SMS Nassau vom HMV in 1/250 konstruiert von Udo Kallina

  • Von der SMS Nassau kann ich tatsächlich sagen, dass ich fast mein halbes Leben auf sie gewartet habe. Ein guter Grund dieses Linienschiff der kaiserlichen Marine auch gleich auf die Helling zu legen.
    Knapp 4200 Teile übertreffen noch die SMS Derfflinger vom HMV und versprechen ein ausgefülltes Modellbaujahr 2018



    Das Modell erlaubt es durch die Beigabe verschiedener Turmdecken unterschiedliche Bauzustände zu zeugen, macht allerdings hier keine näheren Angaben zu baulichen Veränderungen, als da wären:

    • hohe gespreizte FT-Antennen wurden bis 1911 gefahren, lt. Skizzen bei Breyer kamen bei ihrem Abbau jeweils Fleckerstände und eine kleine gespreizte Rah an Bord
    • achteres Kompasspodest 1915 von Bord gegeben
    • Torpedoschutznetze nach der Skagerrakschlacht von Bord gegeben
    • zwei 8,8 Geschütze wurden 1915, die restlichen 1916/17 von Bord gegeben


    Fotos vom Original, die einzelne Abschnitte des Schiffs in klar bezeichneten Bauzuständen aus der Nähe zeigen, sind leider rar. Hier bin ich für jeden Hinweis dankbar.


    Gebaut wird ohne Unterwasserschiff, d.h. es geht bei Baustufe 19 los.



    Teile 1-32 (Grundplatte, Mittelträger, Spantengerüst, Batteriedeck)


    Um Blitzer zu vermeiden, die Kanten der Grundplatte schwärzen



    Auf den Mittelträgern 2e, 2g, 2j und 2l sind die Knicklinien nicht eingezeichnet (jeweils bei Spant 7 (Bild 2 zeigt den Knick) und 21)




    Die Konstruktion achtet auch auf Kleinigkeiten, so gibt es z.B. bei zwei Laschen, die die Grundplatte verbinden, Aussparungen, damit die Markierung für den Sockel von 15cm Geschützen nicht verdeckt werden.



    Die Spanten passen ausgezeichnet, nur die Nr. 3 fiel bei mir etwas niedrig aus, da ich aber beim Ausschneiden zunächst immer etwas Sicherheitsmarge oben zugebe, war dies leicht auszugleichen:



    Einige Spanten wurden zusätzlich durch Winkel gesichert.



    Sehr angenehm ist die graue Einfärbung im Bereich der 8,8-Kasematten, die eigenes Gepinsele erspart.


    Das wachsende Spantengerüst ist immer ein schöner Anblick, insbesondere bei Modellen mit drei Mittelträgern stellt sich ein echtes Werftgefühl ein.

  • Die beiden vordersten Spanten weisen drei ovale Ausschnitte für die Schächte für die Ankerketten aus. Die Stege waren mir z.T. sehr dünn, deswegen habe ich die obere Hälfte dieser Spanten verdoppelt




  • Das Batteriedeck 30 wurde überlappend auf Din-4 Karton von HMV geklebt. So erspart man sich die Klebelaschen unter dem Deck, handelt sich allerdings ein Riesenteil ein. Es erwies sich hier als ratsam, die Schlitze knapp 1mm weiter einzuschneiden als eingezeichnet und bei den die Mittelträger berührenden Abschnitten ebenfalls knapp 1mm wegzuschneiden, so ist gewährleistet, dass das Batteriedeck weit genug auf das Spantengerüst geschoben werden kann.



    Das Batteriedeck 30 ist im Bereich eines offenbar eine Art Gitter/Gräting darstellenden Abschnitts rückseitig bedruckt. Das macht leider keinen Sinn, weil das Batteriedeck zu verdoppeln ist. Weiß jemand von euch, was das für ein Teil war und wie man es am besten darstellen könnte?




    An die Mittelträger wurden insgesamt 48 Winkel geklebt, auf denen die einzelnen End-Abschnitte des Batteriedecks zu liegen kamen. Das gibt viel zusätzliche Klebefläche und erhöht die Stabilität der Auflage des Batteriedecks erheblich.






    Auch beim Batteriedeck achtet die Konstruktion wieder auf jede Kleinigkeit, so sind kleine Einschnitte an den Stellen, an denen an den Mittelträgern die Klebelaschen vorstehen, vorgesehen.







    Ein einziger merkwürdiger Fehler ist mir aufgefallen:


    Der aus dem Batteriedeck auszustechende Kreis an Steuerbord vorne, durch den später ein Lager für einen 15cm Geschützturm kommt, ist kleiner als die anderen 11 Kreise (Durchmesser 5mm, alle anderen 6mm). Er muss entsprechend aufgeweitet werden.


  • Das Batteriedeck auf das Spantengerüst zu schieben, ist fummelig. Jetzt schon Kleber aufzutragen ist m.E. vergeblich. Ich habe nach dem Aufschieben des Batteriedecks seine einzelnen Abschnitte von hinten nach vorne mit UHU verklebt, wobei die von mir angebrachten Winkel die entscheidende Klebefläche gaben.


    Sehr hilfreich sind bei der Ausrichtung des Batteriedecks die kleinen Strichmarkierungen, die zur Deckung gebracht werden müssen. Hier hatte ich leider an Steuerbord Schwierigkeiten, durchgehend ein optimales Ergebnis zu erzielen, das Batteriedeck ließ sich mittschiffs nicht weit genug einschieben. Vorne passte es dann wieder. Auf den Bildern sieht es recht dramatisch aus, es handelt sich aber "nur" um 0,5mm, ich hoffe, das bleibt ohne sichtbare Folgen







    Derzeit wird noch das Batteriedeck an Backbord befestigt, erste 15cm-Geschütze sind in Arbeit, um sich mit der Konstruktion vertraut zu machen.
    Wenn man den Blick voraus wirft, mache ich mir über die Baureihenfolge Gedanken. Ich möchte die Außenhaut (34 und 35) erst nach der Montage der Sockel für die 15cm Geschütze und der Aufbauwände 40 anbringen, damit ich letztgenannte leichter montieren kann.


    Am Ende läuft der Bau des Rumpfes darauf hinaus, dass das verdoppelte Hauptdeck in einem Stück aufzubringen ist. Vor diesem Schritt habe ich gehörigen Respekt. Man wird hier was die Befestigung auf den Spanten angeht, nicht Schritt für Schritt vorgehen können, weil man das verdoppelte Hauptdeck kaum je nach Baufortschritt wird hochbiegen können, um darunter Kleber zu applizieren. Auch die saubere Ausrichtung an den Seiten wird schwierig.
    Ich das wirklich die bessere Lösung oder sollte man das so umkonstruieren, dass das Hauptdeck zuerst kommt und dann die Seitenwände?


  • Hallo Lars,
    ich war ja gespannt wann der erste Baubericht zur Nassau eingestellt werden wird und werde gerne ein Zuschauer sein.
    LG
    Kurt

  • Moin Lars,
    viieeelen Dank für Deinen Baubericht, ich kann es kaum erwarten loszulegen. Muß aber für Ausstellungen im März noch Modelle aufschicken.
    Gruß
    Ralph

  • Klasse! freu1 Ein erster Baubericht der langersehnten NASSAU!
    Ich wünsche Dir, Lars, viel Spaß und Erfolg bei diesem Riesenmodell.
    Welchen Bauszustand möchtest Du nachbilden? An welchen offenen Fragen hapert es? Du hast hier im Forum ganz bestimmt viele Kenner die Dir weiterhelfen werden.


    Viele Grüße,


    Klaus

  • Hallöle,


    sehr gut, die erste HMV-Nassau! daumen1
    Was die Baureihenfolge angeht - ich habe bisher drei kaiserliche Modelle gebaut, davon zwei vom HMV, da war das Hauptdeck vor den Seitenwänden zu montieren, allerdings schloss es auch selbst direkt mit den Bordwänden ab.
    Habe mal meinen Nassau-Bogen rausgeholt und in die Anleitung geschaut: Hier würde ich bei der Reihenfolge bleiben, da das Batteriedeck durchgehend darunter mit den Seitenwänden abschließt.
    Die Kasematten würde ich wohl auch zuerst montieren, um von unten Gegendruck beim befestigen geben zu können.


    Das Deck an sich kann man sicher auch nach und nach montieren, nicht notwendigerweise am Stück. So, wie ich das sehe, besteht es aus drei Segmenten, die ich jedes für sich verleimen würde und dann nacheinander anbringen würde. Am Stück birgt das Risiko leichte Abweichungen aus der Mittelachse zu haben, die sich dann nur sehr schwer korrigieren lassen. Die Überlappungen der Ober- und Unterschicht bringen auf jeden Fall genug Klebefläche.


    Was die Detaillierung und die Bauzustände anbelangt - diese beiden Bücher könnten evtl. ganz hilfreich sein. Die Bilder sind zwar teilweise relativ körnig, aber besser als nichts.



    Viel Spaß, bin auf jeden Fall mit dabei! ja 2


    Liebe Grüße
    Peter

  • Hallo Lars


    Und was macht der LC Satz zum Bau. Ab wann gibt es den dann?


    Viele Grüße
    Guido

    Viele Grüße bis bald


    Guido


    Ich bau was mir gefällt, das ist meine Welt. Recht zugig geht´s voran, ich tue was ich kann.
    karton1 Wie Sie halt so sind tanz 1 tanz 1 tanz 1 tanz 1



    .

  • Moin Lars ,


    wenn Du denn so heist ? Aus Deinem Baubericht kann ich das nicht entnehmen , nur Deine bekannten
    Modellbau Kollegen kennen Dich , ich noch nicht . Kann ja noch werden . freu 2
    Es freut mich , das Du die " NASSAU " baust , vor allen weil ich gerade auch damit begonnen habe ,
    meinen ersten Baubericht hier zu beginnen . bei mir geht es erst mit dem Unterwasserschiff los ,
    warte noch auf den wohl " bald " erscheinenen LC Satz ab.
    Zu der Frage , Batteriedeck 30 , es ist ein Träger für die Torpedonetze , in Bauanl. s. 33 , Abschn. 89
    u. S. 35, Abschn. 92 zu sehen . Dieser Träger steht vor dem Rumpfpanzer , auf Abschn. 89 zu sehen.
    Bauteile 30j u. k werden untergeklebt od. abgeschnitten u. später angebaut . Alles in der Anleitung
    zu ersehen . Udo hat sich doch recht viel Mühe damit gemacht . danke1
    Sieht ja alles ganz toll aus . Deine hilfreichen Hinweise und Zusätze sind ja schon sehr vorteilhaft . klasse1

  • Hallo, liebe Kollegen !


    Vielen Dank für das Interesse an meinem Baubericht!


    Klaus, ich werde den frühen Bauzustand nachbilden, die FT-Antennen sind optisch sehr reizvoll. Einige Fotos aus der frühen Phase zeigen Beiboote auf den Türmen. Wenn sich das von BB-Typ genau bestimmen lässt, wäre das eine Option für eine Abweichung vom Bogen.


    Vielen Dank für die Buch-Tipps Peter, die besten Bilder, die mir vorliegen, sind aus dem Heft "Die ersten Großkampfschiffe der kaiserlichen Marine" aus der Reihe "Marine-Arsenal", Weniger ergiebig ist Gießmer "Linienschiffe der kaiserlichen Marine".


    Der Lasercut-Satz sollte demnächst erscheinen, da man diese Teile beim Rumpf nicht benötigt, habe ich einfach angefangen, im Zweifelsfall mache ich zwischendurch etwas Pause, so um Teil 55 herum kommen die ersten Niedergänge, die sicherlich auf dem Lasercut sein werden. Die meisten Beiboote lassen sich m.E. ohne Lasercut fertigen (Riemen kann man nachträgich draufkleben), die könnte ich vorziehen und auch die schweren Geschütztürme bekommen wohl als Lasercut nur Leitern spendiert, da könnte ich auch schon den einen oder anderen fertigen.


    Ewald - vielen Dank für die Erklärung zum Gitterteil. Wenn das Torpedonetz drauf zu liegen kommt, muss ich mir da wegen einer Superung wohl weniger Gedanken machen.


    Viele Grüße


    Curmudgeon

  • Hallo Klaus,


    danke für den Link ! Mit den Umrissen der Boote müsste sich etwas anfangen lassen und das Foto mit den Linienschiffen am Kai zeigt zwar einen späten Bauzustand (November 1918?), macht aber auch einige Details klar.


    Hallo Jürgen,


    ja, das Buch habe ich auch schon angepeilt.


    Viele Grüße


    Curmudgeon

  • Hallo Jürgen,


    ja, verschiedene Bauzustände, das suche ich.



    Hallo Udo,


    ja, bis dahin ist es noch weit. Nach dem Batteriedeck geht es ersteinmal auf die Kasematten und die 15cm Geschütze zu. Erlaube eine Frage zu Deinem Kontrollbau: Hast Du das Hauptdeck verdoppelt in einem Teil aufgebracht oder Stück für Stück?


    Und gleich noch eine Frage: Weiß Du wann mit dem Lasersatz zu rechnen ist?


    Viele Grüße


    Curmudgeon

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