Bruno Illing 1:250 HMV Rekonstruktion

  • Hallo Freunde,
    manchmal muß man sich etwas verdienen. Natürlich habe ich das eine oder andere Schiff der grauen Flotte
    im Visier, doch möchte ich auch mal zwischendurch das Bedürfnis meiner Frauen nach "was Schönem"
    bedienen.
    Meine Wahl ist auf den Tonnenleger Bruno illing von HMV gefallen, der sicher ganz gut zu der
    schwimmenden Tankstelle mit Beigaben passen dürfte.
    Die Anzahl der Teile des Bogens ist mit 605 nicht unmäßig groß, doch glaube ich, ihn nicht unterschätzen zu
    dürfen. Das Schiff stammt aus den sechziger Jahren und zeigt klar die Formensprache dieser Epoche. Mir
    gefällt dieser Stil recht gut, doch sind die Schiffe dieser Epoche meiner Erfahrung nach nicht einfach zu
    bauen.
    Zum Einsatz kommt der LC-Satz von HMV. Es gab dazu auch einen Fotoätzsatz, der sicher auch Vorzüge
    haben dürfte, doch ist er nicht zu bekommen und der LC-Satz steuert sogar noch ein paar Teile mehr bei. Da
    sind zum Beispiel auch drei Schleuderscheiben drin, bravo Benjamin !
    Die Konstruktion stammt von Henning Budelmann, der einen großen Teil der tollen Modelle des Passat
    Verlages konstruiert hat. Die Konstruktion wurde von Piet nach HMV Standard überarbeitet, was für meinen
    Geschmack positive und auch negative Effekte hat und per Saldo somit neutral sein dürfte.


  • Nun soll es aber auch los gehen. Das Spantengerüst ist ganz nach HMV Manier konstruiert. Im Gegensatz zu
    Modellen des Passat Verlages werden die Spanten nicht verdoppelt. Ich klebe die Grundplatte mal auf eine
    Glasplatte (Bild 1).
    Ein Spant zeigt sichtbare Teile. Als Auflage für das Hauptdeck sind Klebelaschen vorgesehen. Ich habe
    damit keine so guten Erfahrungen und weiche daher auf ein Auflager aus vervierfachtem Karton aus (Bild 2).
    Das Spantengerüst steht und wird über zwei Etagen gehen. daher sind einige Spanten als Knickspanten
    ausgelegt (Bild 3).



  • Ich empfinde die Decks aus einfachem Karton bei HMV Modellen als etwas dünn. Um nicht in Paßprobleme
    zu geraten, verstärke ich die Decks mit 80g Papier. Das trägt kaum auf und stabilisiert das Deck in
    erstaunlichem Maße (Bild 1). Sehr schön finde ich, daß die Plankenlage nicht aufgedruckt ist, sondern aus
    verdoppeltem Karton aufgesetzt wird (Bild 2). Das Deck ist drauf (Bild 3). Wie Ihr seht, schneide ich beim
    Deck die Klebelaschen ab. Da ich das Deck leicht verstärkt habe, kann ich mir das erlauben, da ich eine
    brauchbare Klebekante habe und ich meine, mit dem stumpfen Verkleben ein besseres Ergebnis zu erzielen.
    Die Decksfarbe ist im Vergleich zu den Modellen des Passat Verlages etwas dunkler und moosiger. Man
    kann über Farbwahl immer streiten, mir gefällt die HMV Version sehr gut.



  • Nun muß die Entscheidung getroffen werden, welche Version gebaut wird. Da ist die mit den schwarzen
    Bordwänden und die mit den Streifen in schwarz,rot, gold. Natürlich wähle ich die letztere (Bild 1). Vor dem
    Ankleben der Bordwände sind die Innenseiten der Schanz anzukleben, zumal man den Deckssprung zum
    Backdeck als Referenzpunkt braucht. Die Klüsen und Speigatten steche ich nach den Außenmarkierungen
    durch. Die Übereinstimmung mit der Innenzeichnung ist leider nur leidlich. Die Bordwände sind dran, nicht
    meisterlich, doch kann ich damit leben (Bild 2 und 3).



  • Und nun kommt erstmals der LC-satz zum Einsatz. Zwar ist es eigentlich kein Problem, die
    Schanzkleidstützen selber herzustellen, doch nimmt man dankbar die Gelegenheit war, nur abzuknacken und
    anzukleben .


  • Es gibt da noch Ankerklüse am Bug. Eigentlich unproblematisch, doch sind die Markierungen erheblich
    größer als die Klüsen, da muß man etwas retuschieren (Bild 1 und 2). Am Bug scheint etwas Licht durch die
    obere Naht, da später ein Bugrahmen angebaut wird, verschwindet das aber später.
    Nun kommt die erste Etage des Heckaufbaus. Der ist etwas verwinkelt und der Konstrukteur hat diese
    Winkelkonstruktion sinnvoll in drei Segmente aufgeteilt.
    Bei der ersten Wand muß man aufpassen, da die untere Klebelasche einen Spant nicht berücksichtigt (Bild
    3). Nach zwei Schnitten mit dem Skalpell fügt sich aber alles gut zusammen (Bild 4).



  • Letztlich fügen sich die drei Segmente zu einer geschlossenen Wand (Bild 1 )
    Verglast habe ich mit Kartofix, das zeigt, daß es sehr transparent ist. So sehr, daß man die auf dem Spant
    aufgedruckte Nummer sehen kann (Bild 2). Ein Pinselstrich bringt da Abhilfe (Bild 3).


  • Nun wäre eigentlich die nächste Etage dran, aber auf den Bordwänden gibt es waagerechte Striche, die wohl
    Handläufe darstellen. Da kann ich nicht widerstehen. Im Abstand von ca. 5mm werden Löcher gestochen,
    Messingstifte eingeklebt und Stifte und die Markierung gepönt (Bild 1). Dann kommen die Haltestangen aus
    Garn darauf (Bild 2).
    Nun kann das nächste Deck aufgeklebt werden (Bild 3). Der Ausschnitt für den Niedergang ist nicht sehr groß
    (Bild 4). Ich hoffe, daß das bei der Niedergangsbreite berücksichtigt sein wird.
    Auf das Deck kommt nun eine aufgeklebte Spantenlage aus verdoppeltem Karton (Bild 5). Mir persönlich ist
    das lieber als die durchzusteckenden Knickspanten.




  • moin1 moin1 Kurt!


    Eine klasse Wahl, die hab ich auch noch liegen. Bin gespannt auf weiteres.


    Bester Gruß

    Beste Grüße aus Hamburg prost2



    Facebook Gruppe:



    only paper.... Kartonmodelle, was aus Papier (Karton) alles möglich ist......!


    prost2 urlaub1

  • Hallo Kurt,


    Dein Baubericht damals animierte mich mir den Bogen zu kaufen. Seinerzeit ging das in der Hamburger Innenstadt während der Mittagspause (nein, nicht online gebimmelt!). Ein kleiner Laden für Schiffebücher und Miniaturmodelle unterhalb des Michel hatte eine gutes Angebot an HMV-Modellen. Die Quelle ist leider versiegt... Soweit ich weiß hat in Hamburg nur noch der Shop des Tamm-Museum HMV-Modelle im Angebot.


    Aber Wurst, mein Bogen liegt noch flach in der Schublade und wird irgendwann auch mal fällig werden...


    Danke für die Rekonstruktion Deines Berichtes und viele Grüße,


    Klaus

  • Hallo Kurt,


    ich freue mich schon auf die Rekonstruktion deines Bauberichts und werde auch diesen mit Interesse verfolgen.

    Viele Grüße,


    Hans-Jürgen


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    Früher oder später, aber gewiss immer wird sich die Natur an allem Tun der Menschen rächen, das wider sie selbst ist. (Johann Heinrich Pestalozzi)

  • Hallo Kurt,


    das freut mich, dass Du diesen Baubericht hier einstellst - wird doch der Bogen gerade nachgedruckt. Ein schönes Modell mit vielen netten Details, wie ich finde.


    Hallo Klaus,


    ja, es ist schade aber wahr. Ladengeschäfte tun sich durch die Bank schwer mit Kartonmodellen. Dabei läuft das eigentlich gar nicht schlecht. Aber das IMM ist recht gut sortiert und bestellt regelmäßig nach.


    Viele Grüße
    Benjamin

  • Moin Kurt,


    Danke, für den REKO Baubericht, dieses sehr schönen Arbeitsschiffes !
    Kannte ich noch in 1:1, aus meinen jungen Jahren vom Tonnenhof,
    da lag es immer am Kai.......
    in meiner Geburtsstadt Bremerhaven ! daumen1 freu 2 klasse1

  • Hallo Benjamin,
    aus der großen Zahl der noch offenen Rekonstruktionen fiel meine Wahl natürlich ganz zufällig auf den Bruno engel1
    Hallo Felix,
    Hallo Klaus,
    Hallo Hans-Juergen,
    Hallo Holger,schön Euch als Begleiter zu haben.
    Es lohnt den Bogen anzuschneiden, ich habe den Bau als Lusterlebis empfunden.
    LG
    Kurt

  • Zwanglos klebe ich die nächste Etage Aufbauwand auf (Bild 1). Das folgende Deck wird in verdoppelter Form
    geliefert und besteht aus zwei aufeinander zu klebenden Teilen (Bild 2 und 3). Das erscheint erst einmal
    bizarr, wird sich aber auszahlen, da man so eine ganz ausgezeichnete Klebekante erhält.
    Darauf gibt es mal wieder eine Lage verdoppelter Spanten (Bild 4).



  • Hier gibt es wieder zwei Varianten. Wer die Bordwände mit Bundestreifen, so wie ich, gewählt hat, greift nun
    zur Brückenwand mit der Aufschrift "Schiffahrtspolizei" und Bundesadler (Bild 1). Die Verglasung der oberen
    Brücke gibt es als separates Teil, das mit den gelaserten Schleuderscheiben aufgewertet wird (Bild 2).
    Zum Ankleben gibt es Klebelaschen, die ich etwas kürzer schneide, um sie nicht in den Fenstern erscheinen
    zu lassen (Bild 3). Nun kommen noch die Seitenwände des Brückenhauses hinzu (Bild 4).



  • Nun kommt noch das Peildeck darauf (Bild 1). Die Brückennocken bekommen Windabweiser (Bild 2). Damit
    steht erst einmal der achtere Aufbau und ich bin froh über den erreichten Stand.


  • Zitat von Andreas P

    wie ich sehe hast Du den Aufbau auch schon geschloßen. Auch das Du an die Handläufe gedacht hast.
    Diese LC-Schleuderscheiben kommen echt gut rüber. Schade das sich der HMV immer noch nicht zu einen
    Zubehöhr LC-Satz mit solchen Teilen durchringen konnte. So bestell ich mir ab und zu mal einen Satz von
    einen Modell für die Grabbelkiste

    Zitat von Hagen von Tronje

    Dem Andreas muss ich recht geben - wäre schon sehr vorteilhaft, wenn HMV mal einen Lasersatz mit
    allgemeinen Zurüstteilen, die für verschiedene Schiffe Verwendung finden können, herausbringen würde; da
    gäbe es sicherlich Interessenten dafür.

    Ja und tatsächlich sind inzwischen die ersten Platinen mit Standardteilen auf dem Markt.

  • Nun wird noch ein schmaler Umlauf gelegt (Bild 1). Wie durchdacht die Konstruktion ist, zeigt sich daran, daß
    ein Unterlegteil aus verdoppeltem Karton geboten wird, um den Höhenunterschied zwischen den vorderen
    und hinteren Brückendeck auszugleichen.
    Es gibt selbstverständlich einen Umleimer für das Deck (Bild 2).
    Der in das Deck einzupassende Niedergang ist leider, wie befürchtet, etwas breit geraten. Ihn einzupassen ist
    schon eine arge Würgerei (Bild 3)



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