Fairey Gannet in 1:50

  • Hallo Freunde,


    zur Abwechslung habe ich mal wieder etwas anderes unter dem Skalpell gebraucht und es soll wieder ein Flieger werden. Auf der Suche nach einem "Opfer" bin ich wieder über ein interessantes Flugzeug gestolpert, daß man wohl nicht so oft sieht, die Fairey Gannet.
    In den 50ern gebaut von Hawker-Siddley als Trägerflugzeug zu U-Jagd und Aufklärung hat das Maschinchen allein durch sein ungewöhnliches Aussehen etwas besonderes. Man kann in wiki dazu auch etwas Basis Info finden.


    Das Modell ist in 1:50 von den Wilhemshavenern, und ich baue das Modell ohne besondere Ergänzungen. Durch das Alter hat es auch kein eingerichtetes Cockpit, erst war ich in der Überlegung hier etwas zu machen, baue aber nun mehr oder weniger vom Bogen. Gebaut wird allerdings ein Druck auf meinem Lieblingspapier, mit 160g etwas dünner aber auch deutlich glatter als der Original Karton. Ich wollte vor allem den Bogen nicht anschneiden und außerdem liegt der letzte Bau eines Fliegers eines Möwe Modells schon etwas zurück, so kann ich eventuell versaute Teile nachdrucken.


    Der Anfang ist noch bescheiden, und ich hoffe, daß es etwas wird. Erste Rumpfsektion und die Versteifung für die Flächen habe ich zusammen.



    Es geht dann neben meinen Entwürfen immer langsam weiter auf dieser Baustelle.

  • Hallo Gunnar,


    in der Tat existieren bisher nur wenige Bauberichte, bzw. Modell-Bilder dieses Flugzeuges in der einschlägigen Forenlandschaft.
    Um so erfreulicher, dass dieses interessante Flugzeug endlich wieder einmal Öffentlichkeit erfährt.


    Gutes Gelingen und viel Freude am Bau wünscht dir
    Roland

  • Serfaus Gunnar,


    sehr schön das mal wieder ein "alter Möwe Flieger" hier gebaut und vorgestellt wird - "old School" sozusagen.
    Viel Vergnügen beim Bau - versemmeln kann man eigentlich nix.
    LG Klaus

    viderimus nil posse creari de nihilo

    oder

    Wie soll ich wissen was ich denke bevor ich höre was ich sage

  • moin Gunnar,


    cool ein Marineflieger der Bundeswehr.
    Gibt es eine Kennung? Da könnte man mal erforschen, wo der Flieger stationiert war.


    Gruß aus Hamburg


    Norbert

    Der Freie Fall wird eigentlich schon seit Galileo Galilei (1564–1642) physikalisch beherrscht, nur dessen plötzliche Unterbrechung bei Bodenberührung bereitet noch heute Probleme.

  • Guten Morgen,


    dazu kann ich etwas beitragen.
    Das Modell "FAIRY GANNET A.S.Mk. 4" mit der Kennung "UA+109" erschien 1959 im LEHRMITTELINSTITUT GmbH Wilhelmshaven.
    Im Titelkasten ist das Modell mit der Kennung "UA+115" abgebildet - was in der Ausgabe des MÖWE-Verlages auf UA+109 geändert wurde. (Möglicherweise auch schon während der Zeit des JADE-Verlages).


    Drei Jahre vorher (1956) erschien im selben Haus die "FAIRY GANNET A.S. Mk.1" in RAF Bemalung und der Kennung WN354.


    Beide Modellbogen sind technisch-konstruktiv völlig identisch! Als Autoren nennen die Quellen "Bär" (auch Baer oder Beer)*.
    Ursprünglich auf EINEM Bogen DIN A2 veröffentlicht, wurde der Bogen 1989 auf 2 × A3 umgearbeitet.


    Meine Archivexemplare sind aus unterschiedlichen Druckauflagen; die UA+109 muss NACH 1960 gedruckt worden sein,
    denn in den 1950er Jahren wurden die Bestellnummern nicht gedruckt. Auf beiden Exemplaren fehlt übrigens das typische
    Logo "Wilhelmshavener Modell" im Titelkasten ...


    Die RAF Variante habe ich von meinem Vater "geerbt" - der hat den Modellbogen 1958 erworben ...


    Beste Grüße
    Theo



    *) AGK-Heft 1 - Zur Geschichte des Kartonmodellbaus - S. 52

  • Schön, daß das Modell auf so viel Interesse stößt. Ich habe den Bogen auf 2 mal A3 mit der Kennung UA+109. Die Unterschiede waren mir so noch nicht bekannt, vielen Dank für die Info.


    Übrigens waren die Gannet beim MFG 1 in Jagel stationiert. Um 1966 war es dann aber schon vorbei mit dem interessanten Vogel.

  • Hallo Gunnar,


    ich werde deinen Bericht mit Interesse verfolgen.


    Den Bogen habe ich auch noch liegen.


    In der Möwe Nr. 2 vom Juli 1956 wurde das Modell vorgestellt und ist mit englischen Hoheitszeichen abgebildet. Desgleichen auch in mehreren späteren Katalogen. Auf einer der Postkarten, mit denen die früheren Abonnenten der Möwe nach deren Einstellung über die neuen Modelle informiert wurden, ist sie jedoch mit deutschen Hoheitszeichen abgebildet. Leider ist weder aus den Katalogen, noch den Postkarten ersichtlich, wann sie aufgelegt oder versandt wurden.

    Viele Grüße,


    Hans-Jürgen


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    Früher oder später, aber gewiss immer wird sich die Natur an allem Tun der Menschen rächen, das wider sie selbst ist. (Johann Heinrich Pestalozzi)

  • Hi Gunnar,


    da klinke ich mich ein bei den Zuschauern, denn im nächsten Jahr steht auch bei mir die "Gannet" auf der Bauliste, wenn es wieder um Modelle der Bundesmarine gehen wird.


    Wünsche Dir viel Erfolg!


    Servus
    hvt

  • Toll, so viele Zuschauer zu haben. Hoffe, ich verzweifle nicht irgendwann...


    Für mich hat die Gannet auch einen gewissen persönlichen Bezug. Damals war ich mitte der 80er bei der Marine bei der Waffensystemsteuerung für die Breguet Atlantic. Und in unserem Dezernat war auch ein alter Kaleu der noch die Gannet vom Fliegerhorst kannte. Aber da waren die schon für die letzten Jahre nach Nordholz umgezogen, wo sie durch die Atlantic ersetzt wurden. Er hatte immer von dem interessanten Flieger geschwärmt, und auch einige Annekdoten zu dem Muster gehabt.


    Die Atlantic war dann als Nachfolger auch etwas Besonderes. Leider gibt es von ihr, soweit ich weiß kein Papiermodell.

  • Hallo Gunnar,


    ein interessantes Flugzeug, vor ein paar Jahren stand oder lag etwas verloren eine Gannet in Speyer herum.





    Und der Name 'Tölpel' passt zumindest zur äußeren Erscheinung recht gut, wobei diese Vögel ja sehr gute Flieger sein sollen.



    Ich wünsche dir viel Spass beim Bau.


    Dieter

  • Ich bin etwas weiter gekommen, habe aber heute wohl einen Totalschaden am Rechner. Ganz schön blöd!
    Mache gerade ein Backup der Platte. Die scheint es halbwegs überlebt zu haben.


    Mal sehen wann ich ein paar Bilder einstellen kann.

  • Hier einpaar weitere Bilder.




    Sektion für Sektion wird der Rumpf zusammen gesetzt. Die Passgenauigkeit ist ziemlich gut für ein handgezeichnetes Modell. Die Laschen die hinterklebt werden, schlitze ich auf der Seite, auf die das nächste Bauteil aufgeschoben wird, ein. Dann kann man die Sektionen leichter verkleben.
    Sehr schön erkennt man schon den birnenförmigen Rumpfquerschnitt.


    Ich setze nun so den Rumpf zusammen, mal sehen wann es weitere Bilder gibt

  • moin Gunnar,


    das fängt ja schon gut an. grins 3


    Gruß aus Hamburg


    Norbert

    Der Freie Fall wird eigentlich schon seit Galileo Galilei (1564–1642) physikalisch beherrscht, nur dessen plötzliche Unterbrechung bei Bodenberührung bereitet noch heute Probleme.

  • Das Wochenende hat Fortschritte gebracht. Erstmal eine Passprobe der Versteifungen für die Flügel:



    Ganz klein ist der Vogel nicht.
    Und hier noch ein paar Ansichten des Rumpfs bisher.




    Man erkennt, dass es kleine Versätze bei den Zeichnungen gibt, aber das alles ist nicht so schlimm, generell ist dei Passgenauigkeit auch über den ganzen Rumpf gut.


    Bald geht es weiter. Der Bau mach mir echt Spaß.

  • Es ist Wochenende, und so komme ich endlich mal wieder zum Basteln an der Gannet.


    Die Kabinenhauben baue ich einfach aus dem Bogen, da auch keine Cockpiteinrichtung vorhanden war.
    Etwas mehr Farbe hätten die Scheiben schon bekommen können.




    Die Teile hatte ich vorgeformt, erst stumpf leicht angeklebt, und Laschen aus 80 g Papier hinterklebt.


    Der Propeller hat 8 Blätter. Zusammengesetzt wird er morgen. Die Gannet hatte ja als Antrieb die Double Mamba, zwei nebeneinander liegende Turboprop Triebwerke, die auf eine konzentrische Welle arbeiteten. Die beiden gegenläufigen Propeller wurden von je einer Turbine angetrieben. Das Flugzeug konnte auch mit nur einer Turbine fliegen und so im Patroulliendienst enorm Treibstoff sparen. Für höhere Geschwindigkeiten (die Gannet war aber sowieso nicht sehr schnell) und beim Start wurden beide Turbinen benutzt.



    Dann kam das Seitenleitwerk dran, hier habe ich auch mit zusätzlichen Laschen gearbeitet, um mehr Stabilität der Kanten zu bekommen.



    Geht gleich noch etwas weiter.

  • So, jetzt nur noch ein paar Bilder zum Stand heute Abend.


    Das Leitwerk kommt an den Rumpf. Daneben liegen schon die drei Kuppeln für die drei Cockpits.



    Am Bürzel ist ein kleines nicht ganz einfaches Teil von der Formung einzusetzen. Aber auch das passt recht gut.



    Etwaige Ungenauigkeiten können nicht nur vom Bogen kommen, auch von mir. Das runde Element hinten unter dem Rumpf ist ein ausfahrbarer Radom, zur Aufklärung.



    Das letzte Bild ist der Zustand als die Arbeiter die Flug-Werft für den Feierabend verlassen haben.

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