Spanische Galeone um 1588 – basierend auf dem Freedownload der SAN SALVADOR – skaliert auf 1:250

  • Liebe Segelschiff-Fans,


    momentan wird hier so aktiv vom Bau der Galeone SAN SALVADOR berichtet. Dazu möchte ich auch gerne meinen Senf hinzugeben...


    Zur Rekonstruktion dieses spanischen Schiffes in San Diego (USA) erschien vor ca. vier Jahren (2012) ein kostenloser Kartonmodellbaubogen. Den Bogen gibt es in zwei Schwierigkeitsgraden - richtig: in »einfach« und in »schwer« - der es ermöglicht, ein Vollrumpfmodell im Maßstab 1:100 zu bauen. Ich habe mir damals schon mal auf Vorrat die Bauteile auf meinen bevorzugten Maßstab 1:250 gebracht und möchte nun endlich das Schiff als Vollrumpfmodell bauen.


    Hier der Link: https://sdmaritime.org/visit/the-ships/san-salvador/#webcam


    Es soll allerdings nicht exakt die SAN SALVADOR des Señor Cabrillo werden, sondern irgendeine bewaffnete spanische Galeone die - vielleicht in ähnlicher Form - die berühmte spanische Armada von 1588 unterstützt hat. Den Baubogen nehme ich als Basis um mein Wunschschiff mit Kanonen, Drehbassen, Enternetz, Wappenschilden und »Kriegsbemalung« schaffen zu können.


    Das Ganze wird eine kleine Erinnerung an die alten Revellbaukästen aus den 60er/70er Jahren. Da gab es einmal einen Plastikbaukasten einer solchen spanischen Galeone die aber nichts anderes war als der umgestrickte Baukasten der GOLDEN HIND von Sir Francis Drake. Vielleicht erinnert sich der ein oder andere an das Ding: http://www.oldmodelkits.com/index.php?detail=16551


    Also: Ich nehme ein Handelsschiff und fummel es nach verschiedenen, aber authentischen Unterlagen zu einem Kriegsschiff um daumen1


    So soll das fertige Modell aussehen wenn man streng dem Bogen folgt:


  • na dann schon mal viel Spass bei Deinem Vorhaben, Klaus!


    Segelschiffe sind zwar nicht mein Metier, aber dennoch für mich immer wieder faszinierend. ja 2

  • Hallo Gerhard,


    komm' gerne dazu. Wer weiß, vielleicht packt Dich irgendwann auch mal die Lust auf ein kleines Segelschiff... prost2
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    WICHTIG:


    Dadurch bedingt dass ich die Teile nur in 40%-er Größe verarbeite (Skalierung von 1:100 auf 1:250) kann ich auf Passgenauigkeit usw. nicht bauen. Dafür ist so ein Kartonmodellbogen nicht gemacht. Daher werde ich mich mit Kritiken dieser Art zurückhalten. Was mich interessiert, sind die historisch korrekten Umsetzungen meines kleinen Projektes.


    Viele Grüße,


    Klaus

  • Und schon geht´s los: Völlig ungewöhnlich bekommt als ersten Schritt der 10 Zentimeter lange Kiel ein Spantengerippe verpasst [Blockierte Grafik: http://files.homepagemodules.de/b564537/a_41_67f05411.gif]
    Der Kiel hat auf der Unterseite zwei Einschnitte bekommen in die später kleine Sockel eingeklebt werden sollen (auf den Bildern nicht zu sehen).


    Der kleine Kasten in der Schiffsmitte ist – klar – der Laderaum. Der wird später mit Brettern abgedeckt um einen Standort für ein Beiboot zu sein (das Beiboot fehlt im Baubogen). Achtern ist eine Aussparung für das Hennegatt vorgesehen. Das Spantengerippe ist an den Stellen dunkelgrau bemalt die später durch Öffnungen im Rumpf sichtbar sein werden.


  • Auf das Gerippe habe die Decks geklebt. Zum Verbinden benutze ich Holzleim, mit dem Pinsel aufgetragen. Die Spanten reichen nicht immer an die Decks oben heran. Es kann gut möglich sein dass die Abstände der Skalierung geschuldet sind. Es ist für mich aber nicht weiter schlimm da ich mir das schon so hinbiegen werde wie ich es brauche...


    Die Lukensülle unter Back und Halbdeck habe ich jetzt schon eingebaut. Laut Bauanleitung sollte das später geschehen, wenn der Rumpf fertig ist. Jetzt kommt man jedoch noch gut an die Stellen unter den Decks heran.


    Der Baubogen sieht ein Gangspill vor dem Großmast vor. Das kam mir jedoch spanisch vor (Die Redwendung darf hier nicht fehlen [Blockierte Grafik: http://files.homepagemodules.de/b564537/a_88_3f2e2ec5.gif] ) Ich habe die betreffende Stelle auf Deck mit einem Flicken » Deck« unsichtbar gemacht. Mit der Position eines Spills an der Stelle mitten in der Kuhl hadere ich momentan noch ein wenig... Das Süll der Ladeluke in der Kuhl ist auch schon etwas verfrüht montiert. Alle Klebekanten, Sülle und Frontschotts sind mit Acrylfarbe angepinselt.


    Ansonsten habe ich mich aber bisher an die Anleitung gehalten...


  • Nun folgt der erste gravierende Schritt weg von der Bausatzvorlage: Die Schanzkleider der Kuhl bekommen je drei Stückpforten – vorgesehen sind je zwei Pforten – und außen ein gelb/rotes Zierband. Dieses Band habe ich gitterartig ausgeschnitten, rot angemalt und auf die gelb gemalte Bordwand geklebt (das mittlere Bild zeigt das Arrangement von hinten). Die Überstände oben und unten habe ich nach Trocknung des Leims abgeschnitten. Im Original waren diese Farbfelder aufgemalt.


    Die restlichen Flächen der Bordwände habe ich lasierend rot gefärbt.




    ...von der Rückseite sieht das so aus...


  • Beim Anhalten der Bordwände an das Spantgerippe zeigte sich, dass vorne die Back zu weit achtern stand. Die Bordwände passten hier nicht. Ich habe die Back (das Deck und die beiden Schotts) vom Oberdeck gelöst um zuerst die Bordwände anzukleben und dann die Back einzusetzten. Eine ähnliche Erfahrung haben die anderen Modellbauer hier im Forum, die den Bogen verarbeiten, auch schon gemacht...


  • Nun wirds richtig ernst: Die Unterbeplankung des Unterwasserschiffs wird angebracht. Das passt bisher ganz wunderbar. Klar, die Buckel und Dellen schleife und spachtel ich noch. Am Ende planke ich das Rümpfchen mit Papierstreifen und lackiere das Ganze.


    Drückt mir bitte die Daumen dass alles so hinhaut wie es mir wünsche... [Blockierte Grafik: http://files.homepagemodules.de/b564537/a_92_6a56a5b3.gif]

  • Der Rumpf ist dicht und fertig zum schleifen und spachteln. Das sieht nun doch schon nach Galeone aus, oder?[Blockierte Grafik: http://files.homepagemodules.de/b564537/a_73_ba3ebfa7.gif]
    Die weiße Fläche unter der Kuhl sollte eigentlich ausgeschnitten werden und Wasserabläufe darstellen. Auch hier weiche ich ab und setzte später Speigatten.


  • In den letzten Baustunden habe ich das gemacht, was der normale Kartonmodellbauer eigentlich zu vermeiden versucht: spachteln und schleifen...
    Um das Rümpfchen glatt zu bekommen habe ich es mit eingefärbten Acrylgel gestrichen und geschliffen, mit Papierstreifen beklebt und geschliffen, mit grüner Knetmasse Dellen ausgeglichen und mit Zigarettenpapierstreifen überklebt und geschliffen...


    Durchs ständige Anfassen ging das Lukensüll übern Deister... nicht schlimm, es war eh zu hoch...





  • Ein Kiel kam unter den Rumpf, Berghölzer, Fenderhölzer, Stückpforten und Ankerklüsen (die bietet der Baubogen leider nicht). Mit den Stückpforten und der Bemalung entferne ich mich nun deutlich von der Vorlage. Ich mache es wie damals in Spanien: Ich nehme ein Handelschiff und baue es zum Kriegsschiff um.

    Nach vielem hin und her mit Farbe, Knete und Papierflicken entstand diesem Zustand:




    Soweit das...


    Viele Grüße,


    Klaus

  • Hallo Klaus,


    ich WUSSTE doch, dass du nach deiner regen Beteiligung an den anderen Bauberichten nicht ruhig dasitzen und zuschauen kannst happy1
    Das Gezeigte sieht schon toll aus und ein Segelschiff in dem kleinen Maßstab fasziniert schon..vielleicht versuch ich sowas auch mal zwinker2
    Schön, dass du auch hier wieder dein Fachwissen und die historischen Hintergründe mit einbaust. Bin sehr gespannt, wie' weitergeht!
    Ludwig

  • Hallo Ludwig,


    an der Galeone fummel' ich schon seit dem letzten Herbst herum. Der Bau kam dann ins stocken weil mir andere Modelle wichtiger waren (Rettungskreuzer, Fischkutter, Raddampfer... ). Wenn so ein Modell dann erst mal liegt, finde ich es schwer wieder einen Einstieg ins Thema zu finden. Dieser Baubericht soll nun mein eigener Tritt in den Mors - wie man in Hamburg sagt - sein um das Schiff endlich fertig zu bekommen. Klar, die anderen drei Bauberichte sind Anreiz genug mit der kleinen EX-SAN SALVADOR weiter zu bauen.


    Als der Download damals mit Verzögerung herauskam, war der Jubel der Kartonmodellbauer groß. Ein fertiges Modell findet sich aber kaum im Netz. Umso toller dass wir nun vier Galeonen-Baustellen hier haben... daumen1


    Viele Grüße,


    Klaus

  • Moin Klaus,


    ein ambitioniertes Projekt im wirklich kleinen Maßstab. Da ich Deine bisherigen Modelle und auch Deinen Anspruch an Dich selbst kenne, bin ich sehr sicher, daß bei diesem Bau hier wieder mal was Erstaunliches und durchaus Authentisches entstehen wird.
    Du hast einen interessierten Zuschauer mehr!


    lg.
    Tommi

  • Servus Klaus,


    bei einer spanischen Galeone aus deiner Hand muss ich dabei sein. Es ist immer wieder schön zu sehen, was du aus den einfachsten Bögen zauberst!


    freu 2 beifall 1

    Herzliche Grüße / Best regards,
    Andreas

    Optimismus ist die Kunst, mit dem Wind zu segeln, den andere machen.
    Alessandro Manzoni (1785 – 1873)


    Buddys Kartonuniversum

  • Hallo Klaus


    Und wieder eine San Salvador! Klasse, das gibt ja eine ganze Flotte dieses Modelles, quasi schon ein Forenmodell freu1
    Nachdem mein Kraftwerk nun fertig ist, werde ich mich auch wieder diesem Modell annehmen. Allerdings legt Deine Steilvorlage da die Messlatte enorm hoch.


    Klasse, was Du aus dem Bogen machst, ich bleibe dran!


    LG
    Peter

  • ¡Hola!


    Danke für das Interesse an meiner kleinen Señorita. Der Freedownload ist eine ganz schöne Sache. Auch ohne großen Umbau lässt sich daraus ein schönes Modell bauen. Hier im Forum gibts es ja schon viele Baustellen dessen zu besichtigen.
    Mein letzter Spanienaufenthalt leigt zwar schon wieder fünf Jahre zurück, aber schon damals hatte ich den Plan ein kleine Kriegsgaleone der Armada-Kampagne von 1588 zu bauen. Wenn ich es richtig erinnere, kam vor fünf Jahren der Download heraus. Es gab vorher lange Verzögerungen, bis der Bogen endlich zur Verfügung stand mussten die Fans der Galeonen lange warten...


    ... und schon geht‘s weiter...

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