Torpedoboot Typ 35 / 1:250 / WHV

  • Hallo Freunde des Kartons,


    um seinerzeit mal wieder etwas für die Torpedobootsfraktion zu tun, hatte ich 2008 das Torpedoboot Typ 1935 (das waren die Boote T 1 – T 12) von WHV gebaut.


    Der Bogen bietet die Möglichkeit, ein Boot aus den späteren Kriegsjahren zu bauen, wo die wahrhaft magere artilleristische Bewaffnung dieser Klasse wenigstens durch diverse Flaks verstärkt worden war. Aber ich wollte seinerzeit zunächst mal die Grundversion des Typs basteln, bei der sich die Bewaffnung neben den beiden Drillingstorpedorohrsätzen auf nur 1 x 10,5 cm sowie 3 x 2 cm Flak beschränkt hat; hierbei habe ich mich an Vorbildfotos von T 8 orientiert und somit auch mein Boot so getauft. Die Version mit zusätzlicher Flak kommt später mal an die Reihe.


    Gebaut und den ersten Baubericht geschrieben hatte ich an dem Modell von 26.03.08 bis 01.05.08 – jetzt wird dieser Baubericht zum zweiten Mal wiederherstellen, nicht zuletzt auch deshalb, weil die Tage des Wilhelmshavener Verlags gezählt zu sein scheinen, wie man in der letzten Möwe lesen konnte; deshalb werde ich von Zeit zu Zeit Bauberichte zu einigen meiner WHV-Modelle rekonstruieren.


  • Das Deck ist aufgebracht. Die Klasse 35 war zum Minenlegen eingerichtet, alsMinenschienen sind auf dem Bogen ca. 1,2 mm hohe Papierstreifen vorgesehen, dies würde im Original einer Schienenhöhe von 30 cm entsprechen - das war mir nun doch ein wenig zu hoch, denn ich will ja kein Dora-Geschütz auf dem Torpedoboot verfahren…


    Also habe ich wie seinerzeit bei dem Minenkreuzer „Albatross“ die Schienen aus schwarzer Nähseide imitiert.


  • Die Bordwände sind dran und das 1. Teilstück der Aufbauten steht.


    Im Gegensatz zu den beiden Vorgänger-Klassen („Raubvogel“ und „Raubtier“), die eine erhöhte Back und ein niedrigeres Hauptdeck hatten, waren die 35er Glattdecker, denn aus Festigkeitsgründen und durch die Bauhöhe der Kessel (eingebaut wurde eine neu entwickelte Hochdruckheißdampfanlage für hohe Geschwindigkeiten) wurde eine Seitenhöhe von über 5 m notwendig.


    Die schlanke und elegante Rumpfform des Flushdeckers wird im Modell recht gut wiedergegeben – allerdings geht es beim Kriegsschiffbau weniger um die Schönheit, sondern mehr um andere Dinge, und da hatte diese Klasse doch so ihre Unzulänglichkeiten.


  • Na ja, es war ja nur ´ne Frage der Zeit, bis die erste Grübelphase kommt: Der Druck bei den Aufbauwänden lässt hier (siehe Pfeil) vermuten, dass die Wand an dieser Stelle nicht geschlossen war, sondern nach innen offen – wie auch immer das Innere ausgesehen haben mag. Ich habe alle mir zur Verfügung stehenden Bücher über die Torpedoboote gewälzt (und das sind doch einige), aber natürlich war in keinem dieser Schinken auch nur auf einem Bild oder einer Skizze hier etwas hilfreiches zu entdecken. Also werde ich mal diese vermutliche Öffnung ausschneiden und ein irgendwie geartetes Innenteil schaffen.


  • Der hintere Aufbau und das Rumpfteil für den achteren Torpedorohrsatz sind eingebaut. Man kann am hinteren Aufbauende erkennen, dass ich hier diese oben erwähnte angedeutete Öffnung etwas plastischer gemacht habe: sie ca. 2 mm Tiefe und da ich keinerlei Ahnung habe, was sich im Original dahinter verborgen hat, habe ich sie mit einer dunklen Fläche abgeschlossen. Das Teil 19 d (der Munitionsspind für die 3,7 cm Flak) habe ich zwar zusammengebaut, aber es gerade noch vor dem Aufkleben rechtzeitig gemerkt, dass es an der vorgesehenen Stelle (Pfeil) dem Torpedorohrsatz im Wege gewesen wäre. Da ich ja die frühe Version bauen will, ist die 3,7 noch nicht an Bord und der Kasten ebenfalls nicht.


  • Der mittlere Aufbau und der Aufbau für den Schornstein sind die nächsten Bauabschnitte. Auch hier war ich wieder etwas zu schnell: Diese beiden Kästen (Munition für die Flak) waren bei der frühen Version nicht an Bord – irgendwie lief es bei diesem Bau etwas holperig….


  • Dann der Schornstein. Hier darf wieder gegrübelt werden: Bilder und Skizzen aus meinen Quellen und aus den Unterlagen, die mir seinerzeit Willi Hoster in einem anderen Forum (vielen Dank noch mal dafür, Willi) freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat, geht nur eines eindeutig hervor, nämlich dass nichts eindeutig ist. Schornsteine in allen Variationen – aber da ich auf einem Bild von T 8 sowie auf einer Skizze von Willi eben diese recht üppigen Rohrleitungen gesehen habe, war der Entschluss klar: Dieses Boot wird mit der Spaghettiversion gebaut. Sie sind aus 0,6 bzw. 0,8 mm Draht. Die beiden auf dem Bogen vorgesehenen Kartondinger hätte ich ohnehin durch Draht ersetzt.


  • Die Brücke ist fertig. Reling und E-Messgerät sind angebracht. Bei dem E-Messer habe ich das bekannte „Vierkantholz“ durch eine Eigenkonstruktion ersetzt; die Optiken sind aus Besenborsten.


    Die Ausbuchtungen an den Stellen, wo später die Flaks montiert werden sollen, habe ich, dem Bauplan folgend, einfach automatisch montiert. Erst als alles angeklebt und fest war, ist mir ein Hinweis von Willi Hoster wieder eingefallen, dass er nämlich bei Fotos und Skizzen vom Original nirgends diese „Beulen“ finden konnte (ich übrigens auch nicht), aber ich hab’s ja oben schon geschrieben, es lief damals nicht so glatt (da waren Schere und Kleber immer ein wenig schneller als die Gedanken denk1 ).


  • Dann waren die Torpedorohrsätze an der Reihe. Da ich die ältere Version bauen will, brauche ich zwei von den Dingern. Auf dem Bogen ist zwar ein zweiter Rohrsatz vorgesehen, aber der ist in der Einfachversion gehalten, also nicht brauchbar. Hatte mir seinerzeit auch einen zweiten Bogen besorgt, aber als ich die beiden betrachtete (beides Laserdrucke), habe ich festgestellt, dass den Wilhelmshavenern es bei den beiden gelungen ist, verschiedene Farbtöne zu kreieren.


    Also blieb nichts anderes übrig, als die Rohrsatzbauteile einzuscannen und noch mal auszudrucken. Da es mir nicht gelang, mit dem Tintenstrahler den passenden Farbton zu finden, habe ich eben beide Rohrsätze mit einem angenäherten, etwas helleren Farbton ausgedruckt und so werden die Dinger jetzt gebaut


    Ein paar eigene Bauteile analog zu den Verfeinerungen, die ich auch bei der Hipper vorgenommen habe und der erste ist fertig.


  • Die 10,5 ist fertig, dazu noch die Rettungsflöße. Abweichend von der Bauanleitung platzierte ich das vorderste Floß nicht auf dem Torpedorohrsatz, sondern auf dem Aufbau hinter dem Schornstein, wo es im Original auch bei der frühen Ausführung des Torpedoboots saß.


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