SMS Kaiser Barbarossa / Scratchbuild / 1:200

  • Liebe Modellbaufreunde,


    ich möchte Euch an dieser Stelle den Bau meiner SMS Kaiser Barbarossa vorstellen. Angefangen habe ich den Baubericht im nicht mehr vorhandenen Forum. Es folgte ein Forenumzug und eine längere krankheitsbedingte Baupause. Ich finde das Schiff aber nach wie vor toll und daher möchte ich versuchen, den Bau nach über 2 Jahren nun doch noch irgendwie zum Abschluss bekommen. Ich denke, hier ist ein guter Ort dafür.


    Viele Grüße,
    Bruno

  • Die Kaiser Barbarossa war ein Vor-Dreadnought der Kaiser Friedrich III Klasse. Die Beschreibung des Schiffs spar ich mir, das kann Wikipedia besser... Wikipedia.


    Ich finde die alten kaiserlichen Kohlefresser echt reizvoll. Leider finden sie kaum Beachtung, und auch für dieses Schiff gibt es noch keinen Bogen.Gestolpert bin ich über das gute Stück, als ich auf dem Dreadnought-Project stöberte und dort Decks- und Querschnittpläne im Maßstab 1:100 fand. Ausschlaggebend für meine Entscheidung, das Schiff zu bauen, waren allerdings die sehr guten Fotos von einem Fahrmodell im Maßstab 1:100, die ich in einem benachbarten Forum fand.


    Ich habe mir die Pläne heruntergeladen, auf 1:200 skaliert und ausgedruckt. Vom Achterschiff gibts leider keine Querschnitte, dort ist
    dann ein wenig Improvisation nötig.


    Spantengerüst


    Zuerst habe ich die Decks, Quesrschnitte und den Seitenschnitt auf 1mm Karton geklebt und ausgeschnitten. Das Panzerdeck nehme ich als Basis und klebe auf die Oberseite das Gerüst der Überwasserteils und auf die Unterseite das Gerüst des Unterwasserteils. Obendrauf kommen Oberdeck und Batteriedeck. Für den ersten Wurf sieht das ganze recht passgenau aus. Den achten Quesrschnitte habe ich entsprechend der Rumpfform nachmodelliert. Das so enstendene Skelett fühlt sich sehr stabil an und ist ausgesprochen verwindungssteif.




  • Als nächstes beklebe ich die Spanten mit dünnen Pappstreifen, damit dieAußenhülle später besser und dellenfreier hält. Das hat sich schon beifrüheren Projekten bewährt. In Bild 1 seht Ihr rmeinen ersten Versuch. Damit warich allerdings noch nicht zufrieden. Ich hab dann alles nochmalabgerissen und im Bug und Heckberech noch das Zwischendeck nachträglich eingezogen, damit ich etwas mehr Form herausholen kann. Danach wurden die Spanten einfach noch mal neu beklebt. (Bild 2 und Bild 3).



  • Die Bordwände


    Dafür habe ich ausgehend von einer Seitenansicht eine Schablone erstellt und diese an die Schiffsform angepaßt. Diesen Arbeitsschritt des Anpassens habe ich solange wiederholt, bis das ganze übereinander gepaßt hat. Heraus kam eine Seitenwand, die ich in einem Stück auf die Spanten aufbringen konnte. Die Bullaugen habe ich mit einer Lochzange ausgestanzt und mit schwarzem Karton hinterklebt. Als Farbe für die Bordwand dient Revell Matt 76. Um der Rumpfwölbung Rechnung zu tragen, habe ich die Seitenwand an mehreren Stellen eingeschnitten. Das ist aber nicht weiter schlimm, da diese Schnitte nachher eh überdeckt werden und daher nicht mehr sichtbar sein werden.



  • Modellierung des Unterwasserschiffs.


    Ich habe versucht, mit möglichst wenigen Teilen auszukommen. Angefangen habe ich mit der Mittschiffs-Sektion, die sich sehr gerade darstellen lässt. Die Hecksektion ging ebenfalls überaschend gut, hier konnte ich den Karton gut über das Spantengerüst runterziehen.Der Bug war wesentlich schwieriger. Rammsporn und die Klappe für das Torpedorohr mussten modelliert werden.




  • Servus Bruno,


    sehr schön, daß der bisherige Baubericht deines Rotbarts hier wieder ersteht! beifall 1


    Ein Tip, schau dir die Regeln zum arrangieren der Bilder nochmal an.
    Maximal zwei Bilder in einer Zeile und ein Leerzeichen zwischen den beiden Bildern.


    Liebe Grüße


    Wiwo

  • Unterwasserschiff


    Nun heißt es Spachteln, Schleifen und Lackieren, und das in mehreren Durchgängen. Als Farbgebung wähle ich das Farbschema für Heimatgewässer. Für das Unterwasserschiff verwende ich Tamiya TS33.



    Um die ganzen Ungenauigkeiten, die beim Pinseln entstanden sind, zu kaschieren, klebe ich die KWL auf. Damit es eine saubere Linie gibt, werwende ich einen Streifen dünnes Papier.



  • Schlingerkiel und Torpedoöffnungen


    Dass beim Scratchbuild ein so banales Teil wie ein Schlingerkeil förmlich zur "Doktorarbeit" ausarten kann, zeigen die folgenden Fotos. Auf Bild 1 habe ich einen Prototypen mit Hilfe eines Kurvenlineals erstellt. Nach einigen Anpassungen habe ich das Teil dann aufgeklebt. Hat mir aber noch nicht gefallen, also wieder ab damit und neu gemacht. Die Schlingerkiele auf Bild 2 fand ich dann halbwegs gelungen. Die Schäden am UWS müssen dann halt noch mal gespachtelt und lackiert werden.




    Und wo ich grad mal dabei bin, wieder kaputt zu machen, gehts gleich mit vollem Schwung weiter. Jetzt bekommt der Rumpf rechteckige Löcher. Vier Stück an der Zahl und auf jeder Bordseite zwei. In diesen Vertiefungen finden später die Mündungsklappen der Unterwasser-Torpedorohre ihren Platz.




    Die Öfnnung für das achtere Torpedoroht nachträglich in den Rumpf zu modellieren, war zugegeben vielleicht nicht die beste Idee. Das Material ist an dieser Stelle sehr massiv und die aktion artete in eine ziemliche Holzerei aus.



    Die Luken mit Durchmesser 3mm habe ich mit Hilfe der Lochzange erstellt, die Scharniere sind mit 0,6mm Messingdraht angedeutet.


  • Antriebsanlage


    Dann sind noch das Ruder und die Mittelwelle im Rohbau hinzugekommen.




    Die Ruderanlage dieser Schiffsklasse hebt sich deutlich von anderen Linienschiffe ab, weshalb sie schon ein Hingucker ist. Ich habe inzwischen mit den Antriebswellen weitergemacht. Von den Plänen habe ich mir eine Schablone gemacht, mit der ich den Winkel bestimmen kann, in dem die äußeren Wellen zur mittleren angebracht werden müssen.





    Und so sieht das ganze nacht dem ersten Lackierdurchgang aus. Die Schrauben werde ich später anbringen. Erfahrungsgemäß werden die bei den Bauarbeiten immer zuerst in Mitleidenschaft gezogen...


  • Decksbeplankung


    Die kaiserlichen Großkampfschiffe hatten allesamt eine hözerne Decksbeplankung. Hier musste ich etwas suchen, um ein passendes Muster zu finden. Ich habe dann das Holzdeck von meinem GPM Tirpitz Bogen als Vorlage genommen. Dieser enthält ein Ersatzteil, das sich recht gut für diese Zwecke verwenden lässt. Das DEck habe ich dann mit Revell Aquacolor versiegelt. Das funktioniert gut, wenn man den Lack "trocken" aufträgt.



  • Bullaugen


    Für die Bullaugen verwende ich 3mm Messingringe. Rein zufällig sind die Aussparungen in der Bordwand auch 3mm groß... Auf der Back sieht Ihr auch schon, wo die Ankerketten langlaufen werden. Wenn ich die alten Fotos richtig interpretiere, dann gab es noch kein richtiges Kettenbett, sondern es wurden scheinbar nur ein paar Holzbretter verlegt, auf denen die Ketten dann liefen.





    Als Wasserabweiser für die 3mm Bullaugen habe ich Ätzteile verwendet. Zuerst habe ich versucht die selber zu machen, das Ergebnis hat mich allerdings nicht überzeugt. So sieht alles recht gleichmäßig aus.



  • Aufbaudeck


    Das Aufbaudeck werde ich als ein Modul bauen, das ich dann hinterher im Stück auf den Rumpf setze. Hier sind sowohl die Kasematten als auch die Aussparungen für die 150mm-Türme zu berücksichtigen.





    Die Aufbauten sind bei der kaiserlichen Marine deutliche heller als der Rumpf lackiert. Fertige Farbe gibt es dafür nicht. Ich habe halt genommen, was ausreichend verfügbar war. Ich habe nach vielen Versuchen Revell 76 im Verhältnis 1:3 mit Weiss gemischt.


    Die Farbe ist im Nachhinein gesehen vielleicht nicht optimal geeignet, da sie sehr schnell eindickt. Sie trägt beim Lackieren mit dem Haarpinsel nicht immer gleichmäßig auf und es ensteht eher ungewollt ein "used Look", was dem einen oder anderen ein gewisses Naserümpfen entlocken mag, ich allerdings gar nicht so schlecht finde.



  • 150mm Einzeltürme


    Bevor ich das Aufbaudeck fest verklebe, muss ich allerdings vorher die Türme der Mittelartillerie anbringen. Mit der Kaiser Friedrich III. Klasse hat man wie ich finde schon ein ganz fortschrittliches Aufstellungskonzept realisiert, indem man einige 150mm Geschütze in Einzeltürmen aufgestellt hat.



  • Jetzt ist es soweit - die Aufbauten werden mit dem Rumpf verklebt. Derart große Bauteile miteinander zu verkleben ist eine spannende Sache. Hier zeigt sich, ob sich etwas verzogen hat oder ob alles noch plan ist. Glücklicherweise hatte ich keine Probleme. Zusätzlich bekam der Rotbart die Barbetten für die Schwere Artillerie.





    Und jetzt noch mit montierten Türmen.


  • Hauptgeschütze


    Weiter gehts mit den Türmen der Hauptatillerie und den Geschützrohren Kaliber 24 cm L/40. Die Rohre habe ich aus dem Rohrsatz der Schleswig-Holstein (Kaliber 28 cm L/40).





    Bei näherer Betrachtung des fertigen Turms muss ich dann auch feststellen, dass die Rohre im Verhältnis zum Turm zu lang sind. Hier muss ich also noch nachträglich kürzen. Und hier seht Ihr die Türme mit gekürzten Rohren, wie es auch dem Werftplan entspricht.


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