Schwörhaus Ulm im Maßstab 1:160(N)

  • Hallo Freunde des Architektur-Kartonmodellbaus,


    das Schwörhaus in Ulm ist eben als Kartonmodell im Maßstab 1:160 (N-Modellbahn) fertig geworden und wird zum Download zur Verfügung gestellt.
    Es ist in der 3-Schichten-Bauweise für eine LED-Innenbeleuchtung vorgesehen und kann darüber hinaus auch mit der Schwörmontags-Beflaggung und dem schwörenden Bürgermeister auf dem Balkon gebaut werden.
    Das Dach des Turmes ist auf Grund seiner Form und kleinen Größe etwas schwieriger zu bauen.



    Zur Geschichte dieses Modells:


    Das heutige Schwörhaus wurde 1618 an seiner Stelle am Weinhof im Renaissance-Stil erbaut, nachdem dort seit 1345 der jährliche Schwörakt des Bürgermeisters in einem noch kleinen Schwörhäusle abgehalten wurde. Die oberen Etagen wurden als Kornspeicher verwendet, die Gewölberäume im Erdgeschoß als Arsenal (Waffenlager), später als Weinlager. Der Weinhof war vom 14. bis zum 19. Jahrhundert ein bedeutender Handelsplatz für Wein.



    Der Schwörakt ist eine Wiederholung des Amtseids des gewählten 1. Bürgermeisters der einst freien Reichsstadt beim Läuten der Schwörglocke mit den Worten „... Reichen und Armen ein gemeiner Mann zu sein in allen gleichen, gemeinsamen und redlichen Dingen ohne allen Vorbehalt.“.
    Der Streit zwischen den Patriziern und den Zünften um die Macht wurde 1397 im großen Schwörbrief der Stadt Ulm beigelegt.



    Der jährliche Treueschwur von Bürgerschaft und Stadtrat erfolgte mit Unterbrechungen bis ins 19. Jahrhundert und wurde mit dem Verlust der Unabhängigkeit 1802 von den bayerischen, später den württembergischen Herrschern unterbunden. Die bayerische Herrschaft veranlasste auch gleich den Abbruch des "unnötigen", symbolträchtigen Schwörbalkons. 1910 ließ die Stadt den Balkon erneuern, nachdem das Gebäude zuvor an der Rückseite für das Stadtarchiv verlängert wurde.



    Viel Spaß beim Ansehen und beim Nachbau.


  • Hallo Dieter,


    klasse, ein schönes Gebäude und eine interessante Geschichte.
    Ich denke, das alljährliche Schwören (und damit die alljährliche Erinnerung an den Amtseid) vor der Bevölkerung täte auch heute noch manchem Großkopferten gut. Keine schlechte Tradition!


    Herzlichen Dank auch für die Downloadmöglichkeit. danke1


    Schöne Grüße
    Andreas

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