SMS Goetzen im Doppelpack, Verlag Kartonwerft, 1:250

  • Servus Freunde,

    bevor ich mich in den Urlaub verabschiede, noch schnell und kurz mal vorgestellt was ich als nächstes plane:

    Es wird die Graf Goetzen, ein sehr geschichtslastiges Schiff, mittlerweile über 100 Jahre alt, und das im Doppelpack gebaut.
    Zum einen in der Version von 1914 und zum anderen als Hilfskreuzer auf dem Tanganjikasee in den Jahren 1915 und 16.



    Den Namen Graf Goetzen behielt das Schiff nicht lange, schon auf der Mayer Werft in Papenburg anno 1914 wurde sie in SMS Goetzen umbenannt.



  • Ja, die Goetzen hat schon eine sehr bewegte Vergangenheit hinter fährt sie schließlich heute noch !!! In Papenburg zusammengeschraubt (!), dann wieder nach der Abnahme auseinandergenommen, in Kisten verpackt und auf dem Seeweg und den Rest auf Schienen zum Tanganjikasee verfrachtet… Unterwegs gingen einige Kisten verloren – man munkelte, die Engländer hätten da ihre Hände im Spiel gehabt. Aber bis Mitte 1915 dort wieder zusammengenietet und sofort als Hilfskreuzer mit den Geschützen des Kreuzers Königsberg bewaffnet, in Dienst gestellt. Im Juli 1916in flachem Wasser selbst versenkt, da der letzte Hafen verloren ging. Allerdings wurde vorher so gut wie alles gründlich eingefettet, damit man nach dem “Sieg“ das Schiff wieder betriebsbereit machen konnte.Gut, mit dem Sieg wurde es nix, aber gehoben wurde das Schiff dennoch – von den Belgiern, die den Dampfer dann in den Liniendienst auf dem See integrierten. Unter dem Namen Liemba fährt das gute Stück bis heute, zwischendurch ein wenig umgebaut und modernisiert aber mittlerweile total veraltet und dem Schrottplatz näher, als einer ordentlichen Werftüberholung.


    Zum 100-jährigen hatte man die Idee, das Schiff sollte von der Ursprungswerft zurückgekauft und zurückgebracht werden, doch das ließ sich nicht realisieren – aus Kostengründen.


    Über die Goetzen gibt es jede Menge Literatur und auch Bilder, leider nur sehr wenige aus der Kaiserzeit.


    Zum Bogen selbst, er stammt aus Imogens Händen und ihrem Verlag Kartonwerft.


    Ich habe zwei zivile Bögen erstanden, sowie ein Zusatzblatt für die Hilfskreuzerteile.


    Imogen sieht für den Hilfskreuzer lediglich die in grau gehaltene Bewaffnung vor, alles andere bleibt in Zivil.


    In einem Fernsehbericht über die Götzen zur Kaiserzeit wurde aber explizit gesagt, dass der Dampfer zwischen Mai 15 und November 16 ganz in Grau gehalten war. Daher wirdhier auch der Farbpinsel geschwungen, ganz in seemännischer Art und Weise; „Dick Farbe an den Kahn, dann hält er länger“


    So sieht die Bauanleitung aus... ich denke das reicht völlig aus. (Bild 1)


    Was mit bei der Durchsicht der Bögen aufgefallen ist, dass mit Extras, wie z.B. doppelten Türen leider gespart wurde. Daher habe ich beide Bögen je einmal kopiert um daraus die Extrateile zu gewinnen. Auch die Rumpfteile sind anders konstruiert als die Masse der Rümpfe, die ich bisher gebaut habe, entsprechen aber durchaus dem Original - aber dazu später.


    Hier die Bodenplatte und die Spanten... (Bild 2)


    Die Bodenplatte wurde genauso vorbereitet wie ich bei der Augusta Victoria beschrieben hatte. (Bild 3)


    Quer- und Längsspanten... (Bild 4)


    das Ganze zusammengebaut... (Bild 5)


    und über Nacht zum trocknen aus das ebene Regal gestellt... Die Werftmannschaft achtet darauf, dass kein Verzug reinkommt. (Bild 6)


    Morgen wird das Skelett des Hilfskreuzers SMS Goetzen in Angriff genommen.





  • Moin Gerhard,


    das ist ein Schiffchen, das mich sehr reizt. ja 2
    Und Du baust gleich einen Doppelpack ...
    Mach' ruhig so weiter! Ich bleibe dran.

    Bis dann - Kind regards,
    Klaus-Gerhard

    Im Herzen ein Füllfunker.

    (Gebautes und mehr) ... Ich muss auch 'mal wieder 'was zusammenpappen ...

  • Yes, I will Fred!
    Schön, dass Ihr dabei seid, Ingo, Kurt und Klaus-Gerhard!


    Nur zur Info, das ist eine Rekonstruktion des Bauberichts.



    So, heute war das Skelett der zweiten Goetzen an der Reihe.

    kein großer Unterschied zum ersten... lediglich zwei Querspanten waren grau gefärbt... Die Türen ebenfalls wieder verdoppelt.. (Bild 1)

    Die Jungs waren gestern Nacht sehr aufmerksam, nichts hat sich verzogen beim ersten Schiff. Also, warum heute nicht noch einmal? Auf Jungs, rauf auf den Pott! Es gibt auch Feiertagszuschlag... für jeden eine Scheibe Butter aufs Brot! (Bild 2)

    Danach habe ich die beiden Hauptdecks vorbereitet.... wie immer das Original entsprechend ausgeschnitten... (Bild 3)

    und auf die Kopie geklebt... (Bild 4)

    diese landet jetzt gleich zwischen schweren Büchern damit morgen früh auch da kein Verzug zu erkennen ist.




  • Hallo Gerhard,


    deine Bauberichte werde ich mit Interesse verfolgen!

    Viele Grüße,


    Hans-Jürgen


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    Früher oder später, aber gewiss immer wird sich die Natur an allem Tun der Menschen rächen, das wider sie selbst ist. (Johann Heinrich Pestalozzi)

  • Servus, Hans-Jürgen, Peter und Wolfgang,
    freue mich sehr, wenn Ihr hier zuschaut!
    Die Liemba, Wolfgang werde ich mir demnächst in Bremerhaven "anlachen", mal sehen ob sie mit will.



    Heute gab es für beide Versionen das Hauptdeck und einige Innenkabinen
    Zivil... (Bild 1)

    und in Marinegrau... (Bild 2)

    dazu Poop- und Schanzdeck, genauso verdoppelt wie das Hauptdeck (Bild 3)

    hier die Innen und Außenkabinen... (Bild 4)

    und hier fertig an Bord... (Bilder 5 und 6)

    bis jetzt passt alles hervorragend!
    Morgen geht es an die Bordwände des Zivilisten...





  • Klar, brauche auch hier einen "Sitz-Beobachtungsposten",
    was sonst, wo Du baust, bin ich mit meinem aufmerksamen Interesse dabei !!! happy 2 freu 2 freu1


    Viel Erfolg beim Bau der SMS Goetzen !

  • Na dann, da sind noch zwei Logenplätze Holger und Fritz! freu 2




    So heute war der erste Tag der Wahrheit. Die Bordwände des zivilen Grafen kamen unter das Skalpell... (Bild 1)

    diesmal keine kompakten Bordwandstücke wie bisher... nein teilweise in Streifenform, eben um genietete Bordwände nachzuempfinden. IMO hat mich dankenswerterweise auch gleich etwas in das Geheimnis des Zusammenbaus eingewiesen.
    Beim Schiffsbau zur Zeit der Jahrhundertwende wurden dabei die Eisenteile überlappt und mit Nieten wasserdicht zusammengefügt. (Bild 2)

    Ich habe beim Modell auf der Rückseite allerdings schwarz gefärbtes Normalpapier angebracht. Denn Stoß auf Stoß ist auf diese Länge schon sehr schwierig. Da bedarf es einer sehr sicheren Hand beim ausschneiden. (Bild 3)

    Ach ja, vorher die Bordwanddurchbrüche, Bullaugen und Öffnungen für die Festmacherleinen ausgeschnitten, die Bullaugen wieder mit Briefkuvertfolie hinterklebt. (Bild 4)

    Am Bug sieht es dann so aus: (Bild 5)

    Teile 35 bis 36 a habe ich vor dem Anbringen der Bordwände an deren Innenseite angeklebt. Hier allerdings ist ein kleiner Fehler aufgetaucht. Die Nummerierung der Teile auf dem Baubogen entspricht nicht der Teilenummer in der Bauanleitung. Beide Seiten wurden miteinander verwechselt. Aber das ist nur ein kleiner Missstand, schließlich sind die Teile und deren Zugehörigkeit leicht an den Durchlässen für die Festmacherleinen erkennbar. (Bild 6)





  • Haltet mich bitte nicht für einen Klugwisser


    So weit war ich mit meiner GG.
    Ihr Gewicht hat gepasst, Leider war am GfK Rumpf der Lackteufel irgendwie am Werk gewesen.
    Ich habe nicht gezählt wie oft ich an dieser einen Stelle geschliffe und gespachtelt habe,jedenfall ist mir irgendwann die Puste ausgegangen.




    Es gibt eine Doku vom NDR " die lange Fahrt der Graf Goetzen".
    Es gibt auch mehrere Modelle,im IMMHH zwei,eins in M 1:250,das andere in 1:100,des weiteren eins bei Meyer in Papenburg,ein weiteres bei einem Privatmann und eins in einem Museum in Nairobi.


    Als Militärmodell wurde sie mindestens 2 X umgebaut.Einmal wurde der Schornstein verlängert und ein anders mal erhielt die 3,7 cm die auf der Brücke steht und kaum jemand sehen kann ein Schutzschild.
    bild03.jpg


    Lasst euch von dem hellen Rumpf nicht verwirren.Einfallendes Licht spielt so manchen Streich.


  • Servus Fuzzi,


    Danke für die Bilder der Goetzen! Schade dass es bei Deinem Modell nicht so geklappt hat.


    Besten Dank, Peter und Fritz!
    Ja der Bogen hat was!



    Das Heck besteht aus insgesamt vier Teilen plus der beiden langen Streifenenden der seitlichen Bordwände (Bild 1)

    Hier sollte man, wie Imo schon schrieb, von oben nach unten arbeiten und die Streifen nacheinander befestigen. Ich hab es hier nicht befolgt und bin auch prompt mit dem Ergebnis nicht ganz zufrieden. Selbst schuld.

    So das Werk ist vollbracht, die Bordwände sitzen. (Bild 2 bis 5)

    Erst mal eine Nacht durchtrocknen lassen.... (Bild 6)

    Morgen das Gleiche mit der militärischen Version.






  • Moin Gerhard,


    sehr interessante Baustelle, dieses Schiffsmodell hätte ich auch noch gerne.... frech 1


    lg.
    Tommi


    PS:
    Gute Besserung! prost1 Ich hatte mir in meinem Osterurlaub auch was ganz furchtbar fieses an Erkältung eingefangen, und das ist jetzt noch nicht völlig weg.... raus1

  • Servus Tommi,


    Danke für die Genesungswünsche! Unkrau vergeht nicht, aber es dauert jedesmal ein wenig länger bis ich mich wieder völlig gesund fühle.



    Am Sonntag hab ich mich an den Bordwänden des Hilfskreuzers versucht....


    Die gleichen Teile... (Bild 1)


    aber von mir grau gefärbt... ansonsten so bearbeitet wie bei der Zivilversion.... (Bild 2)


    dazu eine etwas breitere Scheuerleiste als bei der Zivilversion, (Bild 3)


    etwa so wie auf dem Originalfoto... (Bild 4 und 5)



    so sehen die beiden Rümpfe jetzt aus: (Bild 6)




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