Schlachtkreuzer Seydlitz / JSC / 1:250

  • Hallo Kartonkollegen,


    während der diversen Rekonstruktionen in den vergangenen Monaten war ich nicht untätig und habe auch eifrig wieder an einem Modell geschnippselt – es war der Schlachtkreuzer „Seydlitz“, allerdings nicht die neue Version, die auf dem Markt ist, sondern den alten JSC-Bogen, den ich seit mehr als 10 Jahren in der Schublade hatte. Einfach den alten Bogen entsorgen und einen anderen, weil neueren, zu kaufen, das ist für mich keine Alternative - also greife ich immer zu den alten Bögen, wenn ich sie denn in der Schublade habe, und schaue, was man daraus machen kann.


  • An dem Modell habe ich von 22.11.16 bis 18.04.17 geklebt, dabei wurden 1634 Teile verbaut, 649 davon nicht vom Bogen. Baubericht dazu habe ich keinen erstellt, deshalb gibt es nur diesen Galeriebericht.


  • Ich beschränke meine Informationen in diesem Beitrag ausschließlich auf den Bogen, zu dem Einiges zu sagen ist (vielleicht gibt’s ja doch noch jemand, der den alten JSC-Bogen bauen möchte).


  • Die Detaillierung dieses Bogens kann natürlich mit dem heutigen Standard nicht unbedingt mithalten, es lassen sich aber diverse Sachen noch hinzubauen mit etwas Kreativität. Der Karton ist, wie bei den älteren JSC-Bögen üblich, relativ dick im Vergleich beispielsweise zu HMV-Bögen, was das Runden nicht unbedingt erleichtert, aber mit einem rückseitigen Anfeuchten des Bauteils hatte ich auch keine größeren Probleme, die Rohre der 8,8 zu formen.


  • Ein Problem ist die Farbgebung – hier gab es doch einiges zu bemerken: Beispielsweise ist das Grau der Bordwandteile nicht einheitlich, wie man vielleicht auch auf den Bildern sehen kann.


  • Gravierender aber ist das, was sich die Macher des Bogens auf den Decks erlaubt haben: Hier weicht die Imitation des Stahls auf den 3 Deckteilen des Hauptdecks doch sehr stark davon ab: beim ersten und dritten Teil ist es mittelgrau, beim zweiten mittleren Teil ist es hellgrau, was insgesamt einen doch sehr störenden Anblick bietet.


  • Probleme gibt es auch bei der Passgenauigkeit: Einige Bauteile sind größer als die jeweiligen Markierungen auf den Decks, z.B. die Schornsteinunterbauten (das ist jetzt kein so großes Problem, anders herum wäre es deutlich unangenehmer).


    Es soll auch Passprobleme bei den diversen Bordwandteilen geben, die
    konnte ich aber nicht in dem Maße verifizieren, wie ich sie bei einem
    älteren Baubericht, den ich mir vor Jahren mal ausgedruckt hatte,
    nachgelesen habe.


  • Nicht gut konstruiert sind die schweren Türme – hier gab es doch diverse Probleme, die Teile ohne erkennbare Fugen zusammenzukleben (mir gelang das hier nicht immer).


    Gelegentlich sind die Bezeichnungen/Nummerierungen der Bauteile nicht korrekt oder sie fehlen an den Stellen, wo Bauteile aufgeklebt werden sollen, deshalb ist es schon erforderlich, immer genau zu lesen bzw. die Skizzen zu studieren.


  • Die Flaks passen nicht ohne Nacharbeit auf den Platz, für den sie vorgesehen sind und die Beiboote sind relativ einfach gehalten; hier habe ich aber die Bauteile vom Bogen verwendet, weil alles andere wohl vom Stil her nicht zum Modell passen würde.


  • Auch beim Aussehen des Modells sind ein paar Überlegungen anzustellen: Der Bogen gibt eine Mischform wieder, zwar ohne Torpedoschutznetze (sie wurden nach Skagerrak abgebaut), aber mit etwas zu vielen Beibooten (die außenbords an den Davits hängenden Boote waren zu dem Zeitpunkt auch von Bord gegeben worden).


  • Dafür wurden dann später im Frühjahr 1917 Boote auf den Dächern der Türme B und C mitgeführt. Ich habe das Schiff so gebaut, wie es wohl im Oktober 1916 aussah: Ohne Torpedonetze und ohne die Boote an den Davits, aber auch ohne die Boote auf den Türmen.


  • Bei der Bauanleitung ist manchmal auch ein wenig Phantasie gefragt, wenn man wissen will, was gemeint ist mit diversen, teilweise etwas skurrilen Ausdrücken: So werden beispielsweise „Poller“ als „Knechte“ in der deutschen Übersetzung bezeichnet.


  • Viel geholfen beim Bau hat mir ein Baubericht, den es mal vor vielen Jahren im alten Forum „papership.de“ gegeben hat, verfasst von einem erstklassigen Modellbauer, der in diesem Forum als „Ole“ firmierte und auf die diversen Probleme beim Bau explizit hingewiesen hat.


  • Schon lange wollte ich die „Seydlitz“ bauen – ist sie doch der Große Kreuzer, der mir am besten von allen gefällt (ich weiß, dass viele die „Derfflinger“-Klasse bevorzugen, aber ich persönlich finde, die „Seydlitz“ mit ihren langen Back sieht einfach dynamischer aus).

  • Dieses Thema enthält 23 weitere Beiträge, die nur für registrierte Benutzer sichtbar sind, bitte registrieren Sie sich oder melden Sie sich an um diese lesen zu können.