Schnellboot S61, Typ 143. 1:250, WHV Verlag

  • Servus Freunde,


    In schöner Reihenfolge werde ich hier auch noch meine „Uraltbauberichte“ wiederveröffentlichen. Die sind aus der Zeit 2005 bis 2011.



    Die Fotos von damals entsprechen nicht mehr dem heutigen Standard – es liegen zwei „Kamera-Lebensabschnittbegleiter“ zwischen damals und heute… also verzeiht mir die Fotos.


    Also beginne ich heute mit dem Schnellbot der Klasse 143


    Die Packung besteht aus 2 Bögen in DIN A 3 und einer bebilderten Bauanleitung die ich ab und an auch in den Baubericht integriert habe. Zusätzlich werden ab und an auch Fotos von Original S-Booten dabei sein, um zu zeigen, was ich hierbei dazugebaut habe um dem Original näher zu kommen. Diese Fotos stammen aus der Zeitschriftenreihe "Schiffprofile"


    Die Bögen selbst sind leider nicht im Offsetdruck hergestellt sondern wurden von WHV als Laserprint verkauft,doch dazu später mehr..





  • So, gleich geht es an den ersten Schnitt...


    Alles in Allem sieht der Bogen relativ einfach aus - aber ich möchte auch noch das eine oder andere Teil hinzufügen…


    und rasend schnell geht's los...
    Die Bodenplatte und die Längs- und Querspanten (sind ja nicht sooo viele...)
    und fertig ist das Grundgerüst, das jetzt über Nacht trocknen darf.



  • Weiter geht es mit dem Oberdeck inkl. ein paar Anbauten und der Heckspiegel.

    Hier die Bauanleitung: (Bild 1)
    Das Oberdeck im Original, die Anbauten verdoppelt:(Bild 2)
    Bei den Anbauten handelt es sich um drei Lukendeckel und die Böden rund um die Geschütze: (Bild 3)
    Eine Luke möchte ich geöffnet darstellen. Die Handräder sind aus Ätzteilrestbeständen... (Bild 4)




  • Hallo Gerhard,


    ich habe 1983 S 64 Bussard gebaut, weil ich dieses Boot bei einem Besuch persönlich kennengelernt hatte.
    IN KMP 108 von Papership.de habe ich 2006 mein Modell vorgestellt. Im Nachbarforum kann dieser Bericht aufgerufen werden.

    Viele Grüße,


    Hans-Jürgen


    --------------------------------------------------------------------------------------------------------------
    Früher oder später, aber gewiss immer wird sich die Natur an allem Tun der Menschen rächen, das wider sie selbst ist. (Johann Heinrich Pestalozzi)

  • Moin Gerhard,


    ja, der Kasten auf dem ich unterwegs war ...
    Gebaut hatte ich das Modell auch, es ist dann aber in Folge eines Umzugs "unter die Räder" gekommen ...
    Toll, das Modell wieder zu sehen!


    @ Peter:
    Ja, das ist der Bogen. Allerdings gibt der WHV-Bogen das Schiff in seinem ursprünglichen Zustand wieder. (Den, den ich kenne.) Der HMV-Bogen ist überarbeitet und verfeinert worden. Er zeigt das Modell zu seinem letzten Ausrüstungszeitpunkt. Da hatte sich an Bord einiges getan ...

    Bis dann - Kind regards,
    Klaus-Gerhard

    Im Herzen ein Füllfunker.

    (Gebautes und mehr) ... Ich muss auch 'mal wieder 'was zusammenpappen ...

  • Dann mal zur Post:


    Danke für den Hinweis Hans-Jürgen!


    Hallo Peter, Sauseboot ist gut daumen1 , allerdings nicht mehr bei höherem Wellengang...
    Wir nannten die S-Boot Flottille "Ostseeferkel", und unser Kahn, ein Trossschiff , war die "Muttersau"....
    Der WHV Bogen wurde von Peter Brand konstruiert und viel später, nachdem Peter die Rechte daran zurückerhielt, neu aufgesetzt, aktuaiesiert und verfeinert und vom HMV Verlag aufgelegt.
    Ich baute 2009 die alte WHV Version, jedoch soweit gesupert, dass mein Modell eher der Ausstattung in den 80/90iger Jahren entspricht.Und das zeigt dieser Baubericht.


    Hallo Wolfgang, na, was Multimillionäre sich nicht so alles anlachen.... Die Yacht von Abramowitsch hatte sogar Abschußvorrichtungen für Flugkörper.


    Servus Klaus-Georg, ich hoffe, Du erkennst Dein Boot später hier wieder! prost2


    Servus Holger, Das macht keine Mühe, sondern Spass. Freu mich, wenn auch Du dabei bist! freu 2

  • leider ist auch dieser Karton nicht unbedingt optimal. Speziell beim Schnittkantenfärben muß man höllisch aufpassen. Aquarellstifte oder gar Filzstifte, die bei HMV Bögen optimal eingesetzt werden können, sind bei diesem Papier eher nicht zu empfehlen. Das Papier zieht Wasser nur so an sich und quillt auf. Außerdem kann die Original-Druckfarbe leiden...



  • Servus Fritz,


    das Gefühl hatte ich damals auch, nachdem ich die Papierprobleme erkannt habe...



    Kommen wir nun zu den Decksaufbauten:

    hier die Bauanleitung: (Bild 1)
    und hier die Originalteile aus dem Baubogen: (Bild 2)
    Dies erscheint mir doch arg dürftig... außerdem sind auf Teil 21 zwei dicke schwarze Kleckse zu sehen, die da nicht hingehören....
    Die Fotovorlagen sind sehr aufschlussreich: (Bilder 3 und 4)
    nun sitz ich halt da und improvisiere ein bisschen was hinzu: Doppelte Tür (war im Bogen vorhanden), verdoppelte Schaltkästen und andere Schränkchen, Handlauf aus Faden, Elektroleitung aus Faden, eine Leiter, und später noch die "roten Halskrausen", die Nachfolger der Rettungsringe...
    hier die ersten Deckswände: (Bild 5)






    nach dem Urlaub geht es auch hier wieder weiter!

  • Moin Gerhard,


    an dieser Stelle melde ich mich einmal zu Wort:
    Zunächst möchte ich erklären, dass Piet den Bogen sehr richtig konstruiert hat! daumen1
    Der Bogen zeigt den ursprünglichen Ausrüstungszustand.


    1. Die schwarzen Klekse gehörten zum damaligen Ausrüstungszustand sehr wohl dahin, wo Piet sie eingezeichnet hat.
    Eigentlich sind dies mit grauen Lamellen versehene Ansaugöffnungen der Klimaanlage. (Der "alte Offsettbogen" zeigt das auch.) Die Dinger brachten es allerdings mit sich, dass bei Abschüssen des Geschützes, die Rauchgase ins Schiffsinnere gesogen wurden. In der Funkbude hatte ich dann, neben dem Geratter des Funkfernschreibers, dem Gepiepe des Morsefunks, dem Tüdellüt des Broadcast, dem allgemeinen Geschaukel auch noch mit dem Mief zu kämpfen. Anlässlich diesen Geschehens wurden dann in aller Regel auch noch mein Kollege kotz1 ... seekrank ...
    2. Zu den Bildern 3 und 4:
    Die Bilder zeigen die Klasse zu einem späteren Ausrüstungszeitpunkt. Dies lässt sich am Folgenden erkennen:
    A) Die Ansaugöffnungen sind verlegt. (Die Marine hatte den o.g. Zustand erkannt und ein Einsehen.)
    B) Das Namenschild an der Reling. NUR die im Bogen dargestellte Schiffsnummer war an der Brückennock aufgehängt. Der Schiffsname war außen nicht sichtbar. Das Namenschild (und das Schiffswappen) gab es, ABER die waren innerhalb der Kommandobrücke aufgehängt und hatten dort ihren Ehrenplatz. (Der Bogen gibt das auch so wieder.)
    C) Bild 3 und Bild 4 links:
    Das S-Boot liegt hier längsseits eines Hilfsschiffs (Versorgers?).
    Auf diesen Hilfsschiffen fuhr auch angestelltes Personal, nicht nur Soldaten (die trugen keine Uniformen). Daher der Anzug mit roten Schwimmwesten mit den weißen Kunststoffhelmen. Die Besatzung des S-Boot verfügte, neben der dunkelblauen Uniform, nur über (graue) Stahlhelme. Die Schwimmwesten waren sichselbstaufblasende Westen, die mit einem grauen Schutzmantel daherkamen (Bild 4). Rote Feststoffrettungskragen waren an Bord des S-Bootes nicht vorhanden. (Bei den engen Platzverhältnissen hätte ohnehin keiner gewusst, wo der sperrige Kram noch unterzubringen gewesen wäre...) [Mag aber sein, dass später welche außen hingehängt wurden.]


    Rettungsringe? Was waren denn das? - Damals waren keine an Bord. Jeder der sich bei Manövern innerhalb des Hafens oder auf See, außerhalb des Hafens, an Oberdeck aufhielt hatte stets die automatische Rettungsweste zu tragen. Und wenn es einer wagte, sich daran nicht zu halten, dann gab's für denjenigen nicht nur kein Einlaufbier, sondern ... haue 2


    Lieber Gerhard, ich hoffe, ich habe Dir jetzt nicht den Spaß am Bau verdorben. Sei aber versichert, der Bogen ist sehr genau und richtig.
    Noch ein wenig nebenbei:
    Zunächst war das Geschwader samt "Fender Else" ... äh rotwerd1 Tender "Elbe" (A 61) in Olpenitz / Schlei stationiert. Damals waren die S-Boote mit einem achterlichen Geschütz ausgerüstet.
    Später wurde das Geschwader nach Kiel verlegt und zeitweise wurde das achterliche Geschütz gegen die FlARak ausgetauscht.
    Der Bogen bietet die Möglichkeit diesen Zeitpunkt nachzustellen, da auch die benötigten Bauteile im Bogen vorhanden sind.


    Ich wünsche Dir weiterhin viel Spass beim Bau!
    (Solltest Du Fragen oder Zweifel beim Bau haben, helfe ich Dir gerne weiter.)

    Bis dann - Kind regards,
    Klaus-Gerhard

    Im Herzen ein Füllfunker.

    (Gebautes und mehr) ... Ich muss auch 'mal wieder 'was zusammenpappen ...

  • N´abend Gerhard,


    Hallo Peter, Sauseboot ist gut , allerdings nicht mehr bei höherem Wellengang...
    Wir nannten die S-Boot Flottille "Ostseeferkel", und unser Kahn, ein Trossschiff , war die "Muttersau"....

    Sauseboot, oder auch "S-Pütz"... happy1


    Ich war ja bekanntlich in Kiel auf der Gorch Fock stationiert. Bei uns piekfeinen Sailors "auffer Fock" hießen die Sausebootfahrer nur Ostseerocker. Eine Kleiderordnung, die mehr an "den Alten" von Das Boot erinnerte und ein Auftreten... Alles was man nicht fressen f*ckn, oder saufen kann, wird erschossen, höre ich die noch heute sagen... frech 1


    Das Auslaufmanöver von so einem Boot war jedesmal ein Highlight... auch wenn es eine Geschwindigkeitsbegrenzung in der Wik gab, wurde der Grund von denen jedesmal aufgewühlt. Braunes Wasser im Hafenbecken und ein Seegang Stärke 4 war das Ergebnis. kotz1 grins 2



    Die ersten Schritte schauen klasse aus!
    Ich habe den Bogen inkl. LC-Satz auch hier liegen und wenn ich mal etwas von der modernen Deutschen Marine baue, dann wird mir Dein Baubericht hier als Vorlage dienen! ja 2


    Viele Grüße
    Peter

  • Moin Ihr,

    ... Ostseerocker ...

    aber genau ja 2
    (An einem Freitag, nach dem Frühstück, Auslaufen aus dem Stützpunkt und so weit nach Osten, bis Bornholm in Sicht kam und dann pünktlich zum Feierabend (13:00 Uhr) wieder zurück und fest. Wenn ich anlässlich solcher Gelegenheiten auf der freien Brücke war, (auch der Kommandant ließ sich diesen Spass nicht entgehen, dann hatte das was ... kippe1 ) oder wenn ich 'mal Pause hatte und auf dem Achterschiff das haushohe Schraubenwasser bestaunte urlaub1
    Aber es gab auch andere Zeiten (s.o.) und mit 72 Std. Dienst ohne Pause ...


    Und, Gott sei dank, bleibt nur das Schöne in Erinnerung ...

    Bis dann - Kind regards,
    Klaus-Gerhard

    Im Herzen ein Füllfunker.

    (Gebautes und mehr) ... Ich muss auch 'mal wieder 'was zusammenpappen ...

  • Na dann erst einmal die Post, die heute etwas umfangreicher ausfällt.
    Klaus-Gerhard: Deiner ersten Antwort entnehme ich dass Du meine Ausführungen bezüglich des Bogens nicht teilst.
    a) Ich habe an der Konstruktion nichts auszusetzen, lediglich Druckqualität und Papier dieses "Nachdrucks" ließen zu wünschen übrig. Ich denke, Du hattest den Offsetdruck unter den Fingern/der Schere und da gab es sicherlich nichts zu kritisieren. Es gibt übrigens noch dutzende andere "Nachdrucke" vom WHV Verlag in dieser Qualität... ich erinnere nur an die pechschwarzen Decks der Fregatte Braunschweig.
    b) Deine Erinnerungen und Ausführungen sind hier natürlich immer willkommen und bereichern diesen alten Baubericht sehr.
    c) Deiner Ausführung bezüglich der Rettungsringe zeigt mir, dass Du meine Ausführung nicht genau gelesen hast. Ich sprach von den Nachfolgern der alten Rettungsringe, welche ich scheerzjhaft "rote Halskrausen" genannt habe - die waren sehr wohl an Bord
    d) ich baute hier nicht den Originalzustand des Bootes sondern hielt mich an die Ausgabe der Reihe "Schiff-Profile" welche das S-Boot im 80iger Zustand zeigte.


    Peter und Klaus-Gerhard: schön, wenn der Baubericht alte Erinnerungen weckt freu 2
    Thomas: Solltest Du den Offset Druck besitzen, dann solltest Du ihn auch mal anschneiden. Der lohnt sich!

  • Ach ja, die Lüfterlamellen kommen natürlich auch noch dran.


    Noch ein paar Schränkchen angebracht...
    und die ersten fertigen Wandteile auf dem Deck aufgesteckt - noch nicht geklebt:


    Der Orginalbogen sieht eigentlich nur die Verdoppelung der Türen vor, alles andere ist Marke Eigenbau...

    So, nun sind die achteren Decksaufbauten fertig und verklebt.
    Steuerbordansicht: (Bild 1)
    Backbordansicht: (Bild 2)
    Der Bau macht mir unheimlich Spass, trotzt des absolut schlechten Papiers und Druckes.




  • ich zeige Euch mal, wie ich Lüfterlamellen "Marke Eigenbau" herstelle:

    1. 5 bis 8 Kartonplättchen gleicher Größe zuschneiden
    2. Diese beidseitig in der gewünschten Farbe anpönen und trocknen lassen.
    3. Die getrockneten Kartonplättchen an einer Seite mit wenig Kleber bestreichen und zusammendrücken.
    Das ergibt dann solch ein Päckchen: (Bild 1)
    4. Die Kanten des Päckchens evtl. zuschneiden.
    5. Dann, mittels Lineal und Skalpell die entsprechenden Streifen zuschneiden. Das Lineal fest andrücken und mit dem Skalpell langsam und mit wenig Druck, immer in einer Richtung an der Linealkante entlang fahren. Dies öfter wiederholen, bis man durch ist. Drückt man zu fest, kann es bei den Streifen zu unschönen Verformungen kommen.
    6. Dann die Streifen entsprechend der Bedürfnisse ablängen: (Bild 2)
    so viele, wie man eben benötigt. (Bild 3)
    7. Dann den Kleber mittels spitzem Gegenstand - hier ein Schaschlikspieß - in geringster Menge auftragen. (Bild 4)
    evtl. krumm angeklebte Exemplare kann man noch schnell korrigieren.
    8. Fertig ist der Lüfter mit Lamellen..... fast fertig: (Bild 5)
    9. Die Kanten entsprechend färben - wenn möglich mit einer etwas dunkleren Farbe als die Lamellen und die Bordwand. schließlich kommt da nicht gesunde Landluft raus... und ein wenig Kontrast kann auf einem grauen Dampfer auch nicht schaden. (Bild 6)
    Diese Vorgehensweise stammt nicht von mir, den hat ein absolut spitzenmäßiger Modellbauer aus der Schweiz in einem anderen Form vorgestellt. Der hat sogar noch die Ecken mit der Feile abgerundet. Doch das ist bei dem Maßstab schon ein bisschen arg genau. Ab 1:200 oder größer lass ich mir das eingehen.

    So, auf zu den letzten drei Lüftern....





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