Ty-23 / Modelik / 1:25 [Reko]

  • Hallo zusammen,


    hier der Versuch den Baubericht zu rekonstruieren. Ich dachte die Bilder hätte ich bei einem Server-Crash verloren, aber auf einer meiner vielen externen USB Festplatten hat sich glücklicher Weise doch noch eine Kopie gefunden. Das ist der Bogen der Begierde:



    und los geht es bei einer Lok meistens mit dem Rahmen



    Bei großflächiger Verklebung von zu verstärkenden Teilen nutze ich oft Sprühkleber, in diesem Falle waren diese beiden Dosen die Kraftmeier



    Und das galt es dann aus 1 mm Karton auszuschneiden



    Jede Menge Durchbrüche mit Rundungen. Ich habe mit einer Lochzange soweit es ging das Innere schon mal erleichtert. Mit einem Dremel-ähnlichen Gerät wurde dann aus verbrauchten Klingen Stanzwerkzeug in verschiedener Breite hergestellt. Damit ließen sich dann sowohl die groben vorarbeiten als auch der "Feinschnitt" relativ gut erledigen




    Das war trotzdem eine ganz schöne Plackerei. Aber als alle Rahmenteile erlegt - äh - erledigt - waren, war das ein netter Anblick.



    Die Rundungen waren nicht super schön, aber brauchbar, und da ich ja eh vorhatte das ganze mit Farbe zu versehen - mir war das Schwarz im Bogen irgendwie zu blaß - war ich guter Hoffnung das die Unsauberkeiten unter der Farbe einigermaßen versteckt werden.

  • Dann wurde es für mich spannend - all die Schnippeleie, paßt das dann auch zusammen? Also erst einmal zur Probe zusammen gesteckt. Und zur allgemeinen Freude passte auch alles wunderbar zusammen




    Dann ging es ans laminieren der Rahmenteile. Diese bestanden aus 4 Schichten 1 mm Kartonteilen, also echt massiv.



    EIn paar kleinere Paßprobleme gab es dann bei den Kantenverkleidungen der Aussparungen - die waren schlicht zu kurz. Also einfach weg gelassen, wird ja eh angemalt. Bei den Radlagern waren Ober-und Unterteil nicht gleich groß, kann jetzt aber nicht mehr sagen ob eines zu groß oder zu klein war. Auf alle Fälle keine unlösbare Sache. Eine erste Farbprobe war zwar von der Farbe her OK, aber vom Ergebnis nicht das was ich wollte. Das sah zu sehr gepinselt aus. Da keimte dann schon der Gedanke an eine Air Brush.



    Das Thema Luftpinsel wurde aber noch verschoben, da noch genügend zu verleimen ist. Vorteil der polnischen Loks: die sind oben wie unten schwarz wie die Nacht, so kann man das anmalen recht weit nach hinten schieben.


  • Dann ging es an das finale zusammen setzen des Rahmens mit anschließenden Farbauftrag





    Der Rahmen so ganz im kleinen Schwarzen weiß zu gefallen, ist aber noch alles mit dem Pinsel gemacht.


    Das Bild im Fundus sagt mir gerade nichts. Da war wohl ein Schlitz nicht an der richtigen Stelle.


  • Der nächste Bauabschnitt war der Drucklufttank.


    Formen der Deckel



    Und weil mir das nicht rund genug war, wurde noch etwas angeschliffen. Das ist bei anschließender Farbgebung ein klarer Vorteil




    Und anschliessend an den Einbauort verbracht. Zwischenzeitlich hab ich mir von Revell ein Starte-Set für Air Brush besorgt. Das war eine Dose mit Druckluft und eine Sprühpistole nach den Saugprinzip. D.h. die Farbe befindet sich in einem Behälter unterhalb des Air Brush und wird durch das vorbeiströmen der Luft angesaugt und mit der Luft mitgerissen.




    Das Ergebnis war für mich für den ersten Versuch ganz brauchbar, allerdings kann man damit schlecht dosieren, ist also eher für größere Flächen gedacht.

  • 2 Dampfzylinder mit Anbauteilen. Ohne das Kantenfärben geht die Arbeit recht zügig von statten




    Mittlerweile war auch die Entscheidung gefallen, das Basic Air Brush Set von Revell zu kaufen. Da ich nicht so viel damit machen werde, war nach Recherche im Netz klar das diese Station wohl meinen bescheidenen Ansprüchen voll reichen müsste



    Diese Sprühpistole hat den Farbbehälter oben aufgesetzt (fix) und wird mit der Luft dann durch die Pistole mitgerissen. Mit dem Hebel kann die Farbmenge regulieren, also von nix bis max. was halt durchgeht. Luft strömt in diesem Falle also immer durch die Luft.


    Bei der vorher gezeigten AirBrush strömt nur Luft wenn man den Abzug bedient, sind also 2 ganz unterschiedliche Funktionsweisen. Allerdings ist die Reinigung bei der mit dem Farbtopf oben aufwendiger, da man das Teil zerlegen muss um es richtig zu säubern. Der Vorteil ist aber ganz klar die wesentlich besser steuerbare Farbmenge.


    Ein Test-Kaninchen mußte jetzt natürlich herhalten. Waren gleich, die Dampfzylinder. Mit der AirBrush kommt man wirklich in jeden Winkel. Der erste ernsthafte Versuch schien gelungen, nur die Farbe finde ich etwas Matt, aber dem kann man abhelfen



  • Jede Lok braucht Räder. Und da ich hier schon ein wenig experimentell (Air Brush) unterwegs bin, hab ich mir gedacht das ich auch mal LC Räder ausprobieren kann. Die sehen - wenn man es richtig kann - bei anderen Modellbauern aus wie aus dem Ei gepellt, absolut rund und einfach stimmig.




    Der Vorteil liegt im optischen Bereich ganz klar auf der Hand - die ganzen Feinheiten wie Schwimhäute und Stege sind sauber rausgeschnitten und geben dem Rad schon einen optischen Kick



    Der Nachteil an der Sache ist nur, das man schleifen muß, damit die Speichen ansprechend aussehen. Dazu muss das Rad mit Sekundenkleber getränkt werden.



    Stellprobe mit den noch unbehandelten Rädern.


  • Feilen und schleifen ist nicht so mein Ding. Nach gefühlt stundenlangem Feilen an einem Vorlaufrad kam die Ernüchterung. Das liegt mir gar nicht und das Ergebnis ist Meilenweit vom gewünschten Aussehen weg. Zur Probe schnell mal ein Rad aus dem Bogen gebaut und zum Casting zu SSDSR (Stephan such das schönere Rad) geschickt


    Links das Rad aus dem LC, recht das aus dem Bogen.



    Im Detail sieht man beim LC Rad Franbsen ohne Ende. Das Rad aus dem Bogen hat durch die Spühpistole ein paar Farbklecksel/pickelchen, aber finde ich bei weitem nicht so schlimme, denn so ähnlich sieht das auch bei den großen im Museum aus.



    Also war das LC-Rad für mich ge-dissed und das Rad aus dem Bogen kam in den Recall



    Sieht an der Lok aus wie gewollt, also ein klares GO für die Räder aus dem Bogen. LC war eine Erfahrung für mich: nie wieder.


    Das ich aus den LC Rädern nichts vernünftiges hinbekommen habe ist eben meine fehlende Leidenschaft mit Schlüsselfeile und 1000er Sandpapier stundenlang den Schleifknecht zu geben. Zudem feilt man nebenbei auch immer eine Teil der eigenen Finger, die ständig im Weg sind, mit ab - oder ich hab einfach eine katastrophale Technik.

  • Hallo Stephan,


    wenn man, wie du, solch gute Räder konventionell bauen kann, sind Laserschnippsel tatsächlich überflüssig daumen1
    Aber jeder findet seine eigene bevorzugte Bauweise... und das ist gut so.


    Viele Grüße
    Dieter

  • Dieter: Genau, das muß man für sich selber ausklamüsern was einem besser liegt


    Also wurden die Räder in gleicher Manier wie bei der T3 dann zusammen gesetzt. Kleine Helferlein und zus. Kartonstreifen für ein passendes Ergebnis.



    Nach Schablone das zu einem Rad zusammen gesetzt.



    Nochmal ein Vergleich eines Antriebsrades. Die fehlenden "Schwimmhäute" im Bogen sind ein kleiner optischer Nachteil - aber hier hat Modelik mittlerweile nachgebessert - bei der Tkw2 die ich gerade baue sind diese im Bogen dabei.



    Noch etwas Farbe und ein prüfender Blick




    Und am ende kann man damit dann zum TÜV fahren


  • Hallo Stephan ,
    das hätte ich ja bald verpasst!
    Ist wieder perfekt. Und schön anzusehen. Wenn ich Zeit hätte,würde ich gleich nachbauen wollen. Aber ich kämpfe noch mit dem Wagen. Bin aber bald so weit!
    Sieghard

  • Hallo Stephan,


    da setze ich mich doch gleich noch in die Zuschauerreihe. Schön dass Du den Baubericht wieder rekonstruierst.


    Die Bauweise der Räder ist doch toll. Das Ergenbis spricht für sich. Und Du hast mit den LC Teilen auch die Erfahrung wie jeder Schreiner gemacht. Beim Lackieren stellen sich die Fasern eben gern mal auf. Ob nun mit der Säge oder mit Laser geschnitten. Und das gibt eine elende Feilererei und Schleiferei.

  • @Sieghard, Gunnar: schön das Ihr hier reinschaut.


    Weiter ging es dann mit den Bremsen. Diese sollten nach Möglichkeit die Räder nicht blockieren, da die Räder beweglich bleiben sollen.




    Damit ich schon im Vorfeld sehe ob das mit einer beweglichen Mechanik überhaupt geht und wo es evtl hakt, wurde auch die Kuppelstange mit Treibstange und Kreuzkopf vorbereitet



    Damit nicht zu viel Reibung an den Achsen aufkommt, habe ich einfach eine Scheibe Plastik aus eingelegt



    Hier wurde es kniffelig und mit kleiner Anpassung liefen alle Stangen dann aneinander vorbei



    Nachdem geklärt war das alles genügend Spiel hat, wurden dann zuerst die Bremsen angebracht



  • Stück für Stück wurde dann die Mechanik des Antriebs eingesetzt und an den beweglichen Achsen mit PS Stäben von Evergreen fixiert.


    Mit den ganzen Stangen und Steuerungen kommt da richtig Leben rein






  • Die meisten filigranen Teile waren somit abgevespert, nun ging es an größere Bauteile, den Steh- und Langkessel



    Die einzelnen Teile des Langkessels wurden innen noch mit Wellpappe aus dem Bastlerbedarf verstärkt. Das hatte 2 Gründe


    1. kann man die Lok wohl am Langkessel gut anfassen
    2. kommt da ja noch flächig Farbe drauf und soll evtl. Wellenbildung entgegenwirken



    Der Dampfdom ist immer eine Herausforderung, runde und kugelförmige Teile sind im Kartonbau ja nicht die Paradedisziplin, das ist also immer ein Kompromiss. Mit stetigem Formen und Stück für Stück Verklebung hat sich das aber doch einigermaßen in die gewünschte Form bringen lassen




  • Da der Langkessel noch mit dem AirBrush bearbeitet werden sollte, hab ich mir gedacht das ich noch den Tender gleich mit in die Lackiererei schicke. Desweg mal die "Kiste" auch gleich zusammen gedengelt. Da freut sich der Lackierer




    An den Langkessel gehört auch noch der Stehkessel, Da der einige Rundungen aufweist hab ich kurzer Hand mal auf etwas Balsaholz zurückgegriffen. Würde ich wieder machen. Ist zwar ein wenig geschummelt, aber das Ziel heiligt die Mittel





    Zum Ende noch ein kleiner Überblick. Sieht schon "fülliger" aus.



    Gruß,
    Stephan

  • Vorne noch die Rauchkammertür angebracht, hinten noch die Armaturenträger sowie die Reinigungsöffnungen. Ziel war es, soweit wie möglich alles anzubringen und dann in einem Aufwasch dann die Farbe drüber kippen.




    Vor der Rauchkammer noch das Trittblech, das mit etwas Fliegengitter Profil bekommen hat



    Ein Vorher - Nachher Bildbar. Die Farbgebung war sehr nahe an dem was ich mir gewünscht hatte und der letzte Versuch bevor es an die wirklich großen Teile ging



    Und das ging gründlich schief. Die Farbe war einfach nur matt und gar nicht so wie ich es erwartet hatte. Alle Versuche vorher waren ja brauchbar. Ich war etwas ratlos was da schief gegangen ist



    Im Detail betrachtet war das ganze sogar sehr grob und "griesselig". Ich vermute das die Farbe schlicht zu schnell getrocknet ist, quasi beim "Aufschlag trocken". Anders kann ich mir das nicht erklären.



    Fazit: so kann das nicht bleiben. Bleibt nur die Frage: wie geht es weiter?


    Gruß,
    Stephan

  • Hier nochmal der Vergleich: Trittbrett akzeptabel, Langkessel kotz1



    Naiv wie ich war hab ich mir gedacht: Wurscht. Die Farbe dient mir jetzt als Grundierung. Ab in die Lackierkabine



    Und dann nehme ich mal die große Farbdose aus dem Baumarkt. Schwarz Seidenmatt. So schlimm kann es ja nicht werden. Stimmt. War viel schlimmer. Das Ding hat geglänzt wie eine speckige Ledertasche. zudem noch ungleichmäßig.



    Da stand ich nun, ich armer Tor, und ward genau so schlau als wie zuvor. Kurz vor dem Scheitern, oder wie der Bayer sagt: "Kurz vorm Abort in d´Hosen gschi..en"


    Grummel. Grübel.


    Das Ding in die Tonne treten wollte ich nicht. Bis auf die Farbe war das ja brauchbar. Also bleib nur eines: Farbe ab. Das klingt einfacher als es ist, zumal Schleifwerkzeug und ich in diesem Leben keine Freunde mehr werden. Hab mich aber durchgebissen, bis ich der Meinung war das es jetzt wieder glatt genug ist. Danach dann AquaColor Basic Grundierung zaghaft aufgetragen. Ziel dieser Übung war ganz einfach die verbliebenen Farb-Unebenheiten noch zu mildern und den letzten Versuch eines Farbauftrages eine reelle Chance zu geben



    Das Schicksal war am Ende mit mir gnädig und der Gott der Farbe hatte ein einsehen. Das Ergebnis war für ich sogar besser als erwartet. Farbton und Oberfläche wirken fast wie gewollt.





    Zähigkeit zahlt sich aus, aber nochmal so eine Aktion brauch ich nicht. Lieber "out-of-the box".


    Gruß,
    Stephan

  • Nochmal ein Makro. Der Farbton stimmt versöhnlich.



    Nach der Erfahrung mit dem Langkessel wollte ich mir das Drama am Tender natürlich ersparen. Daher erstmal eine Ordenliche Grundierung mit Revel Enamelfarbe. Natprlich im freien, wegen Geruchsbelästigung. Das Reinigen des AirBrush ist mit der Farbe nicht wirklich prickelnd, aber lieber 30 Minuten das Werkzeug reinigen als stundenlang die Farbe wieder abschmirgeln




    Das Ergebnis war dann direkt akzeptabel. Man lernt im Leben eben nie aus. Oder wie mein Vater immer sagt:


    Du wirst so alt wie eine Kuh
    und lernst immer noch dazu.



    Zum Abschluss noch ein Gruppenbild. Stimmt versöhnlich.



    Gruß,
    Stephan

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