Mezquita de Córdoba - Merino - 1:300

  • Hallo liebe Forengemeinde!


    Da ist sie also wieder, meine Mezquita. Ich lasse meinen Baubericht soweit unverändert, allerdings habe ich jene Posts, die sich auf Eure Kommentare bezogen, entfernt. Aber: fühlt Euch frei, Kritik, Anregungen oder Lob zu hinterlassen. Ich finde solch lebendige Bauberichte viel lesenswerter als rein statisch-technische Berichte....


    Und als Novum ganz am Schluss gibt es dann tatsächlich auch mal Bilder des längst fertigen Modells. Gleichzeitig die Bitte: habt ein bisschen Geduld mit meinen neuen Bildeinstellkünsten oder helft mir ab und zu auf die Sprünge!


    LG
    Marion

  • Einführung


    Wer sich einmal nach Andalusien verirrt, dem kann ich nur ans Herz legen, sich ein oder zwei Tage für Córdoba Zeit zu nehmen. Die ganze Stadt ist äusserst lohnenswert, die Mezquita und der Alcazar aber ganz besonders.



    Ein paar Worte vorweg zu den Merinobögen:
    Die Anleitung ist ein wenig gewöhnungsbedürftig. Sie besteht nur aus einigen, wenigen Bildern und ziemlich viel Text (in Spanisch, Englisch oder Französisch).



    Auch die Zeichnung der Bauteile hat einige Nachteile, weshalb ich die Bögen auch nur sehr eingeschränkt für Beginner empfehlen würde. Zunächst gibt es keine graphischen Unterschiede zwischen Vorwärts- und Rückwärtsfalz. Es gibt nur die Pfeile an den Seiten, der Rest erfordert reichlich Aktivität der grauen Zellen. Dazu kommt, dass die Bögen (zumindest bei Mezquita und auch bei der Basilica del Pilar) oft so eng bedruckt sind, dass man zwangsläufig die eine oder andere Markierung wegschneidet, bevor man das Teil braucht. Ein Grund warum ich bei diesen Modellen Sicherheitsscans mache (und nur um da notfalls nochmal nachschauen zu können oder ein verschnittenes Teil zu ersetzen, bevor nun wieder was anderes draus gemacht wird! Ebenfalls schwierig bis gar nicht zu erkennen sind die Markierungen für Einschnitte. Sie sind zwar theoretisch in der Legende vorhanden, aber mir ist schon das ein oder andere Teil untergekommen, welches zwar Einschnitte verlangt, aber keine aufweist. Das andere große Problem sind die spärlichen Bilder. Die recht oberflächlich gehaltenen Bilder (s.u.) bieten nur einen ganz groben Überblick. Was aber auf gar keinen Fall zu sehen ist, ist die Position wie die Teile zusammengehören. So habe ich schon Dutzende Fotos des Turms der Mezquita angeschaut, damit die einzelnen Fenster des Turmes später auch auf der richtigen Seite sind (sind ja nicht symmetrisch). Da ist also viel Geduld und Recherche gefragt.


    Bei der Mezquita gibt es noch ein anderes unschönes Problem: der Bogen kommt gebunden. Einmal fadengeheftet. Das ist kein Problem. Die Leimbindung hingegen schon. Es sind immer zwei Doppebögen zusammengehftet. Dummerweise der nach außen zur Leibindung liegende Bogen mit der bedruckten Seite nach außen, während der innen zur Fadenheftung liegende auch den Druck innen hat. Das muss man erstens nicht verstehen können und führt zu erheblichen Beschädigungen auf der äußeren Mittellinie.



    Das ist vor allem bei darüber laufenden Teilen sehr ärgerlich. Und es laufen auch einige Bonsaiteile über diese Mittellinie. Da wird also noch einiges an kreativer Retuschierarbeit auf mich zukommen.


    Ansonsten ist das Modell wunderschön gezeichnet und macht erstmal Lust aufs Bauen und bietet dann auch viel Gestaltungsspielraum für ein Diorama.




    Das Einzige, das ich schade finde, ist, dass die Dächer im Modell rot-orange gehalten sind. Die Originaldächer sind hingegen beige-braun. Hier würde ich mir mehr Detailtreue wünschen.

  • Teil 1


    Los geht es mit der Grundplatte oder wie die Anleitung mir vorgibt: "Unir B1, B2, B3 yB4". Dumm nur, dass es B4 – soviel man auch sucht – einfach nicht gibt. Nach x-maligem Durchschauen dann die Erleuchtung: B3 gibt es zweimal, allerdings ganz verschiedene Teile. Wie gehören die jetzt zusammen? Also erstmal puzzeln.



    Geht doch, also ab auf die Finnpappe:



    Nachdem das erledigt ist, geht es mit dem eigentlichen Gebäude los und zwar mit dem Turm. Hier hat mich wohl der wilde Affe gebissen: die Mezquita hat einige türgroße Fenster die nur mit Holzgittern versehen sind durch die man schauen kann. Um das Ganze plastischer zu gestalten bin ich auf die großartige Idee verfallen sämtliche hellen Punkte (so ist das Ganze gestaltet) mit Uhrmacherlupe und Stecknadel zu durchstechen (2-3 Löcher pro mm (!)). Was für eine Sysiphosarbeit. Aber sieht verdammt gut aus. Die ebenfalls nur graphisch angedeutete Treppe habe ich kurzerhand aus- und auseinandergeschnitten, auf Finnwürfelchen geklebt und damit plastisch gemacht.



    Die Fensterscheiben habe ich ebenfalls ausgeschnitten und mit Laminierfolie hinterklebt. Das sieht sogar ziemlich gut aus, weil es einerseits hell, aber eben nicht völlig transparent, sondern milchig ist.



    Soweit erst einmal. Der Turm ist natürlich noch längst nicht fertig, aber der Anfang ist gemacht. Die Passform und -genauigkeit ist bisher übrigens sehr gut.

  • Teil 2


    Weiter geht es, wenn auch langsam. Als erstes habe ich mir mal ein Tischchen organisiert auf dem sich die Mezquita nach und nach montieren lässt. Nimmt ja doch ganz schön viel Platz in Anspruch.




    Der untere Teil des Turms lässt sich problemlos zusammenbauen. Auch die Passform der Streben auf dem ersten Balkon ist super.



    Dann geht es weiter mit dem Glockenturm. Ich habe den Glocken mittels Leim etwas 3D Leben eingehaucht, weil mir die rein grafische Darstellung nicht so wirklich gefallen hat.




    Eine Unsitte des Bogens ist es, dass da offensichtlich jemandem grell Orange äußerst gut gefallen hat, obwohl die Mezquita so ziemlich gar nichts in dieser Farbe aufzuweisen hat. Entweder ist es in Wirklichkeit ein gedecktes Dunkelrot ( Befestigung der Glocken, Fensterrahmen) oder Gold und Silber im Falle vieler Türen (im Modell auch knallorange). Mit beiger oder grauer Zeichnung wäre ich ja durchaus einverstanden, aber orange?? Also Stifte raus und künstlerisch betätigen. Der Glockenturm an sich ist dann auch völlig problemlos zu montieren.


    Fehlt noch die oberste Empore und die kleine Kuppel. Die hat mir doch einige Schweißperlen entlockt. Nicht etwa wegen der Passform, denn die ist tadellos. Eher wegen ihrer nicht vorhandenen Größe. Sämtliche Murmeln oder Kügelchen, die ich da normalerweise so reinpacke zwecks Formgebung, passten nicht.



    Letztlich habe ich es aber auch ohne recht ansehlich hingebracht und der Turm steht nun einwandfrei an seinem Platz. Die Fotos erwecken übrigens den Eindruck er wäre in sich schief. Dies ist in natura – zum Glück – nicht so. Habe alles nachgemessen – es ist nur meinen unzureichend ausgebildeten fototechnischen Fertigkeiten zuzuschreiben.


  • Teil 3 …Stolpersteine


    Also ich muss schon sagen, das Modell ist wunderschön, die Passform ist hervorragend, aber die Anleitung...eine wandelnde Katastrophe, die auch noch mit Fehlern gespickt ist.


    Aktuell soll ich Teil A24 und A24' an die Rückseite eines anderen Teiles kleben. Hhhhm...nach einer halben Ewigkeit habe ich A24 in den Bögen entdeckt, das aber beim besten Willen nicht an das andere Teil passt. A24' gibt es erst gar nicht! Und es ist äußerst benutzerfreundlich, die Teile mit X,X',X'' und X''' zu bezeichnen.
    Nach noch längerem Suchen habe ich A24 dann auf einer der spärlichen Zeichnungen entdeckt und wie vermutet gehört es ganz woanders hin.


    Wenn ich diese Anweisung überspringe folgen als nächstes E24 und E24', die auch da sind und passen. Stellt sich die spannende Frage, welche Teile sind statt den beiden A-Teilen gemeint? Also werde ich nun wohl alle Bögen nach irgendwelchen 24 und 24' Teilen durchkämmen...In die Nähe gehört noch E 25, das ich wiederum noch nicht in der schriftlichen Anleitung gefunden habe. Obs das ist? Seufz....


    Ufff... Rätsel gelöst und an dieser Stelle für die Nachwelt, die sich vielleicht mal an diesem Modell versuchen möchte, festgehalten:


    Es muss E24 und E24' heissen (A24 gehört an eine ganz andere Seite, A24' gibt es nicht). Dabei geht es in diesem wirklich missverständlich formulierten Arbeitsschritt (der Fehler ist übrigens in allen 3 Sprachen der gleiche!) lediglich darum, den Balkon längseitig und mittig zu rillen, zu falzen und gegeneinander zu kleben. Muss man erstmal drauf kommen.

  • Hallo Marion,
    du musst auch mal das gute daran sehen wäre es nicht langweilig wenn alles gleich so tut wie man will. Wenn so kleine Hürden eingebaut sind befasst man sich viel mehr mit dem Bau und hat eine viel größere Freude wenn man diese Hürde alleine geschafft hat.
    Zu dem kommt noch hinzu das der Baubericht so noch mehr mit Leben gefüllt ist wenn man lesen kann wie man an diese Hürde herangeht und sie dann überspringen kann.
    Das hast du hier sehr schön dargestellt und ist sehr Lehrreich. SUPER ja 2
    MfG. Reinhold

    Du sollst den Karton und die Kartonmodellbauer ehren.

  • Hallo Marion,
    da hast Du Dir aber wirklich eine Denksportaufgabe vorgenommen, aber die Sache mit der Falz ist wirklich ärgerlich...


    Du meisterst das aber doch prima...


    Ich schaue gern weiter zu, ein sehr instruktiver Baubericht entsteht hier...


    Gruß
    Volkmar


    p.s.: Ich würde solche kleinen Förmchen trotzdem ausfüllen, entweder mit Papier, Watte o.ä., das hilft bestimmt bei der Formgebung...

  • Hallo Marion,
    Anleitungen sind ein thema über das man Schauerromane schreiben könnte. Deinem modell sieht man aber die mangelhafte Bauanleitung nicht an.
    LG
    Kurt

  • Hallo Marion,
    das ist ja ein Schrecken. Ich wünsche Deinem Mann gute und recht baldige Besserung und Dir die Kraft diese schwere Zeit durchzustehen.
    LG
    Kurt

  • Meinem Mann geht es besser, er hat einen Stent bekommen und ein zweiter folgt Mitte Dezember.
    Und da man auch in schwierigeren Phasen einen Ausgleich braucht, um Kraft zu schöpfen, geht es nun mit meinen Berichten weiter. zwinker2

  • Teil 4


    Weiter geht's:


    Nachdem mein Türmchen steht, schließen sich die den Patio de Naranjas umgebenden Außenmauern samt Verzierungen an. Diese habe ich verstärkt, den Boden des Patios entsprechend angepasst.



    Die Säulen und Türmchen haben es mitunter in sich, vor allem Kuppeln in mikroskopischer Größe! Aber ich glaube, es ist mir ganz gut gelungen.
    Daran schließen sich dann die Bogengänge im Inneren an. Auch hier habe ich verstärkt und kann das auch nur empfehlen, denn sonst bekommt mein keinen vernünftigen Halt in die Säulen. Für die Montage der Säulen auf die Bodenplatte sind kleine Schlitze vorgesehen, in die die Klebelaschen gesteckt werden sollen. Nach einigen Versuchen und noch mehr Gefluche – war eine Lasche drin, war die vorherige trotz Tesafixierung wieder draußen – habe ich beschlossen, nur die breiteren Laschen als Führung stehen zu lassen, hab' die schmalen gekappt und stumpf aufgeklebt. Das sieht frisch geklebt und noch nicht mit Q-Tip versäubert zwar gefährlich aus, ist aber nach Versäuberung und Trocknung unsichtbar und absolut gerade und sauber geworden.




    Bei diesem Modell ist ab und an ein wenig Kreativität gefragt.


    Die letzte Wand hat mich ja heute morgen einige Nerven gekostet, weil die Anleitung falsch war, aber nachdem ich das geklärt hatte, war der Rest auch kein Problem mehr. Die Wand an sich ist nun fertig und wartet nur darauf, dass sie nach dem Trocknen weiter verarbeitet werden kann.

  • Teil 5


    Wie versprochen hier mein weiterer Fortschritt:


    Nachdem ich den Bogengang mit dem Zwischendach geschlossen habe, geht es eigentlich schon ein wenig mit der Kür los.




    Da ich das Modell beleuchten möchte und diese Stellen später nicht mehr zugänglich sind, habe ich die ersten LEDs für den Bogengang installiert. Leider ist für die lange Seite das Anschlusskabel zu kurz geraten und ich musste erst weiteres Material bestellen. Deshalb ist auf der einen Seite das Dach, wie auf den Bildern zu erkennen derweil nur aufgelegt, aber noch nicht verklebt. Die Gauben haben einiges an Fingerfertigkeit verlangt, sind aber recht gut gelungen.




    Damit ist der Patio soweit erstmal abgeschlossen. Die Bäume kommen erst zu einem späteren Zeitpunkt dran.



    Weiter geht es mit der Bogenhalle. Der innere Teil der Außenwand steht bereits. Hier gab es keinerlei Passformprobleme und die Zeichnung ist wunderschön.



    Meinen Plan, die Säulen plastisch zu gestalten, habe ich verworfen. Auch die Zahnstocher sind zu dick, auch wenn sie grundsätzlich die richtige Größe hätten. Ich müsste die Säulen auf 200% vergrößern, dann aber wieder kürzen und die Bögen müssten dann wieder in 100% verbaut werden, weil sonst die Breiten nicht passen...Das kann eigentlich nur schief gehen und so belasse ich es beim Original. Wird, denke ich, auch so sehr schön.

  • Hallo Marion,
    schön das du mit einer guten Nachricht deinen Baubericht weiter führen kannst. Es ist zwar noch nicht überstanden mit deinem Mann aber deine Einstellung finde ich sehr gut. Auch wenn dein Mann der Kranke ist ist es wichtig das der wo Pflege betreibt nicht vor den Hund geht Körperlich und Geistig. Sonst ist nämlich keinem geholfen.
    Ich wünsche dir und deiner Familie auf jeden Fall viel Kraft damit wieder alles gut wird.
    So und jetzt wünsche ich dir noch viel Spaß bei der Kreativität bei deinem Bau.
    MfG. Reinhold

    Du sollst den Karton und die Kartonmodellbauer ehren.

  • Teil 6


    Ich kann Euch an dieser Stelle noch keine weiteren Baufortschritte präsentieren, weil das genaue Ausschneiden der ganzen Säulen sehr viel Zeit und Geduld braucht (ich bin ca. bei der Hälfte) und das Aufstellen erst am Ende Sinn macht.


    Aber...da inzwischen mein Elektronikmaterial angekommen ist, kann ich Euch zumindest Bilder meiner ersten (Teil)Beleuchtungsprobe zeigen. Wirkt schon sehr schön.



    Scheinbar muss ich aber neben den werkseitig eingebauten Vorwiderständen noch einen gemeinsamen schalten, den trotz verringerter Spannung, werden die Widerstände nach einer Weile heiß. Allerdings sind am Verteiler noch längst nicht alle Plätze belegt. Kann das damit zusammenhängen?? (In der Elektronik gilt wohl: "Mein Name ist Hase...ich weiß von nix!"

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