LZ 127 Graf Zeppelin in 1:200 nach Schreiber

  • Wer etwas über diesen Zeppelin recherchiert, erfährt sagenhafte Dinge: Die spektakuläre Weltumrundung in kurzer Zeit, die "Lebensleistung" in Kilometern UND in Passagieren, die makellose Performance - von kleinen Schäden abgesehen passierte Schiff und Besatzung schlicht nichts in der ganzen Zeit...


    Man taucht in eine spannende Welt der Zeit zwischen den Kriegen ein und wer Spaß an politischen Figuren hat, der kann da Vieles finden.


    Da ich keine Erfahrung im Kartonmodellbau habe, baute ich erst einmal ein Versuchsmodell (um das Mittelsegment verkürzt) und ohne Einbauten.
    Dabei lernte ich die Probleme beim Ringbau kennen- viele kleine Gaps und hatte noch einige Klebeflecken. Da stellte ich mich auf Ponal und die Flinke Flasche in Schwarz um und lernte, kleine Dosen von Kleber präzise aufzutragen.


    Was mich noch ärgert, und was ich lernen möchte, sind die Übergänge der Ringe. Selbst jetzt und mit Übung sind mir die Übergänge etwas zu grob. Wie bekomme ich die glatter?


    Und woran ich schon intensiv arbeite ist die Inneneinrichtung und die Motorgondeln. Letztere habe ich gescannt und überarbeitet, damit Motoren (stahl ich von der Hindenburg) und Fenster reinpassten.
    Da gibts gleich Bilder.


    Besatzung, Passagiere und Mobiliar sind auch schon in der Mache.


    Aber bitte, helft mir mit Tipps, wie das "gescheit" zu machen ist; ich will am Ende die "Los Angeles", die "Graf Zeppelin" und die Hindenburg in vergleichbaren Standards bauen.




  • Hallo,


    ohne Deine Bilder gesehen zu haben, kann ich aus eigener Erfahrung berichten, dass ich für meine GRAF ZEPPELIN (1:700/Freedownload Currel) zunächst den Rumpf aus Karton gebaut habe. Den Bau habe ich dann mit auf Papier kopierten teilen nochmals beklebt um die »Stöße« zwischen den Segmenten abzumildern. Wichtig ist dabei, dass der Kartonunterbau ein paar wenige Prozente verkleinert gebaut werden muss damit die Papierabwicklungen wieder bündig passen.


    Die Stöße zwischen den Bahnen waren auch beim Original sichtbar. Ich glaube aber zu wissen was Du meinst und hoffe Dir etwas geholfen zu haben. Ich bin gespannt was Du zeigen wirst.


    Viele Grüße,


    Klaus



  • So sieht bei mir das Versuchsmodell aus.
    Dort baute ich noch in der Regel nach dem Schreiber-Konzept.
    Aber da habe ich eine andere Lösung entwickelt. Der Bausatz passt im Übrigen recht gut.


    Extrem schwach ist das Leitwerk und die Gondeln gefallen mir überhaupt nicht.
    Ich habe die von der "Los Angeles", die von der Hindenburg und letztlich von der "Graf Zeppelin" in mehreren Versionen gebaut -aber bislang bin ich noch nicht froh drüber.


  • Die Gondel selbst wünsche ich mir "transparent". Sie macht einen großen Teil der Schönheit des Schiffes aus. Auch im Entwurf machte ich schon einen Teil der Fenster im Rumpf transparent; beim Modell werden alle Klappen extra sein und alle Fenster verglast- oder real geöffnet.
    Die Tische habe ich von der Hindenburg "geklaut", sie müssen minimal kleiner werden; da lasse ich halt die Kaffeelöffel weg...
    Die Raumaufteilung zeigt: Vorne Brücke, dann Navigationsraum, dann stbd. die Küche - mit Doppelfenster - und bbd. den Funkraum -hier mit einem Fenster. Dann kommt der Eingang, der Salon und 10 Kabinen.


    Die Außenansicht zeigt:
    bbd: ....................................................................stbd:



    Brücke...... Navigation -Funk .......Salon .............Salon...............Eingang Küche Navigation Brücke
    Groß.........1 Fenster....1Fenster...2 Fenster.......2 Fenster.........1 F..........2 F. .....1 Fenster...Groß






    Um 20 Passagiere und Personal für Küche, Navigation, Funk und Brücke: Da wird es dann enger...
    Man stelle sich mal vor: SO kleine Doppelkabinen (anfangs 2 Viererkabinen ) für die 20 Folks.
    Ein Sanitärangebot von 2 Waschplätzen je für Frauen und Männer (also 4 total) und eine Toilette für je Männer und Frauen...


    Die Mannschaft hatte eigene Toiletten.



  • Bei der Einrichtung KANN ich mir auch die Kabinen vorstellen; ich habe mal eine gemacht. Dort allerdings steht gegenüber der Doppelstockbetten ein Regal (so etwa las ich das in den Plänen der Kabine) Aber das war in der Realität nicht so, vielleicht war da ein schmales Klappbord.


    Wen es interessiert:
    Es war ein festes Bett und ein hochklappbares Bett in jeder Doppelkabine.
    In meinem Plan war ein Bord eingezeichnet, das habe ich exakt reingebaut. Aber da wäre dann kein Platz mehr - und auf den Bildern sah ich nirgendwo so was. So lassen wirs.


    Unter dem Fenster war - je nach Platz (nach achtern wurde das SPANNEND!) eine Ablage. Soweit ich maß, waren die achteren Betten auch kürzer (2,10 m vorn, 2,0 m hinten) in einer Version gab es 2 4er-Kabinen und 6 Doppelkabinen, in einer anderen 10 Doppelkabinen.
    Später wurde auch der Eingang verlegt: man baute die Eingangstür in den Navigationsraum und nützte die Räume etwas anders; so sieht die Funkkabine später- auch durch mehr Technik bedingt - anders aus. Dito das Schott zur Brücke.

  • Leid-Werke...


    Die Leitwerke werden sehr simpel angeboten. Ich werde einen Spant einbauen und die Flossen - wie bei der Hindenburg - separat machen. Das sieht besser aus:





    Außerdem werden die Leitwerke - wie hier - eine Struktur erhalten. Hat jemand Wissen über die Teile AUF den Flächen?
    Bei der Schreiberschen "Hindenburg" gibt es "Dreiecke". Aber auf den Photos der "Graf Zeppelin" sehe ich andere Teile.

  • Die Motorgondeln bringen mich ans Limit. Also, wenn mir jemand ein Programm empfehlen kann, um da was besseres zu machen und selbst zu entwerfen, bitte!
    Ich habe alle fünf Gondeln gescannt und überarbeitet und mal gebaut. Sie haben Fenster, Türöffnungen und von der Hindenburg abgekupferte Motoren. Die sehen auch nicht so aus wie die Maybacher der "Graf Zeppelin". Aber auch nicht wie die der "Hindenburg" -und man könnte von denen wegen der dort verwendeten Spanten nichts von den Teilen sehen. DAS ist megaschade.
    Bei mir sieht man auch handwerkliche Defizite; die Teile sind recht klein und ich bin fast 60. Ob ich da noch Raum für Steigerung habe?


    Ich wollte das bekannte Bild von Lady Drummont Hay nachstellen...


    und Personal sollte auch an Bord sein, das was schafft:


  • So sähe das dann in Real aus:
    Die Ringe verbinde ich mit silbernen Laschen, dann setze ich mit Karton verstärkte Ringe ein; die Fenster und Klappen werden sicher
    eingebaut




    Antennen etc. werden aus Draht aufgebaut.


  • Ein Bautipp - für Jemand, der so etwas machen will:
    Die Fensterstreben sind für mich eine Herausforderung. Aber ich mache das so:


    Auf eine Overheadfolie male ich mit den 0,8 mm-Silberlackstiften sehr gerade Linien. Dann schneide ich mit einem sehr scharfen Skalpell die feinen Linien und klebe die von Hinten ein. JETZT und mit Übung kann ich das noch sauberer als bei diesem Probemodell.
    Dort habe ich schon mal die Raumaufteilung geübt, aber beim realen Modell muss die Höhe der Räume stimmen- hinten 1,1 mm- und das muss dann in die Spanten und den Rumpf passen.

  • Servus Chris,


    schöne Arbeit, besonders die Einrichtung gefällt mir.


    ABER schau dir bitte dringend die FAQ`s zum Einstellen von Bildern an.
    Das Hochladen machst du ganz richtig und fügst auch (fast) alle Bilder im Beitrag ein.
    Aber mit der Anordnung der Bilder funktioniert es noch nicht.


    Wenn du es so lässt ist dir eine strenge Ermahnung der Moderatoren gewiß!


    Liebe Grüße


    Wiwo

  • Hallo Chris,
    das ist ja toll, was Du da so noch ergänzt.
    Damit wir Deine Arbeit richtig genießen und würdigen können, solltest Du am Einstellen der Bilder noch etwas feilen. Bei drei Beiträgen habe ich es für Dich erledigt, damit Du siehst, wie wir uns das vorstellen.
    Unter FAQ findest Du eine genaue Anleitung für das Einstellen der Bilder.
    LG
    Kurt

  • Salü - und Merci für die Tipps, ich hoffe, dass ich es jetzt korrigiert habe.


    Die Möbel brachten mich auch an eine Grenze, nur die 2 Sofas haben Drahtbeine, die Stühle sind simpel aus Karton. Die Tische werden etwas kleiner werden müssen.


    Mit meinen Passagieren bin ich zufrieden; 1:200 ist eine Herausforderung für mich.

  • Hallo Chris,


    das sind ja ganz tolle Sachen, die Du uns hier schon zeigen kannst! klasse1
    Es erfreut mich sehr, gerade auch Deine Detailarbeiten!!! freu 2
    Werde mal hier, in Deinem Baubericht immer wieder reinschauen und "Stammmitbeobachter" werden. Es ist doch sicher noch ein Platz (mit Lehne! grins 2 ) in der ersten Reihe frei?



    Sei gegrüßt, direkt von der Nordseeküste! matrose1

  • Eine faszinierende Baustelle, Chris! Da bin ich gerne dabei. Außer meiner Bewunderung für die feinen Details werde ich zur Materie nicht viel beisteuern können, obwohl es eine Zeit in meinem Leben gab, in der ich ein spezielles Interesse für die Luftschiffahrt entwickelt habe. Aber das ist inzwischen doch wieder ein wenig in Vergessenheit geraten... Was hat es mit Lady Drummont Hay auf sich? Gruß Michael (maxl)

  • Salu!
    Gestern war ich in Friedrichshafen -im Zeppelin- Museum. Das ist fast ein Muss, da es dort viele Photos und gute Modelle gibt. Wichtig war mir die Frage der Steuerflächen. Dort sind an den Seitenleitwerken und den Höhenleitwerken "Flossen". Aber eben dazu verschiedene.
    Das konnte ich dort klären. Und Photos der "Los Angeles", "Graf Zeppelin", und der "Hindenburg" machen, die mir weiterhelfen.


    Das begehbare Segment der Hindenburg ist sehr realistisch, es ist entsprechend dem klaren Stil der letzten Fahrten gehalten. Auch die "Graf Zeppelin" war später innen hell und klar. Unter den Bildern war auch eines NACH der Abwrackung, das die abgetrennte Führergondel zeigte.


    Interessant auch die erhaltene Motorgondel. Da machte ich eine ganze Reihe von Aufnahmen; wer weiß, vielleicht schaffe ich es mal, so eine selbst befriedigend zu bauen. Denn die der drei Bögen (Los Angeles, Graf Zeppelin UND der Hindenburg) sind alles andere als gut; die der Hindenburg noch die besten. LZ 130 das ideale Modell, denn die hatte einfachere Motorgondeln. Aber bei der "Hindenburg" werden die Bugseiten - jedenfalls bei mir - nie schön; dort ist ein formloses Loch, wo in Real die stromlinienförmigen Verschlussklappen sind. Bei der "Graf Zeppelin" sind diese Klappen zwar angedeutet, aber sie liegen GANZ falsch - auch drum habe ich mal diese Gondeln komplett überarbeitet.


    Ach ja. Nicht nur Victoria hat "Secrets", auch bei den Zeppelinen gibt es NOCH einen - nicht nur den nie gebauten LZ 129 ( von dem es hier im Forum ein tolles Modell gibt...). LZ 131 gab es auch. Und der war schon begonnen... Aber als die Zeppeline in Ungnade fielen, war auch dort das Ende und die begonnenen Teile wurden - wie die anderen Zeppeline - verschrottet.
    So was findet man dann in Friedrichshafen heraus.






    Graf Zeppelin, Motorgondel / Kühler Hindenburg, Motorgondel mit Klappen



    Bei meinen Gondeln für die Graf Zeppelin habe ich - vereinfachte - Motoren eingebaut, die Kühler, die im Modell der Hindenburg enthalten sind, lies ich weg; die sähe man so oder so nicht- und bei den vorliegenden Entwürfen stimmt die vordere Linienführung so wenig, dass auch kein Platz wäre.

  • Lieber Maxl!


    Lady Drummont Hay war eine SEHR außergewöhnliche Journalistin mit einem außergewöhnlich klugen Hintergrund. Sie - und ihr Partner Karl von Wiegand waren AUCH Kriegsreporter und sie berichtete z.B. aus Abbesinien und der Mandschurei. Sie wurde von den Japanern interniert - und starb nach dem Krieg wohl an den Folgen der Internierung.


    Ihre Reportagen sind auch heute noch lesenswert.Und Karl von Wiegand schrieb regelrecht Zeitgeschichte. Sie trafen in und um den Zeppelin wichtigste Personen in und um "Deutschland". Da lohnt googeln.


    Sie war die einzige Frau an Bord der Zeppelin-Weltreise. Sie war somit auch die erste Frau, die den Globus mit einem Zeppelin umkreiste, respektive die Welt umflog.


    Derzeit übe ich noch an den Spanten und Verbindungen. Da bin ich einfach zu unerfahren und ungenau. Und ein Program zum Zeichnen der Motorgondeln, ein Plan für LEDs in der Hauptgondel und Motoren... das wäre ein Traum. Kennt Ihr jemand, der da ansprechbar wäre?

  • Danke für die Informationen, Chris! Und Dank auch für die aufschlussreichen Fotos aus Friedrichshafen! Hintergrundrecherche ist das Salz in der Suppe guten Modellbaus. Obwohl ich mich eine Zeit lang sehr interessiert mit technischen Einzelheiten des Zeppelinbaus beschäftigt habe und natürlich stolz wäre, ein "Experte" zu sein, muss ich leider passen. Dazu liegt diese Zeit zu weit zurück... Gruß Michael (maxl)

  • Langsam gehts. Sommer. Und am 1. Juni habe ich DAS Festival hier mitzugestalten... da komme ich kaum zu was.


    Aber eben was.
    Beginnen wir beim Heck- der Vorbereitung der Teile.
    Spanten verändere ich. Im Schnitt haben die bei mir um 1 cm Stärke und sind mit Karton hinterklebt.
    Als Klebelaschen verwende ich eigene; das hilft mir beim Verkleben.


    Alle Hüllenteile ritze ich von Hinten mit einem Silberkuli.


  • So entsteht auch im Zeppelin ein schönes Bild; bei Licht sieht man vielleicht doch mehr von der Struktur von außen.
    Auf jeden Fall gefällt mir das so besser.





    Aber da muss ich noch lernen. Im Detail gibts noch Schwächen:



    Doch hier ist das Modell relativ perfekt. Beim nächsten wird das dann gut.

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