Liebe Kartonmodellbauer,
schon seit einiger Zeit beschäftige ich mich – immer wieder mit größeren Unterbrechungen -mit dem Wehrforschungsschiff PLANET. Nachdem ich mit den nicht unschwierigen Rumpf fertiggestellt habe, möchte ich nun meinen Baubericht starten. Mein Wahl fiel zum einem wegen der sehr ansprechenden Ästhetik auf dieses Schiff, zum anderen reizte es mich nach mehreren HMV-Modellen einmal einen Bogen aus dem Hause des Passat Verlages anzuschneiden. Es handelt sich dabei um 7 DIN A4 Bögen, die auf der Titelseite der Mappe als Modellbaubogen der Extraklasse angekündigt werden, also so eine Art Mercedes unter den Kartonmodellen sein sollen. Das Modell ist zur Zeit noch verlagsseitig erhältlich, genauso wie der Ätzsatz, den ich ebenfalls verwenden werde.
In unserem Forum gibt es noch keinen Baubericht, wohl aber Galeriebilder von mehreren fertigen Modellen, wobei die PLANET unter der Rubrik Zivile Flotte zu finden ist. Die PLANET ist zwar ein Schiff der von der Bundeswehr gegründeten Bundesanstalt für Wasserschall und Geophysik, aber die Kategorie Graue Flotte passt offensichtlich nicht. Drei sehr aussagekräftige Bauberichte habe ich im Nachbarforum gefunden. Außerdem gibt es noch den herunterladbaren Bericht im Blog von Andreas Jacobsen (jabietz), den ich wegen seiner Klarheit und meisterlichen Ausführung besonders schätze. Mein Baubericht wird dagegen aus der Sicht eines durchschnittlich begabten Gelegenheitsmodellbauers geschrieben sein, der damit auch andere ermuntern soll, sich an diesem schönen Modell zu versuchen. Wo immer mir Fehler im Bogen und der Anleitung auffallen, werde ich sie benennen, auch wenn schon an anderer Stelle darauf hingewiesen wurde. Das ist nicht despektierlich gegenüber dem Modell gemeint, sondern soll nachfolgenden „Planetisten“ helfen, Probleme zu vemeiden.
Zu weiteren Informationen über die 2004 nach 37 Dienstjahren außer Dienst gestellte PLANET möchte ich auf die einschlägigen Quellen verweisen. Die Verschrottung soll leider im Jahr 2012 stattgefunden haben. Das Modell wird 32,1cm lang werden und besteht aus ca. 1000 Teilen. Die Teile sind größtenteils sehr filigran, so dass der Bau eine echte Herausforderung für mich werden wird.
Zunächst beginne ich mit der Grundplatte und dem Spantengerüst mit den verdoppelnden Spanten. Den drei vordersten Spanten 21, 22 und 23 fehlen die horizontalen Schlitze für die Stringerspanten 23 und 23a. Ich habe die notwendigen Schlitze frei Hand selbst vorgenommen. Alternativ kann man im Nachbarforum eine Korrekturdatei downloaden. Mittlerweile soll das Modell auch eine Korrekturbeilage enthalten. Meinen Bausatz hatte ich schon vor längerer Zeit erworben. Wichtig ist noch, dass man bei Spant 21 eine kleine Einkerbung vornimmt, um genug Raum für die Ankerkette zu schaffen. Hat man diese kleinen Klippen umschifft und die Spanten anleitungsgemäß mit der bedruckten Seiten nach achtern montiert, verfügt man ein schönes stabiles Spantengerüst. Am Rande sei nur noch bemerkt, dass Teil 10b einfach punktiert sein müsste (also Knicklinie).
Das Hauptdeck 24 – 24e ist im Gegensatz zur HMV-Vorgehensweise ebenfalls mit den im Bausatz enthaltenen Leerbögen zu verdoppeln. Entgegen meiner anfänglichen Skepsis ließ sich das leicht zu wölbende Deck gut auf den Spanten anbringen. Bei den Aufbauwänden 25 -25c können einige sehr filigrane Handräder aus dem Ätzteilsatz sowie die Leiter 25c verwendet werden. Leider ist Ätzteil 25c nicht deckungsgleich mit der aufgedruckten Leiter auf der Aufbauwand. Auch das Oberdeck 26 – 26d (und nicht 26 – 26b wie in der Anleitung) ist zu verdoppeln und passte gut.
Bis dahin war alles Routine, wobei man natürlich sehr exakt erarbeiten muss. Vor der nicht einfachen Montage der Bordwände hatte ich so großen Respekt, dass ich den Bau erst einmal für einige Monate habe ruhen lassen. Insbesondere müssen von innen die Schanzkleider mit kleinen Öffnungen für die Ankerklüsen etc. auch noch millimetergenau angebracht werden. Ferner war mir bekannt, dass die Passgenauigkeit vor allem am Bug einige Wünsche offen lässt. Zunächst habe ich alle Bullaugen ausgestochen, aber nicht mit Folie hinterklebt, da ich nicht davon überzeugt bin, dass sich diese Arbeit wirklich lohnt. Hoffentlich stoße ich damit nicht eine größere Diskussion an…