SMS Scharfschütze 1:250 GPM

  • Hallo Freunde,
    es juckt in den Figern und meine Auswahl habe ich spontan entgegen aller Planungen getroffen. Die
    Helgoland braucht einen Begleiter, daß man zumindest einen kleinen Verband bilden kann. Weiter halte ich
    die 1:250 Modelle von GPM alle für Leckerli.
    Bei diesem Bogen (oder soll ich Bausatz sagen?) betrete ich Neuland. Es ist ein Luxusprodukt. Die Spanten
    sind gelasert, Geschützrohre aus Messing liegen bei und viele Teile sind gelasert. Der Preist ist für ein so
    kleines Schiffchen auch entsprechend (inzwischen bietet Slawomir das Paket etwas günstiger an). Ob das
    die Zukunft des Kartonbaus ist? Ein Teil des Vergnügens und der Kunst des Kartonbaus ist, die Teile sauber
    auszuschneiden oder alternativ hezustellen, was hier zum Teil entfällt. Es sind nur noch einige Teile
    auszuschneiden. Ob ein gelasertes Spantengerüst notwendig ist bezweifele ich. Bei den gelasert
    mitgelieferten Teilen muß ich sagen, daß ich den größten Teil nicht oder nicht so gut hätte ausschneiden
    können. Die Kombination von gedrucktem Bogen und hinzugegebenen gelaserten Kleinteilen scheint mir
    nicht übel zu sein. Als ideal empfände ich den kompletten Bogen im Druck und als Draufgabe den gelaserten
    Kleinteilebogen, so daß man selbst entscheiden könnte, bei welchen Teilen man auf die gelaserte Version
    zurückgreift. Die Laserteile haben den Nachteil, daß ein versemmeltes Teil nicht durch einen Scan ersetzt
    werden kann, sondern den Neukauf des kompletten Satzes erfordert.
    GPM hat die Wariag in 1:250 als komplett gelasertes Weißmodell herausgebracht. Für Klueni und Pille, die
    mit viel Farbe arbeiten, ist das wohl unproblematisch, ich tue mich etwas schwer damit, mit einer komplett
    gelaserten Version anzfreunden.
    Die Tegethoffklasse, die eine wunderbare Ergänzug des Emsembles abgäbe, ist nun in 1:200 als gelasertes
    Set für knapp 90 Euronen auf dem Markt. Ich hoffe, daß man dort wieder zu der beim Scharfschützen
    gewählten Kobination von Bögen und Laserteilen zurückgekehrt ist. Sicher ist der Preis eines sochen Sets
    auch ein Gesichtspunkt. Ich habe immer dafür plädiert, daß der Kartonbau ein preiswertes Hobby bleiben
    sollte.
    Nun genug der Einleitung,
    ich werde mich einfach mal auf die Sache einlassen.

  • Das bekommt man geliefert. Das Deckblatt mit dem sicher hilfreichen Modellphoto (Bild 1). Eine
    Bauzeichnung, die einen erst einmal tief Luft holen läßt (Bild 2). Spantengerüst aus 1mm Finnpappe und
    Geschützrohre (Bild 3). Ein Bogen zum Ausschneiden (Bild 4). Ein Bogen Laserteile (Bild 5) und ein Bogen
    Relingteile (Bild 6).
    Es kommt noch ein Bogen hinzu, der die Laserteile mit Nummern angibt. das ist auch bitter nötig, denn ich
    könnte die Fitzelchen sonst nicht zuordnen.
    Das Schiff selbst wird auf der kuk Marineseite als Zerstörer geführt. Die österreichischen Torpedoboote
    waren zumeist erheblich kleiner.
    Das Schiff wurde 1907 in Dienst gestellt, war mit 28,5 Knoten recht flink und hatte eine Beatzung von vier
    Offizieren und 61 Mann. Es gehört zu der sogenannten Huszarklasse.
    Die Bewaffnung bestand aus 1x 7cm Geschütz und 7x 4,7 cm Geschützen. Dazu kamen zwei schwenkbare
    Torpedorohre oder damals vornehm Lancierapparate genannt.
    Es gibt kein zurück, hinein ins Vergnügen.




  • Um Irrtümern vorzubeugen, ich bin kein Turbobauer, doch muß ich mich sputen, wenn ich in einer vertretbaren Zeit eine gewisse Anzahl von Bauberichten rekonstruieren möchte. Und mein Plan sieht vor, zuerst die kuk Marine zu bedienen.
    Nun will ich aber mal wirklich anfangen. Welch eine dicke Pappe für das Spantengerüst eines so kleinen
    Bootes! Das erste Problem ergibt sich daraus, daß der Längsspant die Schlitze unten und die Querspanten
    die Schlitze oben haben. Die gewohnte Vorgehensweise, erst den Längsspant aufzukleben geht somit nicht.
    Aber wie? Zur Probe stecke ich mal ein paar Spanten in den Längsspant (Bild 1). Man muß schon etwas
    Druck ausüben, um die Teile bis zum Anschlag einzustecken (Bild 2). Ein Verkleben der Querspanten mit
    dem Längsspant ist daher überflüssig, das zusammengesteckte Spantengerüst wird auf die Grundplatte
    geklebt und mit Fix o Gum auf einer Glasplatte fixiert (Bild 3). Auch hier ist Beschweren ratsam (Bild 4). Da
    haben wir noch das Teil 20. Soll das dicke Ding wirklich oben auf die Spanten? Die Bauanleitung schweigt
    dazu, doch es soll, denn sonst bekäme man einen erheblichen Deckssprung.



  • Das Deck verleime ich dann lieber gleich mal mit der beeindruckenden Verstärkung aus Finnpappe (Bild 1).
    Das Teil sollte aber vorgerundet werden, da das Deck eine leichte Wölbung aufweist. Wenn man das Deck
    samt Verstärkung aufgeklebt hat, sieht man, daß es so richtig sein muß. Durchhängen wird das so verstärkte
    Deck wohl nicht (Bild 2).


  • Das Schiff hat einen Walfischrücken, der vorzubereiten ist (Bild 1). In den Rücken integriert ist so eine Art
    Brücke. Dazu sind zwei der Rückenspanten zu verkleiden. Da der Ausschneidebogen rückseitig grau bedruckt
    ist, habe ich die Rückseie nach außen gekeht um Blitzer zu vermeiden. Da die Spanten ohnehin sehr stramm
    sitzen, ist für die Verkleidungen, die nochmals normale Kartonstärke hinzubringen, eigentlich kein Platz. Die
    Schlitze sind ganz vorsichtig zu erweitern, daß es einigermaßen geht (Bild 2).
    Das ist das Deck für den Walfischrücken (Bild 3). auf dem Bogen ist es in einem Stück gedruckt, muß aber
    unbedingt geteilt werden.
    Nun ja, nicht gerade prachtvoll, doch noch akzeptabel (Bld 4).



  • Bei den Bordwänden werden die Bullaugen diesmal nicht ausgestanzt. Der Grund dafür ist hier zu sehen
    (Bild 1). Es bliebe zur Kante zu wenig Material stehen und hinter den Bullaugen läge die obere Schicht
    Finnpappe. Die Bordwände kann man übrigens nicht falsch ankleben, da sie über eine Aussparung verfügen,
    in die der Walfischrücken eingeklebt wird.
    Eine schöne Überraschung, zu lang lasse ich mir ja immer gefallen, aber das? (Bild 2) Der Grund dürfte darin
    liegen, daß man bei der Herunterskalierung des Bogens nicht bedacht hat, daß die Finnpappe unabhängig
    vom Maßstab gleich dick bleibt. Wenn man statt der Grundplatte aus Finnpappe sich selbst eine aus
    dem etwas dünneren Graukarton schnitzt, dürfte es passen. Dies ist übrigens ein grundsätzliches Problem bei den GPM Modellen im Maßstab 1:250 mit beigegebenem LC-Spantensatz. Der Spantensatz berücksichtigt nicht den reduzierten Maßstab. bei den Horizontalspanten ist daher allergrößte Vorsicht angesagt, da sonst erhebliche Paßprobleme bis zur Unbaubarkeit auftreten.
    Es hilft nichts, das Schiff bekommt einen etwas höheren Wasserpaß (Bild 3). Ein passender Kartonstreifen ist
    schnell geschnitten und gepönt.
    Au weia, soll da ein Hecktorpedorohr eingebaut werden (Bild 4)? Natürlich habe ich schnell mein Gewissen
    erforscht, doch kann es nicht an mir liegen, da ich die Bordwände exakt an der Klebemarkierng festgeklebt
    habe. Bei einen Billigbogen grummelte ich etwas, hier wird das Grummeln schon recht hörbar. Auch hier muß ich aus meiner erfahrung leider sagen, daß zu kurze Bordwände bei den 1:250 Modellen von GPM nicht ungewöhnlich sind.



  • Hinten wird ein Stück Graukarton eingesetzt, nicht schön. aber wohl kaum anders lösbar (Bild 1). Der
    Rumpf ist schon mal zu (Bild 2 und 3).



  • Am Bug ist die Basis für die Geschützplattform zu bauen, dazu ist das erste Laserteil abzuknacken (Bild 1).
    Das Laserteil verweigert sich meinem Bemühen der Formgebung. Der Karton neigt zum Brechen, das Teil
    über einer Kante zu runden, wage ich mal lieber nicht (Bild 2). Darüber kommt eine Verkleidung (Bild 3).
    Schotts zum Aufdoppeln weist der Bogen zu meiner Überraschung und Verärgerung nicht auf. Da meine
    Versuche, Scaner und Drucker ein Teil in akzeptabeler Farbgebung zu entlocken, desolat endeten, hat
    dieses Modell keine aufgedoppelten Schotts (Bild 4).
    Aus meiner jetzigen Erfahrung würde ich Nachbauern dringend raten, die LC-Teile dieses Modells vor der Verarbeitung mit Textilverstärker einzupinseln. Dann verhalten sie sich wesentlich "kooperativer".



  • Es gibt auf dem Schiff nur einen länglichen Aufbau mit dem Brückenhaus vorn und der Kombüse hinten. Wie
    bei GPM üblich, wird der Aufbau über ein separates Spantengerüst gebaut (Bild 1). Das scheint zwar recht
    aufwendig, führt aber zu guten Ergebnissen. Auch hier empfehle ich, das Spantegerüst zu beschweren und
    etwas ruhen zu lassen (Bild 2).
    Das Deck wird geknickt und als ganzes Stück aufgeklebt (Bild 3). Bei den Aussparungen für die Nocken paßt
    es mal wieder nicht (Bild 4). Ich empfehle, die Aussparungen etwa 0,5 mm tiefer zu schneiden.



  • Die Nockenverkleidung paßt gut (Bild 1). Man muß nur herausfinden, daß die Teile dafür vorgesehen sind
    Die Bauanleitung ist etwas unübersichtlich. Das Brückenhaus ist fertig (Bild 2) und wird aufgeklebt (Bild 3).
    Der lange Aufbau mit Brückenhaus und Kombüse (Bild 4).



  • Vorne an die Stirnwand kommen Stützen aus Laserteilen (Bild 1). Das kleine Deck wird hinten ebenfalls mit
    gelaserten Stützen versehen, ich hoffe, daß man sie auf dem Photo sieht (Bild 2). Das Brückenhaus mit
    aufgeklebtem Deck (Bild 3 und 4).



  • Jetzt werden erst einmal zwei Schlauch- oder Seiltrommeln gebaut. Der Teilenummer entsprechend dürften
    die erst viel später dran kommen, doch befürche ich sie später nicht mehr gut montieren zu können.



  • Für den Schornstein bietet der Spantensatz jeweils zwei Profilscheiben. Es empfielt sich, tatsächlich beide
    einzubauen, da man sonst mit der Abschlußscheibe Durchrutschprobleme bekäme (Bild 1). Eigentlich wollte
    ich den Mantel um die Scheiben kleben, da die ja reichlich Klebekante bieten, doch geht das schlecht. Ich
    runde somit den Schornsteinmantel, verklebe ihn an der Nahtstelle und setze dann oben und unten die
    Scheiben ein, was problemlos geht.
    Es kommt dann eine Krempe drum, die ein Laserteil ist und ein gelasertes Gitter darauf. Die Laserteile
    mögen das Verformen überhaupt nicht und das Ergebnis ist entsprechend (Bild 2 und 3). Ich greife nun zu
    Mainpirats Allheilmittel. Die Laserteile werden mit Plastikkleber eingestrichen (gaaaanz vorsichtig). Der Effekt
    ist verblüffend, sie gewinnen stark an Stabilität und lassen sich nun ganz gut formen. Ich meine, daß man es
    beim zweiten Schornstein auch sieht (Bild 4).



  • Nun stehen die Vier (Bild 1 und 2). Beim Steuerhaus werden Steigeisen angeklebt, die nicht im mitgelieferten
    Lasersatz enthalten sind (da müssen die Bajuwaren aushelfen). Weiter gibt es noch einen kleinen Anker auf
    beiden Seiten. Da geht die Bauanleitung von einem Teil aus, das am oberen Ende Ösen für den Ankerstock
    hat, doch auch der Laser hat wohl seine Grenzen. Das hat er nicht mehr geschafft, wie er auch bei ein paar
    Teilen zuviel weggeschnitten hat (z.B. Relingsteile). Den Aufbau lege ich zur Probe mal auf, klebe ihn aber
    noch nicht fest (Bild 3 und 4).



  • Bei GPM wird das Schiff vom Bug zum Heck gebaut und zwar so, daß man am Bug schon ziemlich fertig ist,
    wenn es am Heck von weißen Flecken nur so wimmelt. Lassen wir uns also darauf ein und kleben schon mal
    Poller an (Bild 1). Jetzt kommen viele Lüfterklappen, bei denen der Laser klar seine Vorzüge ausspielt (Bild 2
    und 3). Die Lösung für das Spill mit vielen aufeinanderzuleimenden Scheiben erscheint mir nich so optimal
    (Bild 4).



  • Diese Teile hätte ich natürlich lieber nicht selbst hergestellt (Bild 1). Das gilt für die Plattform auch, die durch gutes Einstreichen mit Plastikkleber stabiler ist als man denkt (Bild 2). Der Zusammenbau ist etwas rätselhaft, man muß schon sehr suchen um festzustellen, daß durch die beiden Öffnungen in der Plattform zwei langstielige Lüfter zu stecken sind. Bei mir gelang es nicht die Plattform so zu positionieren, daß beide Öffnungen über den Klebemarkierungen auf dem Untereil lagen. Es blieb mir nichts anderes übrig, als eine Rippe aus der Plattform an passender Stelle herauszuschneiden, was aufgrund der filigranen Beschaffenheit der Plattform und ihrer zuvor erfolgten relativen Stabilisierung nicht einfach war (Bild 3). Auch das Anbringen der Reling war nicht einfach, da sie im unteren Bereich nicht durchgezogen ist und somit nur die vier Stützen als Klebepunkte zu Verfügung stehen (Bild 4). An diese Besonderheit der GPM Reling habe ich mich aber beim Bau weiterer GPM Modellen gewöhnt. es ist eben alles Übungssache.



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