St. George and the Dragon (Der heilige Georg und der Drache) – Ein Kartonautomat von Keith Newstead

  • Diesen Baubericht widme ich Keith Newstead, dem großartigen Erfinder und Bauer einzigartiger Automaten.
    Keith Newstead starb viel zu früh, mit 64 Jahren, im November 2020 an einem Krebsleiden.


    Einen sehr umfangreichen Nachruf für diesen Ausnahmekünstler findet ihr hier im „The Guardian“ (Link).


    Von Keith Newstead gibt es auch (noch) eine Webseite (Link), auf der er seine Arbeit präsentiert hat. Viele Videos seiner Werke findet man auch auf seinem Youtube-Kanal (Link).


    Für Euch Kartonmodellbauer sollte auch seine Facebook-Seite interessant sein (Link, Anmeldung erforderlich). Hier hatte Keith Newstead begonnen, die Vorlagen einiger seiner Kartonautomaten als Download einzustellen (u. a.Tower Bridge, Tippo's Tiger; Gladiators. Jolly Boating Weather). Sehenswert ist dort auch sein letztes Projekt - die Anleitung zum Bau eines „Steam-Punk-Katzen-Automaten“ auf der Basis von „Rousseaus Tiger“.


    Meine bisherigen Beiträge zu Keith Newsteads Kartonautomaten findet ihr hier:
    Tower Bridge (Link), Rousseau's Tiger (Link) und Tippo's Tiger, (Link).


    Nun aber zum Drachentöter.


    St. George and the Dragon


    Aus meinem Fundus an Automaten von Keith Newstead hab ich mich heute für den „Heiligen Georg“ entschieden, da er mit dem Drachen auch im Wappen meiner Heimatstadt, Bad Aibling, dargestellt ist (Link)



    Bild 1: Das Titelbild des Umschlags für die Baubögen.
    St. Georg, hoch zu Roß, drischt auf den gar nicht so furchterregenden Drachen ein.
    Der Drache erinnert mich eher an den Halbdrachen Nepomuk aus Michael Endes „Jim Knopf“.


    Hier noch eine kurze Zusammenfassung der Legende über St. Georg, übersetzt aus dem Text auf der Rückseite des Umschlags:


    „Der heilige Georg war ein römischer Soldat, der um das Jahr 303 n. Chr. im Heiligen Land getötet wurde, weil er ein Christ war. Kreuzfahrer brachten seine Legende zurück nach England und die berühmteste Geschichte handelt von seinem Kampf mit dem Drachen.

    St. Georg kam in ein heidnisches Land, das von einem feuerspeienden Drachen terrorisiert wurde. Zuerst boten die Menschen dem Drachen Schafe zum Fressen an, aber als die Schafe ausgingen, war die einzige Antwort, stattdessen junge Mädchen zu opfern. Das Los entschied über das erste Opfer, das zufällig die einzige Tochter des Königs war. Sie wurde in ihre schönsten Kleider gekleidet und hinausgeführt, um ihrem Schicksal zu begegnen.

    Gerade noch rechtzeitig kam der Heilige Georg, um sich der Bestie zu stellen. Nach einem wütenden Kampf verwundete er den Drachen mit seiner Lanze. Er befahl der Prinzessin, ihren Gürtel um den Hals des Drachen zu binden. Wie durch ein Wunder wurde das Ungeheuer völlig zahm und wurde zurück in die Stadt geführt, wo Georg es vor den Augen des Königs und der verängstigten Bürger tötete. Die Menschen waren so erstaunt, dass sie alle zum Christentum konvertierten.

    Einige Versionen der Geschichte besagen, dass Georg die Prinzessin heiratete und König des Landes wurde. In anderen wiederum lehnte der Heilige fromm jede Belohnung ab und bat nur darum, dass der König sich um die Kirchen kümmern und großzügig an die Armen spenden sollte.

    Als edler Ritter war St. Georg bei den englischen Königen des Mittelalters sehr beliebt, besonders bei Edward III. und Henry V., die unter seinem Banner kämpften und seinen Namen als Schlachtruf riefen. Er wurde 1222 zum Schutzheiligen Englands und etwa ein Jahrhundert später zum Schutzpatron des Hosenbandordens ernannt."




    Bild 02: Seiten mit Bauteilen.
    Insgesamt 9 Seiten Din A4. Die Bauteile sind alle handgezeichnet und handkoloriert. Der Karton ist sehr dick (ca. 0,6mm) und damit schwer zu formen. Ich habe die Seiten deshalb kopiert und als Laserdruck auf 2oo g/Karton ausgedruckt. An den notwendigen Stellen wird das Modell dann mit Finnpappe verstärkt. Die Rückseiten der sichtbaren Bauteile sind auf den Bögen nur stilisiert oder schwarz dargestellt. Hier werde ich teilweise gespiegelte Kopien der Vorderseiten aufkleben (und damit die Teile auch gleich verstärken).



    Bild 03: Ausschnitte aus der 4-seitigen Bildanleitung.
    Die kommt fast vollständig ohne Text, ist aber recht gut verständlich. Auch sie ist in typischer Newstead-Manier handgezeichnet.



    Bild 04 und Bild 05: die untere Plattform, mit den Querstreben und den vier Stützen.
    Das wird der Unterbau des Automaten, typisch für viele Automaten von Keith Newstead.
    Hier sieht man sehr schön, dass selbst die sich wiederholenden Elemente in den Binnenzeichnungen, liebevoll einzeln gezeichnet sind.



    Bild 06: Verstärkungen aus Finnpappe.
    Damit der Automat eine stabilen Unterbau erhält, den man auch mal beherzter anpacken kann, habe ich alle Teile mit Finnpappe verstärkt (Das hat schon beim „Tiny Trains Set“ sehr gut funktioniert).



    Bild 07: die fertige Basis.
    Die obere Plattform ist auch schon drauf. Es fehlen noch die Querstreben, die mit dem Einsetzen der Kurbel-/Nockenwelle verbaut werden.



    Bild 08: die Basis von unten.
    Man kann hier sehr schön die eingesetzte Finnpappe sehen.


    Viele Grüße
    Christoph

  • Hallo Christoph,


    eine sehr gute Idee, Keith Newstead einen kartonalen Nachruf zu basteln.


    Seine Modelle funktionieren sehr gut (St. George und der Drache auch) und sind von einem herrlichen schrägen Humor gekennzeichnet. Schade, dass viele nicht mehr zu bekommen sind.


    Curmudgeon

  • Hallo Hajo, Michael, Dieter und hj,
    vielen Dank für Eure Likes. Schön dass Ihr auch wieder dabei seid.


    Hallo Lars,
    ich möchte in nächster Zeit noch einige Modelle von Keith Newstead bauen. Wäre doch schade, wenn diese tollen Kartonautomaten in Vergessenheit gerieten.


    Es ist wirklich schade, dass viele seiner Kartonautomaten nicht mehr erhältlich sind. Einige habe ich noch antiquarisch erwerben können. Aktuell kann man noch „A Day out in London“ kaufen, ein recht einfacher Automat. Wie oben schon erwähnt, gibt es auf Newstead Facebook-Seite 8noch) einige seiner älteren Modelle als pdf-Download.



    Hallo zusammen,
    weiter mit dem Zusammenbau der Basis.



    Bild 09 und Bild 10: die Kurbel- oder Nockenwelle.
    Drei Nocken bewegen später das Pferd (grau), den Ritter (rot) und den Drachen (gelb).
    Die Nocken bestehen aus drei Lagen 200 g Papier, damit werden sie sehr stabil aber auch nicht zu dick. (soll ja alles reibungslos laufen).



    Bild 11: die Basis mit Kurbel, Kurbelwelle und Nocken.
    Im Probelauf bewegte sich alles recht geschmeidig.


    Viele Grüße
    Christoph

  • Hallo Automatix-Christoph - du machst deinem selbstgewählten Namen alle Ehre! Ich mag deine Automatenauswahl und lasse mich von dir immer wieder gerne in dieses Zauberreich entführen. Das Augenzwinkern des Konstrukteurs/Zeichners Newstead gefällt mir besonders. Gerade entdecke ich den Säulenheiligen GLUE gleich mehrfach. Das war das Augenzwinkern meinerseits. Ich denke, Keith hätte es gut verstanden...


    Beste Grüße Michael (maxl)

  • Hallo Michael (maxl) und Andreas,
    recht schönen Dank für Eure Likes. ich freue mich, dass Ihr mich beim Bau dieses Automaten begleitet.


    Hallo Michael (maxl),
    ich nehme Dich gerne mit, in der Wunderwelt der Automaten.


    Gerade entdecke ich den Säulenheiligen GLUE gleich mehrfach

    happy1 , den „Heiligen Glue“ gibt es insgesamt 16 mal zu sehen. Er muss Keith Newstead schon wichtig gewesen sein, dass er ihn so oft benannt hat zwinker2 .


    Hallo hvt,
    schön, dass Du auch dabei bist. Ich habe mir schon gedacht, dass der heilige Ritter was für Dich sein müsste. Die Funktion des Automaten wird sicher bald klar werden. Aber zuerst noch ein paar „Vorarbeiten“.


    Hallo zusammen,
    nach der Basis geht es an die Aufbauten.



    Bild 12: die Teile für die Beine des Pferdes.
    Zusammengesetzt aus Vorder- und gespiegelter Rückseite. Da die schwarzen Schnittlinien recht prägnant sind, habe ich aus der Not eine Tugend gemacht und alle Kanten schwarz gefärbt. Das erleichtert das Zusammenkleben und ist für den Gesamteindruck das Modell recht stimmig.



    Bild 13: Vorder- und Hinterbeine.
    Damit die Innenseite der Hinterbeine besser zur Geltung kommt, habe ich die lange Laschen am Verbindungsstück der Hinterbeine (Im Bild 12 rechts unten), zwischen den Hufen und der oberen Klebefläche ausgeschnitten. Die Vorderbeine werden durch eine Achse aus einer Rechteckröhre verbunden.



    Bild 14 und Bild 15: der Umhang des Pferdes.
    Der weite Umhang ist gleichzeitig der Pferdekörper. Innen ist er mit einer weiteren Lage Karton verstärkt. Der Schweif wird aus einer mehrfach gewickelten, geschlitzten Röhre gebaut. Er braucht noch etwas Formgebung.



    Bild 16: Hals und Kopf des Pferdes.
    Alle Teile sind mit einer zweiten Lage Karton verstärkt. Für die Mähne und die Atemwolke habe ich dazu eine gespiegelte Kopie verwendet. Die Mähne wird in den Schlitz am Hals (Nacken) geklebt.



    Bild 17 und Bild 18: das fast fertige Pferd.
    Hinterbeine und Hals werden fest verklebt. Die Achse der Vorderbeine wird beweglich durch das Loch im Umhang/Körper gesteckt. Schwanz und Atemwolke sind nur lose eingesteckt. Die werde ich, wie die noch fehlenden Ohren, später ankleben, damit sie bei der weiteren Montage nicht verbogen werden.


    Der Ritter Georg kommt als Nächstes.


    Viele Grüße
    Christoph

  • Hallo Wolfgang,
    freut mich, dass Du auch über den Zaun guckst. Der Drache wird ja nicht ganz so furchteinflößend.


    Hallo hj,
    vielen lieben Dank, es ist mir eine Ehre dass ich die Automaten im Forum zeigen darf und eine große Freude, dass sie hier eine so großen Anklang finden. freu 2


    Hallo zusammen.


    Nächster Baufortschritt: die Gliedmaßen des Ritters.



    Bild 19: Beine, Arme, Schwert und Schild.
    Die Rückseiten der Beine sind gar nicht bemalt, die der Arme nur in Linien angedeutet. Man kann das am Schwertarm ganz gut sehen.
    Deshalb habe ich wieder alle Teile nochmal gespiegelt ausgedruckt und zusammengeklebt. Damit komme ich auch wieder auf eine vernünftige Bauteilstärke. Die Beine bräuchten nicht unbedingt eine bedruckte Rückseite, da sie ziemlich eng am Pferdekörper anliegen. Die Kanten sind wieder alle rundum schwarz gefärbt.



    Bild 20: den Schild habe ich etwas aufwändiger bearbeitet.
    Die Rückseite des Teils (Mitte) ist auf dem Baubogen wieder nur schwarzweiß. Einfach die sichtbare Seite spiegeln und kopieren ging nicht, da ist ja die Handhabe drauf. Also habe ich einfach ein kreisrundes Stück aus einer Kopie des Pferdeumhangs geschnitten und aufgeklebt und das Ganze noch etwas verziert.



    Bild 21 und Bild 22: die Bauteile für den Körper.
    Hüfte und Brust sind zwei Konusse, die ineinander gesteckt werden. Damit die beiden Teile etwas stabiler werden, habe ich oben und unten je eine Scheibe aus Finnpappe eingeklebt. Als Schulter dient ein weiterer, „metallfarbener“ Konus, und das Schulterzeug, links und rechts. (ich hoffe ich verwende die richtigen Fachbezeichnungen).



    Bild 23 und Bild 24: der fertige Körper.
    Hals und Arme sind nur fürs Foto nur aufgesteckt (die Arme sind hier genau verkehrt herum, das Loch in der Schulter muss hinten sein). Das Schulterzeug hat nicht so ganz gepasst, aber eine echte Rüstung hat ja auch nicht hermetisch geschlossen.
    Toll finde ich, die Darstellung der Metalloberflächen.


    Es folgen der Kopf mit Helm und Visier.


    Viele Grüße
    Christoph

  • Hallo hj, hallo Michael (maxl),
    vielen Dank für Eure Likes.


    Hallo zusammen,
    der gute Ritter braucht noch seinen Kopf.



    Bild 25: die Teile für den Kopf und den Helm.
    Der Kopf ist ein Zylinder mit einem Ausschnitt für die Nase. Hinten unten ist ein Sporn, der den beweglichen Kopf ausrichtet (der Sporn wird verstärkt).
    Den Abschluss oben bildet ein flacher Kegel.
    Visier, Kinnschutz und Federschmuck werden hinten mit einer gespiegelten Kopie beklebt.



    Bild 26: der Kopf von oben.
    Zur Stabilisierung habe ich einen Ring aus Finnpappe eingeklebt. Auf den Sporn im Hals wird der Kopf nur lose aufgesetzt. Er kann damit bei jeder Bewegung (fast) frei schwingen.



    Bild 27: Der Sporn hinten am Kopf ist leicht versetzt angeordnet. Damit ist gewährleistet, dass der wackelnde Kopf immer in Richtung Drache schaut.



    Bild 28: Oberkörper mit Armen und Kopf.
    Man erkennt schon sehr gut die Blickrichtung nach unten, rechts.
    Oben auf den Schwertarm kommt, zum Abdecken der Achse, noch eine Scheibe.


    Nach Anleitung sollten Pferd und Ritter nun schon auf den Sockel geklebt werden. Ich fange aber vorher erst noch mit den nächsten Teilen der Mechanik an.


    Viele Grüße
    Christoph

  • Ein Ritter zum Verlieben, Christoph! Der Metalleffekt beeindruckt tatsächlich. Und dieser erschrockene Augenaufschlag des Unerschrockenen... Wirklich ganz allerliebst!


    Beste Grüße Michael (maxl)

  • Hallo Dieter, Hajo, Lars, Michael und hvt,
    vielen Dank für Eure Likes.


    Hallo Michael (maxl),

    dieser erschrockene Augenaufschlag des Unerschrockenen..

    gut beobachtet, es bleibt nicht nur beim erschrockenem Gesicht. Der „gefährliche“ Lindwurm löst noch eine weitere Reaktion aus. Das habe ich selbst erst im Zuge des Baufortschritts herausgefunden.


    Hallo zusammen,
    als Nächstes habe ich die Hebel für die Figuren gebaut.



    Bild 29: drei Hebel und ein Stößel.
    Die Hebel haben die gleichen Farbe wie die zugehörigen Nocken. Gelb für den Drachen, rot für den Ritter und blau für das Pferd. Das obere blaue Teils it der Stößel, der das Pferd aufbäumen lässt. Der rote und der gelbe Hebel haben einen seitlichen Nockenfolger für die gezackten Nocken, der blaue Hebel ist unten geschlitzt. Im Schlitz läuft der eiförmige blaue Nocken.


    Jetzt der Zusammenbau der bisher erstellten Baugruppen.



    Bild 30: das Pferd hat seien Platz eingenommen.
    Die Hinterbeine werden in einem Schlitz im Boden befestigt. An der Brust wir der Stößel angeklebt. Durch den eiförmigen Nocken wird das Pferd beim Kurbeln gleichmäßig angehoben.



    Bild 31 und Bild 32: die Befestigung der Hinterbeine.
    Die Lasche an den Hinterbeinen habe ich von unten noch mit zwei Streifen Finnpappe gesichert.



    Bild 33. Das Zugelement zum Anheben der Vorderbeine.
    Sobald sich der Pferdekörper hebt, werden durch das Teil die Beine nach vorne gestreckt.
    Die Achse der Vorderbeine habe ich auf beiden Seiten mit einem Abfallstück aus einer Kopie des Umhangs abgedeckt, schaut gefälliger aus.


    Nun darf der Ritter aufs Pferd.



    Bild 34 und Bild 35: der kampfbereite Ritter Georg.
    Man sieht wieder sehr schön den Blick der Ritters nach rechts unten.
    Damit der Ritter Schwert und Schild bewegen kann, wird der rote Hebel mit einem langen Zugstück mit dem Schildarm verbunden. Ich kann schon jetzt verraten, dass die Bewegung nicht so ausführt wird, wie man erwarten könnte.



    Bild 36: Detailfoto von der Befestigung/Führung der Arme.


    Jetzt fehlt noch der Gegner für den heiligen Georg.


    Viele Grüße
    Christoph

  • Hallo Hajo, Wolfgang, hvt und Michael, recht schönen Dank für Eure Likes.


    Hallo hvt,
    der Georg sitzt fest im Sattel und haut auch schon zu, macht dabei aber einen etwas zögerlichen Eindruck. Ich hoffe dass ich den fertigen Automaten dann richtig in Szene setzen kann und Euch ein Video davon präsentieren kann, Eine Animation wird dazu wohl nicht ausreichen.


    Hallo zusammen,
    nur kurz zum Verständnis. Die Steuerung des Schwertarms;



    Bild 37: Nocken und Nockenfolger für den Schwertarm.
    Der Arm wird an der Rundung des Nockens gleichmäßig angehoben und dann an den vier Zacken ruckartig nach unten bewegt, Das sieht dann so aus, als würde der Ritter zuschlagen.


    Weiter mit dem furchterregenden Drachen.



    Bild 38. die Drachenbauteile.
    Kopf und Körper sind, wie beim Ritter und beim Pferd, wieder Hohlkörper, die Arme, die Beine und der Schwanz sind flach. Die Flügel sind zweigeteilt. Im Originalbogen sind die Rückseiten aller Bauteile schwarz. Ich habe Arme, Beine Schwanz und den Kopfschmuck mit eine Lage Karton verstärkt und auf der Rückseite eine gespiegelte Kopie der Vorderseite aufgeklebt. Zunge Ohren und Flügel bestehen nur aus Vorder- und (gespiegelter) Rückseite.


    Der Körper und der Kopf, mit Ober und Unterkiefer, wurde innen mit einer Lage schwarzen Karton verstärkt. Die Innenseite der Zähne habe ich hinten wieder mit einer gespiegelten Kopie beklebt,


    Der gelb-rote Stab ist der Stößel, der den Kopf und die Flügel hebt.



    Bild 39 und 40: Ausrichten des Drachenkörpers.
    Damit sich der Stößel im Körper richtig bewegen kann, muss der Hals des Drachens senkrecht über der Bodenöffnung sein. Zum Ausrichten habe ich mir eine kleine Hilfskonstruktion gebaut, mit der ich den Stößel aufrichten konnte. Damit ließen sich die Beine so an den Körper kleben, dass der Stößel auch senkrecht im Körper läuft,


    Leider ohne Foto:
    der Körper mitsamt Armen und dem Unterkiefer wurde aufgeklebt.
    Zum weiteren Vorgehen musste erst der Nockenfolger des Drachens in die Basis montiert werden.



    Bild 41: Nocken und Nockenfolger für den Drachen
    An der gleichbleibenden Rundung des Nockens bleibt der Drache ruhig, an den Zacken heben sich die Flügel und das Maul wird dreimal aufgerissen.



    Bild 42: der fertige Drache an seinem Platz.
    Damit man den Drachen besser sieht, habe ich das Pferd hier abgedeckt.
    Der Körper mitsamt den Unterkiefer wurde aufgeklebt, dann der Nockenfolger montiert.
    Nach Einsetzens des Stößels konnten daran Flügel und Zunge angeklebt werden. Zum Schluss wurde noch der oberer Teil des Kopfes aufgesetzt und so befestigt, dass er Auf- und Zuklappen kann.



    Bild 43 und Bild 44: Detailbilder von Kopf und Flügelbefestigung,



    Bild 45 und Bild 46: der Drache in Aktion.


    Damit sind alle wesentlichen Teile für den Automaten verbaut. Er läuft auch schon recht ordentlich, ab und an verhängen sich aber noch das Schwert oder die Beine des Pferdes. Da muss ich noch nachjustieren.


    Es fehlen dann nur noch verschiedene Abdeckungen und schlussendlich der Schwanz und die Ohren des Pferdes.


    Viele Grüße
    Christoph

  • Hallo Christoph,


    na, diesen süßen, kleinen Drachen darf man doch nicht hauen, den sollte man streicheln.
    Ein sehr skuriler Automat, mir gefällts.


    Viele Grüße
    Dieter

  • Hallo hvt, Michael (maxl), Hajo, Dieter und hj,
    vielen Dank für Eure Likes.


    Nochmal hallo Dieter,
    der Drache sieht ja wirklich nicht so gefährlich aus. Es freut mich, dass Dir der Automat gefällt.


    Hallo zusammen,
    wie berichtet, funktioniert der Automat schon, aber ein paar Teile, vor allem das Schwert, haben sich im Betrieb immer wieder verhakt. Das liegt wohl auch daran, dass die beweglichen Teile an manchen Stellen sehr viel Spiel haben. Dagegen konnte ich was machen.



    Bild 43a: Drachenkopf und Achse der Pferdebeine.
    Das Schwert verfing dich regelmäßig an der überstehenden Achse oder am wackelnden Kopf des Drachens. Der Kopf wackelte sehr stark, da der Spalt an der Kopfbefestigung zu viel Spiel ließ.



    Bild 47: gekürzte Achse und neue Kopfbefestigung.
    Das Schwert hat jetzt mehr Bewegungsfreiheit am Pferdekörper. Die breiter Kopfbefestigung (sieht man hier leider nicht so gut) vermindert das Kopfwackeln.



    Bild 48: Fuß des Ritters.
    Damit die Beine etwas plastischer wirken, habe ich sie nur oben angeklebt. Leider stieß damit die rechte Fußspitze gegen den Drachen. Dieser Fußtritt trägt zwar auch zur Drachenbekämpfung bei, ist aber der Funktion des Automaten abträglich. Also habe ich die lose Fußspitze am Pferd angeklebt.



    Bild 49: Armachse des Ritters.
    Die Schwertspitze landete auch immer wieder auf dem Drachenkopf. Auch das ist für die Drachenbekämpfung sicher effektiv, schränkt aber die Bewegungsfreiheit des Schwertarms ein. Damit das Schwert dem Drachen nicht mehr zu nahe kommt, habe ich an der Schulter des Schildarms eine Abstandshalter eingebaut.


    Die Drachenflügel verfingen sich auch gerne in den Pferdebeinen. Das konnte ich durch ein wenig Zurechtbiegen der Flügel abstellen.


    Nachdem durch diese Maßnahmen der Automat jetzt auch zufriedenstellen funktioniert, konnten noch die Restarbeiten erledigt werden



    Bild 50: Abdeckungen auf den Befestigungen der Hebel/Nockenfolger.
    Mit diesen Abdeckungen (und einer weiteren an der Vorderseite) verschwanden die letzten weißen Stellen am Automaten.



    Bild 51: der fertige Pferdekopf.
    Das edle Schlachtross erhielt noch seine Ohren und die Atemwolke. Dieser „Atemstoß“ und der Blick des Pferdes lassen wohl einigen Interpretationsspielraum.


    Damit ist der Automat auch schon fertig



    Bild 52 und Bild 53:Ross und Reiter in Aktion gegen den Drachen.
    Ritter Georg haut dabei nicht richtig zu, sondern stochert eher ein wenig zaghaft in Richtun g Drachen.



    Bild 43: Der Automat in ganzer Größe.


    Den Bewegungsablauf kann man sich anhand der Bilder nur schwer vorstellen. Deshalb werd ich noch ein Video von dem kühnen Recken im Kampf gegen den schrecklichen Drachen erstellen.
    Das bekommt Ihr dann hier oder auch in einem eigenen Galeriebeitrag zu sehen.


    An dieser Stelle möchte ich mich schon mal recht herzlich bei allen Zuschauern bedanken. Besonderer Dank für die zahlreichen Likes und an die Kommentatoren.


    Der Bau des Automaten hat riesigen Spaß gemacht. Vielleicht hat ja noch jemand das Glück den Baubogen irgendwo zu erstehen. Ich kann den Bau dann nur empfehlen. Die geringen Schwierigkeiten bei der Erstellung lassen sich gut bewältigen.


    Da ich noch einige Automatenvorlagen von Keith Newstead in der Schublade habe, hoffe ich Euch bald wieder den Bau und die Funktion eines seiner gelungenen Werke vorstellen zu können.


    Viele Grüße
    Christoph

  • Ein ganz außergewöhnlich reizvoller Kartonautomat, Christoph! Gekonnt zusammengesetzt. Meine Gratulation - auch dazu, dass es dir gelungen ist, den Bewegungsablauf zu harmonisieren (eine gewagte Wortwahl bei diesem Motiv!). Ich kann mich an der hintersinnigen Darstellungsweise und den gelungenen Einzelheiten gar nicht sattsehen. Auf das Video freue ich mich besonders!


    Beste Grüße von Michael, der bekanntlich auch so etwas wie einen Drachen besiegt hat...

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