Geschützter Kreuzer 1. Ranges "Bogatyr" 1904 Bumashnaja kollekzija 1:200

  • Guten Tag liebe Freunde,


    um die Kreuzerflotte komplett zu machen, will ich nun auch den dritten Baubericht hier wiederbeleben.
    Zum "Bogatyr" gibt es in den verschiedensten Foren der Welt einige Bauberichte. Der Bogen ist schon etwas älteren Datums und wird allseitig wegen der hervorragenden Passgenauigkeit und der sehr"praktische" Konstruktion gelobt, die wohl von Dmitrij Hotkin stammt.


    Die ersten Bilder zeigen das Titelfoto, ein Foto des fertigen Modells von der Rückseite des Bogens sowie die Bauzeichnungen. Der kurze Text der Bauanleitung (ca. 1/2 Seite in russisch und polnisch) ist keine wirkliche Hilfe. Zum Schiff selbst wird im Bogen nichts gesagt, ich erzähle später etwas dazu.


    Der Bogen ist sehr ordentlich gedruckt, insbesondere auch die Decks. Eine ganze Anzahl von Bauteilen sind anhand von Schablonen (Bild 5a) aus Draht zu fertigen. Ich werde mich weitestgehend an den Bogen halten und so gut wie nichts ergänzen. Bei der Reling will ich etwas neues ausprobieren: ich habe mir von Slawomir geätzte Relingstützen besorgt, mal sehen, wie das funktioniert.


    So, und nun kann es eigentlich bald losgehen.



  • Los geht es mit dem Spantengerüst, hier in seiner klassischen Ausführung.Das gibt wieder Schwielen an den Fingern beim Ausschneiden. Damit der "Bogatyr" zum "Askold" und zum "Varyag" passt, bekommt er auch einen schönen Ständer, für den ich wieder zwei Muttern im Spantengerüst untergebracht habe.

    Die drei passen auch vom Schiffsnamen her gut zusammen, "Varyag" ist der "Waräger", die unter Rurik die Anfänge des russischen Reiches in Nowgorod gelegt haben sollen, "Askold" ist einer der beiden legendären Waräger-Fürsten (der andere hieß "Dir") die im 9. Jhd. das Fürstentum Kiew gegründet haben sollen und "Bogatyr" bedeutet "Recke", von denen damals eine ganze Menge rumgelaufen sein müssen....


  • Das Unterwasserschiff habe ich wie immer doppelt beplankt. Damit trotzdem alles passt, empfiehlt es sich, das Spantengerüst vorher etwas "unter Maß" abzuschmirgeln. Wenn dann die erste Beplankung gut getrocknet ist, kann man auch diese noch schleifen oder auch mit Spachtelmasse leichte Dellen ausgleichen. Dann findet die eigentliche Beplankung eine gute Auflage und kann gut verklebt werden.

    Auch die Decks haben schon ihren Platz gefunden. Bevor ich sie verklebt habe, habe ich an verschiedenen Stellen durch Anhalten der Bordwände getestet, ob die Höhe der Spanten auch stimmt. Und siehe da, es war durchaus noch etwas Nacharbeit erforderlich. Vor dem Aufkleben der Decks habe ich auch noch die Löcher für die Relingpfosten gestochen. Ich hoffe, man sieht die schöne Zeichnung der Decks.



  • Hallo Hans-Jürgen,


    ich habe den Bogen auch in meinem Fundus liegen aber die Anleitung hat mich bisher immer vom Bau abgehalten.Deshalb folge ich gespannt deinem Baubericht der mir bei einem Selberbau sicherlich gute Dienste leisten wird.


    tschö1 , Christian

  • Hallo Christian, hallo Kurt,
    schön, dass ihr zuschaut! Und, Christian, dir kann ich vorab schon einmal sagen, dass sich der Bogen hervorragend bauen lässt.
    Es gibt ein paar Baufortschritte zu vermelden: Die Bordwände sind dran! Die Passgenauigkeit ist hervorragend! Ich musste zwar eine Kleinigkeit anpassen, da war aber eine Unachtsamkeit meinerseits beim Bau des Spantengerüsts die Ursache.
    Die Bullaugen habe ich ausgestanzt und verglast, habe aber auf den sonst üblichen Messingring verzichtet und habe lieber den gezeichneten Rahmen stehen lassen. Auch Antrieb und Ruder sind soweit vorgefertigt, so dass der "Bogatyr" schon einmal auf der Arbeitshelling Platz nehmen darf. Diese erleichtert das weitere Arbeiten ungemein, weil man nun das Modell selbst nicht mehr anfassen muss, sondern über das Brett guten Zugriff hat.



  • Hello Mike,
    welcome again!


    Ich habe mich inzwischen mit den Deckaufbauten beschäftigt. Die Bauanleitung gibt keine bestimmte Reihenfolge vor, außer vielleicht über die Nummerierung der Teile, also baue ich so, wie es für mich am bequemsten ist: von innen nach außen und von groß zu klein.
    Der Bogen weist ein paar Besonderheiten auf: es gibt kaum Klebekanten, fast alles soll wohl stumpf verklebt werden und die Deckaufbauten werden nicht an einer Ecke zum Rechteck zusammengefügt, sondern in der Mitte der Rückwand. Um die Formgebung zu verbessern, habe ich, wie ich es von John bei den Architekturmodellen gelernt habe, Template eingefügt. Das Spantengerüst muss dann in der Höhe entsprechend angepasst werden. Die Passgenauigkeit ist nach wie vor hervorragend, sehr gut ist auch, dass es keine gestrichelten oder strichpunktierten Knicklinien gibt. Da muss man zwar beim Falzen etwas mehr nachdenken, in welche Richtung es gehen soll, es sieht aber am Ende viel besser aus.



  • Servus Hans-Jürgen,


    ja, das Problem des Anfassens!
    Über kurz oder lang wird jedes Schiffsmodel zur HMS Untouchable!
    Ich hab für meine Wasserlinienmodelle die Variante von Laminatbrettern und Styrodurklötzen als Halt an Bug, Heck und an den Seiten gefunden.


    Der Freibord kommt mir recht hoch vor, war das bei den anderen Kreuzern, die du bereits gebaut hast, auch so hoch?


    Liebe Grüße


    Wiwo

  • Ich habe zunächst die Aufbauwand stumpf auf das Deck geklebt. Das geht trotz der geschwungenen Form ganz gut, allerdings war es dann nicht ganz so einfach, das nächste Deck einzupassen. Beim Heckaufbau werde ich es wohl anders herum machen. Aber es hat doch ganz gut gepasst, auch das Häuschen sieht ganz nett aus. Die Stützen für das nächste Deck stehen auch schon.



  • ...Zum "Bogatyr" gibt es in den verschiedensten Foren der Welt einige Bauberichte...

    Hallo Hans Jürgen,


    egal wie oft die Bogatyr schon vorgestellt wurde; dieses Modell ist immer wieder interessant. Da werde ich dir ständig zuschauen.


    Alles Gute, Gruß Wolfgang.

  • Hallo Wolfgang, hallo Mike,
    ich freue mich, dass euch mein Bericht gefällt. Darum soll es auch zügig weitergehen.


    Nun kommen zum ersten Mal die Relingstützen zum Zuge. Die gibt es als zweizügige oder dreizügige Reling bei Slawomir käuflich zu erwerben, 120 Stück der filigranen Teile kann man bei vorsichtigem Hantieren aus einer Packung gewinnen.

    Bei der Bogatyr sind auf den Decks Punkte gezeichnet, wo Relingpfosten stehen sollten. Die hatte ich auch schon vor der Montage der Decks angepiekst. Die Pfosten stehen mit 4 mm Abstand= 0,8 m im Original ziemlich dicht. Ich dachte mir, dass es vielleicht doof aussieht, wenn ich einen anderen Abstand wähle und dann die unbenutzten Punkte sichtbar bleiben. Also muss ich jetzt insgesamt ca. 400 Stützen montieren.

    Zuerst wird aber einmal probiert, wie sich das ganze macht. Das Bemalen und die Montage der Stützen (mit Sekundenkleber-Gel) ist kein großes Problem, das Einziehen der Seile (ich nehme Kupferdraht lackiert, 0,11 mm) und das Richten der Pfosten und Seile schon eher. Insgesamt ist diese Art des Relingbaus ein schönes Geduldsspiel, vor allem, wenn sie so schön geschwungen daherkommt. Da ist wohl noch etwas Richtarbeit angesagt...


  • Hallo Hans-Jürgen,


    mit Relingstützen eine Reling zu bauen hab ich auch schon mal geliebäugelt. Aber die schiere Anzahl der zu verbauenden Stützen hat mich bisher immer abgeschreckt es so zu probieren. Schließlich möchte ich ja auch mal mit einem Modell auch fertig werden.
    Das Ergebnis sieht dann schon realistischer aus als die LC- oder Ätzvariante.


    tschö1 , Christian

  • Hallo Christian, hallo Wolfgang,
    es ist wohl doch eher eine Eselsgeduld, die ich da investiere. Es gibt sicher einfachere Varianten, eine Reling zu bauen. Ich bin immer noch am Suchen und Probieren, die Standardmethode habe ich für mich noch nicht gefunden.
    Diese Art der Reling mit den fotogeätzten Stützen verlangt einige Übung. Der kritische Punkt ist das Einfädeln der Züge. Ich habe mir dazu ein Sortiment von Kupferdrähten zugelegt: "sehr dünn", "sehr, sehr dünn" und "ganz dünn" mit Stärken von 0,15 mm abwärts. Auch das abschließende Pönen kann zum Problem werden.
    Beim Heckaufbau ist die Reling mir wohl schon etwas besser gelungen.






    Inzwischen habe ich auch die 12 Stück 75 mm Geschütze gebaut. Sie sind relativ einfach gehalten. Auch die zwei Türme mit den 152 mm Geschützen sind schon fertig.





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