IJN Tone / Fly Model / 1:200 [Reko]

  • Hallo zusammen,


    nachdem der Bogen vorgestellt ist, startet hier der Reko - Baubericht zur IJN Tone von Fly. Gebaut habe ich das so Anfang 2009. Nicht mehr ganz eine meiner ersten Sünden, trotzdem wird man hier und da über das fabrizierte schmunzeln müssen. Damals hab ich es halt nicht besser gewusst und gekonnt.



    Da der Bogen selbst damals schon zu den "altvorderen" gezählt hat war für mich klar das ich da das eine oder andere alternativ lösen möchte. Ganz nach dem Motto "Jugend forscht" - auch wenn ich beim Bau nicht mehr der jüngste war.


    Begonnen hat alles recht unspektakulär mit dem Skelett



    Das Deck noch drauf und schon sieht das ganze verdächtig nach Schiff aus



    Da die Farbe des UW-Schiffs im Bogen milde ausgedrückt "nicht mal annähernd" sein konnte, wurde das ganze dann mit Farbe versehen




    Ich weiß nicht mehr genau was das für eine Farbe war. Wenn ich mich recht erinnere hatte ich was flüssiges und zum sprühen und meine mich dunkel daran zu erinnern das das gesprüht war. Ist aber mehr geraten.


    Oder mit den Worten von Ditsche: "Der Mensch ist eine Kamera. Das Auge ist die Linse, die Iris die Leinwand und das Gehirn die Dunkelkammer" .... foto1


    Gruß,
    Stephan

  • Moin Stephan
    In Japan wurden zur Zt. des II. WK keine einheitlichen Farben für das UW Schiff verwendet. Jade Werft hatte ihre eigene Farbe, so das die Schiffe auch verschiedene Unterwasseranstriche hatten.
    lg
    Otto

  • @Otto: Danke für den Hinweis, das es nicht wirklich einheitlich ist war klar. Aber die Farbe des UW im Bogen war dichter am Feuwewehr-Orange als an einem Rot, daher die Farbbehandlung


    4 Torpedosätze waren zu machen. Die Ausführung im Bogen war einfachst, daher habe ich versucht das ein ganz klein wenig aufzumotzen. Also wurden die Versteifungen mit Tonkarton aufgepeppt. Unsere beiden Toprodespezialisten @Klueni und @Boxer werden sich beim Anblick meiner unterirdischen Versuche wohl schon vor Lachen am Boden kugeln, es sei ihnen vergönnt.




    Ich hab mir halt gedacht das man die später eh kaum sehen wird. Mit dem denken hatte ich es von je her nicht so besonders.


    Da ich nun schon voll in die "Pimp my Model" Kiste gegriffen hatte, war ich mit den aufgedruckten Türen nicht mehr zufrieden. Zum kopieren war grad nichts zur Hand, also hab ich in fremden Gefilden geräubert. Deswegen hat jetzt mein japanischer Pott Türen eines amerikanischen Flugzeugträgers. Au backe ...



    Dem hohen Anspruch folgend happy1 mussten die Bullaugen auch ausgestanzt und verglast werden. UW und Bordwände hatten scheinbar Kontaktprobleme, daher kam noch ein schmaler Streifen schwarzen Tonpapiers drüber.



    Schon recht düster unter Deck, trotzdem kann man da die unbestückten Torpedowerfer gut erkennen.



    Die Schlauchtrommeln wurden kurzer Hand mit LC Teilen ersetzt. Das erste filigrane Teil.



    Gruß,
    Stephan

  • Die Scheinwerfer wurden auch noch mit einem Gitter Marke Eigenbau versehen. Hier hält zum ersten mal LC Reling im Baubericht einzug. Die wurde ganz einfach zerlegt um dünne Gitterstäbe zu erhalten.



    Den Gefechtsturm, Kommandoturm habe ich ohne weiteres Bildmaterial zu machen hochgezogen und macht einen ganz passablen Eindruck. Ergänzt wurde noch mit LC Reling, Leitern und Treppen



    Montiert und beidseitig noch die Entfernungsmesse zugefügt



    Bauabschnitt Schornstein inkl. Anbauten. Das eine Rolltor hab ich modifiziert und in halb geöffneter Position dargestellt. Sollte etwas mehr Tiefe bringen ...



    Dann ging es daran den Schornstein ordentlich auszurüsten, also mit Laufsteg, Rohrleitungen und Fuißpferden zu versehen. Das ist aus meiner Sicht ein kleines Schmuckstückchen geworden.



    Gruß,
    Stephan

  • Da es für die Tone damals keine LC Detailsätze gab musste ich rumprobieren wie ich die Fußpferde aus meiner geliebten LC Reling bauen kann.


    Rollen bzw. biegen kann man die ja nicht wirklich und beim Versuch die an einer Runden Form anzupassen neigt diese zu eckigen übergängen



    Nach x Versuchen kam dann die zündende Idee - ich habe die Reling in viele kleine Stücke "gebrochen". d.h. mit der Pinzette einfach mm für mm in Form gebracht. Damit war sie relativ gut vorgeformt und auch ein wenig "elastischer" bzw. formfreudiger



    Und auf diese Art und Weise hab ich dann den Schornstein Stück für Stück aufgebaut. Hat zwar ein wenig gedauert und die Fluchkasse gut gefüllt, aber der Aufwand war es meiner Ansicht nach wert.



    Gruß,
    Stephan

  • Hallo Stephan,


    die Bilder sind für mich sehr lehrreiche Leckerbissen, da kann ich mich nicht satt sehen. daumen1
    Ganz große Klasse!


    Viele Grüße
    Roland

  • Moin Stephan,


    ich freu mich, daß Du Deinen Baubericht der Fly-TONE hier wieder auferstehen lässt, er beinhaltet tolle Bilder und wertvolle Hinweise! danke 2
    Deine Torpedosätze können sich bestens sehen lassen, nun stell Dein Licht mal nicht unter den Scheffel! cool1
    Interessant finde ich allerdings, dass die Torpedowaffe Deiner Fly-TONE aus Vierersätzen, also insgesamt 16 Torpedorohren besteht, obwohl das Schiff tatsächlich nur Drillingssätze, also insgesamt 12 Rohre aufgewiesen hat.
    Die einzige Klasse schwerer japanischer Kreuzer mit Vierlingssätzen war die TAKAO-Klasse.


    lg.
    Tommi

  • Hallo Stephan,


    sehr gute Idee den Baubericht zu rekonstruieren.
    Gefällt mir super.


    Insbesondere der Bogen. Die Nummerierung wurde wohl mit Hilfe einer Schablone beschriftet, teilweise sogar handschriftlich. CAD Programme gab es wohl noch nicht. cool1


    Bin gespannt was da noch an Bildern kommt. ja 2



    Jürgen

    Servus aus der Oberpfalz


    "Bass'd scho" (Lokale philosophische Grundregel)

  • @All: Danke für die netten Worte und die Likes!


    @Kurt: Das kann der Bogen wirklich vertragen. Ich war ja zu Anfang sehr skeptisch, aber man hat einfach alle Optionen sich da auszutoben


    @Juergen: Stimmt, die Beschriftung ist mit Schablonen gemacht, das ganze wohl mit Tuschestiften. Aus Erfahrung weiß ich wie lange sowas dauert und hab daher einen großen Respekt vor der Arbeit.


    @Klueni: Ich denke das die einige der "alten" Bögen mehr eine Annäherung sind. Solche Feinheiten hab ich nicht intus und finde es klasse wenn sich jemand so viel Wissen aneignet und vor allem auch abspeichern kann. Danke für die Info!


    Die Schwere Artillerie besteht aus 4 Zwillingstürmen. Mit ein paar wenigen Ergänzungen kommen die recht gut rüber



    Diese sind alle - recht ungewöhnlich - alle im vorderen Decksbereich aufgestellt. Man beachte die phantasievolle Art das Schiff aufzubocken, damit Schrauben und Ruder nicht beschädigt werden.



    2 Abluftschächte auf dem Vorschiff haben sich ein wenig geweigert, d.h. es gab einige Spaltmaße die so nicht in Ordnung waren. Die wurden ohne große Diskussion mit ein paar Bändern kaschiert. Damals war ich herrlich unbefangen unterwegs.



    Ein, nein 2 Blicke über das Vorschiff



    Flak Abwehr muss sein und auch hier habe ich wieder die LC Reling verwendet. Das Peilkreuz hab ich schnell am Computer zusammen gefriemelt und auf Folie ausgedruckt.



    Gruß,
    Stephan

  • Nochmal ein Blick aus niedriger Höhe auf das Vorschiff



    Flaks auf dem Vorschiff



    und achtern



    Noch die MA die in den ausladenden Wannen paarweise Steier- und Backbord ihren Platz finden



    Gruß,
    Stephan

  • 2 Flugzeugkatapulte gehören auch zur Ausrüstung. Aus dem Bogen heraus hätte man mit viel Einsatz was fliligranes schaffen können. Zum einem hab ich mir gedacht das das ausschneiden der Streben wohl sehr schnell daneben geht, zum anderen wollte ich das aber etwas filigraner haben, ohne fertige LC oder Ätzteile zuzukaufen


    Daher hab ich meinen Fundus an Standard LC Teilen durchstöbert und bei einem kam mir dann die Erleuchtung - kann auch sein das mich ein Blitz gestreift hat. Eine LC Reling hatte ziemlich genau die Abstände der Stützen so das man daraus mit etwas Phantasie was adaptieren kann.


    Ich lass die Bilder einfach mal als Daumenkino erklären wie ich das dann umgesetzt habe






    Das war gefühlt gar nicht so kompliziert, hat aber natürlich seine Zeit benötigt. Ich denke das Ergebnis kann sich durchaus sehen lassen



    Bei der IJN Tone hab ich Reling für wirklich alle möglichen Sachen verwendet, angepaßt und umfunktioniert.


    Wenn ich jetzt so an die ganzen spezialisierten LC-Sätze denke, wäre das bestimmt eine echte Alternative. Man ist zwar als Modellbauer mehr gefordert, aber der Spaß dabei ist nicht zu unterschätzen.


    Gruß,
    Stephan

  • Für die Schlauchtrommeln hatte ich ja bereits auf LC Teile zurückgegriffe. Dumm nur, wenn die ausgehen. Da aber noch ausreichend Steuerräder vorhanden waren,die ich nie im Leben verbauen würde, keimte die Idee auf diese umzufunktionieren. Die Teile für die Rolle selber war im Bogen sehr blaß, darum wurde auch dieses Teil mit schwarzen Tonpapier ersetzt.



    Hier und da noch ein paar Kleinteile angebracht, z.B. die Umlenkrolle an den Katapulten




    2 Aufbauten waren noch anzufertigen, damit waren dann alle größeren Elemente abgearbeitet



    Blick Mittschiffs



    Gruß,
    Stephan

  • Am vorderen Mast fehle noch eine Radarmatratze. Auch hier war ich wieder Plündern. Bei einem US Flugzeigträger waren mehr Fangnetze als erforderlich im Ätzsatz, also wurde das einfach zweckentfremdet. Nicht annähernd an der Realität, aber wenigstens einigermaßen filigran.



    Die ganzen Flak-Stände bedarf es natürlich dann och die passende Ausrüstung. Zwillings- und Drillingsflaks standen somit auf dem Stundenplan. Auch hier hab ich LC Reling umfunktioniert. Für die Sitze selber wurde auf grauen Tonkarton zurückgegriffen. Die Sitze im Bogen waren mir einfach etwas zu grob.





    Damit wurden dann die Flakstände ausgerüstet und die weißen Flecken wurden ziemlich eliminiert.





    Gruß,
    Stephan

  • Der hintere Mast mit Kran.



    Schaut schon fast fertig aus - viel ist auch nicht mehr zu machen



    Die Beiboote mit den recht gelben Holzplanken. Ich hab´s mal so gelassen. Wenn ich da auf gute Holzoptik umgestiegen wäre, würden die auch vom Deck abstechen. So behält das Modell den eigenen Charakter.




    Gruß,
    Stephan

  • Die letzten Bauteile waren dann für die Bordflugzeuge - und die Flagge




    Die Rollwägen für die Flugzeuge hab ich - jawoll schon wieder - aus LC Reling zusammen gesetzt. Ich muss sagen das es schon ein echter Spaß war aus einem Standardteil mit etwas Phantasie allerlei andere Elemente abzuleiten. Eine kostengünstige Variante. Beim zusammensetzen der feinen Teile habe ich immer auf PostIt zurückgegriffen, da kann man die Teile gut fixieren und verkleben, bekommt sie aber auch gut nach Montage abgelöst,



    An Ort und stelle verbracht, sind nun alle Teile verbaut.



    Gruß,
    Stephan

  • Die Takelung war und ist für ich immer ein Kampf, denn meist klebt der Sekundenkleber nicht da wo er soll. Aber mit einigermaßen Geduld und x Versuchen wurden dann doch ein paar Kabel nach Plan angebracht



    Teilbereiche des Schiffst, damit man die Takelung etwas besser erkennen kann




    Und damit ist die Rekonstruktion des Bauberichts abgeschlossen. Beim schreiben der Posts ist so einiges an Erinnerungen wieder im Kopf aufgepoppt und ich muss sagen das ich damals viel unkomplizierter am werkeln war. Man sieht deutlich das da reichlich Potential zur Verbesserung ist, aber mit dem Bogen konnte ich auch wunderbar experimentieren.


    Schönere Bilder bei Tageslicht finden sich in der Galerie (klick)


    Gruß,
    Stephan

  • Hallo Stephan,


    sehr schönes Modell.
    Danke, dass du die Bilder eingestellt hast. Gerne noch mehr ! danke 2



    Jürgen

    Servus aus der Oberpfalz


    "Bass'd scho" (Lokale philosophische Grundregel)

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