SMS Brandenburg - HMV - 1:250

  • Moin Freunde,

    den heutigen trüben Januarabend möchte ich nutzen, um einen weiteren Baubericht zu rekonstruieren.
    Ich berichte über den Bau des ersten Linienschiffes der Kaiserlichen Deutschen Marine, SMS Brandenburg, Bauzustand nach Umbau im Jahre 1904.
    Gebaut habe ich dieses Modell 2009. Der Bau half mir damals über eine komplizierte Gelenk-Operation hinweg. War also auch eine Art Therapie.... augenbraue1

    SMS Brandenburg wies zur Zeit seiner Indienststellung 1893 , zusammen mit den Schwesterschiffen SMS Wörth, SMS Weißenburg und SMS Kurfürst Friedrich Wilhelm wesentliche Neuerungen im Kampfschiffbau auf.
    So waren diese Schiffe u.a. erstmalig mit Funk ausgestattet, zudem wiesen sie drei Zwillingstürme mit je 2x 28cm Mantelringkanonen L/40 (Mittelturm L/35) auf, welche allesamt in Mittschiffslinie aufgestellt waren.

    Auf weitere technische Beschreibung und des Schiffes und seine Geschichte möchte ich hier aus Übersichtsgründen verzichten, entsprechende Infos sind u.a. bei Wikipedia zu erhalten.
    Angehängt habe ich ein Gemälde der SMS Brandenburg und ein hochaufgelöstes Wikipedia-Fotos der baugleichen SMS Wörth.


  • Meine Informationen zum Schiff werde ich, neben den bekannten Internetseiten, erstlinig aus mehreren Büchern beziehen, deren wichtigstes und ausführlichstes, meiner Ansicht nach, das Fachbuch von Herrn Dirk Nottelmann über die Brandenburg - Klasse ist.
    Desweiteren werde ich natürlich in bereits vorliegenden Bauberichten über dieses Schiff spicken.


    Meine ursprünglichen Planungen, das Schiff, welches ebenfalls zur Zeit des Boxeraufstandes nach China detachiert war, im damaligen Bauzustand und in entsprechender Tropenfarbe darzustellen, musste ich begraben, da die Schiffe dieser Klasse offenbar niemals einen Tropenanstrich aufgewiesen haben.
    Also bleibt das Modell grau!


  • Ich werde das Modell aus dem allseits ganz sicher bekannten, hochdetaillierten Baubogen der Fa. HMV bauen. Ich habe sicherheitshalber zwei Originalbögen vorliegen, werde jedoch erforderlichenfalls zusätzliche Kopien verwenden.
    Auch der erhältliche Ätzsatz gehört natürlich dazu. Der allerdings ist aufgrund seiner ausgesprochenen Filigranität mit Misstrauen zu betrachten!


    Weitere Details werde ich aus Fotos recherchieren und selbst nachbauen. Das Modell wird in der mir eigenen Bauweise komplett lackiert werden.


    Das Schiff wies seinerzeit insoweit eine Neuerung und Herausforderung für mich auf, da es mein erstes Kartonmodell mit Unterwasserschiff wurde.


  • So, Kinners, genug gesülzt, nu geits los:

    Anbei die mageren Ergebnisse des ersten Tages, ein Spantengerüst, ist nunmal aller Kartonmodelle Anfang
    Wenige große Teile und viiiiele Klebelaschen...
    Verdoppelt hab ich nix, zu HMV-Spantengerüsten kann man Vertrauen haben!
    UHU simpel hab ich übrigens haufenweise verbraten!



  • Als Nächstes kam der Einbau der bereits vorbereiteten Längsversteifungen an die Reihe.
    Da gabs nichts zu meckern, die Geschichte passte ganz prima. Und wieder wurde reichlich UHU simple verwendet.

    Ach so ja, ich habe an den Ausbuchtungen beiderseits vorn alle kleinen, fiesen, nur störenden Klebelaschen ersatzlos abgeschnitten. Die nervten rum! Ich klebe ohnehin lieber stumpf zusammen!


    #

  • Um dem Spantengerüst noch mehr Stabilität zu verpassen, wären jetzt die großen Decksteile drangewesen.
    Die habe ich mir jedoch erstmal aufgehoben.
    Ich möchte sie als UV-Schutz mit Marabu-Mattlack einnebeln. Dieser soll nur ab 20 °C. verwendet werden, sonst wird er unregelmäßig, und müffeln tut er auch noch kräftig.
    Draußen sinds 1°C, in meinem Anbau nur 15°C. Also musste ich bis zum anderen Morgen warten, bis die beste aller Ehefrauen (wirklich!!! love1 ) zur Arbeit ging, da konnte ich in meinem Bastelzimmer ordentlich lackieren und danach lüften.
    Sonst stinkt nach diesem Lack die ganze Bude.....


  • Das letzte Foto für heute zeigt die Grundplatte und den Mittelspant des Unterwasserschiffes, welches nun erstmal gut trocknen muss.
    Viel war's ja erstmal nicht, aber mühsam ernährt sich das Eichhörnchen ....... grins 1
    in dem Sinne schönen Abend wünscht


    Tommi


  • Moin Thomas,


    als Freund von Schiffen, auch gerade der Kaiserlichen Deutschen Marine,
    ist es mir natürlich ein MUSS, hier in diesem Deinen Baubericht häufig vorbeizuschauen ! daumen1 freu 2


    Finde es prima, dass Du Dir hier nochmal die Mühe machst, gerade solch einen Baubericht in unserem Forum
    zu rekonstruieren ! Dank dafür !! happy 2

  • Hallo Thomas,


    schön, dass du diesen alten Baubericht wieder aufleben lässt. Den habe ich damals ausführlich beobachtet und nach so langer Zeit kann man sich darin erneut vertiefen.


    Alles Gute, Gruß Wolfgang.

  • N'Abend Freunde,


    @all:
    Erst vielen Dank für Euer Interesse an diesem alten Schätzeken. Ich habe gehofft, daß auch solch ein umfangreiches Bauberichts-Monstrum vielleicht seine Freunde findet.... high five1


    So, und weiter gehts:
    Ums kurz zu machen, das UV-Lackieren der Decks war eine völlige Pleite. Die Decks wurden durch den Lack, trotz richtiger Verarbeitung, ziemlich fleckig. Grande malheur de la caque..... grummel
    Daher hab ich sie vernichtet und die Decks aus dem Reservebogen verdoppelt.
    Diese werde ich vor Einbau mit mattem Acryllack schützen.
    Fotos dieser ganzen Geschichte haben sich nun wirklich nicht gelohnt.
    Fazit: Nicht noch einmal..... dagegen1


    Dafür gabs am Unterwasserschiff Fortschritte:
    Nach Einbau aller Spanten habe ich eine ziemliche Anzahl von Hilfslaschen auf den Kanten der Spanten festgeklebt, ebenso wie eine Verlaschung des Kiels.
    Dann ergab sich das Problem, wie man so ein krummes Dingen beschwert....
    Ich habe ein kleines Handtuch zusammengerollt, auf den Kiel gelegt, achtern und vorn durch Drahtrollen und oben drauf durch mein Metall- Lineal beschwert. das soll wohl reichen.....

    Vor dieser Konstruktion sieht man meine neuen Decks, auf HMV-Karton verdoppelt.



  • Ich habe feststellen müssen, daß ein sauberer Spantenbau nicht unbedingt gleichbedeutend mit leichterer Anbringung einer UWS-Beplankung einhergeht.....
    Meinen seit gut 1 Woche dauernden Kampf mit dem Unterwasserschiff stelle ich ein, wenn er gewonnen (oder verloren) ist, das dauert noch ein Weilchen.


    Dafür gabs ein paar kleine Fortschritte an Deck, nämlich das Deck selber:


    Zunächst wurde das achtere Deck ausgeschnitten. Einige runde Dinger an Deck habe ich als Oberlichter identifiziert, entsprechend mittels Stanze ausgestochen, verglast und von hinten geschwärzt.
    Anschließend kam das Deck auf die Spanten.


    Diese "Oberlichter" finde ich kurios, ich glaube, seinerzeit war der Begriff "Steilfeuer" nicht so bekannt.....



  • Weiter gings mit dem vorderen Deck, welches so einige auszuarbeitende Details aufwies, als da sind 5 Niedergänge, diverse Oberlichter und die Ankerklüsen auf der Back.

    Zuvor hatte ich die 10,5er und 8,8er Kasematten von innen geschwärzt.
    Die Niedergänge zum Batteriedeck habe ich nur umrandet, da baue ich Ätzteil-Treppen direkt zum Deck ein.
    Der Niedergang auf der Back erhielt, genau wie die Klüsen, ein Kästchen untergebaut und innen geschwärzt.
    Hierbei habe ich zwei Mal (!!!) mit dem Pinsel auf Deck rumgesaut und musste gleich zwei Seilrollen fertigen und zur Tarnung aufbringen. ....und ärgern....
    Nachdem alles vorgeschnitten und gepönt war, wurde auch dieses Deck mittels UHU aufgeklebt.


  • Sodele......
    Dieses ist kein Brikett, sondern die erste 80g-Papierschicht, auf welche ich die Beplankungsteile des UWS kopiert hatte (daher dunkelgrau)....
    Ich stellte schnell fest, daß die großen Bauteile sehr schwer zu handhaben und glatt festzubekommen waren, es gab haufenweise Dellen und Knillen, aber letztlich bekam ich das Dingen zu.
    Bislang kein Verzug im Rumpf.




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