Wehrforschungschiff PLANET/Passat Verlag/1:250

  • Liebe Kartonmodellbauer,


    schon seit einiger Zeit beschäftige ich mich – immer wieder mit größeren Unterbrechungen -mit dem Wehrforschungsschiff PLANET. Nachdem ich mit den nicht unschwierigen Rumpf fertiggestellt habe, möchte ich nun meinen Baubericht starten. Mein Wahl fiel zum einem wegen der sehr ansprechenden Ästhetik auf dieses Schiff, zum anderen reizte es mich nach mehreren HMV-Modellen einmal einen Bogen aus dem Hause des Passat Verlages anzuschneiden. Es handelt sich dabei um 7 DIN A4 Bögen, die auf der Titelseite der Mappe als Modellbaubogen der Extraklasse angekündigt werden, also so eine Art Mercedes unter den Kartonmodellen sein sollen. Das Modell ist zur Zeit noch verlagsseitig erhältlich, genauso wie der Ätzsatz, den ich ebenfalls verwenden werde.


    In unserem Forum gibt es noch keinen Baubericht, wohl aber Galeriebilder von mehreren fertigen Modellen, wobei die PLANET unter der Rubrik Zivile Flotte zu finden ist. Die PLANET ist zwar ein Schiff der von der Bundeswehr gegründeten Bundesanstalt für Wasserschall und Geophysik, aber die Kategorie Graue Flotte passt offensichtlich nicht. Drei sehr aussagekräftige Bauberichte habe ich im Nachbarforum gefunden. Außerdem gibt es noch den herunterladbaren Bericht im Blog von Andreas Jacobsen (jabietz), den ich wegen seiner Klarheit und meisterlichen Ausführung besonders schätze. Mein Baubericht wird dagegen aus der Sicht eines durchschnittlich begabten Gelegenheitsmodellbauers geschrieben sein, der damit auch andere ermuntern soll, sich an diesem schönen Modell zu versuchen. Wo immer mir Fehler im Bogen und der Anleitung auffallen, werde ich sie benennen, auch wenn schon an anderer Stelle darauf hingewiesen wurde. Das ist nicht despektierlich gegenüber dem Modell gemeint, sondern soll nachfolgenden „Planetisten“ helfen, Probleme zu vemeiden.


    Zu weiteren Informationen über die 2004 nach 37 Dienstjahren außer Dienst gestellte PLANET möchte ich auf die einschlägigen Quellen verweisen. Die Verschrottung soll leider im Jahr 2012 stattgefunden haben. Das Modell wird 32,1cm lang werden und besteht aus ca. 1000 Teilen. Die Teile sind größtenteils sehr filigran, so dass der Bau eine echte Herausforderung für mich werden wird.


    Zunächst beginne ich mit der Grundplatte und dem Spantengerüst mit den verdoppelnden Spanten. Den drei vordersten Spanten 21, 22 und 23 fehlen die horizontalen Schlitze für die Stringerspanten 23 und 23a. Ich habe die notwendigen Schlitze frei Hand selbst vorgenommen. Alternativ kann man im Nachbarforum eine Korrekturdatei downloaden. Mittlerweile soll das Modell auch eine Korrekturbeilage enthalten. Meinen Bausatz hatte ich schon vor längerer Zeit erworben. Wichtig ist noch, dass man bei Spant 21 eine kleine Einkerbung vornimmt, um genug Raum für die Ankerkette zu schaffen. Hat man diese kleinen Klippen umschifft und die Spanten anleitungsgemäß mit der bedruckten Seiten nach achtern montiert, verfügt man ein schönes stabiles Spantengerüst. Am Rande sei nur noch bemerkt, dass Teil 10b einfach punktiert sein müsste (also Knicklinie).


    Das Hauptdeck 24 – 24e ist im Gegensatz zur HMV-Vorgehensweise ebenfalls mit den im Bausatz enthaltenen Leerbögen zu verdoppeln. Entgegen meiner anfänglichen Skepsis ließ sich das leicht zu wölbende Deck gut auf den Spanten anbringen. Bei den Aufbauwänden 25 -25c können einige sehr filigrane Handräder aus dem Ätzteilsatz sowie die Leiter 25c verwendet werden. Leider ist Ätzteil 25c nicht deckungsgleich mit der aufgedruckten Leiter auf der Aufbauwand. Auch das Oberdeck 26 – 26d (und nicht 26 – 26b wie in der Anleitung) ist zu verdoppeln und passte gut.


    Bis dahin war alles Routine, wobei man natürlich sehr exakt erarbeiten muss. Vor der nicht einfachen Montage der Bordwände hatte ich so großen Respekt, dass ich den Bau erst einmal für einige Monate habe ruhen lassen. Insbesondere müssen von innen die Schanzkleider mit kleinen Öffnungen für die Ankerklüsen etc. auch noch millimetergenau angebracht werden. Ferner war mir bekannt, dass die Passgenauigkeit vor allem am Bug einige Wünsche offen lässt. Zunächst habe ich alle Bullaugen ausgestochen, aber nicht mit Folie hinterklebt, da ich nicht davon überzeugt bin, dass sich diese Arbeit wirklich lohnt. Hoffentlich stoße ich damit nicht eine größere Diskussion an… haue 1




  • Soweit so gut. Jetzt waren die vorderen Bordwände dran. Diese habe ich aber nicht zuvor zusammengeklebt, sondern einzeln montiert. Die unteren Bugteile passten zufriedenstellend, aber im oberen Bereich ergab sich klaffender Spalt. Auch von der Höhe her passen Steuerbord- und Backbordwand überhaupt nicht zusammen. Wie man den anderen Bauberichten entnehmen kann, ist dieses Ärgernis wohl allen widerfahren. Es bleibt die Hoffnung, dass der Spalt durch das Bug-Schanzkleid 56 und den Anker komplett verdeckt wird. Angeblich soll ein Kontrollbau stattgefunden haben, was ich nach dieser Erfahrung bezweifle. Insgesamt bin ich mit dem Rumpf nicht glücklich und würde am liebsten noch einen zweiten Versuch starten. Angesichts meines Bautempos und der vielen bei mir noch auf Halde liegenden Bögen werde ich aber davon absehen.


    Entgegen der Bauanleitung enthält der Bogen für die Stb.-Bordwand auch noch die Teile 27 h und i. Insbesondere die Schanzkleidstützen 27 h werten das Modell optisch enorm auf und verleihen dem Schanzkleid ein erstaunliches Mehr an Stabilität. Die vorderen Schanzkleidstützen sind etwas schwierig zu montieren, da man sie wegen des überstehenden Oberdecks nicht von oben anbringen kann. Ich empfehle deshalb, sie von vorne nach achtern zu montieren, solange man das Schanzkleid noch etwas umklappen kann. Dass es mehr Schanzkleidstützen auf der Stb.-Seite gibt, als man benötigt, war für mich sehr hilfreich, da mir einige von der Pinzette gesprungen und im Nirwana unter meinem Schreibtisch verschwunden sind.


    Bis auf bald


    Anselm




  • Moin Anselm


    Auf Grund der von mir beim Bau gemachten Erfahrungen drängle ich mich mal in die erste Reihe, um genau zusehen zu können.

    [..] aber im oberen Bereich ergab sich klaffender Spalt. Auch von der Höhe her passen Steuerbord- und Backbordwand überhaupt nicht zusammen.

    Diesen Spalt bekommt man aus meiner Sicht generell nur weg, wenn man die Bordwandteile am Steven zusammenklebt, gut trocknen lässt und dann (mit sanfter Gewalt ?!) auf das Spantengerüst drückt und verklebt. Dabei ist es egal, ob der Konstrukteur eine gute oder, wie bei diesem Modell, eine schlechte Abwicklung hinbekommen hat - der Spalt wäre nach meiner Bauweise (Stichwort: Jabietz-Naht) jedenfalls nicht da und man bekommt immer einen ansehbaren Steven hin. Bliebe nur noch die Frage, ob es bei meiner Methode dann noch am Deck passt?
    Hier, bei der "Planet", kommt erschwerend die unterschiedliche Bordwandhöhe dazu und der Passat-Verlags-übliche fehlende "Legostein" für den Übergang zum Deck, denn die Linie der Bordwand ist einfach schlecht, weil sie am Steven wieder nach unten fällt - siehe rote Linie auf dem Foto.



    Wie auch immer, ein gewissenhafter Kontrollbauer hätte das Manko sehen müssen. Ich weiß ja, wer der Kontrollbauer war und ich weiß auch, dass er exzellent bauen und konstruieren kann, deshalb passt diese ... ich nenne es einfach mal ... Schlamperei nicht zu dem Kontrollbauer.


    Trotzdem wünsche ich dir viel Freude am Bau, aber auch viel Kraft ob der vielen Fehler. In meinem Fazit zum Bogen in meinem Blog findest du eine Liste der gravierendsten Fehler im Bogen. Vielleicht hilft sie dir vor dem Bau der jeweiligen Baugruppe ein wenig, um diese Fehler zu umschiffen.

    Lieben Gruß
    Andreas


    Modellbaubögen und Platinen vom "Bugsier 17/18", Fregatte Klasse 122, Feuerschiff "Fehmarnbelt", Schubverband "THYSSEN II", Schnellboote der Klasse 143A und 148, Forschungsschiff "Poseidon", Pontonanlage, "Neuwerk", Schwimmdock, Lotsenboote und die Leuchttürme Travemünde und Kiel gibt es exklusiv nur hier: www.jabietz.de/shop

  • Hallo Klueni,
    vielen Dank für das große Vertrauen in meine bastlerischen Fähigkeiten. Mir fehlte es leider zeitweilig, aber das Phänomen tritt bei der Montage von Bordwänden regelmäßig bei mir auf. Ich hoffe, dass dieser Bauschritt irgendwann einmal mit einer gewissen Routine von mir gemeistert werden kann.


    Hallo Axel,
    danke für den Hinweis! Der Baubericht ist außerordentlich hilfreich, da er die Probleme klar anspricht und nicht darum herumredet.


    Hallo Andreas,


    setz dich besser nach hinten! Sonst siehst du alle Kinken. Zum Bugabschluss: Die Spaltmaße sind leider nicht mehr im Toleranzbereich, aber vielleicht ist der Steven ja die Rettung. Ich persönlich glaube, dass ein Kontrollbau realiter (also am Modell) nicht stattgefunden hat. Solch einen Versatz kann man nicht übersehen und mit den thermischen Eigenschaften von Papier hat das nichts zu tun.


    Hallo an alle,
    nachdem mit den Bordwänden eine der vermutlich größten Hürden genommen war, habe ich mit viel Spaß weitergearbeitet. Als erstes waren der Spind und die fitzeligen Oberlichter 30 – 30b dran. Wäre ich ein bekannter Schweizer Kartonmasochist Grüezi_1 , hätte ich diese noch ausgestochen und mit Folie hinterklebt. Meine visuellen und manuellen Fähigkeiten erlauben solche Arbeiten im Submillimeterbereich aber nicht.


    Die Winde 31 – 31o besteht aus immerhin 17 Einzelteilen. Leider gibt es hier einige kleine Fehler, die man aber unschwer erkennt und die auch kein Problem darstellen. Zur Vollständigkeit sei deshalb nur erwähnt, dass bei Teil 31b eine Knicklinie fehlt und dass Teil 31g falsch gedruckt wurde, da die weiße Fläche größer als die graue Fläche sein muss. In der Anleitung wurde 31l nicht eingezeichnet und der kleine Aufdruck eines Rades befindet sich leider auf der kaum sichtbaren Innenseite von 31m. Ansonsten hat die Fitzelei einen Riesenspaß gemacht. Ein Foto der Originalwinde findet sich auf Seite 11 der Anleitung.


    Winde 32 – 32j war mit 13 Einzelteilen etwas weniger aufwändig. Hier ist lediglich anzumerken, dass Anleitungsskizze und Bauteil 32b bezüglich des Einbaus von 32 e und f spiegelverkehrt zueinander sind. Dem Baubericht von Lars Wahl entnehme ich aber, dass der Bausatz (und nicht die Skizze) die Realität richtig wiedergibt. Die Winde passte übrigens millimetergenau auf ihren Standplatz auf dem Hauptdeck.


    Bis auf bald


    Anselm





  • Hallo Anselm,


    und die Bilder in den ersten Posts "als Vorschau einfügen".


    Du hast leider die Originale eingefügt. Das ist bei langsamen Internetzugängen leider etwas kontraproduktiv. Ich habe mal die ersten beiden Bilder im zweiten Post reingebastelt, wie sie eigentlich sein sollten. Damit Du den Unterschied sehen kannst.


    Ansonsten scheint der Rumpf wirklich nicht so ohne zu sein. Viel Glück weiterhin!

  • Hallo Anselm


    Ich schaue natürlich besonders interessiert zu, da ich ja einer der Baubericht-Lieferanten im Nachbarforum bin. Allerdings wohl der am wenigsten Aussagekräftige, wenn man mal von der Schlussbemerkung des Konstrukteurs in meinem BB absieht, die meiner Meinung nach mehr als nur Aussagekräftig war.... denk1


    Ich geb's gerne zu, die PLANET ist auch bis heute mein schwierigstes Modell, das ich gebaut habe, definitiv aber nicht das mit der höchsten Passgenauigkeit, zumindest für mich nicht, da ich halt gerne die viel verpönten "Plug 'n play-Modelle" baue. So, genug gefrotzelt.
    Das Modell ist aber auch nach wie vor dasjenige, auf das ich am meisten stolz bin und auch immer noch dasjenige, das mir am besten gefällt in meiner Sammlung. Es wird dich sicherlich noch das eine und andere Mal heruasfordern, aber wenn Du durch hältst, dann wird es ein wahres Schmuckstück. Und was Du bisher zeigst (mit Ausnahme der Bilder im letzten Beitrag, die ich nicht sehen kann) lässt mich zuversichtlich stimmen, dass Du die Hürden meisterst!


    Freundliche Grüsse aus der Schweiz...nein nicht vom

    bekannter Schweizer Kartonmasochist

    aber ein bisschen sind wir das ja alle happy1
    Peter

  • Hallo Kurt,


    nachdem ich die „Schlüsselstelle“ mit dem Rumpf überwunden habe, wird es bei mir von nun an schneller und mit wachsendem Genuss weitergehen. Die Konstruktion macht mir wirklich viel Freude.



    Hallo Peter,


    natürlich sind wir alle ein bisschen Bluna. Aber währendwir uns vielleicht ab und zu im 6. Grad bewegen (um im Bergsteigerjargon zu bleiben) und dabei versuchen, auch eine passable B-Note zu erreichen, bewegt sich der erwähnte Eidgenosse selbst gewählt fast dauerhaft im neunten Grad. Dein Baubericht ist übrigens auch gerade wegen seiner persönlichen Note sehr hilfreich für mich und ich werde im folgenden auch gerne Bezug auf ihn nehmen.



    Hallo liebe Mitleser,


    weiter ging es diese Woche mit dem Schanzkleid 33 und dem Niedergang 34 und vor allem etlichen sehr filigranen Winden. Hier muss ich dem Konstrukteur ein großes Kompliment. Jede Winde ist ein Unikat, das mit viel Liebe zum Detail konstruiert wurde. Mir hat der Bau dieser Teile genauso wie Peter sehr viel Freude bereitet.



    Bei Winde 36 (17 Teile) müssen die Bauteile 36 b und c ausgestichelt werden, um 36e durch die entstandenen Löcher schieben zu können. Das hat tatsächlich funktioniert. Leider hatte ich die Winde zunächst falsch herum auf dem Deck angebracht. Das kleine Stellrad 36n muss nämlich in Richtung Bug zeigen. Also aufpassen!



    Bei Winde 38 (22 Teile) zeigt Skizze 5 ein undefinierbares Teil 37n, das ich weder auf Bogen 3 gefunden noch letztendlich vermisst habe. Bei der Grundplatte 38 muss die etwas zu groß geratene weiße Fläche kaschiert werden, genauso wie zwei weiße Felder auf den Teilen 38a und f, da hier nichts aufgeklebt wird. Außerdem müsste das linke Teil 38m etwas länger als das rechte Teil sein. Das sind aber alles nur Problemchen.



    Der Windenleitstand 37 war eine Baugruppe zum Erholen, die wahlweise mit Handrädern aus dem Ätzteilsatz bestückt werden kann. Dagegen war Winde 39 eine echte Herausforderung, wenn man wirklich versucht die Welle 39a durch die schon winzigen und dann noch auszustichelnden Teile 39 zu schieben. Hier waren meine bastlerischen Fähigkeiten am Limit.



    Bei den beiden weißen “Fußballtoren“ handelt es sich um die Decksstützen 35, die am besten als letztes Teil nach der Winsch 40 montiert werden, da sie sonst bei der Montage der übrigen Teile stören. Der schwarze Zylinder auf der Winsch ist schon einmal ein Vorgeschmack auf die Poller, die als nächstes folgen werden. Vielleicht kann mir mal jemand an dieser Stelle, den Unterschied zwischen Winsch und Winde erklären wunder1 . Ich bin zwar auch einmal zur See gefahren, aber das ist wohl an mir vorbeigegangen.



    Auf der Schanz da gibt’s koa Sünd engel1 , denn (leider) wird man von diesen Aufbauten nicht mehr allzu viel sehen, wenn das Oberdeck über das achtere Hauptdeck gezogen wird. Etwaige Schlampereien sind dann aber auch weniger sichtbar.


    Bis auf bald
    Anselm

  • Anselm



    Grundsätzlich wird bei einer Winde das Seil aufgewickelt - bei einer Winsch nicht.

    Lieben Gruß
    Andreas


    Modellbaubögen und Platinen vom "Bugsier 17/18", Fregatte Klasse 122, Feuerschiff "Fehmarnbelt", Schubverband "THYSSEN II", Schnellboote der Klasse 143A und 148, Forschungsschiff "Poseidon", Pontonanlage, "Neuwerk", Schwimmdock, Lotsenboote und die Leuchttürme Travemünde und Kiel gibt es exklusiv nur hier: www.jabietz.de/shop

  • Liebe Kartonmodellbauer,


    mittlerweile ist sehr viel Zeit seit meinem letzten Eintrag ins Land gezogen und mit Kurts rekonstruiertem Baubericht gibt es mittlerweile auch eine vollständige Dokumentation des Baus in unserem Forum, aber ich habe die Planet nicht aufgegeben. Durch eine zunehmende Unzufriedenheit mit dem bisherigen Bau habe ich mich zu einem ungewöhnlichen Schritt entschieden, mir einen zweiten Bausatz incl. Ätzsatz geleistet und noch einmal von vorne begonnen. Den Bau meiner ersten Planet hatte ich nach Montage des Signaldecks bei der Teilegruppe 53 abgebrochen, da ich mit zu vielen Bauteilen nicht zufrieden war. Den Ausschlag hat aber mein Leichtsinn gegeben, die Planet und Bogen 4 dem Tageslicht ausgesetzt (im Sommer) einige Zeit ungeschützt auf dem Basteltisch liegen zu lassen. Das strahlende Weiß hatte sich damit in ein weniger ansehnliches Weißgelb verwandelt. Meine Lustlosigkeit nahm zu und außerdem stand ein Umzug vor der Tür, so dass ich lange Zeit mit dem Bau aussetzte. Der Umzug im Mai erbrachte deutlich bessere Möglichkeiten zur Unterbringung meiner Modelle und Bögen (Bild 1) und ich entschloss mich, noch einmal von vorne zu beginnen. Die Planet ist ein zu schönes Schiff, um sie zu verhunzen, und kapitulieren wollte ich auch nicht. Der Vergleich der beiden Torsi zeigt für mich, dass sich der Aufwand gelohnt hat (Bild 2). Auch macht mir der Bau sehr viel mehr Spaß als zuvor.


    Schon bei den Aufbauwänden 45 bis 45h hatte ich bei meinem ersten Versuch meine handwerklichen Fähigkeiten überschätzt und versucht, die sehr kleinen Fenster mit Zwischensprosse zweiteilig auszustechen. Die misslungenen Fenster wurden zwar weitestgehend durch die Aufbaufront 46 verdeckt, der Fehler nervte mich aber trotzdem sehr. Im zweiten Anlauf habe ich nur die untere größere Fläche mit nunmehr deutlich mehr Geschick ausgeschnitten und kann damit gut leben. Durch die zuvor gewonnenen Erfahrungen gelangen mir auch Hangar 47 und Kransockel 48 deutlich besser. Das Brückendeck 49 passt zwar nicht genau zu den Aufbauwänden, wie schon durch Andreas (jabietz) beschrieben, aber nach sukzessiver, behutsamer Materialabnahme und ca. zwanzigmaligem Anpassen ließ sich das Problem lösen und ich bin mit dem erreichten Ergebnis recht zufrieden. Um das Abrutschen der Decks von der inneren Aufbaufront zu vermeiden, habe ich zwei kleine Hilfsleisten oberhalb der Bullaugen angebracht (Bild 3).


    Unklar war noch, ob die Teile 46c und e vor oder hinter die Aufbaufront 46 geklebt werden. Nach den von mir zu Rate gezogenen vier Bauberichten stand es 2:2. Ich habe mich dann an das Titelbild gehalten und die beiden Teile vor 46 angebracht.
    Ab jetzt soll es in von mir ungewohnt schneller Taktung weitergehen, so dass ihr bald weitere Baufortschritte sehen könnt. Auf den Bildern 4 und 5 sieht man den aktuellen Stand mit dem nicht ganz so weit vorangeschrittenen Bau Nr. 2 im Vordergrund.


    Bis dann
    Anselm




  • Liebe Kartonmodellbauer,


    es geht ungewohnt zügig weiter. Als erstes stand das Spantgerüst für den Brückendecksaufbau auf dem Programm. Wie man sofort bemerkt, ist der Längsspant 50 etwas zu lang und die Markierung zu Querspant 50b ist versetzt. Die beiden Probleme sind schnell behoben. Etwas mehr Probleme macht die Anbringung des Signaldecks. Aufbauwände und Deck 52 bedürfen etwas Anpassung, wie auf Bild 1 zu sehen ist. Ich habe die Aufbauwand etwas zurückgeschnitten. Auch sonst sollte man sich viel Zeit zum Anpassen der beiden Decksteile 52 und 52b lassen. Meine Geduld zahlte sich aus und am Ende ließen sich beide Teile zwischen den Oberkanten der Aufbauwände versenken.


    Damit stand der Vollendung der Front mit dem frontalen Schanzkleid 53 nichts mehr im Wege. Dies ist sozusagen die Stirn des Schiffs und damit ein besonderer Blickfang. Leider ist der Sitz nicht ganz perfekt, aber ich bin dennoch einigermaßen zufrieden. Damit sind die Schiffsaufbauten weitestgehend abgeschlossen. Wenn man nicht präzise arbeitet, kann man hier einige böse Überraschungen erleben. Letztendlich lässt sich aber vieles korrigieren und abgesehen von den unerbittlichen Makros ist das Ergebnis für mich ok.


    Ich freue mich deshalb darauf, ab jetzt die Decks mit den vielen Kleinteilen zu beleben, und werde mich deshalb sehr bald wieder mit neuen Baufortschritten melden.


    Anselm





  • Hallo Anselm,


    bin gerade auf Deinen Baubericht gestoßen (muss ich irgendwie übersehen haben) - sehe mit Interesse dem Bau zu, denn die "Planet" liegt auch bei mir noch im Stapel. Schön, dass Du nochmals mit dem Bau angefangen hast!


    Servus
    hvt

  • Hallo Anselm,
    das nenne ich Durchhaltevermögen, nochmals von vorn zu beginnen.
    Die Planet ist wirklich ein sehr schönes Modell. Die Bögen des Passat Verlages sind allerdings nicht einfach zu bauen. Das bislang erreichte Ergebnis ist aber sehr schön.
    Deine Entscheidung, den Ätzsatz zu verbauen ist sicher richtig, ich war seinerzeit dazu leider zu gniepig.
    LG
    Kurt

  • Lieber Hagen, lieber Kurt,


    Danke für eure Anteilnahme! Gut Ding will manchmal Weile haben. Die längere Pause hat mir gutgetan und es macht wieder sehr viel Spaß. Deswegen habe ich auch gleich weitergemacht und habe die Niedergänge und Schanzkleidstützen auf dem Signaldeck montiert.


    Bei den Niedergängen zeigt es sich wieder, dass der Ätzsatz eine wirklich feine Angelegenheit ist. Das ist durchaus wörtlich zu nehmen. Man muss sehr vorsichtig sein, um beim Knicken nicht die sehr filigranen Teile wie z.B. die Geländer der Niedergänge zu beschädigen. Die Relings aus dem Ätzsatz habe ich noch nicht angebracht. Hier siegte bei mir die Vernunft, denn die Verlockung war groß. Bei den vielen Teilen, die noch untergebracht werden müssen, könnten sie aber im Wege stehen und sind aufgrund ihrer Exponiertheit auch immer latent gefährdet.


    Als nächstes steht die Bestückung des Backdecks an. Rund 180 Teile sind allein hier zu verbauen.


    Bis in Bälde
    Anselm

  • Lieber Norbert, liebe Mitleser,


    ich möchte dir/euch nicht weitere kleine Baufortschritte auf dem Backdeck vorenthalten. Zunächst war das Bug-Schanzkleid anzubringen. Ich bin dem Vorgehen von Andreas (jabietz) gefolgt und habe zunächst die Frontseite auf der Bordwand verklebt und dann erst die Rückseite angebracht. Dadurch kann ein besserer Übergang zur Bordwand erzeugt werden und der nicht geglückte Abschluss von Bb- und Stb-Bordwand wird dadurch weitestgehend kaschiert. Die Rückwand passte natürlich nicht genau, aber mit viel Anpassen und jeweils vorsichtigem Abschneiden von überschüssigem Material vor der endgültigen Verklebung ließ sich das Problem bewältigen.


    Die Schanzkleidstützen sind wieder sehr filigran, geben dem Schanzkleid aber durchaus Form und Halt. Leider sind im Bogen keine Rollen vorgesehen, sondern die entsprechenden Markierungen auf den Rollenpodesten bleiben weiß. Das geht natürlich nicht. Ich habe versucht, die sehr kleinen Rollen anzudeuten, indem ich mein Punchset zur Hilfe genommen habe. Ich empfehle hier klar den Schraublocher japanischer Herkunft eines wohlbekannten Versandhandels, der zwar wesentlich teurer ist dafür aber wesentlich feineres Lochen erlaubt. Ich hatte ihn schon zuvor für die Bullaugen herangezogen. Der Lochabfall der feinsten Stufe hat genau den richtigen Durchmesser und wird dann schwarz gefärbt. Also kein großer Akt!


    Dazu kam der Wellenbrecher, dessen Stützen schon wieder grenzwertig klein sind. Zum Glück ist mir diesmal nichts von der Pinzette gehüpft.


    Viele Grüße
    Anselm


    P.S. Bei Betrachten meiner Bilder fiel mir auf, dass das Stb-Rollenpodest irgendwie schief angebracht ist. Das werde ich ändern.



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