RF Ièna 1:250 Golden Bear (Rekonstruktion)

  • Hallo Freunde,
    auch wenn dieser Baubericht für mich persönlich mit unangenehmen Erinnerungen verbunden ist, die allerding nichts mit dem Bau zu tun haben, soll er doch rekonstruiert werden.


    Natürlich soll es wieder ein Eisenkasten sein, es wird ein Modell von Carl Beetz.
    Damit kann mein kleiner französischer Verband auf drei Schiffe aufgestockt werden und ich habe diesen
    schönen Bogen schon lange auf der Liste.
    Der Bogen besteht aus 25 DIN A4 Bögen. Da ich ein Wasserlinienmodell bauen werde, fallen ein paar Bögen
    weg.
    Man kann das Modell bei gremir models herunterladen, ich verbaue einen von Carl gefertigten Ausdruck, der
    den Vorteil des doppelseitigen Drucks hat.
    Das Original ist Teil der sogenannten "marine des échantillons". Mehrere Werften durfte Schlachtschiffe nach
    groben Vorgaben nach eigener Vorstellung bauen und heraus kamen recht unterschiedliche Schiffe. Benannt
    ist das Schiff nach der Schlacht bei Jena in der Napoleon bekanntlich erst einmal siegte. Unsere westlichen
    Nachbarn haben die freundliche Angewohnheit Metrostationen und eben auch Schiffe nach für uns
    unangenehm besetzten Orten zu benennen.


  • So nach der ersten Sichtung würde ich behaupten, daß der Rumpf es in sich hat.
    Es gibt da viele Teile zu verstärken (Bild 1). Ich klebe dieses mal alle Teile auf Finnpappe auf. Wenn ich mal
    schätzen darf, würde ich sagen, daß man für den Rumpf etwa eine Woche brauchen dürfte.
    Die lange Arbeitszeit ergibt sich daraus, daß die aus der Finnpappe auszuschneidenden Teile kompliziert
    geformt sind, so haben sie Nuten (BIld 2). Das ist zwar mühsam, garantiert aber einen korrekten Sotz des
    Spantengerüstes.
    Die Spanten sind geklebt (Bild 3). Im Heckbereich habe ich bei demn drei hintersten Spanten durch Schleifen
    leichte Übrstände angleichen müssen.
    Fertig sind wir aber längst noch nicht. Es werden weitere Längsspanten eingezogen (Bild 4).



  • Der Rumpf musste noch gestrackt werden. Was Ihr hier seht ist das Ergebnis dreier Basteltage. Man
    behaupte nicht, daß der Kartonmodellbau nichts mit körperlicher Ertüchtigung zu tun habe. Meine Arme
    wurden kräftig gefordert .
    Ich würde für den Bau empfehlen, die Grundplatte, die Stracken und das Bootsdeck in Finnpappe
    auszuführen. Die übrigen Spantenteile würde ich in Graupappe machen, die etwas dünner, aber stabiler ist.
    Die Finnpappe stößt sich an den Ecken leicht auf und zerlegt sich in Schichten. Diesen negativen Effekt hat
    man mit der Graupappe nicht, die Teile fügen sich etwas leichter ineinander. Allerdings verschlingt die
    Graupappe ein paar Klingen mehr.


  • Der Bausatz ist zwar mit einer ausführlichen grafischen Bauanleitung versehen, doch klafft meiner Ansicht
    hier nun eine Lücke. Das Spantengerüst ist fertig und der obere Teil ist ein Kasemattendeck, das es zu
    verkleiden gilt, aber wie?
    Zuerst müssen ein paar Decks auf das Spantengerüst, sonst geht das nicht.
    In die Decks sind Öffnungen für die Niedergänge einzuschneiden und vor dem Aufkleben des Decks sind sie
    mit den Boxen zur Aufnahme der Niedergänge zu hinterkleben. Bei den doppelten Niedergängen ist darauf zu
    achten, daß die Boxen entgegen dem ersten Anschein nicht quadratisch sind (Bild 1 und 2).
    Beim Probesitz zeigte sich, daß das Deck nicht so ganz spannungsfrei zwischen den Spanten sitzt. Ich
    schneide die Schlitze eine Idee breiter und fase die Enden ab (Bild 3) nun sitzt es recht gut (Bild 4).



  • Auf dem Backdeck ist darauf zu achten, die Öffnungen für die Ankerketten auszuschneiden, wenn man sie
    anbringen möchte (Bild 1 und 2). Nun kann das Deck gesetzt werden (Bild 3) und auch die beiden seitlichen
    Decks sind nicht zu vergessen (Bild 4).
    Damit sind die Voraussetzungen für das Setzen der Kasemattenwände gegeben.
    Das wird aber ein Kapitel für sich werden.



  • Wie nun die Kasemattenwände aufzubauen sind, gibt Anlaß zum Nachdenken. Auf den Decks könnte man
    nun die Wände aufstellen, doch das massive unregelmäßig geformte Bauteil des Spardedecks dann in die
    aufgestellten Wände einkleben?
    Eine a.a.O diskutierte Alternative war die Kasemattenwände um das dicke Unterteil des Spardecks zu kleben
    und das Konstrukt dann aufzusetzen.
    Ich entscheide mich dafür, das verstärkte Unterteil des Spardecks aufzukleben und die Wände dann darum
    zu bauen (Bild 1). Diese Entscheidung wird durch die Numerierung der Bauteile gestützt. Das Deck verfügt
    über Schlitze in die Nasen des Spantengerüstes einrasten, so daß es richtig sitzen müsste (Bild 2).
    Vor dem Aufbau der Wände sind aber die Türme der Kasemattengeschütze einzubauen, wenn man sich für
    die plastische Variante entscheidet. Das passiert in der Weise, daß verdoppelte Scheiben auf die
    Markierungen aufzukleben sind und die Türme darauf aufgesteckt werden. Sie sollen hinterher drehbar sein.
    Ob das klappt weiß ich nicht , da sie recht eng zwischen den beiden Decks stehen. Letztlich ist mir das auch
    gleich. Man sollte die Zylinder nur so drehen, daß das Geschützrohr nach dem Einkleben in der richtigen
    Richtung steht.
    Hier zeigt sich ein Konstruktionsfehler. Das Strackteil ist zu lang und steht im Weg (Bild 3). Nach der
    unproblematischen Einkürzung ist es ok (Bild 4).



  • Um Blitzer zu vermeiden, empfehle ich, die Schnittkanten der Stracken schwarz zu färben.
    Das Deck bekommt ein paar Ausnehmungen (Bild 1) und die Boxen für die Niedergänge werden darunter
    gelet (Bild 2). Das versenkt sich dann problemlos in dem mit Finnpappe verstärkten Unterteil des Spardecks
    (Bild 3).



  • Nun kommen wir zu einem weiteren Punkt, der etwas Kopfzerbrechen macht. Vier Kasemattentürme sind ja
    schon untergebracht, doch fehlen an jeder Seite zwei, die in einem langgestreckten Schwalbennest
    unterzubringen sind. Die Bodenplatte dazu ist an der Stracke anzukleben (Bild 1). Man möchte natürlich, daß
    das genau unter dem Gegenstück des darüber liegenden Decks sitzt. Carl hat dazu eine unauffällige
    Markierung geliefert (Bild 2), aber als bescheidener Mensch in der Bauanleitung nicht darauf hingewiesen.
    Klebt man die Bodenplatte innerhalb der Markierung an, passt die Sache (Bild 3).

  • Nun geht es an die Kasemattenwände. Die werden nicht geknickt, sondern gerundet. Carl hat netterweise auf
    dem Bogen Markiert, ob die Rundung konkav oder konvex zu erfolgen hat (Bild 1).
    Die Bullaugen verglase ich mal wieder mit Kartofix (Bild 2). Das hat den Vorteil, daß bei anzuformenden
    Bauteilen keine hinterklebte Folie sich beim Anformen lösen kan.
    Bei den Bauteilen mit den Ausschnitten für die Kasemattengeschütze forme ich erst vor und schneide
    anschließend die Ausschnitte aus, da man sonst Gefahr läuft, die schmalen Streifen beim Formen
    abzureißen (Bild 3).
    Und nun geht es an das Ankleben (Bild 4). Ich rate dringend dazu, wie von den Bauteilnummern vorgegeben,
    mit der Mittelsektion anzufangen und sich dann zum Bug und Heck vorzuarbeiten. Keinesfalls mit den
    Abschlußteilen an Bug und Heck anfangen!! Die Wände verfügen über keine Toleranz und man läuft Gefahr,
    daß es schlußendlich nicht hinkommt.
    Wie man auf Bild 4 sieht, hat das Spardeck Nasen. Das sind Referenzpunkte, die man mit den
    Aufbauwänden unbedingt erreichen muß.



  • Die Abschlußwand an Bug und Heck passen genau, aber man muß sie auch sehr genau ankleben, um die
    referenzpunkte zu erreichen (Bild 1).
    Achtern fällt der eingearbeitete Sprung im Deck so markant aus, daß zwischen den beiden Wäbde ein
    sichtbarer Abstand entsteht (Bild 2). Der läß sich durch das Einschieben eines eingefärbten Kartonstreifchens
    schließen (Bild 3) und nun ist das Kasemattendeck geschlossen (Bild 4).
    Als nächstes stehen die Bordwände an. Da ich beabsichige, die seitlichen Luken geöffnet darzustellen, färbe
    ich die Kästen der achteren Niedergänge schwarz ein, da sie eventuell blitzen könnten (Bild 5).




  • Weiteres Drücken vor dem Anbringen der Bordwände gilt nicht . Die Steuerbord- und Backbordwand sind
    nicht gleich. Wenn man das Modell mit offenen Luken bauen will, sollte man vorher notieren, welche Luken
    auf welcher Seite in der geteilten Version vorhanden sind (Bild 1). Dann können die Bullaugen ausgestanzt
    und die Luken ausgeschnitten werden (Bild 2). Auch hier verglase ich die Bullaugen mit Kleber, da auf die
    Bordwände beim Anformen doch einige Kräfte einwirken werden.
    Die Bordwand ist dran. Bug (Bild 3), gesamte Seite (Bild 4) und Popo (Bild 5). So sehr zufrieden bin ich nicht,
    insbesondere am Heck fügt sich zur Wasserline hin die Bordwand doch sehr eckig zu den Spanten. Ich hoffe,
    daß sich das durch den Panzergürtel etwas relativieren wird.
    Anzumerken ist, daß man über die Länge des Schwalbennestes ca. 0,5mm von der Bordwand oben
    abnehmen muß, da es andernfalls nicht sitzt.




  • Unter das Schwalbennest gehört ein Unterbau.Wichtig ist, daß die Fensteröffnungen oben zu liegen kommen
    (Bild 1). Am Bug wrerden noch Eckstücke eingesetzt (Bild 2) und nun ist der Rumpf endgültig zu (Bild 3).
    Carl hat das Modell so konstruiert, daß man die Bordwand so belassen kann. Wer es gerne etwas
    realistischer hat, kann nun noch anbauen.
    Da ist erst einmal der Panzergürtel (Bild 4).



  • Am Bug gibt es zwei kleine Erkerchen mit Bullauge (Bild 1). Die Ankerklüse kann man flach belassen (Bild 2)
    oder plastisch ausformen (Bild 3). Achtern habe ich dann noch eine Klappe, die vermutlich ein Torpedorohr
    ist (Bild 4) und in den Seitenwänden gibt es vier Schotts, von denen Fallreeps abgehen werden (Bild 5).




  • Die 16cm Kasemattengeschütze bestehen aus jeweils drei Segmenten. Da es kein Seelenrohr gibt, ist die
    ganze Geschichte nicht sehr stabil. Ich schneide daher 0,5mm Federstahl etwas kürzer ab als das Rohr ist
    und schiebe ihn zur Stabilisation ein (Bild 1). Dadurch werden die Segmente auch gerade ausgerichtet und
    das Rohr ist stabil. Da die Drahteinlage kürzer ist, bleibt die optische Wirkung der Mündungsöffnung erhalten.
    Nun hat der Kahn noch nichts auf dem Deck, aber schon Zähne (Bild 2).


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