Prinses Beatrix Veritas auf 1:250 skaliert

  • Hallo Freunde,
    zur Messe in Veldhoven war ein neues Messemodell anzuschneiden. Meine Wahl fiel auf die Proness Beatrix von BVeritas, die ich vor zwei Jahren auf der Messe in Nieuwegein erstehen konnte.
    Die Niederlande und Belgie trennten sich im 19. Jahrhundert nicht gerade in Frieden. Zrück blieb eine geografisch unbefriedigende Situation. Die linke Seite der Scheldemündung blie niederländisch, die rechte Seite wurde belgisch. Damit ging die Landverbindung zwischen Walcheren (Vlissingen) und Zeeland verloren.
    Die Niederlande hatten natürlich großes Interesse daran, daß Zeeland an den niederländischen Wirtschaftsraum und auch politisch angeschlossen blieb.
    Zu diesem Zwecke wurden Fährvervindungen eingerichtet, die stark genutzt wurden. Um das immer stärkere Aufkommen bewältigen zu können, entschloß man sich in den fünfziger Jahren Fähren zu bauen, die brößer und breiter waren als die bisherigen. Es wurden Doppelendfähren mit einem Fahrzeugdeck, das 100 Fahrzeugen Platz bot, gebaut. Zu diesem Zwecke wr es notwendig, in Vlissingen und Breskens neue Fährterminals zu bauen, die Fähren dieser Größe aufnehmen konnten.
    Im Jahre 1958 war es dann so weit, die Prinses Beatrix nahm ihren diest auf. es folgen noch Schwesterschiffe und dann die Doppeldeckerfähren, von denen ich die Prins Willem Alexander ja bereits gebaut habe. Der Betrieb lief bis zum Jahre 2003. Da wurde eine Untertunnelung in Terneuzen in Betrieb genommen und der Verkehr der PSVB eingestellt. Schöne Informationen bietet die Seite der PSD
    Von Breskens nach Vlissingen fährt heutzutage aber noch eine Personenfähre.
    Ich bin mit der Prinses Beatrix und dem Prins Willem Alexaner oft gefahren, so daß der Bau beider Modelle für mich Pflicht war.


  • Der Bogen ist der im Scaldis Verlag vertriebene Nachdruck eines Veritas Bogens, der sicher ein halbes Jahrhundert auf dem Buckel haben dürfte. Er ist handgezeichnet und hankoloriert und liegt von der Detailtiefe etwas unter dem Niveau der WHV Bögen aus der damaligen Zeit. Für mich ist es doppelte Nostalgie, da ich als Schüler mir einige Veritas Bögen verschaffte, die man damals in dien Niederlanden in Schreibwarengeschäften erstehen konnte. Die waren für mich besonders interessant, da WHV kaum Schiffe ausländischer Marinen anbot. (Bild 1)
    Flaggen enthäkt der Bogen nicht, die spendet schon mal der Willem Alexander (Bild 2). Verkleinert wird der Bogen von 1:20 auf meinen Hausmaßstab 1:250.



  • Die Bauanleitung kann nicht verloren gehen, sie ist auf die Grundplatte gedruckt (Bild 1). Da die Markierungen für die Spanten auf der falschen Seite gedruckt sind, marjkiere ich sie durch Nadelpunkte (Bild 2) - die Bauanleitung schlägt diese Vorgehensweise auch vor-.
    Ao können nun die Spante eingeklebt werden (Bild 3). Beide Grundplattenteile, an denen auch die Bordwände hängen, verbinde ich mit einer Lasche aus Abfallkarton (Bild 4).



  • Da die Bordwände zum Teil keine Verbindung zur Grundplatte haben, versehe ich die Stellen auch mit Klebelaschen (Bild 1). Bei der Verbindung der Bordwandhälften miteinander, kommt auchnoch eine Lasche aus Abfallkarton zum Zuge (Bild 2).
    Das Fahrzeugdeck ist nun auf den Rumpf zu kleben, es hat eine schmale umzuknickende Kante, die in viele Segmente geteilt ist. Ich hinterklebe die Trennstellen mit schmalen Kartonstreifen (Bild 3). Bei der Hochzeit zeigt sich, daß Rumpf und Fahrzeugdeck gut zueinander passen (Bild 4).



  • Oft wird ja bei beklagten Paßungenauigkeiten bei Bögen als Begründung angegeben, daß diese handgezeichnet seien. Ich kann das nicht nachvollziehen. Es gibt eine Menge handgezeichneter Bögen, von denen sich einige computergenerierte Bögen hinsichtlich der Paßgenauigkeit eine ordentliche Scheibe abschneiden können. Auch dieser Bogen scheint recht paßgenau zu sein.
    Das Fahrzeugdeck ist aufgeklebt (Bild 1), wird beschwert (Bild 2) und darf zum Abschluß des ersten Messetages über Nacht trocknen.
    Gerne hätte ich das Modell mit geöffneten Toren und zumindest einem teil des Fahrzeugdecks dargestellt, Das erforderte aber umfangreiche Eingriffe in die Konstruktion, die ich mir nicht zutraue. Ingesamt ist das Modell einfach aufgebaut und müsste ohne Superungen an einem Wochendende baubar sein.



  • Oft wird ja bei beklagten Paßungenauigkeiten bei Bögen als Begründung angegeben, daß diese handgezeichnet seien. Ich kann das nicht nachvollziehen. Es gibt eine Menge handgezeichneter Bögen, von denen sich einige computergenerierte Bögen hinsichtlich der Paßgenauigkeit eine ordentliche Scheibe abschneiden können.

    Dem kann ich nur zustimmen, Kurt! Wenn ich so die "Kaiserin Augusta", handkonstruiert und -gezeichnet von KhKK, mit der "SMS Scharnhorst" vergleiche, da fällt, was die Passgenau- oder -ungenauigkeiten betrifft, der Bogen von KhKK nicht unbedingt ab.... denk1


    Ansonsten ist ja Deine Werft wieder sehr produktiv! Hast Du Deine Werft-Grandis auf Schichtbetrieb eingeschworen?? grins 2


    Servus
    hvt

  • Hallo Kurt,


    das ist ein interessantes Schiff, das du da aktuell baust.
    Ich werde dir gerne dabei zuschauen.


    Die Qualität eines Bogens hat auch meiner Meinung nach nichts mit der Zeichenmethode (Handzeichnung oder CAD), sondern mit dem Können und der Sorgfalt des Konstrukteurs zu tun. Gute und schlechte Bögen gibt es bei beiden Methoden, wie viele Bauberichte nachweisen.


    Viele Grüße
    Dieter

  • Nachdem der unter Rumpfteil fertig ist, kommen auf das Fahrzeugdeck einige wenige Spanten und dann geht es mit dem ovberen Rumpf los. Die Prinzes Beatrix hatte einen Rumpf, der einen Knick in der Bordwand hatte. Das Promenadendeck ist wesentlich schmaler als das darunter liegende Fahrzeugdeck, Entsprechend ist die Bordwand über einen Teilbereich einzunehmen. Das geschieht dadurch, daß die Wand horizontal genickt wird und ein Schlitz mit anhängenden Laschen hoffentlich die richtige Form gibt.
    Die am Schlitz hängende Lasche verjüngt sich bis zur völligen Sinnlosigkeit. So weit es geht, verbreitere ich sie (Bild 1). Die Fenster werden ausgeschnitten und mit Antistatikfolie hinterklebt. Der Grund, daß ich von meiner sonst üblichen Fensterverglasung mit Kartofix abweiche ist der, daß die Antistatikfolie durch den Spiegelungseffekt und die Tönung weniger transparent ist (Bild 2).
    Es gibt da einen langen Spalt ohne Klebelasche. Die mache ich mir dann aus Abfallkarton, (BIld 3)



  • So werden die Bordwände angebracht. Eigentlich scheint es gut zu passen, Die Trennung der beiden Segmente mitten durch ein Fenster empfinde ich allerdings als recht unglücklich. Damals dachte aber kaum ein Modellbauer daran, sein Modell zu verglasen.


  • Das System bei diesen Schiffen ist, daß seitlich Schiebetore eingelassen sind, über die die Fußgänger einsteigen. Mittig ist das große Tor des Fahrzeugdecks. Das ist hier ein massiver Kasten (Bild 1), der eine dringend benötigte Stützfunktion übernimmt (Bild 2).
    Normalerweise würde nun das Promenadendeck aufgeklebt. Durch die geringe Zahl an Sppanten, tun sich große Leerräume auf, die das Deck instabil werden lassen (Bild 3). Ich klebe an beiden Seiten noch einen zusätzlichen Spant ein, was ausreichend stabilität verleihen dürfte (Bild 4).
    Dem Konstrukteur dürfte dieser Baumangel nicht entgangen sein. So schreibt die Bauanleitung vor, das Promenadendeck noch nicht aufzukleben sondern zuerst mit den Aufbauten zu versehen ist. Das schaffe ich aber am zweiten Messetag nicht und muß es in Heimarbeit nachholen.



  • Das mit dem Promenadendeck ist leichter gesagt als getan, wenn man keine Gartenzaunreling will (Bild 1). Es gilt also, vorsichtig, die Relingsteile herauszutrennen (Bild 2) und Klüsen richtig aufzusetzen (Bild 3). Die Außenverblendung ist entsprechend zu behandeln (Bild 4). Bei den Fenstern verwende ich Acrylfolie, da bei der Windschutzverglasung der freie Durchblick auf das Promenadendeck erwünscht ist (Bild 4). Bei den Stummelstützen ziehe ich die Verblendung bis auf die Höhe des darüberliegenden Decks hoch (Bild 5). Mir ist der Sinn der Stummel nicht so ganz ersichtlich und einkürzen kann man immer noch.




  • Für das Zusammenfügen der Deckshälften spendiere ich wieder einmal eine Klebelasche aus Abfallkarton (Bild 1). Die Niedergänge hätte ich gerne plastisch, da man sie durch die Fenster der Windschutzverkleidung wird sehen können (Bild 2). Zu diesem Zwecke werden die Öffnungen ausgeschnitten.
    Das Deck ist zusammengefügt (Bild 3), mit LC-Reling von Draf Models versehen (Bild 4) und probeweise aufgelegt (Bild 5).




  • Hallo Wolfgang,
    herzlichen Dank.
    Da die beiden Fähren sich auf der Strecke Breskens-Vlissingen des öfteren begegnet sind, wird es sicher das Familienphoto geben,
    LG
    Kurt

  • Nun also erst einmal Aufbau auf dem Promenadendeck. Hier befanden sich meiner Erinnerung nach die Toiletten (Bild 1).Da ich ja nach Belieben ausdrucken kann, ist es mir möglich, die Schotts plastisch darzustellen (Bilder 2 bis 4). Bei den Schotts sieht man sehr deutlich, daß der Bogen handgezeichnet ist.



  • Da die Niedergänge plastisch sein sollen, müssen die Ausschnitte im Promenadendeck mit Boxen unterbaut werden.
    In diese Boxen setze ich gelaserte Niedergänge von GPM ein (Bild 2).


  • Die Rundung des Salons wird aufgebaut (Bild 1). Dieser Salon hatte seinen eigenen Charme. Es gab dort frei stehende bequeme Polstersessel in einem Ambiente der fünfziger Jahre. (Blider 2 und 3). Diese Bilder sind leider von keiner guten Qualittät.
    Es ist schon ein Jammer, daß Schiffe nur selten als Museumsstücke erhalten werden können.
    Weitere Aufbauwände (Bild 4) und nun kann das Deck aufgeklebt werden (Bild 5). Es passt leider nicht an allen Ecken perfekt, doch kann man da mit schmalen Kartonstreifen Abhilfe schaffen.




  • Was brachte der Tag in Houten? Zuerst Bänke. Ich habe mich entschlossen, die plastisch zu machen. material ist der rest einer LC-Platine mit Bootsriemen.



  • An die Beiden Enden kommen Aufbauten, die die Winden für die Rolltore an beiden Enden beherbergten. Leider ist es so, daß man sie aus dem im Bogen dargebotenen Teil nicht bauen kann. Deutlich ist zu sehen, daß das Dach einen Knick haben muß. Das kann man ja nachholen (Bild 2.)
    Es gibt da etwas Überstand zu dem hochgebogene Teile des Dachs gegengeklebt werden sollen. Solch relativ komplex geformte Gebilde aus nur einem Bauteil liebe ich überhaupt nicht. Ich schneide ab und klebe auf die Gegenseite (Bilder 3 und 4).



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