Moin alle!
Seit ein paar Tagen treibt mich ein neues Projekt um, das heute in die "heiße Phase" getreten ist: die TrSS BRIGHTON von David Hathaway in 1:250 (Axel möge mir vergeben! ). Ja, ich habe noch 2 angefangene Baustellen, die ich eigentlich fertig machen sollte, aber wenn ich mit einem Modell erst anfangen wollte, wenn ich das davor beendet habe - dann hätte ich auch immer nur 1 Bogen in der Schublade liegen . Immerhin habe ich mit WEDEL und BOROYSUND gerade 2 Bauten beendet, und die SCHAARHÖRN wird noch dieses Jahr fertig - wenn ich also die Zahl meiner Baustellen konstant halte (wenigstens im Jahresschnitt), ist das irgendwie auch ein Akt der Selbstbeherrschung. Und das Buch zum Gokstad-Schiff ist auch noch nicht da - soll ich da die Hände in den Schoß legen?
Die BRIGHTON wurde 1903 mit der Bau-Nr. 683 bei Denny & Bros. Ltd in Dumbarton als Kanalfähre für die London, Brighton & South Coast Railway gebaut, die schon seit mehr als vierzig Jahren auch im Fährgeschäft über den Ärmelkanal feste Linien unterhielten und so stets eine ganze Flotte in Fahrt hatte. Sie war mit 3 Parsons Dampfturbinen bestückt, deren Leistung David mit 6000 PS beziffert (die englische Wickipedia gibt dagegen nur 580 PS je Turbine an) und die mit 3 Schrauben für eine Geschwindigkeit von mehr als 21 Knoten sorgten, womit sie die Route Newhaven - Dieppe in 2 Stunden 45 Minuten schaffte. Man sieht es ihr an; ihre langen, schlanken Linien erinnern mich an die spätere Bauweise deutscher Schnellboote.
Leider war das am 5. November 1910 nicht schnell genug, als sie aus Newhaven auslief und kurz darauf im Nebel mit gut 17 Knoten den Kurs der PREUSSEN kreuzen wollte; der Kapitän der BRIGHTON schätzte die Geschwindigkeit der PREUSSEN völlig falsch ein, die er ohnehin hätte passieren lassen müssen, und so rammte die PREUSSEN die BRIGHTON, verlor dabei ihren Bugspriet und den Vormast und war manövrierunfähig. Anfangs von einem Schlepper in Schlepp genommen versuchte sie bei schlechtem Wetter zu ankern, wobei aber nacheinander beide Ketten brachen und konnte dann trotz Einsatz von 3 Schleppern nicht in den Hafen von Dover gebracht werden, weil die Trossen rissen. Trotz des Versuchs, sich noch freizusegeln lief die PREUSSEN auf und sank schließlich. Kapitän Hemmings von der BRIGHTON verlor deswegen sein Patent und beging darauf (so Wickipedia) in einem Londoner Pub Selbstmord.
Die BRIGHTON allerdings befuhr die Strecke bis 1930 weiter, unterbrochen vom ersten Weltkrieg, in dem sie als schneller Truppentransporter und als Hospitalschiffeingesetzt wurde, um schließlich verkauft und als Yacht ROUSALKA umgebaut zu werden. 3 Jahre später lief sie vor Irland im Nebel auf Felsen und ging verloren - zum Glück konnten alle an Bord gerettet werden.
Nachdem ich die letzten Tage schon ein paar Vorarbeiten erledigt hatte , begann heute die wirklich "heiße" Phase: Peggy hat mir den Prototyp meiner LC gebrannt, und ich scheine nicht viel ändern zu müssen. Die Grätings allerdings sind so nicht überlebensfähig dünn geraten, da muss ich nochmal ran, aber bis ich sie wirklich brauche, sollte es eine überzeugendere Version davon geben.
Wenn es soweit ist, könnt Ihr die LC erstehen , aber erst muss ich selbst ausprobieren, dass alles passt .