Leuchtturm Westkapelle skaliert auf 1:250 Sjoerd Hekking

  • Hallo Freunde,
    bevor mein Z 51 am Ausrüstungskai anlegt, soll ein Urlaubsmitbringsel gebaut werden.
    Die niederländische Küste ist ein gerader Strandstreifen mit einer Ausnahme. An der Scheldemündung findet sich ein Archipel mehrerer Inseln und Halbinseln, die inzwischen mit Dämmen und Brücken verbunden sind - Zeeland - . Eine der größten Inseln ist Walcheren. Dort habe ich eine Woche in Zoutelande verbracht. Der vielen Sonnenstunden dort, wird der Abschnitt auch die niederländische Riviera genannt.
    Der Nachbarort ist Westkapelle.beherbergt ein Kriegsmuseum besondere Attraktionen sind ein Sherman Panzer und ein Landungsboot. Diese Exponate sind im frei zugänglichen Museumsgarten anzuschauen, es lohnt aber durchaus auch der Besuch des Museums.



  • Im Museumsshop gibt es den üblichen Kram und für € 4,50 einen dreiseitigen Baubogen der zweiten Attraktion des Ortes, des Leuchtturms.
    Dieser ist eine Besionderheit. Er wurde bereits etwa im Jahr 1470 erbaut. Das ist schon ein biblisches Alter und da liegt auch der Knackpunkt.
    Er diente zuerst nicht als Leuchtturm, sondern war der Turm einer Kirche, deren restliches Kirchenschiff im 19 Jahrhundert zerstört wurde.
    Da der Turm mit 54 Metern Höhe recht respektabel und das Land flach ist, diente er bereits lange schon den Schiffern als Orientierungsmarke und so machte man aus der Not eine Tugend, indem man den einzeln stehenden Kirchturm zum Leuchtturm umfunktionierte, Das Leuchtfeuer hat eine Reichweite von 28 SM. An bestimmten Tagen kann der Turm auch bestiegen werden.
    Durch seine besondere Bauweise ist er sehr markant.




  • Hallo Kurt,


    beim ersten Blick dachte ich schon, die Holländer haben aber komische Leuchttürme - Lampen mit einem Rohr.... happy1


    Da hast Du recht - wirklich eine interessante Architektur des Leuchtturms mit dem kleinen Türmchen oben drauf. Bin auf die Umsetzung gespannt!


    Servus
    hvt

  • Nun zum Bogen. Er ist handgezeichnet und umfasst drei Bögen in DIN A5.Die Gestaltung ist so, daß man den Bogen auch als Postkarte verschicken kann (Bild 3), eine nette Idee.
    Der Bogen ist, wie auch andrere Leuchttürme dieser Serie auch bei Fentens erhältlich.
    Bei der Farbgebung bin ich nicht so glücklich. Der Turm kommt rötlich gelblich daher. Tatsächlich hat er einen graubraunen Ton. Das ist der Ton des auf Zeeland gebrannten Klinkers, der auf Schritt und tritt anzutreffen ist.
    Der Maßstab ist 1:300, was bei mir natürlich nicht geht, ich habe den Bogen daher auf 1:250 hochskaliert, was recht gut geht. Die Grafik ist so fein, daß die Vergrößerung um 20% nicht vergröbert. (bild 4).



  • Los geht es mit der Grundplatte, die ich auf 1mm Finnpappe aufziehe (Bild 1). In die beiden Platten sind Öffnungen einzuschneiden (Bild 2) und dann wird aufeinandergeklebt. So ganz kommt das mit den Markierungen nicht hin, ich hoffe, daß das kein schlechtes Omen ist (Bild 3).
    Zu erwähnen ist noch, daß es zu dem Bogen eine ausführliche deutsche Bauanleitung in Textform gibt. Der Text ist gut geschrieben und verständlich (leider nicht so selbstverständlich).



  • Der Beginn ist mit recht sichtbaren Fortschritten. Der Turmschaft wird als Vierkant ausgeführt (Bild 1). Wie die Bilder des originals zeigen, sind die Turmwände recht strukturiert. Der Bogen sieht leider nur für den Eingangsbereicht und die zugemauerte Öffnung des Mittelschiffs eine plastische Lösung vor und setzt ansonsten auf Grafik (Bilder 2 bis 4).



  • Der Turmschaft verklebt (Bild 1) und aufgestellt (Bild 2). Das wirkt noch etwas labberig, der Turmschaft hat keinerlei Profilteile. Ich denke aber, daß die Pfeiler Stabilität bringen werden.


  • Die Pfeiler sind sämtlich nach dem gleichen Schema zu bauen. Es wird mit den östlichen Pfeilern begonnen, bei denen das zweitoberste Frontteil etwas lang geraten ist. Ich konnte da gut auf etwa 2mm verzichten (Bild 2).



  • Bei der Anprobe zeigt sich, daß die Pfeiler etwas zu kurz geraten sind (Bild 1). Man kann das aber gut mit etwas Farbe unauffällig kaschieren (Bild 2). Der Bau der Pfeiler hält doch ziemlich auf. So sind es hier nur acht Stück, aber meine Hochachtung vor Fritzens Kölner Dom wächst nochmals.
    Und nun sind alle Pfeiler dran (Bild 5).




  • Die Pfeiler stehen, es fehlt nur noch der Treppenturm (Bild 1). Den darf man nicht rechtwinklig ankleben, dann passt es nicht (Bild 2). Ein Blick auf das Original hilft. Der Turm ist im schrägen Winkel angebaut (Bild 3) macht man es so, kommt die Sache hin (Bild 4).



  • Abgeschlossen wird der Turmachaft mit der Plattform. Die Passprobe fällt allerdings ernüchternd aus (Bild 1). Ein Vergleich von Grundplatte und Plattform zeigt, daß es wohl nicht an mir liegt (Bild 2). Bei einem geraden, nicht konisch verlaufenden Turmschaft läge es eigentlich nahe, die Plattform gleich groß zu gestalten, wie den Grundriß. Das erscheint mir jedenfalls logisch.
    Der Vorteil des Skalierens liegt darin, daß man nachdrucken kann. Ich mache die nötigen "Nahtzugaben", den Rest wird der Pinsel richten müssen (Bild 3).



  • Servus Kurt,


    der Leuchtturm gefällt mir sehr, sehr gut!
    Er hebt sich von den sonst üblichen Leuchttürmen durch den gotischen Kirchturm deutlich ab.


    Allerdings erinnert er auch an Fotos die vor 100 Jahren in Ypern oder anderen Städten in Flandern in der Kampfzone gemacht wurden.


    Liebe Grüße


    Wiwo

  • Hallo Kurt,


    so schlimm finde ich die Farbe nicht - und wenn die Sonne im bestimmten Winkel auf das Original scheint, könnte es vielleicht sogar hinkommen.


    Farbe und Kartonmodellbögen - da könnte man ein Buch schreiben darüber und zumeist wäre es wohl wenig schmeichelhaft für den jeweiligen Verlag bzw. die Druckerei. Ich baue zur Zeit an einem WHV-Zerstörer der KM herum, einem der ursprünglich ganz alten Bögen des Lehrmittelinstituts. Seinerzeit (Anfang der 60er, wo ich das Modell zum ersten Mal gebaut habe) war das Ding völlig in einem überaus dunklen Grau gehalten, das wenig mit dem Vorbild zu tun hatte (iwe übrigens auch das Modell selbst denk1 ). Der Nachdruck ging dann ins Grüngraue und bei dem Scan, den ich machen musste, um die gröbsten Klöpse zu beseitigen, wandelte der Drucker dann die Farbe in ein helleres Grün um, das dem der großen KM-Schiffe bei WHV glich - für Zerstörer absolut unpassend. Da ich aber unbedingt wissen wollte, ob ich aus dem Einfachmodell irgendetwas Vernünftiges machen könnte (wie seinerzeit aus der alten "Hipper"), habe ich den Bau trotzdem angefangen....


    Also mri gefällt Dein Leuchtturm! Täuscht das Bild P1350701 oder steht der Turm wirklich schief?


    Servus
    hvt

  • Hallo Wolfgang,
    leider war Westkapelle auch im WK II Kampfzone. Die Allierten brachten über die Bevölkerung großes Leid, weil sie die Deiche bombardierten und zerstörten (Es war ja für einen "guten Zweck"). Aus diesem Grunde gibt es dort auch das Kriegs- und Deichmuseum.
    Hallo Hajo,
    nein in den Bunkern war ich nicht, meinen beiden Frauen steht es dort immer nach anderen Orten und was macht man als liebevoller Ehemann und Vater? engel1
    Hallo Hagen,
    das Zusammenspiel von Farbe und Passungenauigkeit ist schon etwas ärgerlich.
    LG
    Kurt

  • Nun komme ich zu einem hausgemachten Problem. Ich möchte die Laterne gerne transparent gestalten. Es soll aber nicht nur eine glatte transparente Scheibe sein. Daher habe ich das Laternenteil auf Folie gedruckt. Diese widersetzt sich aber nachdrücklich den Bemühungen, zu einem Rund geklebt zu werden. Auch Versuche mit einer Klammer scheitern letzendlich am Widerstandswillen des Objektes (Bild 3).



  • Damit es keine unerwünschten Einsichten gibt, wird die Röhre im Bereich der Laterne oben und unten mit einer geschwärzten Scheibe verschlossen (Bilder 1 und 2). Was die Umläufe anbelangt, ist die Bauanleitung für meinen Geschmack etwas kryptisch. Ich hätte mir hier eine Zeichnung gewünscht.
    Den Basisdeckel für den Helm drucke ich mir nochmals aus, so daß ich eine ordentlich gefärbte Ober- und Unterseite erhalte. Mit dem nun erreichten Ergebnis muß ich leben (Bild 3).



  • Die Konstruktion des Helmes ist recht pfiffig gelöst. in das gewendete Bauteil werden Spanten eingebaut, genau einer für jedes SSegment (Bild 1). Und dann zieht man die "Apfelsinenspalten" einfach darüber, genial (Bild 2). DerHelm wird aufgesetzt (Bild 3). Nun weiche ich von der Konstruktion ab.. In dem oberen Rundgang gibt es eine Lücke und auf dem Turmhelm ist eine Leiter eingezeichnet. Da der Wärte ja irgendwie dahin gelangen muß, ziehe ich den Helm so, daß die Leiter über der Lücke liegt und spendiere eine Leiter von der ersten Galerie zum Turmhelm (Bild 4).



  • Eine weitere LC-Leiter auf den Helm (Bild 1) und nun bekommen die Galerien auch Geländer (Bild 2). Die Laterne samt Unterbau sitzt (Bild 3).



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