Die "Enterse Zomp" in 1:100

  • Fritz (Petcarli) schrieb: So, nun stürze Dich beruhigt in ein Abenteuer, dass Du mit großer Wahrscheinlichkeit nicht so schnell wieder verlassen wirst, wenn Du erst einmal von dem Virus erwischt worden bist. Ich wünsche Dir dabei viel Spaß und denke ruhig daran, dass Du bei Problemen Dich immer wieder hier an uns andere Infizierte wenden kannst!


    Peter (Peter_H) schrieb: Ich bin gespannt!



    Fritz, Peter: danke für guten Rat und für´s Mutmachen. Irgendwo muss man dann ja wohl anfangen. Also zuerst einen „platten Holländer“ zum Lernen. Nur:


    wie stelle ich es hier ein – als Baubericht? Das Schiffchen ist doch eigentlich fertig… oder ein Fall für die Galerie? – nein, meine geplanten Abrissarbeiten werden nur Rumpf und Mast übriglassen. Ich fange mal einfach an.


    Zum Original: sog. „Zompen“ waren vor ca. 150 Jahren in der niederl. Region Twente in großer Zahl unterwegs. Selbst bei starker Belastung lagen sie nie tief im Wasser (40 cm), es waren fantastische Lastkähne, die gesegelt, getreidelt oder gestakt werden konnten – „Varen waar geen water ist“, sagte man. Zur Not segelte man damit also auch ohne Wasser… kratz1


    Zum Modell: Ich hatte es lange im Stapel liegen. Hersteller ist „World of Papershipmodels“ in Oldenzaal (NL), wenige Teile in sehr guter Druckqualität (Kaufgrund), dazu ein hilfreicher Lasercutbogen. Die Anleitung ist ausreichend, sagt aber über die Takelage so gut wie nichts aus. Also blieb mir die Intuition des Landlubbers (würde ich mich als Segler nicht drauf verlassen) schwitz1 . Der Maßstab ist 1:100, also passend als Übungsmodell für den Einstieg in die Welt der kartonalen Segelschiffsmodelle von Shipyard usw. im gleichen Maßstab. Und nur deshalb habe ich das Modell angeschnitten. Definitiv: mein erstes Segelschiffmodell.


    Einen Baubericht zum Bau des Rumpfes kann ich mir – glaube ich – sparen. Die wenigen Teile sind passgenau und werden einen einigermaßen erfahrenen Kartonmodellbauer vor keinerlei Probleme stellen.


    Auch der Mast nebst Spiere (Gaffel?) war ohne Probleme zu fertigen, obwohl ich hier erstmals den vertrauten Werkstoff Karton verlassen und zur Holzverarbeitung wechseln musste. Nicht ganz ohne war das feste Anbringen des Mastes (auf einem Plattbodenschiff!!) – UHU bombenfest (plus) löste das Problem.


    Aber dann: das Takelgarn. Welche Stärke verwendet man für solch kleine Boote in 1:100? Und wenn ich meinte, die richtige Stärke gefunden zu haben, fusselte das Zeug. Das schließlich verwendete Garn fusselte nicht – war dafür aber eindeutig zu dick. Wo gibt es gutes fusselfreies Takelgarn in verschiedenen Stärken und welche Stärke braucht man im Maßstab 1:100?





    Die mikrofeinen Klampen des Lasercutbogens tränkte ich mit Sekundenkleber, kleine Blöcke fand ich im Fundus, ich habe die kleinsten genommen und trotzdem waren sie zu groß. Gibt es so kleine Blöcke (auch Jungfern, Rollen usw.) irgendwo im Handel oder muss man die selbst fertigen?


    Und die Segel: Ich hatte gelesen, dass die Segel dieser (und anderer) Art von Schiffen in den Niederlanden erdbraun gefärbt waren (ich glaube, sie wurden früher in Ochsenblut getränkt, um sie haltbarer zu machen). Nach einigen Versuchen verfiel ich auf braunes Transparentpapier, den Glanz des Papiers konnte ich durch Wässern und Bügeln entfernen. Weißes mit Tee eingefärbtes Transparentpapier als Alternative gefiel mir sehr gut, weil es leicht zu verarbeiten und anzubringen war.







    Japanpapier wäre das geeignete Material gewesen, aber mir stand nur gemasertes Papier zur Verfügung. Die Maserung war mir zu stark (gibt es rein weißes Papier?) obwohl: gewässert und eingefärbt sähe das vielleicht ganz anders aus. Ein Versuch steht noch aus.


    Seidenpapier habe ich ausprobiert: gewässert, eingefärbt und getrocknet wirkte es sehr realistisch, war aber auch SEHR empfindlich - bei geringsten Berührungen entstanden Dellen, Löcher…


    Stoffsegel in Maßstab 1:100? Gibt es so feine, dünne Stoffe?


    Okay. Takelage, Segel, Blöcke usw. sollen demnächst wieder runter und dann verwende ich anderes Takelgarn, evtl. auch Japanpapier für die Segel. Vielleicht verzichte ich auf Blöcke usw. ganz, wenn für diesen Maßstab keine zu bekommen sind. Vielleicht ist es die bessere Idee, das Schiff ganz neu zu bauen.


    Fazit: Ein sehr interessanter erster Schritt in den Bau von Segelschiffsmodellen aus Karton. Ich denke, dass ich Rumpf und Masten in (für mich!) zufriedenstellender Qualität fertigen kann. Takelage, Segel usw. sind ein ganz anderes Kaliber. Da bin ich mir nicht so sicher. Und: es werden ganz sicher keine Museumsmodelle, da fehlen mir Wissen, Können und Ehrgeiz. Im „Götterforum“ hätte ich also nichts zu suchen (außer gucken). Dioramen würden mich reizen.


    Ansonsten habe ich so ziemlich alles gelesen, was in diesem Forum von der Fraktion der Segelschiffsmodellbauer geschrieben wurde. Dank an alle! Der nächste Versuch wird ein Modell von WAK sein, geeignet für Laien UND wegen der vorbildlichen Takelpläne. Die Zomp ist „World of Papershipmodels“ wirklich gut gelungen, ein selten im Modell dargestelltes Schiff. Sollte im gleichen Maßstab und in gleicher Qualität mal eine Emspünte (die fuhr zur gleichen Zeit wie die Zomp auf der Ems) auf den Markt kommen, wäre ich sofort dabei.
    Viele Grüße Heinrich

  • Hallo Heinrich


    Erstmal muss ich sagen, dass mir Dein Schiffchen wirklich sehr gut gefällt.
    Die Takelung kann bei so kleinen Modellen fast nicht realistisch dargestellt werden, da so feine Garne entwerde fusseln oder keine Struktur haben oder dann ZU dünn sind.


    Ich versuche Deine Fragen mal sowei ich das kann zu beantworten mit dem Hinweis, dass da MEINE Meinung und nicht zwangsläufig die richtige ist.


    Zum Takelgarn. Da bin ich selber noch auf der Suche. Ich habe von Matua (erhältich im Krick Sop) welches. Dieses gibt es aber nur in den Stärken 0,25, 0,5, 0,75 und 1,0mm (ev. noch dicker) Das sind mir zu grobe Abstufungen, zumal das 0,25mm nicht wirklich 0,25, sondern ca knappe 0,4mm stark ist.
    Zur Zeit experimentiere ich mit Polyester-Garn aus dem Goldschmiedebedarf für Perlen. Dieses gibt es in sehr differenzierten Stärken, aber leider nicht in hellen Brauntönen. Da werde ich noch mit Färben versuchen, dazu aber dann mehr, wenn ich das Garn auch wirklich getestet habe.
    Morope ist sicher DAS Takelgarn für uns Schifflebauer. Klickmich
    Es wird in differenzierten Stärken, links und rechts geschlagen, in den erforderlichen Farben angeboten.
    Optisch sicher das perfekteste, was z.Z. auf dem Markt ist. Aber das Zeug ist ziemlich teuer und hat den grossen Nachteil, dass es vor dem Schneiden immer erst mit Sekundenkleber gesichert werden muss, sonst dreht sich das nach dem Schneiden sofort auf.


    Für ganz feine Taue verwende ich oftmals auch Garn aus dem Fleigenfischer-Bedarf (bis 0,03mm)


    Nebst Matua gibt es noch diverse andere Garne im Angebot, da muss man wohl einfach googeln und durchtesten.


    Blöcke:
    Ich arbeite derzeit mit den LC-Blöcken von Shipyard. Ich komme mit den Dingern ganz gut zurecht und finde sie optisch ansprechend.
    Zumal in unserem Massstab (1:100/1:96) sehr oft Blöcke bis 2mm gefragt sind und da gibt es kaum Alternativen.
    Die einzige Alternative die ich kenne ist vom Russischen Anbieter Korabel. Diese habe ich selber zwar noch nie verarbeitet, aber ich hatte sie schon in der Hand und sie machen mir einen sehr guten Eindruck. In Deutschland bekommt man sie unter Anderen bei Elde Modellbau.
    Für mich aus der Schweiz ist es immer sehr umständlich, solches Material zu bestellen, da ab einem sehr niedrigen Betrag horrende Zollgebühren anfallen. Daher bi ich zurückhaltend mit dem Experimentieren mit solchen Dingen.


    Jungfern:
    Hier sind die Shipyard-Jungfern für mich nicht brauchbar. Diese habe ich von Krick. Die kleinsten sind zwar bei 2,5mm und ich brauche auch hier oftmals 2mm, aber damit muss ich leben. Auch hier hätte Korabel welche im Angebot, aber auch erst ab 2,5mm.


    Segel:
    Hier habe ich serh gute Erfahrungen gemacht mit Seidenpapier von 21g-Stärke in weiss. Ich lege das in grösseren Stücken auf die saubere Schneidmatte, und wässere es mit einem Pinsel und eingefärbtem Wasser (auch schwacher Kaffee oder Schwarztee) mit einem weichen breiten Pinsel ein. Dann nehme ich den Haarföhn und föhne das Papier bis es ganz trocken ist und sich von selbst von der Schneidmatte löst.


    Die Frage nach der richtigen Garnstärke für Dein Modell kann ich Dir nicht beantworten, vielleicht haben da die Kollegen bessere Quellen.


    Ich hoffe ich konnte Dich etwas mehr verwirren...ääh, Dir etwas helfen. Sicher können die Kollegen @Bonden, @KlabauterKlaus, @petcarli, @Alex, @AnobiumPunctatum oder @Klueni noch tiefergehend auf Deine Fragen eingehen!


    Viel Spass und ich freue mich auf mehr von Dir!!!


    Freundliche Grüsse
    Peter

  • Schönes Modell. Wirkt sehr Authentisch.

    Viele Grüße bis bald


    Guido


    Ich bau was mir gefällt, das ist meine Welt. Recht zugig geht´s voran, ich tue was ich kann.
    karton1 Wie Sie halt so sind tanz 1 tanz 1 tanz 1 tanz 1



    .

  • Hallo Heinrich,


    da mich Peter herbeigerufen hat, will ich gerne kurz antworten: Ich mag Dein Modell und würde es an Deiner Stelle lassen wie es ist. Ich kann aus Erfahrung sagen, dass es besser ist etwas neu zu bauen als vorhandenes, fertiges abzureissen um es korrigieren zu wollen. Ich kann mir vorstellen, dass Du mit einem anderen Segelschiff neu beginnst und das Forum nutzt, um von Schritt zu Schritt Fragen zu stellen um dann im konkreten Fall weiter zu kommen.


    Ich war im Sommer im Norden der Niederlande und habe dort so viele dieser schönen, kleinen Einmaster gesehen wie Du einen als Modell gebaut hast. Es ist schön sich mit diesen Schiffen zu beschäftigen. Und von Emsdetten aus bist Du ja auch schnell vor Ort um die schönen Originale und die sehenswerten Museen zu besuchen (Groningen, Sneek)


    Viele Grüße, ich freue mich weitere Werke von Dir sehen zu dürfen,


    Klaus

  • Servus Heinrich,


    das ist doch ein wunderbares Modell geworden. Sauber gearbeitet und schön detailliert.
    Das liegt bei mir auch noch auf dem Stapel.


    Grüße
    Da Norbert

  • Das ist ein schoenes Schifflein!


    'Varen waar geen water is" Damit wird nicht gemeint das die Schiffe ohne wasser segeln konnten (auch nicht zur not " :) )
    Mann hat das gesagt ueber die Schifffaht im Ostlichen teil der Niederlaende: dass sind hoher gelegen Gebiete, wo man nur wasser im Fluss hatt wann es geregnet hat. Ohne Regen lief das Wasser ziemlicht schnell zur IJssel, und gab es nur niedriege oder sehr niedrige wasserhoehe. (oder gar kein Wasser) Daher brauchte mann kleine Schiffe, die kein tiefes Wasser benotigten.
    (Im Sommer war es oft so dass man ein Deich ins Wasser baute um etwas mehr wassertiefe zu erreichen. Wann da genug Wasser gesammelt war hinter der Deich, brach mann die Deich weg, und koenten die Schiffe wieder ein bischen weiter fahren.
    War ziemlich zeit-inefficient, und teuer. Die Schifffahrt ist verschwunden wann die Zuege und die LKW's kamen.)


    Jan

  • Moin Heinrich,


    Götterforum? Ich steh auf dem Schlauch happy1


    Dieser Erstling ist doch schon mal ein sehr ansehnlicher Einstieg; da nochmal ran, würde die ganze Sache vermutlich eher "verschlimmbessern" (als alter Abrissprofi weiss ich, wovon ich rede).
    Wie Klaus schon schrieb, ist es die beste Taktik, an einem ganz neuen Modell häppchenweise Erfahrungen zu sammeln - Patentlösungen gibt es sowieso so gut wie keine. So schlägt sich der @Peter_H mit Taustärken und -herstellern herum, weil er ganz einfach einen Maßstab gewählt hat, in dem man das kann, während ich meine Strippen mit Nähgarn ziehe, weil es meinen 1:220-Seglern nun mal am besten steht. Meine Segel fabriziere ich aus Tempotaschentüchern, die ich mit einer Mischung aus Acrylfarbe, Wasser und Weißleim behandle, während die Variante "Transparentpapier" oder "Japanpapier" sicher auch ihre Vorzüge hat.


    Lass Dich einfach inspirieren, frag Dich durchs Forum und erfreu Dich an den Entwicklungen, die Du erleben wirst.


    LG Alex

  • meine geplanten Abrissarbeiten werden nur Rumpf und Mast übriglassen.

    Da ich ja hier von @Peter_H gerufen wurde, will ich mich auch gern äußern: Also für Abrissarbeiten erkläre ich mich mal als Experten. happy1


    Ok, Spaß beiseite. Ich bin voll bei Klaus und Alex: Lass dieses wunderschmucke Modell so, wie es ist, und bau ein neues. Dein Erstlingswerk im Bereich historische Schiffsmodelle gereicht dir zur Ehre, und wenn du in diesem Segment bleibst und weitere Schiffe baust, wirst du künftig immer wieder voller Stolz auf genau dieses Modell schauen - also mir geht das zumindest mit meiner griechischen Bireme von Schneider so. Würde ich die heute nochmal bauen, sähe sie ganz anders und sicher auch perfekter aus, aber es macht mich eben auch stolz, zu sehen, wie ich mich im Laufe der Modelle weiterentwickelt habe.


    Alex: Götterforum: Guckst du hier, letzter Absatz. Klick mich! Es geht um das Forum "Segelschiffsmodellbau"


    Und zum Götterforum nochmal an die Adresse von @HEROS Wenn du Interesse am Bau von historischen Segelschiffsmodellen hast und gern mehr wissen möchtest als das, was der jeweilige Bausatz dir verrät, dann bist du da durchaus richtig. Das ist ja keineswegs ein Eliteclub, sonst wäre ja zum Beispiel ich dort auch nicht angemeldet. verlegen2 Und aus meiner Erfahrung wird dort jedem, der fragt und/oder um Hilfe bittet, nett und freundlich und in hoher fachlicher Kompetenz geholfen. Es gibt nur eine ganz wichtige Ausnahme: Bei Fragen zum Kartonmodellbau findest du nach wie vor die wahren Experten hier und nirgends anders. grins 2 hüpf1

  • Hallo Freunde


    Ich finde auch, dass Du, Heinrich, an dem Modell nichtsmehr ändern sollst, da bin ich ganz bei meinen Vorschreibern. Vielleicht ist das in meinem Beitrag zu wenig klar rüber gekommen!

    Und aus meiner Erfahrung wird dort jedem, der fragt und/oder um Hilfe bittet, nett und freundlich und in hoher fachlicher Kompetenz geholfen.

    Dem kann ich zu 100% beipflichten. Du musst aber schon eine gehörige Portion Selbstdisziplin mitbringen um nicht jeden noch so gut gemeinten Vorschlag gleich umsetzen zu wollen... happy1


    Und nun auf zum nächsten, muss ja nicht gleich die Vic sein frech 1


    LG
    Peter

  • Zunächst meinen Dank an alle, die sich die Mühe gemacht haben, meine bescheidenen ersten Versuche im Bereich des kartonbasierenden Segelschiff-Modellbaus aufmunternd zu begleiten.


    Peter: Freut mich, dass Dir mein Schiffchen gefällt. Morope hat beim Takelgarn anscheinend wirklich alles, was das Herz begehrt. Ich bleibe allerdings weiter auf der Suche, ebenso bei den Blöcken und Taljen. Bei den Segeln haben mir meine Versuche mit Seidenpaper nach Deiner Anleitung von der Optik her am besten gefallen, sie waren nur so verflixt empfindlich. Die Zufügung von etwas Kaltleim zur Stabilisierung verbietet sich ja wohl, da das Zeug dann an der Schneidematte klebt. Mal sehen. Ein Wort noch zu WAK (T. Weremko) – ich werde mich an der „Großen Jacht“ der Kurfürstlichen Marine Brandenburg (ca. 1680) versuchen. Gute Druckqualität, guter Takelplan, wie erwartet. Der Lasercut-Bogen enttäuscht mich: er enthält Teile, die man auch mit der Gartenschere ausschneiden könnten (z.B. die Seitenschwerter) – dafür nicht die filigranen Fensterrahmen und Sprossen. Da ist Lupenarbeit und Sticheln angesagt. Auf der WAK-Homepage ist der Lasercut-Bogen übrigens gut abgebildet, das hätte ich vorher erkennen können. Also keine Mogelpackung, bin selber schuld, dass ich ihn mir nicht vorher genau angesehen habe. Mit dem neu erschienenen Gokstadschiff warte ich wohl besser noch, die (originalgetreue) Klinkerbauweise des Rumpfes ist mir nicht ganz geheuer, da sollten zuerst die erfahrenen Modellbauer ran.


    @Guido: Danke, auf den ersten Blick – okay. Aber die Taljen und Blöcke in 1:100… rotwerd1


    Klaus: Ja, die nördlichen Niederlande sind tatsächlich ein „El-Dorado“ dieser schönen historischen Segler. Und: klar, es ist von hier nicht weit nach Sneek und natürlich habe ich früher mal das Sneekermeer per Jolle unsicher gemacht. Aber leider nur als „Leichtmatrose“ an der Fock, der Rest war Sache des Skippers und von Taljen und Blöcken habe ich tunlichst die Finger gelassen. Funktionsfähig braucht es in 1:100 ja nicht sein, aber alles sollte seinen nachvollziehbaren Sinn haben. Da muss ich lernen.


    Norbert: Danke, es ist ein erster Versuch. Ich glaube, ich lasse es so, schließe den Baubericht und baue irgendwann neu.


    Jan: Danke für Deine interessanten Informationen. Man öffnete also den Deich, fuhr die Wasserstrecke, schloss den Deich, öffnete den Deich, fuhr weiter, schloss den Deich… welch ein mühsames Vorwärtskommen, schwere Arbeit. Obwohl: „Varen waar geen water is“ - unseren seeerfahrenen nordwestlichen Nachbarn hätte ich natürlich zugetraut, dass sie sogar ohne Wasser segeln können… lach 2


    Alex: Ich glaube auch, dass ich das Schiffchen höchstens „verschlimmbessern“ würde. Daher schnitze ich noch ein Stakholz oder Stocherstange (niederländisch „Vaarboom“) zum staken als Zubehör zum Schiff und dann lasse ich es gut sein. Die Mischung für die Segel aus Acrylfarbe, Wasser und Weißleim werde ich ausprobieren.


    Bonden: Ich lasse es so, aber kommende Abrissarbeiten an Folgemodellen sind so sicher wie das Amen in der Kirche. Gut zu wissen, dass es da Experten gibt… Du meinst also, wenn ich irgendwann mal auf der Victory in 1:50 die Hecklaternen setze, schweift mein Blick liebevoll auf die Zomp… schöne Vorstellung. engel1 Und im „Götterforum“ habe ich natürlich schon ausführlich geschnüffelt. Fragen werde ich dort natürlich erst dann, wenn ich genau weiß, was ich wissen will.


    Viele Grüße Heinrich

  • Hallo Heinrich


    Jahaaaa, ich hoffe, dass Du den Bau der Jacht hier zeigst? Ich hatte den Bogen ja hier vorgestellt. (Und auf den mangelhaften LC-Satz hingewiesen lala1 ) Mit dem Takelplan bie der Speedy (auch von Tomasz Weremko) hatte ich ja sehr gute Erfahrungen gemacht. Also forsch drauflos!
    Das Modell ist ansonsten der Hammer, da würde ich mir gleich einen Logenplatz reservieren!


    Freundliche Grüsse
    Peter

  • Jahaaaa, ich hoffe, dass Du den Bau der Jacht hier zeigst? Ich hatte den Bogen ja hier vorgestellt. (Und auf den mangelhaften LC-Satz hingewiesen ) Mit dem Takelplan bie der Speedy (auch von Tomasz Weremko) hatte ich ja sehr gute Erfahrungen gemacht. Also forsch drauflos!
    Das Modell ist ansonsten der Hammer, da würde ich mir gleich einen Logenplatz reservieren!


    Hallo Peter, Du bist also zurück von deiner schönen Urlaubsreise und bevor nun Dein Werftbetrieb wieder beginnt, will ich Dich noch kurz von der Arbeit abhalten: ich hatte Deine Vorstellung der brandenburgischen Jacht glatt übersehen. Wahrscheinlich eine Verwechslung mit Deinem Beitrag zur goldenen Schere. Darin hätte ich klar überblicken können, auf was man sich einlässt. WAK nennt den Skill-Level 4 von 5, und das scheint mir nicht gelogen. Noch mehr: es ist ein Prunkschiff aus dem Barock, und da scheinen die mir die Darstellungsmöglichkeiten des Kartonmodellbaus in 1:100 der zeitentsprechend üppigen Prachtentfaltung durch Friese, Füllungen, Putten, Zierelemente nicht mehr gewachsen. Du nennst selbst die gedruckten Ornamente – da dürfte selbst der Meister der Kunst des Ausstichelns an seine Grenzen kommen kratz1 frech 2 . Aber man lernt dazu, vorerst lagere ich den Bogen mal etwas tiefer im Stapel und warte, bis jemand anderes zeigt, wie es geht.


    Stattdessen schneide ich den WAK Bogen der genuesischen Saetta an, Skill-Level 3 von 5, ganz anders als alles, was ich bisher jemals unter der Schere hatte. Mein Ziel: den Bau des eigenwilligen Rumpfes und der Masten so gut es geht, vielleicht das stehende Gut (Lateinerbesegelung ohne Wanten!!) – und fertig. Das Setzen der Lateinersegel selbst liegt wahrscheinlich außerhalb meines Kompetenzbereichs. Begonnen habe ich bereits mit dem (sehr labriggen) Spantengerüst und bin dabei, entgegen der Bauanleitung les 2 überall Verstärkungen vorzusehen arbeit1 . Überhaupt hilft die Bauanleitung in polnisch und englisch nicht so ganz toll weiter les1 . Ein Baubericht über mein Tun wäre bei meinem jetzigen Stand des Wissens und Könnens ein ziemlicher Unsinn, aber ich werde die Bauabschnitte in Bild und Wort festhalten. Die Modelle von WAK (T. Weremko) finde ich übrigens sämtlich interessant, eine gute Auswahl und sie haben die richtige Größe. Ich denke, wenn man mal ein Modell von Weremko gebaut hat, durchschaut man, wie der Konstrukteur vorgegangen ist und dann wird es leichter. Danke noch einmal für Deinen Tipp. Viele Grüße Heinrich

  • Hallo Heinrich

    Ein Baubericht über mein Tun wäre bei meinem jetzigen Stand des Wissens und Könnens ein ziemlicher Unsinn

    Ganz und garnicht! Die Hilfe die Du hier bekommst würde Dir auf jeden Fall helfen, die BA besser zu verstehen!
    Diesen Bogen habe ich (noch) nicht, aber das Pendant von Oriel, die Genuesische Pinasse.
    Ich würde mich über einen BB sehr freuen.


    Viel Spass
    LG
    Peter

  • Moin Heinrich,


    ich schließe mich Peter an; der Sinn dieses Forums ist es ja gerade nicht, Perfektion zu demonstrieren und sich bauchpinseln zu lassen (tut trotzdem immer gut), sondern quasi im Team mit den anderen und ihren Erfahrungen einfach Spaß beim Modellbau zu haben.


    Als ich selbst noch blutiger Anfänger mit Bögen und ihren (sowie meinen) Möglichkeiten war, flogen mir in einem anderen Forum mal Äußerungen um die Ohren wie "du musst noch ganz schön üben" oder "besitzt du überhaupt den Originalbogen?" ... das war's dann für mich.


    Dergleichen wirst Du hier nicht erleben - und ja, auch ich hätte gern den Baubericht gesehen rotwerd1 rotwerd1


    LG Alex

  • Ich würde mich über einen BB sehr freuen.

    Hallo Peter: ich hatte mich als Einstiegswerk im kartonalen Segelschiffsbau wegen Deines vorzüglichen Bauberichts schon für die HMS Speedy entschieden, hielt dann aber die genuesische Saettia für spannender. Eine spontane Entscheidung, die ich vielleicht noch bereue (?). Ein Baubericht kommt eigentlich zu früh, aber okay. Gegebenenfalls landet er halt unter den Unvollendeten. Die genuesische Pinasse von Oriel ist interessant, könntest Du mal gelegentlich den Bogen vorstellen, damit man ihn mit dem WAK-Modell der Saettia vergleichen kann?


    Ich beginne nun, die polnisch-englische Bauanleitung zu übersetzen, die Teile zuzuordnen und Bauabschnitte festzulegen. Der Lasercut-Spantensatz ist instabil und nicht sehr vertrauenserweckend, ich werde ihn in Sekundenkleber baden und trotzdem verwenden. Außerdem plane ich so viel wie mögliche Abstandshalter und Verstärkungen aus 2mm Graukarton. Aber das gehört schon zum Einstieg in einen ersten Baubericht. VG Heinrich



    und ja, auch ich hätte gern den Baubericht gesehen

    Hallo Alex, danke für Dein Mut machen und Perfektion werde ich (vorerst?) wahrhaftig nicht liefern können. Aber die Saettia ist ein interessantes, ungewöhnliches Schiff und das Modell sieht sogar einzeln zu verlegende Decksplanken (!) vor. Ich glaube, Fritz (petcarli) hat mal mit so etwas experimentiert, sonst habe ich so etwas noch nie gesehen. Ich brauche noch etwas Vorbereitungszeit und fange dann einfach mal an. VG Heinrich



    wir wolln, wir wolln, wir wolln jetzt Bilder seh'n!

    Hallo Bonden, ja, ich tue´s ja. Hoffentlich ist meine Vorgehensweise nicht zu anarchistisch und auch für heranwachsende Kartonmodellbauer /Innen geeignet. Man will ja nicht den Glauben an Bauanleitungen zerstören. les 3 Außerdem hoffe ich, nicht vorab in Begleitliteratur zu versacken. Von der Seerepublik Genua habe ich nämlich keine Ahnung (außer vom Genuesen Chr. Columbus), noch weniger vom Schiffstyp Saettia. Schebecken-Besegelung, ein merkwürdiger Bugspriet (?) – da muss ich mich einlesen. Spannend! Bilder vom fertigen Kartonmodell (WAK) siehst du hier: http://www.sklep.wak.pl/product_info.php?products_id=637)
    (click to enlarge) - und hier: der labbrige Spantensatz von mir auf Probe zusammengesetzt. Wenig vertrauenserweckend. Da kommt viel Arbeit auf mich zu.




    VG Heinrich

  • Hallo Heinrich


    Tja, das Spantengerüst sieht tatsächlich etwas labil aus. Aber ich denke, das bekommt man hin.
    Ist das der LC-Spantensatz?


    Ach und die genuesische Pinasse habe ich bereits hier vorgestellt happy 2


    Ich freue mcih auf Deinen Bericht!


    LG
    Peter

  • Zitat von HEROS

    Aber die Saettia ist ein interessantes, ungewöhnliches Schiff und das Modell sieht sogar einzeln zu verlegende Decksplanken (!) vor. Ich glaube, Fritz (petcarli) hat mal mit so etwas experimentiert, sonst habe ich so etwas noch nie gesehen.

    Ja, aber ich habe nicht nur experimentiert. Die "Lexington" wurde sowohl am Deck wie auch an der Bordwand mit Balsaholz beplankt.




    Zitat von Peter_H

    Tja, das Spantengerüst sieht tatsächlich etwas labil aus. Aber ich denke, das bekommt man hin.

    Da muss ich Peter Recht geben.



    Aber lass Dich nicht irritieren. Was meinst Du, wie ich bei meinem ersten Segelschiff geschwitzt habe und die Santa Maria hätte ich nach dem Anmalen des Rumpfes beinahe versenkt, wenn ich nicht überrascht worden wäre hier im Baubericht im damaliegen Forum, wie ich denn diese schöne Holzfärbung gemacht hätte! Also traue Dir ruhig mal einen Bericht zu. Hier ist , glaube ich, noch nie jemandem das Hobby verdorben worden. Wir haben alle mal angefangen und glaube blos nicht, dass wir etwas älteren "Hasen" perfekt wären.


    Guß
    Fritz

  • Aber lass Dich nicht irritieren. Was meinst Du, wie ich bei meinem ersten Segelschiff geschwitzt habe und die Santa Maria hätte ich nach dem Anmalen des Rumpfes beinahe versenkt, wenn ich nicht überrascht worden wäre hier im Baubericht im damaliegen Forum, wie ich denn diese schöne Holzfärbung gemcht hätte! Also traue Dir ruhig mal einen Bericht zu. Hier ist , glaube ich, noch nie jemandem das Hobby verdorben worden. Wir haben alle mal angefangen und glaube blos nicht, dass wir etwas älteren "Hasen" perfekt wären.

    Das unterstreiche ich mal! Zumal die Hilfe, die Dir da geboten wird den Aufwand für einen BB mehr als nur wett macht!
    Ich würde einen Baubericht von Dir über dieses Modell sehr begrüssen!


    LG
    Peter

  • So, jeder Baubericht sollte ein Ende haben. Ich wollte die ZOMP zum Teil ent-takeln, jedoch schnell gemerkt, was „verschlimmbessern“ heißt und es frühzeitig aufgegeben. Also habe ich nur noch ein paar restliche Details zugefügt und – wegen der maßstäblichen Darstellung – mit 3 kleinen 1:100 Figuren experimentiert, die ich für kleines Geld bei Amazon gefunden habe.




    Hier ist der „Vaarboom“ (deutsch: Stakholz) zu sehen.



    Vielleicht folgen noch mal Galeriebilder, wenn ich gelegentlich aus den NL entsprechende Hintergrund-Fotos mitbringe.
    Viele Grüße Heinrich

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