Schlachtschiff Scharnhorst 1:250 Scratch aus von Kampens Basismodell - Rüststand Dez. 1943

  • Servus Freunde, nachdem sich der Baubericht der Prinz Eugen dem Ende zuneigt, werde ich hier den Baubericht der Scharnhorst starten.
    Gebaut innerhalb eines Jahres (Dez. 2013 bis Dez. 2014).



    Hallo Freunde,


    heutepacke ich mir wieder einen grauen Riesen vor die Schere. Meine Wahl fiel auf den deutschen Schlachtschiff Scharnhorst.
    Zum einen weil es hier in diesem Forum nicht allzu viele Bauberichte davon gibt, zum anderen auch weil sich der Jahrestag der Versenkung zum siebzigsten Mal wiederholte.

    Am 15. Juni 1935 in der Kriegsmarinewerft in Wilhelmshaven aufgelegt, erfolgte der Stapellauf am 3. Oktober 1936 und offiziell in Dienst gestellt am 7. Januar 1939.

    Während des Krieges an einigen Unternehmen beteiligt. Das Aufzulisten würde den Baubericht sprengen. Wer interessiert ist, kann dies bei Wikipedia nachlesen.

    Vor 70 Jahren versank dieses Schiff nordöstlich des Nordkaps in den eisigen Fluten, mit fast der gesamten Besatzung..

    Doch nun zum Modell:

    von Kampen bietet die Scharnhorst in 1:250, gewissermaßen als Nachfolgemodell zum WHV Bogen als Laserdruck an. Der Bauzustand dieses Modells ist in etwa mit dem aus dem Jahre 1942 (Kanaldurchbruch - blaue Turmkappen) vergleichbar. Für die Arado nehme ich allerdings den Baubogen vom CFM Verlag. (Bild 1)

    Für den Rüststand Dez. 1943 habe ich eine sehr gute Vorlage mit sehr detaillierten Computerbildern des polnischen Verlages Kagero, (Bild 2)

    Folgende Änderungen/Ergänzungen wurden nach dem Kanaldurchbruch an der Scharnhorst durchgeführt:
    Die Radarplattform auf dem Gefechtsmast wurde umgestaltet, und neue Radar-"Matratzen" - FuMO 27 und FUMo 4 wurden installiert. Außerdem wurden die Zielgeber im Turm A abgebaut und die Löcher dichtgesetzt, da Turm A sehr oft bei rauer See mit Seewasser zu kämpfen hatte. Außerdem wurde die Admiralsbrücke vergrößert, die Brücke eingehaust und mit rechteckigen Fenstern ausgestattet. Hinzu kamen auch noch zahlreiche Flak, inklusive sogenannter Vierling Flaks.

    Ihr seht, da gibt es viel zu ändern und noch mehr zu ergänzen. Die von Kampen Scharnhorst ist zwar detaillierter ausgeführt als der alte WHV Bogen, entspricht aber bei weitem nicht dem was möglich ist im Maßstab 1:250.

    Hier die Spanten und Basisplatten (Bild 3 bis 5).




  • so Freunde, nun mal "Butter bei de Fische"

    das Spantengehäuse an sich ist kein großes Geheimnis...

    Bodenplatten mit Verbindern aneinandergeklebt und getrocknet...
    (siehe mein erster Beitrag)

    Die äußeren Klebelaschen für die Bordwände entsprechend dunkel gefärbt, damit es später nach dem Montieren der Bordwände keine unbeabsichtigten Blitzer gibt...(Bild 1)

    Dazu der Längsspant, bestehend aus 4 Teilen, ebenfalls ordentlich ausgeschnitten und mit entsprechenden Verbindern zusammengeklebt. (Bild 2)

    Hier zeigt sich schon die erste konstruktive Veränderung zwischen WHV- und dem von Kampen Modell.
    Beim WHV Modell wurde schon moniert, dass hier die Klebelinien für die Querspanten zwischen Bodenplatten und Längsspant nicht übereinstimmen.
    Beim von Kampen Modell passt alles ganz genau. (Bild 3)

    Das Ganze wird nun eine Nacht lang getrocknet (Bild 4)

    in der Zwischenzeit schneide ich die Querspanten zurecht.





  • Hallo Gerhard,


    ich werde dir mit Interesse über die Schulter schauen!

    Viele Grüße,


    Hans-Jürgen


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    Früher oder später, aber gewiss immer wird sich die Natur an allem Tun der Menschen rächen, das wider sie selbst ist. (Johann Heinrich Pestalozzi)

  • Hallo Hans-Jürgen,
    freut mich sehr wenn Dich der Baubericht interesiert!


    Die Quer- und zusätzlichen Längsschotten (mittschiffs) wurden ausgeschnitten und gleich verleimt. (Bild 1)

    alles passte einwandfrei... nun ist wieder trocknen angesagt... die Werftarbeiter helfen da mal wieder in der Nachtschicht. (Bilder 2 und 3)

    in der Zwischenzeit werden die Decks vorbereitet.. Kopie vollständig ausschneiden, Klebelaschen wieder grau einfärben... (Bild 4)

    Beim Original nur die Holzdecks ausschneiden... (Bild 5)




  • Ja Kurt, den will ich hier in diesem Forum verewigen... war auch für mich ganz was Besonderes.
    Schon mal Danke für Eure Geduld mit mir.



    so, heute war "Decktag" die restlichen Hauptdeckteile wurden hergerichtet

    und zwar immer nach derselben Methode: Kopie des Decks vollständig ausgeschnitten, vom Original lediglich die Holzdeckteile. Hier wurden auch die weißen Stellen ausgestichelt. Dann die jeweils passenden Teile zusammengeklebt. (Bilder 1 bis 3)

    Die Deckteile ruhen nun eine Nacht unter dicken Büchern, damit sie morgen entsprechend plan aufliegen.

    Dazu habe ich gleich die Turmbarbetten der Hauptartillerie in Angriff genommen... (Bild 4)

    so sehen sie aus nach Baubogen gefertigt. (Bild 5) - die Macke an der großen Barbette wurde nach dem "Fotoshooting" ausgebessert.





  • Hallo Gerhard,


    da hast du dir ein interessantes Modell ausgesucht. Die Scharnhorst - obwohl es ein Schlachtschiff ist - hat ein dynamisches Aussehen und eine relativ schlanke Rumpfform. Ich kann dies gut beurteilen, da ich vor ca. 10 Jahre ebenfalls die Scharnhorst gebaut habe - allerdings von WHV.


    Da bin ich an dem weiteren Baufbericht sehr interessiert.


    Alles Gute, Gruß Wolfgang.

  • Hallo Wolfgang,
    schön Dich hier dabei zu haben!


    Der von Kampenbogen ist zwar mit einigen Verbeserungen zum WHV Bogen ausgestattet, allerdings weist auch der noch einige Zinken auf, die der WHV Bogen auch schon hatte, aber davon etwas später mehr.



    Baubogen ist Baubogen - entspricht aber manchmal nicht der Realität....
    Die Turmbarbetten haben schon noch einiges an Zubehör, das im Baubogen nicht vorkommt.... LC-Teilen sei Dank


    Halbe LC-Leiter mit einem Drittel der Sprossen - - - ergibt einen wunderbaren Handlauf für Barbette Berta Bilder 1 bis 3)


    und Relingsteile ergeben unter sanftem Druck auch passable Schwanenhälse für die Barbetten Anton und Cäsar (Bild 4)




  • Ja Wolfgang, freut mich sehr, dass Du Dir das nochmal "antun" willst.



    In der Zwischenzeit waren die Teile des Hauptdecks auch durchgetrocknet - sprich ausgehärtet und plan.

    Und damit ... ruff aufs Gerippe.
    und auch wieder durchtrocknen - mit der Nachtschicht...


  • So, heute habe ich mich mal als "Konstrukteur" versucht...
    Es gibt da 2 große Lüfter neben der Barbette des Turms Berta... die im Baubogen gar nicht auftauchen... (Bild 1)
    Quelle: Battleship Scharnhorst, Kagero Verlag


    bewaffnet mit Zirkel, Lineal und spitzem Bleistift ergab sich dann folgende Abwicklung (Bild 2)


    Ich hoffe, es fühlt sich kein richtiger Konstrukteur auf den Schlips getreten, aber in dieser Art und Weise werde ich versuchen die nötigen Änderungen zeichnerisch festzulegen... (Bild 3)


    Ich mach's ja auch nur für mich selbst und hege keinerlei kommerzielle Absichten. (Bild 4)


    so sehen sie dann fertig aus: (Bild 5)


    die beiden kommen dann später an Bord, wenn die Wände des Aufbaudecks stehen,


    Bilder 29, 28, 30-32



  • Moin Gerhard,


    sehr erfreulich, daß Du auch diesen Baubericht wieder aus der Versenkung holst....ich erinnere mich gern an dieses tolle Modell! cool1
    Ich liebäugle selbst ein wenig mit diesem schlanken Dickschiff, in weiter Zukunft, quasi als Nachfolger meiner HMS ALERT, dann jedoch die hochgesuperte Halinski-Version in 1:200.


    lg.
    Tommi

  • Servus Tommi,


    Ja die Halinski Scharnhorst ist wohl das detaillierteste Modell der Scharnhorst, aber leider "nur in 1:200"
    Ich wünsche Dir viel Spass beim Bau dieses Schiffes!



    Als nächstes, also noch vor den Bordwänden hält die von Kampen Bauanleitung einige Lüfter/Niedergänge usw. vorne und achtern zum Bauen parat. (Bild 1)


    ich beginne mit den achteren... so sehen die im Originalbogen aus (Bild 2)


    und so im Kagero Heft... (Bild 3)
    Quelle: Battleship Scharnhorst, Kagero Verlag


    ich werde nun einige Zeit damit verbringen, diese Lüfter in etwa denen des Heftes anzupassen.
    Den ersten habe ich heute schon fertig gebracht. (Bilder 4 bis 7))


    mehr Morgen!





  • So, die restlichen acht Lüfter, Oberlichter, gepanzerte Niedergänge und das Handrad für den Heckbereich sind fertig: (Bilder 1 bis 5)

    Sieht alles nach ganz schön viel aus, war aber nicht schwierig und daher leicht herzustellen. Von den eigentlich im Bogen vorgesehenen Teilen nahm ich lediglich die Höhenmaße der Lüfter (Bild 6)





  • Schön, dass Du hier wieder dabei bist Hagen freu 2



    Nun sind die Teile an Bord... (Bild 1)

    Natürlich stimmen damit auch die weißen Flecken auf dem Deck nicht mit den Abmessungen der Teilchen Überein. Deshalb habe ich bereits beim Verdoppeln der Decks die weißen Flecken ausgeschnitten.
    Nun konnte ich diese mit Decksplanken füllen. Tarnung ist das A und O...
    Die Basis der Heckankerspills mussten auch um 12 mm nach achtern versetzt werden, sonst hätten die zusätzlichen Lüfter nicht mehr darauf gepasst. (Bilder 2 und 3)

    dazu kommt gleich noch das achtere Abkommrohr des Turmes Cäsar. (Bilder 4 bis 6)
    Bilder 49, 50, 52, 54, 55, 51



  • Weiter geht's
    Am Bug das gleiche Prozedere. Hier hat der Baubogen auch ganz ordentliche Lüfter vorzuweisen, aber auch zu wenige, wenn ich es mit dem 3D Heftchen vergleiche. Also auch hier wieder einige aus Bordmitteln hinzugebaut.
    (Bilder 1 und 2)

    Vor dem nächsten Bauabschnitt graust es mir gewaltig... die Bordwände....
    Zuerst die fast 300 Bullaugen ausstechen und verglasen. Danach gibt es dann entweder glatte Bordwände, oder ein "Wellenbad der Gefühle".



  • Servus Gerhard,


    deine Scharnhorst konnte ich auf der GoMo bereits im Original bewundern. Hier das Wiedererstehen deines Bauberichts noch einmal verfolgen zu dürfen, ist für mich eine wunderbare Erinnerung.
    Deine detaillierten Fachkenntnisse zum Schiff und zu den verschiedenen Bögen machen es noch interessanter. Vor allem, wie du die Umbauten und "Zinken" bearbeitest.
    Super!
    beifall 1

    Herzliche Grüße / Best regards,
    Andreas

    Optimismus ist die Kunst, mit dem Wind zu segeln, den andere machen.
    Alessandro Manzoni (1785 – 1873)


    Buddys Kartonuniversum

  • Hallo Andreas,


    Das freut mich sehr, dass Du mich hier auch wieder begleitest!
    Die GoMo in Wien war in den letzten beiden Jahren mein absolutes Saisonhighlight. Leider wird es im nächsten Jahr nichts mit Wien, aber 2018 möchte ich unbedingt wieder teilnehmen.



    Bei der Backbordseite sind nun 148 Bullaugen ausgestochen... (Bild 1)

    und verglast... (Bild 2)

    Jede Bordwand besteht aus 4 Teilen, welche mit Klebelaschenunterstützung Stoß auf Stoß aneinandergeklebt werden müssen. (Bild 3)

    der Seitenpanzer ist bei diesem Modell nicht extra aufzukleben, sondern wird mittels zweier Knicklinien plastisch simuliert. (Bild 4)

    durchaus anspruchsvoll - auf die gesamte Länge der Bordwand gesehen... denn am Ende sollen die 4 Teile auch zueinander passen... (Bild 5)

    bei diesem Modell will ich die Bordwände mal ein wenig anders am Rumpf befestigen. Gestern begann ich die vollständig zusammengeklebte Backbordbordwand, ausgerichtet an der Ankerklüse, nur an den Decksklebelaschen zu befestigen. Das Schiff wurde dann über Nacht, entsprechend beschwert, zum Trocknen aufs Regal gestellt. (Bild 6)

    und heute früh wurden dann auch die Bodenlaschen mit der Bordwand verklebt - aber nur am Bug und im achteren Bereich. Der mittlere Bereich ist unten noch frei, sitzt aber ganz hervorragend, auch ohne Kleber. Und verzogen hat sich nix am Rumpf.





  • Dieselbe Prozedur mit der Steuerbordwand am heutigen Tage... Bullaugen ausstechen (hab schon einen geröteten Handballen...), verglasen und die vier Teile zusammenkleben.
    Möchte hier aber noch kurz auf die jeweils 2 Einschnitte eingehen, die gemacht werden müssen, damit der Vorsprung des Seitenpanters sanft vorne und achtern ausläuft. (Bild 1)

    hinten mit dünnen Klebelaschen hinterkleben, die entsprechende Stelle in Form bringen und ebenfalls Stoß auf Stoß verkleben. (Bild 2)

    Dann diese vier Teile der Bordwand ebenfalls zusammenfügen und nur an den Deckslaschen an Bord befestigen... (Bild 3 und 4)

    Morgen werden dann die Bodenlaschen mit der Bordwand verklebt, wie heute früh an Backbord. Aber erst mal über Nacht trocknen lassen.




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