Singapur Chinatown Shophouses

  • Hallo,
    Nachdem ich meine Fingerübung, den Nagoya Honmaru Palace zum wieder eingewöhnen beendet habe, möchte ich nun mein neues Projekt vorstellen:



    Es handelt sich um eine Reihe von drei Wohnhäusern, wie sie zwischen 1900 und 1940 in Chionatown in Singapur gabaut wurden. Konstruiert wurden sie von Ricky Soh in Singapur. Bei diesem Model handelt es sich um die erste Auflage, die ich 2005 bei unserem ersten Besuch in Singapur gekauft habe. Inzwischen gibt es eine 2. Auflage, die besser zu bauen ist und eine schöne farbige Anleitung enhält. Der Maßstab ist im modelleisenbahnfreundlichem 1:87 gehalten. Neben der direkten Anleitung gibt es eine allgemeine Anleitung zum Kartonmodellbau, sowie eine Einführung in die Architektur der Chinesischen Häuser. Das Modell kan in zwei Schwierigkeitsstufen gebaut werden. Bei der detaillierteren können die Fenster und Türen mit zu öffnenden Läden gebaut werden.


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    Gruß
    Günter

  • Hallo,
    zuerst wird die Grundplatte ausgeschnitten. Sie ist ca. A4 groß. Im Original umfaßt sie noch die Basis für einen Sockel. Da ich aber ein Diorama plane und mehrere Häuser aneinander bauen möchte, habe ich die Teile für den Sockel weggeschnitten.


    Als nächstes wird die vordere Front angeklebt.



    Man sieht hier die Basisversion mit aufgedruckten Türen und Fenstern. Ich werde die "gesuperte" Version bauen. Dafür habe ich alle Türen und Fensterläden ausgeschnitten, geklebt, nach farben sortiert und schon mal "kantengefärbelt".

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    Gruß
    Günter

  • Hallo Günter,
    das ist schade, den Bogen habe ich nie gesehen. Wann ist er publiziert worden?
    Zum Glück sind letztendlich doch noch viele dieser charakteristischen Häuser erhalten geblieben und nicht Palästen aus Stahl und Glas gewichen.
    LG
    Kurt

  • Hallo Kurt,
    Mein Modell ist 2004 herausgegeben, die Neuauflage 2012. Viele Bögen werden nur regional vertrieben und oft auch nur in Museumsshops oder in Touristenbüros. Ich habe mein Modell im Heritage-Museum in Chiatown entdeckt.


    Als nächste wird schon mal die Vorderfront auf die Grundplatte geklebt. Das sorgt dafür, dass die Seitenwände später in einer Flucht stehen.



    Die erste Seitenwand steht. Der Innenhof ist typisch für diese Häuser, da sie Privatsphäre innerhalb der eng bebauten Stadt ermöglichen. Wie man sieht, sind die Wände dreidimensional ausgeführt.

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    Gruß
    Günter


  • Die nächste Querwand und die dazugehörige Rückwand für das mittlere Haus sind errichtet.



    Der Lichtschacht für die Räume im 1. Stock. Unter dem Lichtschacht befindet sich oft ein Becken in dem das in Singapur reichliche Regenwasser aufgefangen wird. Um das Becken befindet sich der untere Innenhof. Er dient als luftiger und schattiger Vielzweckraum für das mittlere Haus.



    Das 3. Haus hat einen Lichtschacht mit geschlossenem Innenhof und einen Hof der von außen zugänglich ist.Die Fensteläden der Innenhöfe habe ich vor dem Einbau angeklebt, da sie später nur schlecht zugänglich sind.



    Die letzte Wand ist eingebaut. Die Fensterläden mit den dazughörigen Dächern baue ich erst an, wenn ich weiß ob eine weitere Häuserzeile angebaut wird.

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    Gruß
    Günter


  • Nachdem schon einmal einige Dächer zur Stabilisierung angeklebt wurden, kann die Vorderfront verklebt werden. Da die mittleren Klebelaschen nur schwer zu erreichen waren, habe ich deren Lage auf der Frontseite markiert und den Kleber dort aufgetragen.



    Noch die oberen Klebelaschen und die Front steht. Jetzt wurden die restlichen Dachflächen und die Fensterläden der mittleren Rückwand angeklebt.



    Nachdem nun auch die Front ihre Fensterläden erhalten hat und die Säulen eingebaut waren, ist die Häuserzeile vorläufig fertig.



    Mit dem passenden Farbstift werden die letzten Blitzer entfernt und es geht zum abschließenden Fototermin.
    Hier noch die übrig gebliebenen Teile: "Holzteile" für den Podest, Fensterläden mit dazugehörigen Dächern für die Seitenwände, wenn nicht eine weitere Häuserzeile angefügt wird. Dies entscheidet sich erst, wenn ein Diorama gebaut wird!

  • Hallo Günter,


    das ist ein sehr attraktives Modell, schön gezeichnet und lehrreich dazu. klasse1


    Schöne Grüße
    Andreas

    Hier bin ich Mensch, hier darf ich's sein.
    Goethe


    Es strebt der Mensch, so lang er klebt.
    Fast Goethe

  • Hier noch einige Bilder vom fertigen Modell:







    Es hat Spaß gemacht dieses Modell zu bauen. Die Passgenauigkeit ist ausgezeichnet. Und, wie man am letzten Bild sieht, ist die Binnenzeichnung hervorragend!!
    Genau genommen handelt es sich hier nicht um ein Shophouse (=Geschäftshaus). Diese Häuser wurden je nach Bedarf als Wohnhaus, als Geschäftshaus oder gemischt, mit Wohnung oben und Geschäft unten genutzt.
    Als zweiten Teil dieses Berichts werde ich noch ein echtes Shophouse bauen und zwar in der neuen Auflage.



    Vorher geht's aber noch zu einem Urlaub nach Singapur.
    freu 2 urlaub1

  • Hallo,
    melde mich hiermit zurück aus Singapur :)
    Es geht also weiter mit Shophouse No. 2. Diesmal ein "richtiges" Geschäftshaus mit 3 Geschäften samt Inneneinrichtung!
    Die neue Auflage besteht nicht mehr aus einer Sammlung loser Blätter sondern aus einem richtigen kleinem Buch mit Fadenbindung!
    Auch hier wieder eine kleine Gschichte Singapurs, von Chinatown sowie eine Einführung in die Shophouses. Es folgt eine Erklärung der verschiedenen Architekturstile der Häuser.Anschließend werden die drei Geschäfte des Modells vorgestellt: Eine chinesische Bäckerei, eine Apotheke für traditionelle chinesische Medizin und ein Gemischtwarenladen.
    Eine Einführung in den Kartonmodellbau fehlt auch hier nicht.
    Die nun folgende farbige 14-seitige Bauanleitung beschreubt detailiert jeden Bauschritt. Auch hier ist wieder ein einfaches oder ein detailierteres Modell zu bauen.

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    Gruß
    Günter

  • Hallo,
    Hier die erste Seite Bauanleitung:
    Die einzelnen Arbeitsschritte sind durchnummeriert. Ich werde mich im Wesentlichen an die Nummerierung halten aber in einigen Punkten davon Abweichen, wenn ich denke, dass es anders besser ist.
    Die schwarz hinterlegten Schritte sind optional, können also weggelassen werden. Ich baue natürlich alle Verfeinerungen mit. In diesem Fall handelt es sich um die Bögen im Durchgang und die zu öffnenden Fensterläden.
    So sieht das Ganze dann zusammengebaut aus:

    Die Bögen waren etwas knifflig aber sonst ließ sich alles Problemlos bauen. Beim Einfügen der Fensterfelder (Bild 08) sollte man darauf achten, dass zwischen den Pfeilern und den Fensterfeldern keine Lücke entsteht, da sonst die gesamte Front zu Breit wird und später nicht richtig eingepasst werden kann. Andererseits sollte man die Pfeiler nicht zu stark andrücken, da sonst wiederum die Front zu schmal werden kann, Am besten mit dem Grundriss vergleichen!

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    Gruß
    Günter

  • Hallo,
    jetzt wird es spannend! Die ersten beiden Wände werden errichtet. Zuerst einmal die dazu gehörende Anleitung:


    Zuerst werden die beiden Wände mit den Bögen und der Decke aneinander geklebt. Hierbei sollte darauf geachtet werden, dass sie schön parallel sind. Jetzt das ganze auf die Grundfläche kleben und hoffen, dass sie mit dieser einen rechten Winkel bilden. Ein klein wenig lässt sich aber später noch korrigieren, wenn die Seitenwand angeklebt wird. Ihr wisst ja, Papier ist geduldig :-).

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    Gruß
    Günter

  • Jetzt wird endlich der erste Laden samt Inneneinrichtung errichtet.


    Da der Boden zur Straße hin leicht erhöht ist, wird in die Mitte noch ein Dreieck zur Stabilisierung eingeklebt.



    Ich habe den Laden noch nicht fest eingeklebt, da ich später im Ramen eines Dioramas noch Figuren einstellen möchte.
    Es handelt sich hier übrigens um eine traditionelle chinesische Bäckerei.

  • Hallo SchnippSchapp, danke für dein "like".


    Es folgt der zweite Laden. Bei der runden Theke habe ich eine Schablone angefertigt. Um diese habe ich dann die Teile herum geklebt und zum Schluss oben noch den "Deckel" drauf.



    Es handelt sich hier um eine Chinesische Medizinhalle, also in etwa vergleichbar mit unserer Apotheke. In der tradtionellen chinesischen Medizin gibt es für jede Krankheit ein oder mehrere Kräuter oder auch getrocknete Tierteile. Man denke nur an Pulver aus den Hörnern von Panzernashörnern, die gegen Potenzprobleme helfen sollen. Daher gibt es jede Menge kleine Schubladen in denen die Mittelchen gelagert werden. Oft gibt es noch einen "Kräutermann", der für die richtige Mischung sorgt. Manchmal gibt es hier auch einen chinesischen Arzt. Der stellt die Diagnose und die richtige Kräutermixtur zusammen und verabreicht bei Bedarf eine Akupunkturbehandlung.

  • In der tradtionellen chinesischen Medizin gibt es für jede Krankheit ein oder mehrere Kräuter oder auch getrocknete Tierteile. Man denke nur an Pulver aus den Hörnern von Panzernashörnern,

    Hallo Günter,
    da geht es nicht nur den Panzernashörnern an den Kragen. Meine Kollegen beklagten sich bitter, daß in Singapur der Verzehr von Schlangenfleisch illegal ist. Dem Verzehr wird, sagen wir "eine kräftigende Wirkung" nachgesagt oder wörtlich zitiert "it's good for your performance". Ob da wohl der Verzehr des Fleisches einer Boa Contrictor besonders wirksam ist?
    LG
    Kurt

  • Hallo, Frohe Ostern!
    @ Kurt: Ich lass das mal unkommentiert, da OT. In meinem geplanten Diorama "Chinatown in Singapore" können wir das ja noch mal aufnehmen.


    Jetzt aber zum dritten und letzten Laden. Erst einmal einen Ausschnitt aus der Anleitung und eine Gesamtansicht:


    Und noch Aufnahmen vom Bau:


    Hier merkt man, dass es evtl. besser wäre, anstatt des durchgehenden Papiers von 220g/m², für die Kleinteile dünneres Papier zu verwenden. Die Knickkanten bei dem dicken Papier brechen doch leicht auf und Kantenfärben ist, an Stellen wo getrockneter Kleber vorhanden ist, nicht immer erfolgreich.
    Bei diesem Laden handelt es sich übrigens um ein Lebensmittelgeschäft, sozusagen um einen Vorläufer eines Supermarktes.

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