Landungsunterstützungsboot Natter (Kl. 531) / Passat / 1:250

  • Wie in meinem laufenden Baubericht über die Lübeck ja schon gepostet, läßt ein Verband am linken Dauen aktuell keinen Bau filigranster Teile zu. Nachdem mich der "virus kartonicus" aber derzeit mal wieder voll im Griff hat, habe ich mich entschieden, bis zum möglichen Weiterbau das nächste Modell auf Kiel zu leben. Denn "gröbere" Kartonarbeiten traue ich mir mit dem Verband doch zu. Mal seh'n, wie es klappt. Wenn ich dann wieder richtig funktionfähig sein werde, geht's aber mit der Lübeck weiter, dann wird hier wieder Pause sein.


    Zum Vorbild: bei den Landungsunterstützungsboote Otter/Natter handelt es sich um Schiffstypen amerikanischen Ursprungs, gebaut 1945, und im Jahr 1958 von der Bundesmarine übernommen. Sie wurden während der aktiven Zeit bis 1967 mehrfach "umgebaut" und 1971 zum Abbruch verkauft. Das Modell stellt die Version des letzten Ausrüstungszustands dar.


    Ihre Aufgabe war es, Landstreitkräfte auf den Inseln in Ost- und Nordsee überzusetzen und zu versorgen, sowie Landungsboote der Krokodil (WHV-Modell werde ich wohl auch noch umsetzen) bei den Landungen zu unterstützen.


    Die Boote waren 64 m lang, 10,36m breit, die Antriebsleistung von 2960 kW ermöglichte eine Spitzengeschwindigkeit von 13 kn. Besatzung: 100 Mann


    Die Bewaffnung war nicht ohne. Das Aussehen der Schiffe ist durchaus ungewöhnlich. Passat drückt es so aus: "Otter/Natter zählten nicht zu den elegantesten, aber zu den merkwürdigsten Fahrzeugen der Bundesmarine".


    Der Bogen trägt die Nummer 453 des Passat-Verlags:



    Zum Bogen habe ich mir auch den Ätzsatz zugelegt. Der ist wohl von bester "Peter Hurler" - Qualität. Nummerische Aufstellung erleichtert sicher die konsequente Anwendung der Filigranteile.



    Die Bauanleitung ist verbal. wenige Skizzen befinden sich auf der Innenseite des Covers.



    Der Druck macht eine guten Eindruck.


  • Die Bodenplatte (1) hat Passat hier mit Laschen versehen. Längsträger und Spanten sind mit Karton verdoppelt. Der Bausatz hat neben den vier bedruckten Bögen auch einen Bogen zum Verstärken mit dabei. Ohne den Ätzsatz sind 835 Einzelteile zu verbauen. Ich bin so vorgegangen, dass ich zunächst die Spanten in die Längsträger eingeschoben habe, dann auf dem Boden die Markierungslinien für die Längsträger mit UHU eingekleistert habe, um dann zunächst nur die Längsteile zu verkleben.



    So konnte ich mittels der Spanten die Träger gut "einnorden", ohne später beim Einstecken der Spanten Verspannungen zu produzieren. Erst dann habe ich die Spanten verklebt.


  • Nachdem die Längsträger und Spanten (2 - 17) gut beschwert ausgetrocknet waren, kam das verdoppelte Deck 18 auf das Gerüst. Zum Kantenfärben benutze ich Faber-Tintenstifte. Auch wenn das Bild nicht scharf ist, stelle ich es aus dokumentarischen Gründen dennoch ein.



    Die Knickstellen der Laschen sind ebenso eingefärbt.



    Dann konnte das Rumpfgerüst "unter Last" über Nacht "geradeliegen".


  • Die verdoppelten Scheuerleisten (statt 18c wie im Bogen bezeichnet muss es 19c heißen) habe ich auf die Bordwände bereits vor dem Anbringen aufgeklebt. Da hat man die Markierung einfach besser "im Blick". Die Leiste ist allerdings etwas zu kurz gedruckt. Aber das läßt sich später sicher gut beheben.



    Nach dem Kantenfärben habe ich dann die Innenschanz bündig eingeklebt und die beiden Seitenteile am Bug zusammengefügt.



    Nach dem Trocknen habe ich die Bordwände, am Bug beginnend, immer abwechselnd StB/Bb, mit Uhu verklebt.


  • Ich favorisiere zum Anbringen der Bordwände Decks ohne Laschen, so wie hier von Henning konstruiert. Man bekommt da wirklich immer glatt anliegende Bordwände.



    Am Heck blieb beidseitig ein kleiner Überstand bei den Bordwänden. Die werde ich beim Einpassen des Heckspiegels korrigieren.


  • Der Heckspiegel 20 ist vorbereitet



    und nach dem Kürzen der überstehenden Bordwände verklebt.



    Die verdoppelten Teile 20b - d sind "stabilisierend" angebracht. Es handelt sich hier um Stützen für die später darüberzuklebende Flak-Plattform.


  • Nun zum Bug. Die Schanz-Innenseiten aus dem Bogen sind m.E. zu schmal ausgefallen. Zwischen dem unteren Ende der Innenschanz und dem Deck bleibt eine merkliche Lücke. Schanz ist oben total bündig mit der Bordwand verklebt, der Wasserpass liegt auch exakt auf den Laschen.


    Die Stützen haben genau die Länge der Innenschanz. Neu Schneiden ? Nein. Ich habe sie durchgehend oben bündig angebracht. Grund dafür: hier wird später ein Flakgeschütz mit Stand installiert werden. Der wird dann das Maleur ziemlich verdecken .



    Unter Mißachtung der Nummernvorgabe habe ich schon mal drei Munikisten 23 bis 23b mitsamt Deckeln, die beim Ausschneiden aus dem Bogen "fielen", aufgeklebt. Die werden später noch mit Teilen aus dem Ätzsatz ergänzt werden. Den muß ich aber erst noch "bearbeiten".




    Nachdem der Rumpf soweit fertig ist, mal eine kleine Totale des 25,6 cm langen Modells.




    Beim Zusammenkleben der Munikästen habe ich schon bemerkt, wie sehr mir der funktionsfähige Daumen fehlt. Weiß noch nicht, ob ich bis zum Entfernen des Verbands nicht doch pausieren muß. Oder noch einen neuen Rumpf angehen ?


  • Hallo Günter,
    der erreichte Bauzustand ist angesichts des lädierten Daumens mehr als beachtlich.
    Ich habe den Bogen seinerzeit mit viel Vergnügen gebaut. Leider war ich damals zur Anschaffung des Ätzsatzes zu gniepig. Der Ätzsatz ist, wie alle Ätzsätze von Peter Hurler., eine Klasse für sich.
    LG
    Kurt

  • moin1 Günter
    Meinen BB kannst du ja einsehen im Forum, An der Brücke wird dann aber bestimmt Schluß sein ohne Daumen. Aber Ich kann dir sagen mit diesem Bügelbrett durch die Biscaya das hatte was, Da haste jede Welle gemerkt schon wenn eine Möwe neben das Schiff gesch.... hat haste Rad geschlagen und mußtest dich in der Koje festkrallen. kotz1 Und nach jedem Schuß mit der 12,7 haste alle Glübirnen gewechselt , brannte nämlich keine mehr.1,5 Jahre war die Natter mein zuHause in Wilhelmshaven an der Wiesbadenbrücke.Ein schönes Modell ist es auf jeden Fall. Die Möglichkeit, Bezüge über die Raketen Werfer zu bauen kommt deinem Daumen aber entgegen. streichel1 .

    Bis denne Werner der Marineoldi kaffee1 und nach dem Stapellauf prost1


    es ist mehr als ein Leitspruch:
    Ich habe mich von der Arbeit verabschiedet, nicht vom Leben.

  • Servus Tommi,


    na, diesmal habe ich mich wenigstens bemüht, die Ätzteile nicht gleich mit der Grundierung wieder zu verscheinigeln - ist wohl auch geglückt.


    Hallo Kurt,


    der Ätzsatz bietet schon viel - aber kostete auch einige Euronen. Die Anleitung zum Einsatz der Teile ist aber m.E. nicht die beste. Mal seh'n, was ich davon am Modell anbringen kann.


    Moin Werner,


    Klasse, diese Schilderung. Auch ich als Landratte kann da mitfühlen. Bezüglich der Raketenwerfer werde ich wohl die Bb-Seite mit den Bezügen zu versehen. Die eine Hälfte davon komplett zu bauen, wird wohl einige Zeit in Anspruch nehmen.


    Nun, an die Brücke habe ich mich mit dem lädierten Daumen gewagt. Wirst bald sehen, wie es geworden ist.


    Günter

  • Zwischenzeitlich ist es schon etwas weitergegangen. Zunächst mal habe ich den Ätzsatz vorbereitet. Nach dem Entfetten mir einer weißen Grundierung besprüht und dann mit Aqua Color hellgrau (Nr 76) von Revell gestrichen. Für meine Verhältnisse ist's gut geworden.



    Die ersten Teile aus dem Ätzsatz waren auf den Munitionskisten anzubringen.



    Klüsen waren auch enthalten. Außen habe ich die in verdoppelter Stärke auch angebracht, aber auf der Innenseite nicht, denn dafür sind die zu groß geraten und hätten die Schanzstützen verunziert. Hab's deshalb gelassen.


  • Dann habe ich mit dem Brückenaufbau begonnen. Der besteht aus den Baugruppen 21 und 22. Dreidimensionierte Türen enthält der Ätzsatz. Macht sich schon gut.



    Eine Aussage zur Bauanleitung: für das Zusammenfügen der gesamten Gruppe 21 bis 21r gibt es keinerlei Anleitung. Ohne Vorerfahrung im Modellbau wäre das schon schwierig. Auch für die Gruppe 23 ist lediglich für die Anbringung der Stützen in Skizze 2 eine Andeutung vorhanden. Da war dann schon die volle Sehkraft zum Betrachten des Titelfotos auf dem Cover sowie die Modellbauerfahrung der vielen Jahrzehnte durchaus angesagt. Schade. Auch die Decksmarkierungen mußten für die richtige Anbringung mit herangezogen werden.



    Achtern war dann die Geschützplattform anzubringen.



    Vorne dann die Abdeckung 21e.


  • Nach dem Anbringen des Teils 21g klaffte dann zu den Seitenwänden eine Lücke.



    Wie auch immer, ich hatte das Teil 21 f erst gefunden,



    als ich mit der Umsetzung der Teilegruppe 22 begonnen hatte. Darin hatte es sich versteckt. So hatte ich dann eine eigene Konstruktion aus dem zweiten Heckspiegel erstellt und vor dem Anbringen des Decksabschlusses eingefügt.


  • Und mit "Kleinigkeiten" ging's dann weiter. Erst vor dem Anbringen des obersten Decksteils der Gruppe habe ich bemerkt, dass zwar heckseitig die Einkerbung in der Wand für den Überhang vorhanden ist, nicht aber für die seitlich überstehenden beiden kleinen Podeste.



    Bevor ich die beiden Wände verschlimmbessere, habe ich das Deck nicht eingefügt, sondern "oben auf" geklebt. Wird später wohl nicht so richtig auffallen.



    Um das Flakpodest war noch die Schanz anzubringen.


  • Hallo Günter,


    früher wollte ich gerade dieses Modell mal bauen - aber es liegt immer noch einschließlich Ätzsatz auf halde.


    Ich werde deinen Bericht weiter verfolgen, wenn ich in zwei Wochen wieder an meinem Rechner sitze. Für den Bau wünsche ich dir viel Vergnügen und Erfolg und weiterhin gute Besserung.

    Viele Grüße,


    Hans-Jürgen


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    Früher oder später, aber gewiss immer wird sich die Natur an allem Tun der Menschen rächen, das wider sie selbst ist. (Johann Heinrich Pestalozzi)

  • Hallo Günter,


    mir geht es wie Hans-Jürgen - die Bauabsicht war immer da, aber bisher hat es der Zosse nicht aus dem Stapel geschafft.


    Nichtsdestotrotz schaue ich Dir doch interessiert zu; schließlich wird er früher oder später doch daran glauben müssen.


    Servus
    hvt

  • Hallo Günter,
    ja die Bauanöeitung ist, wie bei vielen älteren Modellen des Passat Verlages nur eine etwas erweiterte Teileliste, aber das bekommst Du hin.
    Die Stärke von Peter Hurlers Ätzsätzen liegt leider auch nicht gerade in der Anleitung. Da ist Überlegen und Kombinieren angesagt.
    Allerdings ist Peter Hurler immer hilfsbereit, wenn man mit dem Ätzsatz nicht weiter kommt. Die Kontaktaufnahme lohnt.
    LG
    Kurt

  • moin1 Günter
    sieht doch schon klasse aus was du mit dem Daumen gemacht hast Ja die Bauanleitung hat schon ein paar Stolpersteine und wenn ich nicht auf dem Dampfer gefahren wäre ,hätte ich schon ein paar Probleme mehr gehabt .Nur mal nebenbei ist nicht wichtig,aber lustig in den sogenannten Munikisten an Oberdeck lagen nur die Abdeckplanen der Werfer und die Rauchabweiserbleche waren auch noch drin.Und zwar deshalb weil die Abdeckplanen nicht über die Werfer passten wenn diese Bleche drauf waren Dann flog bei Sturm immer die ganze Plane weg.
    Und das war dann immer "Mann über Bord" Rollenschwof.Machte auch nicht immer Spaß. kotz1

    Bis denne Werner der Marineoldi kaffee1 und nach dem Stapellauf prost1


    es ist mehr als ein Leitspruch:
    Ich habe mich von der Arbeit verabschiedet, nicht vom Leben.

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