Hallo zusammen,
Freunde in der Not...
Und davon hab` ich einen - seit vielen, vielen Jahren. Wenn ich plötzlich bei dem klingeln, und ihn bitten würde, mich zu verstecken, weil die Polizei mich sucht, würde er bloß fragen: "Wie lange?"
Der hat im September Geburtstag, und geht Ende des Jahres in Rente. Und was hat das in einem Baubericht zu suchen?
Nun, bester Freund fuhr in den Siebzigern auf diesen Frachtern die Südost-Asien- und die Südamerika-Linie - und da ich nun, Günter sei Dank, endlich das Modell, und in absehbarer Zeit auch einen Ätzsatz dazu habe, lass` ich mal die "DKM-1:200 mit UWS-Geschichte" ruhen, und baue ein:
Geschenk ! Das Passat-Modell des Schnellfrachters der Hammonia-Klasse, in 1:250...
Bei Zeiten werde ich noch in eine Vitrine investieren, da das Modell in einen Haushalt mit freilaufendem Papagei(fliegen macher nich mehr so gerne...) verschenkt wird...(Was die Sailors sich damals noch alles so mitbringen konnten...)
Und hier die erste Frage an das Schwarmwissen in diesem Forum: Weiß jemand zufällig, wie hoch das Modell wird? - Dann kann ich mir die Vermesserei der aufbauenden Teile sparen...
Und da dieses Wochenende erstens ein Kinder- und Frauenfreies, noch dazu ein langes und - Juchhuuu! - verregnet und verschneites war, ging einiges durch:
So, dass isser, der Bogen - und gleich, rechts am Bildrand, mit Errata - da ein paar Angaben nicht stimmten. Rechts im Bild seht ihr, da das Modell an der Bodenplatte Laschen aufweist, die nach oben zu biegen sind, meine Methode, so von hinten zu rillen, dass die Nadel genau auf der Line läuft: Ich nadele mit einer feinen Nadel genau im Spitzpunkt des auszuschneidenden Dreiecks zwischen den Laschen, "Auf Linie" und nehme, dann rückseitig, die Löchlein als Anlage "Mitte Lineal", und ziehe zwischen den Löchern mit der Nadel durch...
Links, nö, nicht der Versuch, doch noch ein paar Schraubenwellen zu Stande zu bringen, so verbrachte das etwa 60-teilige Spantengerüst die Nacht auf der Glasplatte. Und ich verbrachte die Nacht fast im Delirium - denn Anfangs - nach acht Schiffen aus Bögen rein östlicher Provenienzen, verzweifelte ich fast an der unsagbar hässlichen Form des Rumpfes - bis sich eine Genie erbarmte, diese eine Muse, die mich küsste, als Verstärkung rief, und, na, ja, noch etwas Hirn fiel auch vom Himmel...
Der Passat-Verlag nummeriert die Spantenfolge vom Heck zum Bug - die polnischen und russischen Bögen, die ich bislang verbaute, genau anders herum...
Etwas stutzig machte mich der Umstand, dass in der Bauanleitung nirgends ein Hinweis zu finden war, auf welche Stärke das Spantengerüst zu bringen sei - ich half mir durch Vermessen der Einsteckschlitze - und kam auf nur 0,4mm - was vielleicht die "Blanko-Bögen, die dem Modell beiliegen, erklärt... Mal zwei, liegt man genau in dem Wert - ganz schön dünn, wenn man bislang nur "1mm-Aufwärts-Gerippe" geschnitzt hat... Das Spantengerüst scheint mir eine Mischung der alten WHV-Klebelaschentechnik mit der "Kartonkasten-Bauweise" der JSC - Bögen. Wie rechts ersichtlich, nahm ich mir die Freiheit, gleich noch einige zusätzliche Laschen für die spätere Befestigung des Decks anzukleben.
Und wie links ersichtlich, habe ich den mir etwas wackelig erscheinenden Heckbereich durch V-förmige, zusätzliche Verstärkungen beruhigt.
Mich dann selber aber massiv entruhigt, nachdem ich die Errata nutzte, die eine Korrektur der Schlitze im Deck des Bereichs der Spanten für den späteren Aufbau(Promenaden/Passagierdecks) vorgibt - passte aber auch nich... Die Zeichnung der Errata ist zu kurz, und ich habe an der offenen Seite angelegt, hätte im "U" - frontseitig anlegen müssen...
Tja, und der derzeitige Bauzustand...
...ist komplett ohne Anleitung erstellt. Erst dachte ich, die Zeichnungen zum Spantengerüst, dem kompletten Rumpf, einschließlich Seitenwänden, Deck und Aufbauten fehlen - aber die Bauanleitung ist geheftet - fehlt also nix! Der komplette Rumpf wird vom Verlag anscheinend als Basiswissen, oder ableitbare, intuitiv erfassbare Tätigkeit vorausgesetzt...
Gut, es geht auch! Siehe oben...
Aber, wenn ich an einen Einsteiger, oder, wie meiner einer, einen freudig erregten Wiedereinsteiger nach gut vierzig Jahren Kartonbogen-Abstinenz denke, dann klingt mir der Begleitsatz: "Modellbaubogen Der Extraklasse" irgendwie doppeldeutig - - wär` das mein Erster gewesen, hätt ich`s, glaube ich, gleich wieder gelassen... Aber vielleicht bin ich auch nur zu Phantasielos?!
So, bevor ich jetzt aber das Deck befestige, werde ich überlegen, welche Luke(n) ich offen darstelle - im Gegensatz zur Empfehlung, diese innen zu schwärzen, werde ich sie "hell" darstellen, laut Aussage meines Freundes waren die Laderäume "Groß wie Turnhallen", und bis auf viele Ösen oder Anschlagspunkte zum Zurren völlig leer. Bei Bedarf, je nach Ladung, wurden Zwischenböden gezogen. "Gemalen" waren die Innenräume in einem gedeckten Weiß.
Bis zum nächsten Mal,
euer