»Maximilianeum« Bayerischer Landtag (Peter Gierhardt - 1:350 Schreiber Bogen/Aue Verlag 2010)

  • Nachdem an anderer Stelle schon wiederholt die Binnenzeichnungen von Peter Gierhardt von mir hochgelobt wurden, wird es ja Zeit, dies an einem relativ aktuellem Objekt zu demonstrieren - somit auch an einem Objekt, dessen Zusammenbau komplett ist - und daher nicht irgendwann in der "Luft hängt" ...


    Gehen wir's an ...


    Bauzeit: 1857 - 1874
    Bauherr: König Maximilian II von Bayern
    Architekten: Friedrich Bürklin; nach 1945 Karl Kergl
    Heutiger Verwendungszweck: Sitz des Bayerischen Landtags (seit 1949)
    Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Maximilianeum



    Technische und bibliographische Angaben:
    Titel: MAXIMILIANEUM Bayerischer Landtag
    Autor: Peter Gierhardt
    Maßstab: 1:350 (Modellabmessungen 420 mm lang, 334 mm breit, 145 mm hoch)
    Verlag: Schreiber Bogen / Aue Verlag Möckmühl
    Bogengrösse: 310 × 220 mm
    Anzahl Bogen: 7
    Material: 170 g/qm Offset - matt
    Anzahl Teile: < 350
    Bauanleitung: Text (DE) + 3D Montagezeichnungen
    Text: DE
    Erstveröffentlichung: 2010
    Erscheinungsjahr: 2010
    Bestell-Nr.: 700
    Trivia: Der Modellbogen zeigt nicht die beiden »modernen« Flügelanbauten. Die nicht enthaltenen Gebäudeteile sind auf dem folgenden Luftbild an den dunkelgrauen Dächern zu erkennen ...



    Luft bild © 2007 Maximilian Dörrbecker (Chumwa) - Eigenes Werk Diese Datei ist unter der Creative-Commons-Lizenz „Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 2.5 generisch“ (US-amerikanisch) lizenziert.



    Unbekannt - Vor 1923 - Original image: Photochrom print (color photo lithograph) Reproduction number: LC-DIG-ppmsca-00060 from Library of Congress, Prints and Photographs Division "Photographs in this collection were published before 1923 and are therefore in the public domain."


  • Die ansprechend gestaltete Bauanleitung erscheint auf das wesentliche reduziert.
    Möglicherweiser etwas »klein«, aber das dürfte nicht wirklich ein Problem werden ...



    Zwei Bogen der Produktion als »Köder« für evtl. interessierte Nachbauer ...



    Die hier gezeigte Binnendekoration stellt für mich eine absolute Meisterleistung dar. Obwohl ich kein ausgesprochener Fan fotorealistischer Binnendekoration bei Modellbogen bin, erweist sich Peter Gierhardts meisterliche Bildbearbeitung als Garant für eine Optik, die WEDER perspektivisch FALSCHE Strukturen wie z.B. verzerrte Fenster und Türen NOCH für den Laien erkennbare Wiederholungen in den Texturen enthält ... Respekt!


    ... wobei sich derlei grafische Delikatessen dem »Käufer vor Ort« wohl kaum erschließen dürften. Umso höher sollten das die Feinschmecker zu schätzen wissen - und das auch sagen ... laut! Immerhin dürften aber auch Unbedarfte den Unterschied zwischen mit »Fotos beklebten Schachteln« und einem Meisterwerk wie diesem erkennen.


    Bei Durchsicht der einzelnen Bogen bemerkt man erneut Meister Gierhardts Kunstgriff, auf eine Grundplatte zu verzichten und dafür »gekrempelte Prismen« als Versteifung einzusetzen. Nun, das kennt man jetzt schon vom »Dom zu Paderborn« und vom »Schulhaus in Garmisch« - irritiert also kaum noch. Dass sich auch hier der bajuwarische weiß-blaue Himmel im »Glas« spiegelt ... tja, das ist doch mal eine nette Idee ...


    Herzliche Grüße
    Thomas

  • ... die Suche nach dem - nicht vorhandenen - Bauteil 1 verzögerte den Baubeginn nur unerheblich ... hier beginnt es also mit Teil 1a ... :)
    Das fügt sich alles fast wie von selbst zusammen, die Binnenzeichnung begeistert ... Kartonqualität wünscht man sich von höherer Qualität, neigt leicht zum Ausfransen und Spalten - ist aber ein durchaus beherrschbares Problem.


    Aus den hier gezeigten Bauteilen formt sich der rückwärtige Gebäudeteil des Gesamtkomplexes.


    Bei den beiden »Ecktürmchen« 1c/1d bin ich von der Bogenvorgabe abgewichen. Kleines Dach vom Wandteil abtrennen, Behelfslasche ergänzen und schon lässt sich das mit geringerer mechanischer Beanspruchung montieren.



  • Erster Bauabschnitt fertig, etwas instabil noch - falls es mich im weiteren Bauverlauf stören sollte, kann ich ja jederzeit passende Versteifungen ergänzen.


    Auch hier soll/wird das Kantenfärben die einzige geplante Verschönerung sein.Wie üblich mit passend angemischten Tempera Guache Farben.


    Im folgenden Bild weist der Pfeil auf die um die Ecke laufende Zeichnung des Regenrohres - bemerkenswert, sind dies doch ZWEI separate Wandteile Das sind die Dinge, die mir als Kunde UND als Modellbogen-Designer Freude machen, beweist dies doch, dass da wer am Werke war, der seine Kunst, sein Kunsthandwerk, versteht ...


  • Das aus drei Komponeten zusammengesetzte Dach fügt sich perfekt oben in die Wände ein. Der Hinweis der Bauanleitung mit der Montage »zwischen den beiden Türmchen ..» zu beginnen, ist ein sehr nützlicher Hinweis.
    Sollte man unbedingt beachten ... :)



  • Diese spezielle Klebelaschen-»Technik« ist in diesem Bild der gut zu erkennen ... (Einblickin den/das Gebäudeteil von unten ... )


  • Es schliesst sich ein Geländestück mit einer kleinen Brüstung an.


    Auf die zahlreichen »Klebezacken« wird zugunsten einer Verstärkung mit 1,00 mm starker Maschinenholzpappe verzichet. »Boden« und »Decke« werden dann »stumpf« verklebt. Die Montage am Gebäude wird zurückgestellt, bis die korrespondierenden Geländeteile 8 und 9 vorbereitet sind ...



    Zusammengesetzt schaut das so aus:



    Passt ganz hervorragend ... irgendwie suche ich in alter Gewohnheit bei kreisförmigen Strukturen immer nach »Mittelmarkierungen« ....
    Sowas braucht es aber hier nicht - in einer Ecke exakt ansetzen - der Rest kommt von selbst ...


    herzliche Grüße
    Thomas

  • Die seitlichen Geländeteile bestehen aus jeweils vier Teilen - auch hier keinerlei Hürden oder Ungenauigkeiten ...



  • In den Ecken »ansetzen« und sorgfälig Stück-für-Stück verkleben. Auf den Geländeverlauf achten und sauber an den Gebäudewänden ausrichten ...
    Das kleine Treppchen, da oben rechts im Eck ... das wird später angebracht.





    Gezeigt werden sollten aber auch »The naughty bits« ... also wie das alles "von unten" und von "innen" aussieht- ("aussen" kann man in dem Fall nicht sagen) ... :)



    Herzliche Grüße
    Thomas

  • Der Unterbau des - von vorne gesehen - linken Flügels formt sich aus diesen Teilen. Die Kanten und Übergänge sind schon farblich behandelt.




    Wie schon oft, erweist sich die »banale« Kantenfärbung als immer noch bestes Mittel zur Verbesserung der Attraktivität eines gebauten Architektur-Kartonmodells.
    Die (nach meiner persönlichen Meinung) anderen zahlreichen »Mätzchen« zur vermeintlichen Erhöhung der Originaltreue - alles Unsinn. Und nützen allenfalls dem Geldbeutel des Anbieters solcher »Gimmicks«. Ein Modellbogen ist stets und in erster Linie »Abstraktion« und erst in zweiter Linie dann auch eine Verkleinerung des Vorbildes — und dies aus einem der haptisch angenehmsten aller Werkstoffe.


    Sorgfältige Kantenfärbung, dabei die benutzte Farbe bitte IMMER etwas dunkler als die Umgebungsfarbe, schafft farblich angenehme optische Bruchkanten. Das "subjektive Sehen" empfindet solche Bruchkanten deutlich angenehmer als »weiße Blitzer« ... aber natürlich darf/soll/kann das jeder machen wie er will. Denn das soll alles k e i n Dogma sein ...


    Herzliche Grüße
    Thomas

  • Dieser »Unterbau« ist zwar kein »Spaziergang«, aber folgt man der in der Textbauanleitung genannten Montagereihenfolge, dann funktioniert das einwandfrei.


    Es sei NACHDRÜCKLICH darauf hingewiesen, dass diese Baugruppe ABSOLUT VERZUGSFREI zusammengesetzt werden muss!



    Das Loch »da hinten« rechts habe ich als Hilfsöffnung für besseres Hantieren ausgeschnitten - sehr hilfreich!


  • Die Nahaufnahmen zeigen, dass der Bedruckstoff an den Kanten leicht »bröselt«, habe das aber vom Bau des Doms zu Paderborn unangenehmer in Erinnerung.
    Hier zeigt sich der Bedruckstoff in doch etwas besserer Qualität ...


  • Auf dem zweiten Bild erkennt man, an welche Position dieser Unterbau später angefügt werden soll. Hier nur lose dazugestellt.


    Hier (und allgemein) wünscht man sich einen Hinweis aus der Bauanleitung, WANN Baugruppen zusammengefügt werden sollen. Diesen Unterbau JETZT schon an das Gebäude zu montieren ist offensichtlich NICHT der richtige Zeitpunkt .... aber WANN DANN? :) :)



    herzliche Grüße
    Thomas

  • Auf dem Unterbau werden die Arkadengänge errichtet - Die Arkaden sind die dominierende architektonische Komponente dieses Bauwerkes.
    Hier die ersten Teile des von vorne gesehen linken, zweigeschossigen Arkadengangs ... aus zwei unterschiedlichen Blickwinkeln.


  • ... das schaut schon recht beeindruckend aus - und ist nur wenig größer als eine Streichholzschachtel ...



  • Der Eckturm wird in ähnlicher Weise zusammengesetzt.


    Allerdings gibt es hierbei eine kleinere Montageklippe zu »umschiffen« (Die »Aussenwände« passen so wie vorgesehen nicht um die »Innenwände«). Auch fällt auf, dass der »Zwischenboden« eine ganz zauberhafte Binnendekoration hat, wahrend die »Decken« der Obergeschosse leer geblieben sind. Beim Obergeschoss des Turms kann man von außen auch eine »fette« Bauteilenummer erkennen. Das wird dann noch passend kaschiert ... nur für mich! Fehler ist das KEINER! :)



  • Der »zentrale« Eingangsbereich ... Eingangsbereich und linker Flügel »lose« zusammengelegt ...



  • Die »Schauseite« des Gebäudes ist komplett.
    Dächer werden erst ergänzt, wenn Rückseitenbau und die Arkadenfront miteinander verbunden sind. Ein paar winzige Nachbesserungen sind sicher nötig - aber erst bei der Schlußmontage, wenn ohnehin eine Reihe von dekorativen Details angebracht werden ...



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