Zerstörer Z 1 (Fletcher-Klasse) / WHV / 1:250

  • Hallo Freunde,


    nachdem zur Zeit bei mir wieder die Zerstörer-Bauphase angebrochen ist – ich baue im Augenblick meinen ersten Kriegsmarine-Zerstörer -, will ich jetzt mal einen Baubericht wieder beleben, der den Bau des Modells mit der Bau-Nummer 100 der Nibelungenwerft beschreibt, seinerzeit also ein kleines Jubiläum.


    Hierfür fiel damals meine Wahl auf ein Modell aus Wilhelmshaven – schließlich hatte ich mit diesem Verlag vor 45 Jahren meine ersten Kartonmodellerfahrungen erworben und nicht zuletzt war es ebenfalls ein Modell der Wilhelmshavener, mit dem ich 2005 wieder zum Kartonmodellbau gekommen bin, nämlich das Linienschiff „Schleswig-Holstein“. Also genug Gründe, für das Jubiläumsmodell einen Bogen des Wilhelmshavener / Jade- / Möweverlags zu wählen. Und natürlich muss es ein „Dickschiff“ sein; da ich aber in diesem Jahr die Bundesmarine im Fokus hatte, war der Begriff „Dickschiff“ jetzt nicht ganz so streng zu sehen – für die Bundesmarine waren ihre Zerstörer schon Dickschiffe, da (mal abgesehen vom Schulschiff „Deutschland“) nichts größeres gebaut werden durfte, was schießen konnte. Und hier hatte ich mir die Zerstörer der Fletcher-Klasse ausgewählt, die als Z 1 – Z 6 die ersten Zerstörer der jungen Bundesmarine waren.


    Es handelte sich um einen der oft gescholtenen Lasernachdrucke, aber bisher habe ich schon einige davon verbaut und bin eigentlich ganz gut damit zurechtgekommen. Das Modell entstand im Jahr 2012.


  • Und, wie fast immer bei Schiffsmodellen, geht es mit dem Spantengerüst los. Wie bei mir üblich habe ich auch diesmal ein Laminatbrett als „Helling“ verwendet und die Bodenplatte mit feinen UHU-Tröpfchen darauf befestigt. Mit einem dünnen Garn lässt sie sich dann später problemlos wieder ablösen.


    Wie fast immer bei WHV weisen die bedruckten Seiten der Spanten in der Regel nach hinten.


  • Das Deck ist zusammengeklebt; die Minenschienen werden aufgebracht. Man sollte jetzt auch nicht vergessen, die Öffnungen für die Ankerketten in der Back einzuschneiden. Verdreifachte Lukendeckel können jetzt aufgeklebt werden (rechts am Bug bereits vorbereitet).


    Was die Minenschienen betrifft – für die Drehscheiben (Pfeil) sieht der Bogen keine vor. Mir liegt aber eine Deckskizze aus einem meiner Bücher vor, auf denen auch die Drehscheiben mit Schienen versehen sind. Also werden diese später noch mit Abfallkartonstreifen passender Farbe nachgebessert.


  • So, nun kommt der erste Bauabschnitt, der dem braven Schifflebauer gemeinhin den Blutdruck ein wenig in die Höhe treibt, nämlich das Anbringen der Bordwände.


    Hierfür habe ich das Schiff von der Bodenplatte gelöst. Die Bordwände wurden bereits zusammengeklebt und der Anbau erfolgt vom Bug weg wechselseitig Backbord und Steuerbord, um den Verzug so gering wie möglich zu halten.


    Inzwischen sind auch auf den Drehscheiben der Minengeleise Schienen angebracht.


  • Die Bordwände sind dran – der Rumpf hat das Ganze einigermaßen verzugsfrei überstanden. Schon jetzt sieht man den klassischen schlanken und eleganten Zerstörerrumpf, der die Flush-Decker der Fletcher-Klasse auszeichnete.


    Diverse weiße Blitzer werden später durch Farbnachbesserung bzw. Reling auch noch verschwinden.


  • Dann geht’s los mit den Decksaufbauten. Die Schotten sind zum Verdoppeln auf dem Bogen vorhanden, alles andere (Leitungen usw.) muss der geneigte Bastler selbst anfertigen. Zuerst imitiere ich die Handläufe mit meinem stahlgrauen Nähgarn. Ob ich dann die Leitungen und dünnen Schwanenhalslüfter noch durch entsprechend geformten Draht dreidimensionalisiere, das werde ich sehen, wenn das Deck aufgebracht ist und wenn klar ist, was man von den Aufbauseitenwänden eigentlich noch sieht.


    Der Pfeil weist auf 2 Laschen hin – die hätte ich beinahe verkehrt eingebaut (rückseitig mit der Aufbauwand verklebt), weil ich den Text der Bauanleitung falsch interpretiert hatte. Sie müssen so sein, wie hier auf dem Bild zu sehen, denn im nächsten Bauabschnitt kommt dann das passende Gegenstück jeweils von außen dazu.


  • Und die beiden letzten Decksaufbauten vorne – Tei A kann gleich eingebaut werden. Teil B habe ich vorbereitet und lasse es erst ein wenig trocknen. Der Pfeil C weist auf den in der Bauanleitung genannten „Schutz vor überkommender See“ hin, dessen Position ich auf Grund der etwas kontrastarmen Markierung erst einige Zeit suchen musste.


  • Moin Hagen...


    was für eine Freude bei mir, nun diesen Baubericht, von den Nibelungen, hier verfolgen zu können !! daumen1 freu 2


    Wird mir sicher helfen,
    denn "nach" dem HMV Ausrüstungskai Diorama,
    stehen bei mir 3 Zerstörer (alle WHV) der ehemaligen deutschen Bundesmarine an.
    Dazwischen natürlich auch ein Zerstörer der FLETCHER Klasse ! ja 2


    Klasse, da kann ich gleich mal schauen, was mir beim Bauen so erwarten könnte ! grins 2


    Danke, für die Einstellung dieses REKO Bauberichtes !!

  • ... ich grätsche kurz 'rein: Aus der Zeitschriftenreihe »SchiffProfile« gibt es den empfehlenswerten Band über die Fletcher-Klasse in der Bundesmarine. Ich weiß, das Modell ist längst fertig und der Baubericht eine Rekonstruktion. Vielleicht ist‘s aber trotzdem eine Meldung an alle Interessierten wert. Ich kann das Heft empfehlen!


    http://unitec-medienvertrieb.d…ff/schiff-profile-17.html


    ... und jetzt wieder weiter im Baubericht prost2


    Klaus

  • Aus der Zeitschriftenreihe »SchiffProfile« gibt es den empfehlenswerten Band über die Fletcher-Klasse in der Bundesmarine.

    Moin Klaus,
    Danke für den Hinweis !


    Habe ALLE Hefte
    für die von mir geplant zu bauenden Zerstörer (Fletcher / Hamburg/ Lütjens Klasse)
    schon vor 3 Monaten besorgt !
    Du hast Recht, bessere Beschreibungen und Fotos gibt es nicht ! daumen1 klasse1

  • @Markus Gruber
    Danke, Szabo, für die Likes und den Hinweis auf die verkehrte Maßstabsangabe - habe das korrigiert!


    @Cux-Holger
    Vielen Dank, Holger, auch für den Daumen! Bei fehlt noch die "Lütjens"-Klasse und die Umbauversion der "Hamburg"-Klasse mit den Excocet-Startern - bleibt also noch was zu tun, was die Bundesmarine-Zerstörer betrifft.


    @KlabauterKlaus
    Vielen Dank für die Info, Klaus! Wäre sicherlich auch für mich hilfreich gewesen, wenn ich damals dieses Heft gehabt hätte - im Baubericht kommen noch einige Stellen, wo ich dann doch ziemlich ins Grübeln gekommen bin, weil ich manche Frage, wie es aussehen sollte, nicht zweifelsfrei beantworten konnte....


    @Ludwig
    Danke für das Like, Ludwig!


    Servus
    hvt

  • Bei fehlt noch die "Lütjens"-Klasse und die Umbauversion der "Hamburg"-Klasse

    Moin Hagen,


    habe mir die Zerstörer WHVler, so Stück für Stück, im Laufe der Zeit, wieder zusammengetragen
    und das noch alle in Original Offsetdruck.
    Daher drängt es mich auch, nach dem jetzigen Dio, auch diese Modelle in Angriff zu nehmen ! freu1 happy 2

  • Eine Vorstellung dieses Reliktes aus der Anfangszeit der Bundesmarine ist von dir sehr schön. Ich kann mich daran erinnern, daß früher Bauplände dieser Schiffe von den Modellbauern gesucht wurden. Es gab glaube ich keine Unterlagen über diese ex USA-Zerstörer.


    An Kartonmodellen hatte ich zu dem Zeitpunkt nicht gedacht. Ich war lange im nauticus. Es war ja schon fast eine Revolution als nach und nach Plastikmodelle, Kartonmodelle usw. in das Regelwerk aufgenommen wurden. daumen1


    LG


  • "...Hierfür fiel damals meine Wahl auf ein Modell aus Wilhelmshaven – schließlich hatte ich mit diesem Verlag vor 45 Jahren meine ersten Kartonmodellerfahrungen erworben..."

    Hallo Hagen,


    da gehören wir beide zu "alten WHV-Riege". Die Zerstörer der Fletcher-Klasse haben eine schöne, dynamische Linienführung. Es hat sich gelohnt, dass du dieses Modell gebaut hast. Übrigens, ich habe auch noch eine Fletcher, allerdings von Revell aus Plastik. Aber keine Vergleich mit der größeren Ausführung von WHV.


    Alles Gute, Gruß Wolfgang.

  • @Cux-Holger
    Na dann freue ich mich jetzt schon auf Deine Zerstörer-Orgie! grins 2 Die Lütjens wird voraussichtlich in der 2. Jahreshälfte 2018 an die Reihe kommen (wenn sich nicht wieder ein anderes Modell dazwischendrängelt so wie heuer die "SMS Scharnhorst" und der KM-Zerstörer)...


    @Ludwig
    Ja, sie hatten es nicht leicht, die Kartonbögen, im Laufe der Jahre als vollwertige Modelle anerkannt zu werden - und bei manchen Spezialisten sind da heute immer noch gewisse Ressentiments zu merken....


    @Piedade 73
    Ja, Wolfgang, ich denke, die Zahl der Kartonmodellbauer, die mit den Wilhelmshavenern das "Kartonmodellbaulicht" der Welt erblickt haben, ist Legion...


    Und manche Bögen aus der frühen Zeit können sich heute auch noch jederzeit sehen lassen, wenn man die eine oder andere Vereinfachung, die damals vorgenommen wurde, ein wenig korrigiert.


    @Klueni
    In loser Folge werde ich weitere meiner Bauberichte wieder einstellen (entgegen meiner ersten Absicht noch zu Beginn des Forums, nur einige wenige ausgewähle wiederzubeleben), denn es wäre dann doch schade für Bögen / Konstrukteure / Verlage, wenn die Handlungen eines Paranoikers bei kartonist in der Vergangenheit dann dazu führen würden, dass vieles verloren bleibt.....


    Servus
    hvt

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