Entwurf einer Ellok

  • Hallo,


    nachdem die kleine Dampflok soweit fertig ist, und ich eine Auszeit vom Schreiben der Bauanleitung brauche, habe ich mit etwas völlig anderem angefangen.
    Von einem allseits bekannten Forengoon wurde mir ein Floh ins Ohr gesetzt, eine Einheitsellok, genauer gesagt eine der 2. Generation zu bauen, die Baureihe 151 der DB. Diese sechsachsige Güterzuglok steht in gewissem Maße am Ende einer Entwicklung, die auch schon die E 91 begonnen hatte. Also eigentlich ein konsequenter Abschluß.
    Trotz des modernen Zweck-Kastens hat die Maschine das gewisse Etwas. Wer möchte, kann zu dieser Lok eine Menge im Netz finden.


    Den Anfang mache ich mit der Nase, immer das schwierigste Stück im Entwurf. Hier hatte ich viele, sehr hilfreiche Infos von Norm bekommen, der sich schon mit der Nase der Einheitselloks (Baureihen E 41 / E 10 / 40) befasst hatte.
    Nach ersten Versuchen und Auswertung von Bildmaterial und Skizzen wurde mir klar, daß ich die Standard Nase nicht mehr verwenden konnte, die 151 hat eine stärker gerundete und geschrägte Front. Auf den ersten Blick bemerkt man das nicht. Also frisch ans Werk und ein Gerüst zusammengeklebt.



    Nun hatte ich ein paar Schritte übersprungen. Einige grundlegende Zeichnungen zu den Wänden etc hatte ich schnell schon gemacht.
    Diese kommen auf das Gerüst. Dabei sieht man bereits, im Unterschied zu einer E 41 , daß die Kopfform stärker Spitz zuläuft, und die Dachrundung stärker ist. Das liegt u.a. daran, daß der längere Lokkasten bei ähnlicher Breite etwas spitz zulaufen muß, um noch im Lichtraumprofil zu bleiben.



    Dann kommen, da ich ja alle diese 3D Abwicklungen "zu Fuß" mache, ein paar Streifen mit einem Roh- Entwurf auf den Rahmen.




    Das war es für's erste. Der vordere Dachteil wird noch etwas tricky, aber ich denke, da hilft mir auch Norm's Entwurf ein gutes Stück weiter.

  • Hallo Gunnar,


    der Anfang sieht schon mal sehr vielversprechend aus!


    Auf die Dachkante bin ich jetzt aber ernsthaft gespannt. Das sind fast immer die Scharfrichter bei solcherlei Projekten.

  • Das ist wirklich interessant, schön, dass du dieses Projekt in Angriff nimmst!

    Viele Grüße, Michael


    Der Mensch lernt und leimt - und alles klebt gut!

  • Hallo Gunnar,


    toll dass es an die Arbeit geht!
    Gut dass dir die unterschiedliche Stirnform aufgefallen ist, die ist mir total entgangen...

    Gruesse,
    Norm
    bä1


    Zehntausend Teile sind auch nicht schwieriger.
    Die dauern nur länger... les 3
    ______________________________


    Versemmelte Werke ach1

  • Erster Versuch, die Dachrundung anzupassen.


    Ich bin im Grunde zufrieden. Ich habe Norms Abwicklung im Grunde nachgebaut, generell Funktioniert es sehr gut.
    Durch die andere Kopfneigung und die stärkere Rundung muss es noch angepasst werden. Aber die grundsätzliche Form schein zu stimmen.



    Mal sehen wann ich weiter komme.

  • Und schon geht es wieder ans Sezieren der Lok.



    Im Ernst, ein paar gut geführte Schnitte, etwas Überlegen, wo man die Teile am Besten zusammenklebt, und schon hat man die Abwicklung annährend fertig. Mit diesen Teilen arbeite ich dann weiter.
    Das war es aber auch für heute.

  • Hallo Gunnar,
    das finde ich sehr gut, dass Du Dich dieser Lok annimmst. Norm hatte bei mir schon seit Jahren wegen dieser Lok angefragt, aber ich hatte keine rechtte Lust dazu und scheute mich wegen dieser Rundungen.
    Fein, dass Du das nun hinkriegst.
    Übrigens, in Lehrte standen lange Zeit einige dieser 151.
    Grüße von Albrecht

  • Sieht schon sehr vielversprechend aus, ich frage mich aber ob die Stirn zu gerundet ist...
    Das Interessante and dieser Lok ist dass sie trotz der Woelbungen ziemlich spitze Ecken am Dach aufweist, was man gut auf Fotos sehen kann.
    Und bei deinem Design kommt das schon so etwa hin.

    Gruesse,
    Norm
    bä1


    Zehntausend Teile sind auch nicht schwieriger.
    Die dauern nur länger... les 3
    ______________________________


    Versemmelte Werke ach1

  • Nun geht es endlich nach eine gewissen schöpferischen Pause mit der 151 weiter.
    Nach dem Zerschnipseln des Prototypen und Einscannen der Grundform mit den Schnittkanten habe ich etwas gezeichnet und nun geht es an das Wieder-Zusammensetzen, Also auf zur Stufe 2:


    Zuerst die einfacheren Teile, die die generelle Form des Kopfes ergeben. Hier ist die horizontale Rundung und zusätzlich die leichte Neigung im Fensterbereich zu beachten. Um die glatte Form der Lok zu erhalten wird die Klebekante so nah wie möglich unter die Fenster gelegt, sowie sumpf mit Hinterklebung verbunden. So bekommt die Front von unten an eine leichte Neigung, die sich im Bereich der Fenster verstärkt.
    Zeitgleich habe ich schon das obere Stirnstück ausgeschnitten und grob vorgeformt.



    Dieses Stück ist auch die Zitterpartie bei der ganzen Lok. Als Abwicklung leider nicht ganz einfach. Auch hier wende ich Hinterklebungen mit 80 g Papier an, eventuell lasse ich mir für das Modell nachher noch etwas anderes einfallen.
    Die Formung erfolgt einfach über den Daumennagel. So sieht es dann von innen und aussen aus:



    Das Stück wird zuerst an der langen Kante über den Fenstern verklebt.



    Man sieht noch die Lücken die geklebt werden müssen, an den Seiten. Ich habe diese Klebekante gewählt, weil man einen Teil nachher mit der Regenrinne über den Fenstern kaschieren kann.


    Gleich geht's weiter...

  • Nun wird's interessant, die 2 Rundungen müssen verbunden werden. Auch hier habe ich mit Papierstückchen (aber mit etwas dickerem Papier hinterfüttert. In 3 Etappen verklebt, ging es sogar recht gut.



    Dabei sind mir 2 Dinge aufgefallen. Erstens, was ich erwartet hatte, sind bei den einzelnen kleinen gebogenen Teilen an der Ecke die Verbindungen zum großen Teil nicht immer 100% bündig, da stimmen manche Anschlußwinkel noch nicht ganz. Hier und da blitzen ca 4/10 mm durch. Das ist ja Absicht sowas zu erkennen, das korrigiere ich noch.
    Zweitens könnt ihr recht gut links und rechts 2 Dellen über den äußeren Fensterecken erkennen. Das bedeutet, hier muß noch ein Schnitt in das Oberteil um hier ca 7/10 auszugleichen. Darum eben Probebau zwinker2
    Rechts erkennt man dann wie hinterklebt wurde. Hier lasse ich mir noch etwas einfallen, weil ja die Fensteröffnungen durchbrochen werden sollen.




    Als nächster Schritt wird der Anschluß zu den Seitenwänden gemacht. Hier auch mit Laschen hinterklebt.



    Nachher kommt noch eine größere Übersicht

  • Hallo Gunnar,


    es freut mich riesig, dass Du an die 151 gehst, echt Klasse. Deine Abwicklung der Front macht sich echt gut. Bin sehr gespannt wie es weiter geht. Ich wünsche Dir viel Erfolg bei der weiteren Konstruktion.


    Gruß Rudolf

  • Hallo Gunnar,
    auch ich hätte dies Lok gerne in der Sammlung und freue mich über Deinen Modellstart.
    Die Front stellt sich als so knifflig dar, dass ich Dir auf dem holprigen Weg zum Ziel die nötige Ausdauer wünsche !!!!


    herzlichst
    Bernd

  • Moin Gunnar,


    das sieht richtig gut aus und weckt so ein verlangen danach happy 2
    Bei der 150 hättest du ja die Stirn von der 140/141 nehmen können, aber die letzte dieser Einheitsreihe zu nehmen ist auch konsequent.
    Ich glaube, ich werde doch noch in den lokbau einsteigen müssen denk1


    LG
    Riklef

    Eigentlich bin ich ja ganz anders, aber ich komme nur selten dazu. rotwerd1

  • Vielen Dank, Freunde für die netten Kommentare.


    Es geht langsam weiter, leider komme ich nicht so zum Basteln wie ich es mir wünsche, dazu muss man auch den Kopf etwas frei bekommen.
    Ich wollte ja erst nochmal für euch eine Gedamt-Ansicht der Nase machen, dann hab ich aber einfach drauf los gebastelt.


    Hier also zuerst die Nase inklusive der vorderen Haube.



    Grob hatte ich schon etwas weiter gemacht, noch ohne Passproben etc, aber jetzt musste erste Entwurf der Mittelhaube auch kommen. Man sieht, das Ding wird lang!



    Also gleich etwas weiter gezeichnet und den ersten Sctratch vom Rahmen, ich will jetzt die Vorstellung der Länge haben!
    Uuuups, dazu muss ich auf den anderen tisch und eine Finnpappe als Unterlage umziehen.




    Dagegen ist auch die E91 kurz. Schöne Lok!


    Hier nochmal eine Frontansicht auf dem Rahmen. Die Lampen kommen natürlich noch anders, die sitzen ja gerade auf vorgeschuhten Blenden.



    Zuletzt noch ein Bild mit meinen zeitgleich laufenden Bau eines Waggons, ich werde wohl etwas "größenwahnsinnig".



    Wie geht's nun weiter?


    Jetzt muss der Rahmen nochmal gemessen, mit der Konstruktionszeitung verglichen und ins Reine gezeichnet werden.
    Was ich schon fertig habe ist die Korrektur am Kopfteil.



    Hier ist ein weiterer Schlitz dazu gekommen. Das muss ich in den nächsten Tagen mal bauen, um letzte Fehler ausschließen zu können.


    Mal sehen wann es weiter geht. Aber ich bleibe dran, die Lok macht Spaß.

  • Hi Gunnar,


    was Du da ablieferst ist schon mal eine Klasse für sich!


    Diese Dachrundungen sind immer heikel in Karton. Aber bei Dir sieht das irgendwie schon fast lässig aus! Ich bin echt gespannt, was da am Ende rauskommen wird!

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