Heckraddampfer Ulanga 1:250 MB Verlag

  • Servus Freunde,


    das eine Modell beginnt sein Vitrinendasein zu fristen....
    Doch die kleine oberbayerische Werft ruht nicht! Ein neues Modell wird aufgelegt:
    Der Heckraddampfer Ulanga von Michael Bauer hat es mir angetan. Es bleibt von der Zeit her also kaiserlich, die Ulanga war von 1897 bis 1917 im Einsatz, allerdings wechsle ich das Genre - von Grau zu Bunt...



    Der Baubogen besteht aus 2 Seiten Geschichte und Erklärungen, 12 Seiten ausführlicher Bauanleitung, vier Baubögen in unterschiedlicher Papierstärke und 8 kleinen LC Platinen, ebenfalls in unterschiedlichen Stärken und Farben.
    Ein Blick auf die Bauteile sagt mir, dass dies mit Sicherheit kein einfacher Bau für mich sein wird.
    Aber was soll's - pack ma's! arbeit2


    Zur Geschichte der Ulanga gibt es nicht so viel zu sagen.
    Der Schiffsname rührte von einem Fluß im ehemaligen Deutsch Ostafrika her, heute bekannt unter dem Namen Kilombero. Heute gibt es einen Distrikt mit Namen Ulanga in der Nähe der Bezirkshauptstadt Morogoro in Tanzania.


    Der Schiffsname wurde in der Vergangeheit mehrfach vergeben. So gab es einen Frachter mit selben Namen, der 1940 unter deutscher Flagge bei der Operation Weserübung beteiligt war. Auch heute fährt ein modernes Containerschiff unter diesem Namen.


    Diese Ulanga wurde 1897 in der Meyer Werft in Papenburg erbaut und ging danach sofort, vermutlich ebenso wie die Goetzen in Kisten verpackt, nach Deutsch Ostafrika. Dort wurde sie als Schlepper und Tonnenleger vom Kaiserlichen Gouvernement Deutsch Ostafrika in Dienst gestellt. Die Hauptaufgabe war die Versorgung der am Rufiji gelegenen Dörfer und Ortschaften. Zu diesem Zweck führte sie oftmals zwei Leichter mit sich.
    Im Laufe der Jahre erlebte die Ulanga sehr wechselvolle Zeiten... manchmal blieb sie wegen Kohlemangels für längere Zeit im Hafen, zeitweise auch, weil sich Kosten und Ertäge nicht die Waage hielten.
    Während des ersten Weltkrieges diente die Ulanga als Truppentransporter, vermutlich war sie auch beteiligt an der Bergung einiger Geschütze und anderer brauchbarer Utensilien aus dem wrackgeschossenen leichten Kreuzer SMS Königsberg.
    Ab 1917 verliert sich die Spur der Ulanga.


    So, wie nach jeder Indienststellung, jetzt geht die Werft erst einmal für zwei Tage in Urlaub...Reinschiff ist angesagt.


    Auf bald! rollen1

  • Hallo Gerhard,
    ich melde mich gleich hier als Zuschauer an!
    Gutes Gelingen.

    mit lieben Grüßen aus Köln
    Euer Fritz Schmitz
    ps: Wir lernen niemals aus..... Drum sucht Euch einen guten Lehrer!

  • Hallo Gerhard,
    werde interessiert zuschauen, bin sehr gespannt. Habe nämlich auch die Ulanga unter dem Messer, komme aber im Moment nicht voran (was nicht an der hervorragenden Konstruktion liegt, sondern an meiner momentanen Interessenlage).
    Viel Erfolg!
    Dieter

    Ich klebe öfters an meinen Modellen...

  • Hallo Gerhard ,


    mich wirst du auch wieder als Zuschauer haben . Habe mir soeben das Ausdocken des Liners bei der Meyerwerft angeschaut . Da ist die Ulanga ja ein bisschen kleiner . Aber eben auch von der Meyerwerft.

  • Moin Gerhard!
    Klein, bunt und irre viele winzige Details auf kleinster Fläche - was will man mehr! Ich bin dabei!


    Ein Blick auf die Bauteile sagt mir, dass dies mit Sicherheit kein einfacher Bau für mich sein wird.Aber was soll's - pack ma's! arbeit2

    Passt scho´ daumen1 !!! (eigentlich ist bayerisch gar nicht so schwer... grins 2 ) (Michaels Modelle dagegen... schwitz1 ).


    Gab es eigentlich auch Kaiserliche Schiffe, die selber nach Afrika gefahren sind, oder mussten die alle von Engländern mitgenommen werden?
    (duckundwech...) muhaha1

  • So, die Werft hat wieder geöffnet...
    Servus Dieter, Horst und Heiner! Freut mich sehr, wenn Ihr mir ein wenig über die Schulter schaut!


    Dieter: Ich hoffe nicht, dass die Ulanga schuld ist an Deiner momentanen Baupause.
    Horst: Ja die Meyer Werft... eine Werft mit großer Historie. Ich durfte die Werft schon zweimal besuchen... die Firma, in der ich arbeitete, gehört zu den Lieferanten dieses Unternehmens.
    Heiner: Ja, diese kleinen Fluß- und Seedampfer durfetn alle nicht aus eigener Kraft nach Afrika fahren...Aber die Ulanga kam wenigstens komplett an ihren Zielort. Bei der Götzen war das ja nicht der Fall... unter anderem fehlten wesentliche Teile einer Antriebswelle...
    Ein Schelm, der Böses dabei denkt...


    Wie bei allen Schiffen... am Anfang steht - die Bodenplatte, in diesem Fall nur ein Teil, da sich die Ulanga ja nicht gerade in die Länge zieht. (Bild 1) Diese muss, wie auch die Spanten, verdoppelt werden (Bild 2).
    Zeitgleich habe ich auch gleich das Unterdeck, das aus zwei Teilen besteht (Bilder 3 und 4), ausgeschnitten und miteinander verheiratet... Was jetzt folgt, ist eine Trocknungsphase, bei der wiederum Fachliteratur sehr hilfreich ist. Von Arztromanen würde ich abraten... das ist dann wieder zu leichte Kost. happy1




  • Was jetzt folgt, ist eine Trocknungsphase, bei der wiederum Fachliteratur sehr hilfreich ist. Von Arztromanen würde ich abraten... das ist dann wieder zu leichte Kost. happy1

    Donnerwetter, das hätte ich dem kleinen Rumpf dann doch nicht zugetraut kratz1


    Und Du bist sicher, dass er das... oh oh1 - schade... frech 3

  • Das hat selbstverständlich Vorrang, Dieter. Alles erdenklich Gute wünsch ich Dir dafür!


    So, das Tagwerk am Rumpf ist für heute vollbracht
    .
    Bodenplatte und Mittelspant vereint (Bild 1)
    Die Querspanten dazu (Bilder 2 bis 4)
    Und dazu das verdoppelte Deck (Bilder 5 und 6). In dieser Konstellation übernachtet der Rumpf unter erschwerten Bedingungen.


    Der Tag ist aber noch nicht zu Ende... daher widme ich mich heute noch - "der Dampfmaschin"





  • So, das war's dann wohl mit den großen Teilen...


    Der Kessel als solches (Bild 1)
    Dazu die Feuerbüchse (Bild 2)
    Der Kesselfuß und die Stütze (Bild 3)
    Aschenkastenklappe und Feuerlöschklappe (Bild 4)
    und hier ganz unten links... der Dampfverteiler und das Wasserstandsglas... (Bild 5)
    und hier der fertige Kessel (Bild 6)




  • nun zu den Bordwänden... (Bild 1) Da es sich um ein "Plattboot" handelt ist der Rumpf auch ziemlich flach gehalten.
    Im Original besteht er aus sechs zusammengenieteten Pontons. Das wird im Modell auch angedeutet, aber dazu später.


    Die Bordwände befestigt man zuerst am Heckspiegel und lässt ihn ein wenig antrocknen (Bild 2)


    Danach arbeitet man sich Schritt für Schritt nachvorne, wobei man immer erst die Bordwand mit der Grundplatte verklebt und auch hier ein wenig Trocknungszeit zugibt. Sind alle Bordwände mit der Grundplatte verklebt, beginnt man wieder achtern und verklebt die Oberseiten mit dem Deck - auch hier wieder Schritt für Schritt. (Bild 3)
    Das Resultat seht Ihr hier (Bild 4).
    Das Gebilde trocknet bei mir dann wieder 18-24 Stunden unter den Farbtöpfchen.



  • Der Rumpf ist geschlossen und ruht ...


    Doch weiter geht's mit den nächsten Anbauten...


    Das Ventilationsgebläse (Bild 1) Bauanleitung und Teile im Verhältnis...
    Das Ergebnis (Bild 2)
    Das Gleiche bei der Transmissionsumlenkung... 7 Teile auf engstem Raum (Bild 3)



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