Liebe Kartonzerkleinerer,
wie Ihr vielleicht mitbekommen habt, habe ich den Bau der Spitfire MK.IX vorübergehend auf Eis gelegt, da ich aus familiären Gründen zu viel um die Ohren hatte, um mich diesem Modell in Ruhe zu widmen.
Zugleich hatte ich gerade in dieser Zeit den Wunsch nach etwas Farbenfrohem zwischendurch und stieß dabei auf ein Modell des Citroen C4 WRC, das ich schon länger ausgedruckt herumliegen hatte.
Das Modell gibt es hier, zusammen mit etlichen anderen feinen Modellen von Rallyefahrzeugen zum kostenlosen Download. Außerdem gibt es im Internet in verschiedenen Quellen mehrere Neubemalungen.
Es ist in Pepakura konstruiert, einem Programm, das etliche Formate für zur Darstellung auf dem Computer erstellte 3D-Modelle auf das Medium Papier entfaltet. Die können dann auf dem Pepakura Viewer betrachtet und ausgedruckt werden. Alternativ können diese Dateien auch in das Format PDF konvertiert und dann auch von Rechnern, die Pepakura nicht unterstützen, gedruckt werden.
Pepakuramodelle erkennt man daran, dass sie eigentlich immer etwas eckig wirken, selbst die Räder oder runde Radausschnitte. Je mehr Punkte zur Definition des ursprünglichen 3D-Modells (Polygone) verwendet wurden, desto mehr tritt dieser Effekt zurück.
Außerdem sind die Bauteile direkt mit Laschen versehen, also nicht dahintergeklebt wie bei den meisten Produkten "professioneller" Modellkonstrukteure. Das hat Vorteile - man hat weniger Teile auszuschneiden und weniger Kanten zu färben - und Nachteile: Wo bei hinterklebten Laschen die Kanten der Außenhautteile aneinanderstoßen, schleichen sich nicht so schnell Ungenauigkeiten ein, wie wenn die Position nur durch die Basiskanten der Klebelaschen definiert werden. Außerdem ergeben sich immer leichte Stufen, wo die Teile aneinandergeklebt werden und die Klebelaschen blitzen leichter durch. Ich habe, da der C4 mein erster Pepakurabausatz ist, bewusst auf die hinterklebten Laschen verzichtet, einfach weil das hier kein aufwendiger Bau sein sollte. Für einen eventuellen Neubau würde ich es aber doch wieder machen.
Durch die Eigenart des Pepakura Viewers, neben den Bogen ein errechnetes, dreh- und skalierbares 3D-Modell darzustellen, sieht man immer, was wohin gehört. Die Reihenfolge der Teilemontage bleibt allerdings unklar und muss selbst herausgefunden werden. Daher sind solche Modelle meines Erlebens nicht wirklich für absolute Anfänger zu empfehlen: Ein erster Anlauf zum Bau scheiterte bei mir schon nach wenigen Teilen, weil ich nicht ganz genau auf die Darstellung im Viewer geachtet hatte.
Ich habe mich erst heute Abend entschieden, diesen Bericht ins Forum zu stellen, daher gibt es auch kaum Bilder vom bisherigen Bau.
Eindruck soweit: Durch die Konstruktionstechnik ist die Passform makellos, allerdings stören die Stufen der Kartonkanten etwas die Wiedergabe des glattflächigen Originals. Die Bilder mögen erst einmal für sich sprechen.
Das Schöne an Pepakura: Es scheint relativ leicht zu sein, auch ausgefallene 3D-Modelle in Papier umzusetzen. Daher gibt es auch solche Modelle in reicher Auswahl im Netz, teilweise in hoher Qualität.
1. Bild: Anfänge, noch fehlen Teile der Seite und die hintere Stoßstange
2. Bild: Beides dran
3. Bild: Das ganze von innen, jede Menge Klebelaschen
4. Bild: Der C4 im Vergleich zum BX im gleichen Maßstab. Schon ganz spannend: Der BX galt in den 80-er Jahren als respektable Mittelklasse, der C4 ist 20 Jahre später nur noch Kompaktklasse, obwohl nahezu gleichgroß.
Viele Grüße, Martin