Linienschiff Pelayo herunterskaliert auf 1:250 Heinkel Models

  • Hallo Freunde,
    eine neue ZAMMA und der Anschnitt eines neuen "Messemodell". Es ist die Pelayo der spanischen Marine.
    Das Modell ist in 1:200 entworfen und kann unter http://www.ecardmodels.com für einen moderaten Preis
    heruntergeladen werden.
    Ursprünglich als Vollrumpfmodell konzipert, stellt der Konstrukteur auf der vorgenannten Seite kostenlos Teile
    für eine Wasserlinienversion zum Download gratis zur Verfügung.
    Da man das heruntergeladene Modell selbst ausdruckt, war die Verkleinerung auf 1:250 ein Kinderspiel (den
    Drucker auf 80% stellen).
    Der Besuch der ecardmodel Seite lohnt. Dort werden hauptsächlich Flugzeuge angeboten, aber auch einige
    höchst interessante Schiffsmodelle, darunter Barrys tolle Konstruktionen.
    Zusätzlich gibt es dort auch einige Modelle kostenlos herunterzuladen.


    Inzwischen sind einige Jahre vergangen. Das Modell ist im Maßstab 1:200 auch als gedruckter Baubogen bei Orlik erhältlich

  • Das Spantengerüst wird auf Graupappe aufgezogen und mit schwarzem UHU verklebt (Bild 1). Da ich gerne
    Decks fest sitzen habe, klebe ich als Stütze für die Zwischendecks mehrfach verdoppelte Kartonstreifen an
    dem Mittelspant an (Bild 2). Diese Methode habe ich von Goleden Bear abgeschaut.
    Die Batteriedecks für die Kasemattengeschütze sitzen (Bild 3 und 4).
    Die Pelayo wurde in Frankreich gebaut und 1888 fertiggestellt. Der Enwurf basierte auf dem französischen
    Schlachtschiff Marceau.
    Auf der ZAMMA wurde zum Teil Erstaunen geäußert, daß die Spanier "solche Schiffe" hatten. Zu der Zeit war
    Spanien noch eine bedeutende Kolonialmacht mit einer entsprechenden Flotte. Bewaffnet war sie mit:
    2 x 32 cm Geschützen
    2 x 28 cm Geschützen
    1x 16 cm Geschützen
    12 x 12 cm Geschützen
    5 x 57 mm Geschützen
    14 x Maschinengewehren
    Das Schiff sollte Typschiff einer neuen Schiffsklasse werden, blieb aber in "Einzelkind". Im amerikanisch -
    spanischen Krieg sollte sie bei den Philippinen eingesetzt werden. Aufgrund des ungünstigen Kriegsverlaufs
    wurde sie vom Suezkanal wieder zurückbeordert, um die spanische Küste zu schützen. Dies war nicht
    unberechtigt, da US Schiffe bereits zum Beginn der Spannungen Angriffe in spanischen Gewässern geführt
    hatten.
    So eine richtige Verwendung fand die spanische Marine für dies Schiff nie. 1923 wurde sie außer Dienst
    gestellt und in 1925 endgültig abgewrackt.



  • Für die Niedergänge werden Kästen eingesetzt (Bild 1). Sie sollte vorher trocken probiert werden, da sie über
    den Mittelspant hinausragen und in der Höhe anzupassen sind. Der achtere Kasten ist aber etwas kurz geraten
    und ist daher schwebend einzubauen (Bild 2).
    Mißtrauisch hat mich gemacht, daß die Decks den Symbolen nach auf 160 g Papier auszudrucken und auf
    Graupappe aufzuziehen sind (Bild 3). Es ist richtig so, sie werden nicht zu hoch.
    Der Konstrukteur verwendet die aus dem polnischen Modellbau bekannten Symbole. Zwei Sterne für das
    Verstärken mit dicker Pappe, einen Stern für dünnere Pappe, w für "Ausschneiden".
    Leider enthält die Bauanleitung keine Erklärung dieser Symbole, was den Bau für Neueinsteiger leider etwas
    kryptisch macht. Ich finde das schade, da vom Bogen her hier keine Kleinteilschlacht zu schlagen ist und das
    Modell daher auch von einem wenig geübten Modellbauer mit gutem Erfolg gebaut werden könnte



  • In die Decks sind Öffnungen für die Niedergänge zu schneiden (Bild 1). Ich empfehle hier großzügig zu
    schneiden.
    Für das Kasemattendeck hält der Bogen Teile zur beidseitigen Verkleidung der Spanten bereit, ich pöne auch
    noch den Mittelspant (Bild 2). Die erste Deckslage ist drauf und bekommt noch ein paar Spanten aufgesetzt
    (Bild 3).
    Die oberen Decks pöne ich an den Seitenkanten schwarz (Bild 4). Nun sind alle Decks drauf und man erahnt
    etwa die Form des Schiffs (Bild 5). Obwohl die Spantenabstände relativ groß sind, bekommt der Rumpf durch
    die verstärkten Decks enorme Stabilität.




  • Nicht einmal die Bordwand dran und das Ding bekommt schon Zähne. So ist das nun mal mit
    Kasemattenschiffen. Die Kanonen sind schlicht gehalten, was auch ok ist, da man später lediglich die Rohre
    sehen wird. Eine große Detaillierung wäre für Konstrukteur und Modellbauer unnötiger Aufwand (Bild 1).
    Achtern sind unter das Backdeck zwei Kästen einzubauen (Bild 2). Leider ist die Bauanleitung etwas kryptisch
    und man übersieht das leicht. Die Bauanleitung hat etwa das Niveau wie es bei Dom Bumagi üblich ist. Im
    Prinzip ist fast alles dargestellt, doch ist die Reihenfolge eigenwillig und man muß zuweilen sehr suchen um ein
    Teil zu entdecken.
    Die Breitseite ist eingebaut (Bild 3).
    Die erste Aufbauwand ist vor den Bordwänden zu setzen und sie schmiegt sich willig in die Nische (Bild 4).
    Wenn die Paßgenauigkeit so bleibt, ist sie nur vorbildlich zu nennen.



  • Der Decksübergang bekommt eine Verkleidung (Bild 1 und 2).
    Nun geht es an die Bordwände. Dort sind erst einmal die Öffnnungen für die Kasemattengeschütze
    auszuschneiden. Das Schiff hatte keine Bullaugen, sondern rechteckige Öffnungen, die mit einer Blende
    verschlossen werden konnten. Verglasen oder nicht? Nach langem Überlegen und Diskutieren mit meinen
    Mitstreitern fiel die Entscheidung für das Glas. Unverschlossene Öffnungen in dieser Zahl hätten sicher ein
    Problem dargestellt und auf französischen Werften in dieser Epoche gebaute Schiffe fielen durch ihre zum Teil
    an Grandhotels erinnernde Verglasung auf.
    Die Bordwände sind dran. Am Heck ergibt sich ein deutlicher Überstand, der aber wohl gewollt ist, da an
    anderer Stelle der stark strukturierten Bordwand keine Reserve eingebaut werden kann (Bild 3). Mit dem
    Skalpell ist das aber problemlos anzugleichen (Bild 4).
    Die Bordwand besteht auf jeder Seite aus fünf Teilen, ist aber problemlos anzubringen.
    Der Pirat hat allerdings das Problem, daß sich zum Deck ein erheblicher Überstand ergibt. Man könnte sagen,
    was solls, eine schöne Klebekante für die Reling, doch ist das einfach zu viel. Es kann durchaus sein, daß der
    von mir zur Verstärkung gewählte Karton zu dünn war, es muß nicht an der Konstruktion liegen.
    Bis zum nächsten Tag der ZAMMA überlege ich mir eine Lösung.



  • Gerne hab ich es nicht getan, doch so ging das nicht mit den Bordwänden, sie kamen am nächsten Tag wieder
    herunter (Bild 1). Die Grundplatte wurde mit einer zweiten Lage Graupappe "besohlt" und nun passten die
    Bordwände auch in der Höhe perfekt (Bild 2). Als Bonbon bekam ich hin, daß durch eine andere Einstellung am
    Drucker die neuen Bordwände eine erheblich feinere Struktur zeigen. Ich empfehle beim Ausdruck etwas zu
    experimentieren. Die Bordwände sind nicht nur einfach schwarz.
    Nun erscheint auch der Ansatz für die Schwalbennester vielversprechender (Bild 3). An ein paar Stellen sind
    die Öffnungen in der Bordwand aus konstruktiven Gründen nicht verglast und bekommen daher eine
    geschlossene Luke.



  • Zitat von Kurt


    Hallo Peter,
    auf dem Bildschirm waren sie nicht so deutlich zu erkennen. Ich hatte den Drucker bei der Papierqualität auf
    "epson matte" gestellt und war selbst über die tolle Zeichnung der Bordwände erstaunt.

  • An den Deckssprung schließ ich eine Schanz an (Bild 1). Die Innenseite weist Markierungen auf, die ich als
    Schanzkleidstützen interpretiere (Bild 2). Da ich vor dem Anklebben die Maße abgenommen hatte, war die
    Anfertigung der Stützen kein Problem (Bild 3), es geht auch ohne LC-Teile.



  • In die Öffnungen der Niedergänge sind Füllungen einzukleben. Es gibt eine höhere Innenseite und eine
    niedrigere Außenseite. Auf den ersten Blick scheint sich das nicht zusammenzufügen (Bild 1). Das Innenteil
    erweist sich als etwas zu groß um in die Öffnung zu passen. Nach einer minimalen Verkleinerung paßt es
    genau auf die Innenkante der Abdeckung (Bild 2). Das Außenteil paßt auch (Bild 3) und ich bin überrascht über
    die gute Wirkung (Bild 4).
    Ein wenig irritiert mich die Höhe dieser Süllkante. Ich kann es mir nur dadurch erklären, daß es kein Luk gab
    und man das Einlaufen überkommenden Wassers vom Deck verhindern wollte.



  • Das Schiff hat auch einen Admiralsbalkon (Bild 1). Ich beschränke mich erst einmal auf das Decksteil, die Reling wird
    später angesetzt werden, zumal ich das Bogenteil nicht verwenden möchte und mir noch eine Lösung
    überlege.
    Der Balkon wird von unten mit filigranen Stützen gehalten (Bild 2).
    Die Ankerklüsen bekommen Verstärkungsringe (Bild 3). Da sind da noch vertikale Schienen auf die Bordwand
    zu setzen (Bild 4).



  • Nun einmal den gesamten Rumpf (Bild 1).
    Die Funktion dieses Bauteils konnte ich aus der Anleitung nicht entnehmen (Bild 2). Ist das vielleicht ein
    Handlauf für die Schanzing?
    Die Schwalbennester sind noch zu bauen, dann wäre der Rumpf wirklich fertig.
    Dazu wird zuerst ein Spantengerüst an die markierten Stellen angesetzt (Bild 3).
    Das Nest beteht aus zwei Teilen. Vorrunden, den Atem anhalten und plopp sind sie dran. Bei so paßgenauen
    Teilen macht Kartomodellbau richtig Spaß . (Bild 4 und 5)


  • Nun kommen diese flachen Gebilde auf das Deck (Lüfter?) (Bild 1). Ein schönes Octogon, das vermutlich ein
    Oberlicht war (Bild 2), wird noch mit Klappen versehen und auf Deck gebracht (Bild 3). Nun geht es endlich
    an die Aufbauten, das Kartenhaus (Bild 4).



  • Dank Chapuzas Tip konnte ich die hintere niedrige Schanz anbringen. Das Rätsel um Teil 25 ist gelöst .
    (Bild 1)
    Dieses Spill hat so seine Geschichte (Bild 2). Das Unterteil fiel mir auf einem Bastelabend zu Boden. Da
    konnte man dann sechs Modellbauer über den Boden kriechen sehen , doch fanden wir das Teil nicht
    mehr.
    Der Vorteil eines Downloadmodells ist, daß es immer eine neue Chance gibt. Der Bogen wurde also neu
    gedruckt. Warum nun nicht aus der Notwendigkeit Gewinn schlagen? Jetzt hatte ich Material, die
    aufgedruckten Details am Kartenhaus (Bild 3) und den flachen Dingern (Bild 4) plastisch darzustellen.
    Nun bin ich mit dem Baubericht der Pelayo a jour.




  • Es war mal wieder ein Bastelabend bei Hans Josef Krings und so ging es weiter mit dem spanischen König.
    Die Schornsteine waren dran. Das Bauprinzip ist gut. Auf eine Sockelplatte wird eine Profilscheibe geleimt,
    darauf ein Spant und darauf die Abschlußscheibe. Bei solch einer Konstruktion schiebt man dann einfach den
    Mantel auf und alles sitzt perfekt. Das ist so richtig, wenn die Maße der Unterkonstruktion stimmen. Leider
    waren bei mir die beiden Profilscheiben zu groß. Ziehen und ein Versuch, den Mantel um die Scheiben zu
    kleben scheiterten. Am Ende fehlten beim Mantel so 1,5 mm. Somit blieb nur, die ganze Chose
    auseinanderzunehmen und die Profilscheiben eine Idee an den Rändern zu beschneiden.
    Nun klappte es (Bild 1).
    Die Krempen passten dann aber wieder gut (Bild 2). Leider habe ich zu dem Schiff nicht viel an Material finden
    können, doch war auf Bildern eindeutig zu erkennen, daß die Schornsteine an den Stellen, wo die schwarzen
    Ringe aufgedruckt waren, Fußpferde hatten. Nun , dann muß man ja wohl (Bild 3).
    Die Schornsteine stehen (Bild 4), sind abgestagt und der Rumpf gewinnt so etwas mehr an Kontur (Bild 5).




  • Zitat von Klueni

    Jau, da hat sich inzwischen einiges entwickelt..... Ich kann mich noch gut erinnern, daß die ersten,
    selbstgestrickten Fußpeerde in diesem Maßstab bestaunt, das Für und Wider kontrovers diskutiert wurden.
    Diese Bauweise ist nun schon gang und gäbe, und mal ernsthaft, so ein Schlot mit diesen filigranen Dingern
    macht wahrlich was her.
    Wie auch die beiden schön gebauten Schlote Deiner Pelayo!

    Zitat von Peter

    Ja, ja... Fußpferde an Schornsteinen sind in der Tat mittlerweile ein Muss!
    Ich werde Deiner Baustelle weiterhin gespannt folgen!

    Zitat von Hagen von Tronje

    da stimme ich zu - die Schornsteine machen sich gut mit den Fusspferden (ohne kommt man ja fast nicht mehr
    aus bei den alten Kästen)!

  • Es geht weiter. Die Orientierung ist etwas schwierig, da die Bauanleitung leider nicht das HMV Niveau erreicht
    und die Numerierung der Bauteile auch nicht zwingend den Ablauf der Baugruppen wiedergibt.
    Ich entscheide mich nun für die Ankerkräne (Bild 1). Die Kartonteile werden durch ein Stück Draht nach
    Schablone, das teilweise von Papier ummantelt wird, ergänzt (Bild 2). Es gibt einen großen und einen kleinen Kran, die perfekt auf die Ringe auf der Back passen (Bild 3).




  • Nun kommt eine Besonderheit. Die Brücke liegt genau zwischen den beiden Türmen mit der Mittelartillerie.
    Wohl zum Schutz sind dort Wände aufgebaut. Damit es aber in dem Gang nicht zu dunkel wird, sind diese mit
    "Wintergartenverglasung" versehen. Ob das bei Salven wohl gescheppert hat ?
    Dazu werden die Fenster der Wände ausgeschnitten (Bild 1) und mit einer Folie verglast (Bild 2). Die fertigen
    Wände fügen sich gutmütig auf die Decksmarkierungen (Bild 3 und 4).



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