: http://cdncache-a.akamaihd.net/items/it/img/arrow-10x10.png] fand, heute würde man dafürdas Internet bemühen, habe ich dann die Takelage angefertigt. DasTauwerk stellte ich aus Takelgarn verschiedener Särken her. Die Wanten, insgesamt vierundzwanzig Stück, habe ich auf einem Spannrahmen gewebt, den ich noch aus meine Plastikmodellzeit hatte.Alles in allem glaube ich, habe ich aus dem mir zur Verfügung gestellten Bogen ein doch recht ansehnliches Modell gebaut. Außerden schon erwähnten Gittern aus Alu, habe ich bei diesem Modell keine weiteren Fremdteile verwendet.
    Dann nach Fertigstellung des Modells, kam noch die Frage, wie man dieses große Modell angemessen präsentiert. In der Zeitschrift ModellWerft hatte ich mal ein Modell gesehen daß in einem Dock stand. Die Idee fand ich gut und habe sie etwas abgewandelt. Ich habe dann aus ca 450 kleinen Klötzchen, Dockstapel aus jeweil sechs Klötzen zusammengeklebt. Drei Reihen Stapel dann auf ein Brett geleimt. Darauf liegt der Rumpf in ganzer Länge auf. Seitlich durch jeweilseine etwas kürzere Reihe Stapel abgestützt. Es sieht dann so aus,als würde der Rumpf in einem Dock stehen. Dann habe ich noch das Namensschild aus dem Baubogen umrahmt von zwei Ankern auf das Brettaufgeklebt. - Fertig !!


    Ich habe für die Fertigstellung so ca vier Monate benötigt, den Bau des Modells habe ich fast ganz ohne Anleitung und Skizzen hinbekommen.War nicht[Blockierte Grafik: http://cdncache-a.akamaihd.net/items/it/img/arrow-10x10.png] immer ganz einfach, hat aber doch ganz gut geklappt. Wenn ich dieses Modell heute nochmal bauen würde kämen LC Zurüstteile oder Fotoätzteile zum Einsatz.












    Aber zu der Zeit wo mein Modell entstanden ist hatte man diese Teile leider noch nicht[Blockierte Grafik: http://cdncache-a.akamaihd.net/items/it/img/arrow-10x10.png] zur Verfügung.


    Der Konstrukteur der Herrn Fehling, den ich einmal bei einem Treffen im Schiffahrtsmuseum Bremerhaven kennenlernte, hat sich sehr zufrieden über das Bauergebnis geäußert. Er fragte mich, ob das wirklich das Modell wäre, das er konstruiert hat. Das hat mich damals sehr gefreut.


    Geschrieben habe ich diesen Text ursprünglich für die Rubrik Modellkeller des Explorermagazins zu finden unter dem Link


    http://www.explorermagazin.de/modelle/greateastern.htm



    Dort sind noch zwei weitere Artikel von mir zum Thema Kartonmodellbau zu finden. Mit Erlaubnis des Betreibers Jürgen de Haas kann ich denText hier verwenden. Jürgen baut selber auch Kartonmodelle da er ein großer Freund unseres Hobbys ist hat er auf seiner Internet Seite eine Rubrik “Modellkeller” eingerichtet.



    Die GREAT EASTERN ist übrigens seit dem Erscheinen 1992 auch heute noch im Programm des Schreiber Verlages.
    Es hat die Bestellnummer 72449 und kostet 34.90 EURO[Blockierte Grafik: http://cdncache-a.akamaihd.net/items/it/img/arrow-10x10.png] zu beziehen überden Aue Verlag
    oder den bekannten Versandhandel.


    Quellenangaben:
    Viel habe ich gefunden im Time[Blockierte Grafik: http://cdncache-a.akamaihd.net/items/it/img/arrow-10x10.png] Life Buch[Blockierte Grafik: http://cdncache-a.akamaihd.net/items/it/img/arrow-10x10.png] aus der Reihe, Geschichte derSeefahrt - Die großen Passagierschiffe -sicher antiquarisch noch günstig zu bekommen. Hier wird das Schiff sehr ausführlich behandelt mit vielen interessanten Abbildungen. Außerdem habe ich herangezogen die Bücher[Blockierte Grafik: http://cdncache-a.akamaihd.net/items/it/img/arrow-10x10.png] Legendäre Luxusliner von Kurt Ulrich aus dem Verlag B Bücher[Blockierte Grafik: http://cdncache-a.akamaihd.net/items/it/img/arrow-10x10.png] , das Buch[Blockierte Grafik: http://cdncache-a.akamaihd.net/items/it/img/arrow-10x10.png] Schiffe und Meer von Duncan Haws aus dem Weltbild Verlag. Ferner einen Artikel aus"Damals" Ausgabe 02 / 76 herausgegeben vom Damals Verlag -Die GREAT EASTERN, - das abenteuerliche Schicksal des einst größtenSchiffes der Welt. von Hans Roden, sowie das Buch[Blockierte Grafik: http://cdncache-a.akamaihd.net/items/it/img/arrow-10x10.png] Riesen derOzeane von H.J. Rook - Urania Verlag 1989 - und aus der Zeitschriftenreihe S.M.S. Schiffe Menschen Schicksale - das Heft 2von 1993. - GREAT EASTERN - der erste Ozean - Gigant.


    So genug der Worte... Es folgen noch ein paar Details...


  • Nach dem vielen Text folgen noch ein paar Detailfotos


    Angefangen mit Ansichten von den Schaufelrädern Jedes besteht aus ca 100 Bauteilen Der Bau ist eine Herausforderung. Gerade wenn man das Ganze fast ohne jede Anleitung zusammenbauen muß.


    Hier ist auch ein Teil der 450 Klötzchen zu sehen auf denen das Modell steht.






    Hier noch ein paar Luftbilder von den Aufbauten...


    Übrigens ein so großes Modell "auf die Platte" zu kriegen ist nicht so ganz einfach. Ich habe mir dafür aus dem Baumarkt ein paar Meter Dekostoff besorgt. Man benötigt verdammt viel Fläche im Hintergrund.


    Tageslicht brauche ich für meine Fotos nicht. Ich fotografiere generell mit Kunstlicht. Ich verwende meistens mehrere Lampen um das modell optimal auszuleuchten. Die Fotos entstehen dann mit Blendenautomatik. Das Heißt ich stelle die kleinste Blede ein Die Belichtungszeit wird dann automatisch zugesteuert. Sie kann je nach Licht mehrere Sekunden betragen. So kriegt man immer perfekt ausgeleuchtete bilder auch ohne Sonne...









    Das war meine Great Eastern ein Modell das eigentlich viel zu selten gebaut zu sehen ist...


    Beim Übertragen des Textes haben sich Fehler eingeschlichen Ich werde diese berichtigen...


    In der Hoffnung das es Euch gefällt....


    Gruß


    Günter

  • Hallo Günter,


    und ob dieser Bericht gefällt! Beeindruckend, wie Du Dich mit der Geschichte dieses sagenhaften Riesendampfers befasst hast und uns daran teilhaben läßt. Im Grunde genommen war es natürlich Größenwahn, aber der Pioniergeist dieser Zeit fasziniert mich immer wieder. Der eingesperrte Werftarbeiter ist eine Geschichte, die auf im Zusammenhang mit anderen Unglücksschiffen erzählt wird, etwa der "Titanic". Dein Bau war aber auch eine Pioniertat: so ein Modell ohne Anleitung zu bauen, das verdient Respekt!


    Beste Grüße
    Claudia

  • moin1 Günter,


    danke für diese phantastischen Bilder deine grandiosen Great Eastern! beifall 1 beifall 1 beifall 1 prost1

  • Moin moin aus Fredenbeck...


    Hallo Kurt, Stefan, Gerhard, Uwe und Torben... Es freut mich sehr daß mein Modell auch nach so vielen Jahren noch erfreuen kann


    ... Danke für die lobenden Worte, das geht runter wie Öl...


    @Uwe... Meinst Du den Artikel in der ModellWerft vor ewigen Zeiten ?? Das war damals als ich das Modell so gerade eben fertig hatte.


    Liebe[Blockierte Grafik: http://cdncache-a.akamaihd.net/items/it/img/arrow-10x10.png]Grüße


    Günter


    Hiermit bin dann auch ich zum "Füllfunker" mutiert...

  • Moin moin...


    Es freut mich sehr, daß dieses doch schon recht betagte Modell doch immer wieder Interesse hervorruft, was wohl auch nicht zuletzt an seinem recht turbulenten Lebenslauf liegt. Dieses Riesenschiff hat ja schon damals,. man muß ja mal bedenken daß schon um 1852 mit dem Bau des Schiffes begonnen wurde, einige Rekorde aufgestellt hat, die zum Teil sehr sehr lange bestanden haben. Dann die vielen Schiffbautechnischen Neuerungen, die hier eingeflossen sind, - heute sind sie längst Standart geworden. - Man muß wohl sagen daß dieses Schiff ein Erfolg gewesen wäre wenn es 50 Jahre später gebaut worden wäre. In einem by Advertise"> Buch[Blockierte Grafik: http://cdncache-a.akamaihd.net/items/it/img/arrow-10x10.png] habe ich einen Artikel über die Great Eastern gefunden der die Überschrift trägt: Ein Riesenfrühchen.


    @Marco : Tank you for the compliments and greetings to You


    @Holger Danke auch an Dich... Es hat mir sehr viel Spass gemacht dieses Modell zu bauen und mich sehr intensiv mit dessen Geschichte zu by Advertise"> beschäftigen[Blockierte Grafik: http://cdncache-a.akamaihd.net/items/it/img/arrow-10x10.png]... Zuerst habe ich das eigentlich nur für mich gemacht. Aber ich denke das Drumherum wenn man davon weiß macht so ein Objekt noch interessanter....


    Liebe Grüße aus Fredenbeck


    Günter

  • Beim Durchblätern der Galerie bin ich hier hängengeblieben! beifall 1 beifall 1 beifall 1
    Ich finde es ist ein Schiff welches mehr beachtung verdient! Wenn man sich mit der Geschichte der Seefahrt beschäftig, kommt man an diesen Schiff nicht vorbei! Ich glaube es gibt auch kein Baubericht der es bis zum Ende geschafft hat! Ich selber habe schon häufig drüber nachgedacht es mal zu bauen, aber unterm Strich ist es als Modell recht langweilig zu bauen, da irgendwie die Augbauten fehlen. Aber mit der Takelage die du gekonnt umgesetzt hast ist es eine richtigen Augenweiden! Trotz des Alter dieser Galerie wollte ich mich noch bedanken für die Bilder! Es gefällt mir und es sind wohl die einzigen Bilder die ich kenne, wo das Schiff fertig ist! Die Rettungsboote erinner mich an die Boote der TS Bremen vom selben Verlag, ist das der selbe Konstrukteur?
    Vielen Dak noch mal!
    Lg
    Thomas

  • Moin Günter,
    danke für die Vorstellung der Great Eastern. Ein toll gebautes Modell!
    Gruß aus Flensburg
    Jochen

  • Moin Thomas, moin Jochen...


    Danke für Eure positiven Kommentare...


    @Thomas... Genau deshalb, weil es ein so interessantes Schiff mit einer wirklich spannenden Geschichte ist, habe ich die Galeriebilder hier zusammen mit einer etwas ausführlicheren Geschichte des Originals hier nochmal eingestellt. Über das Original etwas erzählen zu können gehört für mich untrennbar zum Modellbau dazu. Ich habe mich während des Baus sehr intensiv mit dem interessanten Lebenslauf des Schiffes und seines Erbauers beschäftigt. Da ich damals noch kein Internet hatte mußte ich einige Bücher[Blockierte Grafik: http://cdncache-a.akamaihd.net/items/it/img/arrow-10x10.png] wälzen auf der Suche nach Abbildungen unteranderem für die Takelage., die dann auch nach Zeichnungen die ich in Büchern fand nachempfunden worden. Ich hatte den Bau des Modells damals ja begonnen ohne Anleitungen oder Skizzen.


    Langweilig ist der Bau des Modells wie ich finde gar nicht. Es gibt da durchaus Herausforderungen, wenn ich da nur an die beiden Schaufelräder denke ...


    Die Bremen ist übrigens von Hubert Siegmund konstruiert der für den Schreiber Verlag sehr viele Modelle gezeichnet hat.. Die Great Eastern ist von Kurt Fehling. Kann sein daß er sich bei den Booten an den Teilen für die Bremen orientiert hat...


    Ich freu mich daß mein alter Zossen Euch gefallen hat...


    Liebe Grüße aus Fredenbeck


    Günter

  • Moin Günter,


    es ist immer wieder schön, Deine Taten zu bestaunen.
    Hier ist wirklich eine Großtat.
    Herzlichen Dank für das Zeigen des Modells.


    Bis dann
    Klaus-Gerhard


    ___
    PS.
    Sind Über- und Unterwasserschiff getrennt baubar?

    Bis dann - Kind regards,
    Klaus-Gerhard

    Im Herzen ein Füllfunker.

    (Gebautes und mehr) ... Ich muss auch 'mal wieder 'was zusammenpappen ...

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