Oberländer - ein altes Frachtschiff vom Rhein

  • Der sogenannte „Oberländer“ war im Mittelalter und der frühen Neuzeit das wichtigste Frachtschiff auf dem Rhein. Stromabwärts ließ man das Schiff mit der Strömung treiben bzw. wurde es gerudert. Stromaufwärts wurde getreidelt, d. h. per Pferde- oder durch Menschenkraft an langen Seilen vom sogenannten Leinpfad am Ufer wurde das Schiff gezogen. Der ursprüngliche Treidelmast wurde später mit einem Rahsegel versehen. Das schräge Deck diente der einfacheren Be- und Entladung. Gesteuert wurde mit dem Senkruder am Heck und mit dem Ruder am Bug, dem sogenannten Lappen. Die Länge variierte zwischen 15 und 25 Metern. Die Ladefähigkeit schwankte zwischen 50 und 100 -120 Tonnen. Durch die besondere Bugform konnte man auch ohne Kaianlagen am Ufer aufsetzten und über eine Planke be- und entladen. Ab dem 18. Jahrhundert löste der Schiffstyp des „Bönder“ die „Oberländer“ ab. Beide Modelle, und andere, sind erhältlich als Download von der Homepage der „Kallboys“ denen ich an dieser Stelle noch einmal für die tollen Baubögen danken möchte.
    Das vorgestellte Schiff ist im Maßstab 1:100. Die Länge über alles (mit Pferden) beträgt 48cm, Rumpflänge Oberdeck 26 cm, in der Wasserlinie 23 cm, Länge des Senkruders und des Lappens je 14 cm, die Breite am Heck 6,5 cm, Breite am Bug 4cm, die Höhe am Heck 9 cm, am Bug 2,1 cm und Höhe mit Mast 11 cm. Schiff und Takelage wurde von mir nach alten Stichen und Fotos sowie nach Angaben im Internet ergänzt. Masten, Poller, Blöcke und Ruder sind aus Holz und mit Aquarellfarben getönt.


    Der Bug und der "Lappen"





  • Moin Helmut.
    Dein Modell von diesem alten Rhein- Frachtschiff ist wohl auch nicht weit verbreitet. Du hast es wieder prima gebaut und fotografiert. Auch Deine Beschreibung über die Geschichte dieses eigenartigen Schiffes ist sehr interessant.
    Gruß Hans Joachim