U 35, JSC-Verlag, M. 1 : 250 REKO

  • U 35


    ..U-Boote, U-Boote und kein Ende! So begann der bekannte Romanautor Lothar G. Buchheim einmal einen Fernsehbericht. Auch auf mich übte das U-Boot schon seit langer Zeit eine Faszination aus. Es lag also nahe, einmal ein Kartonmodell zu wagen.


    U 35 wurde am 3.11.1914 an die Marine abgeliefert. Das war ca. 8 Monate später als geplant und hing mit den Motorenproblemen zusammen. Die U-Boote U 31 – U 41
    erhielten 2-Takt-Dieselmotoren.


    Die Wasserverdrängung betrug: 685/878 t Abmessungen: 64,7 Länge, 6,3 m Breite und 3,6 m Tiefgang
    2 Dieselmotoren 1800 PS max. 16,7 Kn
    2 Elektromotren 1200 PS max. 10,3 Kn
    Bewaffnung 1 Geschütz 88 mm, später erfolgte eine Umrüstung
    4 Torpedorohre
    500 mm (!!)
    Besatzung: 25 Matrosen und
    Offiziere.



    Die Schiffsversenkungen von U-35 wurde in beiden Weltkriegen von keinem anderen U-Boot erreicht. Das ist ein ganz schlimmer Rekord, doch kann er nicht verheimlicht und rückgängig gemacht werden.


    Der Baubogen wurde von JSC herausgebracht. Der Maßstab ist 1 : 250. Es sind 2 Baubögen A 4 mit einer polnischen Bauanleitung. Eine etwas spartanische zeichnerische Darstellung ist ebenfalls vorhanden.


    Anmerkung: Es handelt sich um einen "alten" Baubericht. Die Originalbilder wurden in der Zwischenzeit von mir gelöscht. Es wurden deshalb Bilder aus dem alten Baubericht eingestellt. Diese sind leider durch anklicken nicht zu vergrößern! nein1








  • Wie beim JSC-Verlag üblich besteht der Haupt-Träger-Spant, in diesem Fall der Mittel-Längs-Träger aus einer Kastenkonstruktion. Die Herstellung erfordert schon einige Überlegungen, ging aber dann problemlos. Zusätzlich habe ich den Träger innen noch mit Karton gedoppelt. Sicher ist sicher, man weiß ja nie


    Gerhard hat übrigens schon einmal dieses Boot in einem Diorama gezeigt. Das war alleredings das Schwesterboot U 41.
    Siehe hier


  • Hallo U-Boot-Fans!


    Falls ihr mit mir an Bord geht und diesen Baubericht verfolgt: Hoffentlich müssen wir nicht den Tauchretter benutzen. So ganz leicht wie es scheint ist es nicht, da es mir insbesonders auf einen gut gebauten Unterwasserteil (merkwürdig bei einem U-Boot von einem Unterwasserteil zu sprechen) ankommt.


    In der Zwischenzeit habe ich die Spanten ausgeschnitten. Hier mußte ich sehr vorsichtig agieren, da die kleinen Klebelaschen leicht abbrechen. Nur ganz vorsichtiges Rillen ist angesagt.


    Als nächster Schritt wird die waagerechte Klebekante zur Mittelspant umgebogen und mit der ebenfalls vorhandenen Klebelasche des Spantes verklebt. Erst nachdem das ganze fest ist, wird der komplette Spant fertiggestellt.


  • U 35 von JSC ist ein Voll-Rumpf-Modell. Mir ging es darum, einmal eine solche Konstruktion zu bauen.


    Als nächsten Arbeitsgang habe ich die Spanten an den Mittelträger geklebt. Es sind nämlich keine Schlitze für das Einfügen der Spanten vorhanden. Um sie rechtwinklig auszurichten habe ich als Lehre eine quadratische Holzleiste verwendet. Siehe auch Fotos.


  • Den alten Rumpf mit dem Original-Karton mußte ich leider dem Papierkorb zuführen. Hier war absulut nichts mehr zu retten.


    Verbaut wird jetzt ein Scann auf normalem 160 g/m² Karton. Das U-Boot ist fast vollkommen grün gepönt. Ob das in Wirklichkeit so
    war und der genaue Farbton getroffen wurde, konnt ich leider nicht in Erfahrung bringen. Das U-Boot war zeitweise im Mittelmeer stationiert. Von daher ist die grüne Farbe vorstellbar.


    Der Karton ist weich und meiner Meinung auch unelastisch. Knicke entstehen schnell und sind nicht reparabel. Die beiden folgenden Bilderzeigen den neuen Bau. Die Spanten wurden farblich grün behandelt um weiße Blitzer zu vermeiden.




  • Das Boot besteht aus einem Decksegment das etwas über die Wasserlinie reicht. Leicht eingeschnitten, läßt es sich gut verformen und
    biegen. Unten wird der Rumpf mit 8 einzelnen Elementen hergestellt. Sie setzen ca. 1 mm unter der Wasserlinie an. Es wäre meiner Meinung nach besser gewesen, diese direkt an die Wasserlinie anzusetzen. So wäre die Anschlußkante besser kaschiert.


    Der Ansatz kann aber leider nicht verändert werden, da die Teile schon äußerst knapp bemessen sind. Die Paßgenauigkeit am Kiel
    läßt deshalb schon zu wünschen übrig.



  • Ich bin mit dem Scann und dem Karton durchaus zufrieden.


    Beim Bau habe ich noch eine kleine Differenz zwischen Modell und Original festgestellt. Beim Original liegt das Torpedorohr
    unter dem Tiefenruder und die Ankertasche liegt auch wesentlich tiefer. Welche Ausführung richtig ist konnte ich leider nicht in Erfahrung bringen.


  • Servus Ludwig,


    also diese Art der Konstruktion ist sicherlich eines : nicht so mein ding. Aber solange das Ergebnis stimmt - viele Wege führen unter Wasser. Im Vergleich mit den "Modernen" ist das sicher mal was anderes.
    LG Klaus

    viderimus nil posse creari de nihilo

    oder

    Wie soll ich wissen was ich denke bevor ich höre was ich sage

  • @ Cux-Holger: Danke für dein Interesse, ist ja nicht Jedemanns- Sache -ein Boot! nein1
    @ Klaus/SY 190: Eigentlich wollte ich nur ein einfaches U- Boot bauen. Bei einem U-Boot, so glaubt man, sind es nicht so viel Teile und der Bau geht schnell. Aber wie so oft, täuscht man sich.




    Als nächstes ist das Oberdeck an der Reihe. Bei einem Probebau hatte ich schon festgestellt, daß die Seitenteile doch recht knapp bemessen sind und sich eine kleine Lücke aufgetan hat. Auch beim jetzigen Bau konnte ich das nicht vermeiden. Da die Ansichtsfläche aber durch verschiedene Striche, Kästchen usw. unterteilt wird, setze ich einfach ein kleines Stückchen dazwischen. Fällt überhaupt nicht auf und scheint so, als wenn das so gewollt war.


  • Es folgt jetzt der Rohbau des Turmes.
    Nach meinem Gefühl ist der Turm recht klein, muß aber wohl so stimmen.


    Der Turm besteht aus 3 Ebenen. Die Außenabwicklung wird aus- und entsprechend eingeschnitten. Die 3 Klebelaschen verklebt und die untere Etage von unten und die folgenden von hinten eingeklebt. Zusätzlich habe ich noch kleine Abstandsstreifen (ca. 1,5 mm)
    untergeklebt um eine saubere gerade Fläche zu erhalten.


    Die Endausrüstung wie Abgasrohr, Steuerstand (!), Sehrohre, Reling ujnd Luken erfolgt zu einem späteren Zeitpunkt.



  • Das Geschütz
    ist fertig. Das Rohr habe ich genau so gemacht wie hier als Tipp vorgestellt. Mit einem Tropfen Kleber an der Spitze versehen und dann abgeschnitten. Verwendet wurde für das Rohr 0,8 mm Messing.


    Der Turm
    war etwas schwieriger herzustellen, da nach meinerMeinung nicht unbedingt alles zusammengepaßt hat. Nach mehreren Versuchen jetzt der IstzustandVorn befindet sich das Abgasrohr, dahinter (ohne Schutz vor Wind und Wetter) der Steuerstand bei Überwasserfahrt. Der
    Steuerstand besteht aus 0,3 mm Federstahldraht und einer ca. 1,5 m runden bedruckten Schweibe.


    Die Sehrohre
    habe ich aus 0,8 mm Messing hergestellt. Leicht konisch mit Schmirgelpapier nach einer Seite verschliffen. Sehrohre haben ja eine Art Wicklung um das Sehrohr um Wasserstrudel zu verhindern. Darum habe ich Cu-Draht um die Sehrohre gewickelt. Evtl. habe ich das aber etwas zu gut gemeint und einige Windungen zuviel angebracht.


    Da es aber keine genauen Hinweise hierfür gibt, lasse ich das so.


  • Nicht vorgesehen vom Verlag ist der aber vorhandene Schraubenschutz und die Distanzhalter über den Tiefenrudern. Diese habe ich aus 0,3 mm Federstahldraht hergestellt und mit Wiccoll verklebt. Ludwig hat diese Bilder (verkleinerte Versionen) angehängt:




  • Eingentlich ist U 35 nun fertig und kann auf Tauchstation gehen.


    Zwei Dinge fehlen allerdings noch.


    1. Mir liegen keine realen
    Fotos vor ob und wie eine Reling vorhanden war. Auf Zeichnungen ist eine Reling vorhanden, die aber natürlich bei einer Unterwasserfahrt eher hinderlich war.


    Ich habe Versuche mit mehreren Materialen unternommen um die Reling herzustellen. Leider hat mir kein Ergebnis zugesagt. Deshalb habe ich sie nicht angebracht. Nach dem Motto: Lieber ein schlecht gebautes Teil weglassen und überhaupt nichts bauen.


    2.
    Bei den U-Booten im II WW. begann die Funkantenne ja mit 2 Drahtführungen vom Heck. Kurz vor dem Turm begann dann nur 1 Antenne zum Bug.


    Auf U 35 war diese Konstruktion noch nicht bekannt, bzw. die Funktechnik ließ das nicht zu. Hier hat man 2 klappbare Masten an Steuerbord vorgesehen.


    Eingeklappt sehen sie nicht so berauschend aus. Ich versuche sie stehend zu bauen und muß das aber noch versuchen.


  • U 35 ist fertig!



    Heute kommen die letzten beiden Ausrüstungsteile an Bord. Es handelt sich um die Funkmasten.


    Die "Funktelegrafie" steckte ja noch in den Kinderschuhen. Von einem U-Boot aus war das ein ganz schwieriges Unterfangen. An
    Steuerbord von U 35 befanden sich 2 Funkmasten. Bei Unterwasserfahrt wurden diese eingeklappt und bei einer Notwendigkeit während der Überwasserfahrt aufgerichtet.


    Hergestellt habe ich die Masten aus Messingdraht. Die Abspreizungen aus dünner Litze von einem Kabel. Diese wurden angelötet. Leider lassen sie sich nicht besonders spannen. Cu-Draht läßt sich nicht löten bzw. ist sehr schwierig.


    Fazit: Nach den 2 Baubogen zu urteilen ein ganz leicht zu bauendes Modell. Es gab jedoch ungeahnte Schwierigkeiten mit dem weichen und unelastischem Karton des Rumpfes. Außerdem hatte ich doch kleine Maßungenauigkeiten am Oberdeck und den Unterwassersegmenten. Diese verhältnismäßig vielen kleinen Elemente stören auch den Gesamteindruck, da die Stoßfugen doch
    nicht immer im Kartonbau bei diesen vielen Radien gut herzustellen sind. Aber entsprechend behandeln wollte ich den Unterwasserrumpf auch nicht.



    Damit sind die Bauarbeiten abgeschlossen und U 35 gehört jetzt zur aktiven Flotte.


    Dieses Modell habe ich im 2. Jahr meiner "Schaffenszeit als Modellbauer" gebaut. Aus heutiger Beurteilung gibt es doch einige Unzulänglichkeiten und Teile die man anders hätte mach können. Ich wollte aber das Modell niemanden vorenthalten verlegen1






  • Servus Ludwig,


    es ist also doch möglich dieses Modell erfolgreich zu bauen! beifall 1
    Mir ist es leider nicht gelungen dieses Modell (für mich) zufriedenstellend zu bauen.
    Gerhard hatte auch so seine Probleme...


    Mit deinen Ergänzungen ist es ein wirklich schöne Modell geworden!


    Liebe Grüße


    Wiwo

  • Hallo Ludwig,


    alle Achtung für diese Bauendergebnis an diesem U-Boot-Modell vor dem Hintergrund der Tatsache, das du im Zeitraum des Erbauens dieses Objektes noch nicht sooo erfahren gewesen bist.
    Mir jedenfalls weiß das Modell sehr wohl zu gefallen. klasse1 high five1

  • Hallo Holger, Wiwo und Alfred!


    Vielen Dank für euer Lob. Das ermutigt mich doch einige neue aktuelle Bilder einzustellen. Jetzt gibt es eine andere Kamera und andere Lichtverhältnisse. Außerdem ganz wichtig: Ein aktueller Maßstabswürfel! high five1


    Ich muß wirklich gestehen, das der Bau nicht so einfach war. Wenn ich jetzt die Bilder ansehe, eure Meinung gelesen habe, bin ich ganz zufrieden! freu 2 Nur die Takelage ist noch verbesserungswürdig!!


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