Minenkreuzer SMS Albatross, Bildrum, 1:250

  • N'Abend Freunde,



    Für meinen nächsten Schiffs-Baubericht habe ich aus meinem Archiv den Bildrum-Bogen des Minenkreuzers SMS Albatross ausgesucht.


    Nun, Minen-Kreuzer war seinerzeit angesichts der sage und schreibe 8 (in Worten acht) veralteten 8,8cm-Knallerbsenwerfer an Bord dieses Schiffes ziemlich gestrunzt. Auch kann das Schiff keine großartige & erfolgreiche Geschichte aufweisen, wie man bestens bei Wikipedia nachlesen kann.


    http://de.wikipedia.org/wiki/SMS_Albatross_(1907)


    Letztlich finde ich das Modell jedoch sehr interessant, denn es birgt ein hohes Potential für den Modellbauer.
    Die Datenlage ist nicht so berauschend, ich habe ein Buch über Minenkrieg vorzuweisen, auch im Marine-Arsenal steht was, ein wenig gibts auch im Internet zu finden.
    Natürlich werde ich dieses Modell voll bemalen und mit allem, was geht, aufmotzen.
    Letztlich ist eine Darstellung in einem kleinen Diorama geplant.
    Für den Baubogen gibts reingarnix an Zurüst-Angebot, kein Ätz- oder LC-Satz, also schaun mer mal was geht.....



  • Das etwas gewöhnungsbedürfte Innenleben des Modells wurde zusammengebaut. Es besteht aus pro Seite vorgesehenen, einzelnen Spant- und Mittelträger-Segmenten, welche aneinandergeklebt und so verdoppelt werden.


    Die Bodenplatte ist zunächst nur einfach vorgesehen, der Rumpf soll ähnlich aufgebaut werden wie der eines MDK-Modells und dadurch die Bodenplatte verstärken. Da mir das aber nicht nu gar nicht zusagte, habe ich die Bodenplatte von vornherein verdoppelt. Eigentlich eine stabile Angelegenheit,
    die Paßform bislang ist ausgezeichnet.


    Ich hab ordentlich UHU-simpel verplempert.


  • Und weiter gehts am Minenkreuzer. Zunächst stand das Deck achtern und mittschiffs an, das fand ich im Original von der Struktur her nicht ganz so berauschend, da
    gab's nämlich keine Plankenstöße. Also habe ich mir eine passende Textur rangeholt und und die Decks entsprechend verändert Natürlich habe ich den
    "Wassergraben" nicht vergessen.


    Der Vorteil ist, daß man dann ein schönes Deck hat.


    Der Nachteil ist, daß dieses schöne Deck ziemlich leer ist, denn alle Aufbauten- und sonstige Positionen müssen mühsam wieder nachgearbeitet werden.....



  • Die einfach als Kreise vorhandenen Bekohlungsluken fand ich auch nicht soooo schön.....und hab mir was überlegt.
    Von meinem alten Von-der-Tann-Zweitbogen habe ich die Luken samt Einfassung ausgeschnitten.
    Eine 2,5mm-Scheibe aus dünnem Papier wurde mit einem zuvor mit Sekundenkleber gehärteten Rad beklebt. Der außen überstehende Radreif wurde abgetrennt, es
    blieb ein Stern.
    Alles angepönt, das Ganze 18 Mal.......und so gefallen sie mir schon besser!


    Anschießend kam das Hauptdeck schon mal auf die Spanten.




  • Die erste Aufbauwand des Modells stand an, am Sprung vom Hauptdeck zur Back. Die Wand wurde wie immer vorbereitet, Bullaugen verglast, Türen aufgedoppelt, mit Griffen und Scharnieren aus dünnem Draht versehen.
    Zudem wurden "die Arkaden" gebaut. Anstatt des fummeligen Originalteiles habe ich alles getrennt und die erforderlichen Säulen aus 0,75mm Evergreen-Profil verbaut.
    Die letzte Säule kommt noch, die bau ich erst ein, wenn ich weiß, wo die Bordwandöffnung für das Seefallreep genau sitzen wird.



  • Nun stand das Backdeck an, Bauweise wie das Hauptdeck.
    Für den teilweisen "Linoleum-Belag" wurde von mir ein passender Farbton anhand der Decks anderer Modelle zusammengemischt.
    Die Stöße sind Fineliner-Striche, welche mattiert wurden.
    Die Klüsen in den Kettenkoker wurden versenkt dargestellt. Als nächstes gehts an die Bordwände, und die werde ich auch ein bisschen verändern..... [Blockierte Grafik: http://www.kartonbau.de/forum/wcf/images/smilies/smile.png]




  • Zunächst wurde in Vorbereitung auf die Montage der Bordwände rundum unterm Deck und überder Bodenplatte ein schmaler Kartonstreifen
    montiert, quasi wie Klebelaschen, bloß ohne Knickfalten und durchgehend.
    Nun gingsan die Vorbereitung der Bordwände.


    Auf Fotos des Schiffes waren gut Plattengänge zu sehen, Hauptdeckschergang und Zwischendeckschergänge. Die waren auf den Modell-Bordwänden auch vorgezeichnet, stimmten mit dem Original aber nicht überein. Außerdem wären sie nach Anstrich weg gewesen....
    Ich kopierte die Originalseite auf dünnes Papier, passte die Plattengänge gemäßden Fotos an und klebte sie auf die Bordwandseiten.
    Ich fing an der Bordwand bb. an, hab aber vor lauter Eifer das fotografieren vergessen, daher sind die folgenden Fotos größtenteils von der Steuerbordseite....



    Die Bullaugen wurden ausgestanzt. Leider war auch deren Anzahl und Positionen in vielen Fällen nicht mit dem Original vereinbar. Ich habe
    eine Anpassung versucht. Ganz stimmts noch nicht, jedoch kommt das dem Original so schon deutlich näher.
    Die Bulleyes wurden mit "Augenbrauen" aus gerecktem, dünnem Weißmetalldrahtversehen.
    Die ganze Seite wurde dann mehrfach dünn lackiert, und zwar in einem wesentlich dunkleren Farbton als die Aufbauten.
    Ich hab mich da an meiner SMS Von der Tann orientiert und dieselben Farbtöne für Rumpf und Aufbauten genommen.
    Die Bullaugen werden mit Tesa hinterklebt, hinten geschwärzt und von vorn mit klarem Parkettlack, hochglänzend, verfüllt.





  • Nun habe ich die Bordwand bb. montiert, als Fixpunkt wurde die Rundung des Decksprunges genommen. Passte soweit ganz gut.


    Nur vorn, kurz vorm Steven, ergab sich, daß der Spant Nr. 2 ein Stückchen zu weit herausragte, für die erforderliche Rundung zum Steven hin. War einfach zu eng. Was natürlich erst richtig auffiel, als die Bordwand saß.....
    Folge war ein Knick, auch weil der Karton durch die noch nicht lang zurückliegende Lackierung noch leicht feucht war........
    Ich hab dann hin und her retuschiert, geschliffen und geschummelt, was das Zeug hielt.
    In meinen Augen ist diese Rumpfseite im Bereich Bug nicht fehlerfrei gelungen..... Backbord wird also nicht Schokoladenseite !


    Das Heck ließ sich gut verarbeiten, nur wenig Schliff war nötig, um eine schöne Rundung zu erreichen.
    Spant 2 an der Steuerbordseite hab ich gleich gekürzt, auf daß die andere Bordwand besser passt..... die liegt jetzt fertig lackiert zum Trocknen bereit!




  • Ich hab im Anhang mal ein Foto der originalen Modellbordwand, die Steuerbordseite des Modells und ein Originalfoto nebeneinandergestellt, da kann man's sehen, wie die Lage der Plattengänge und Bullaugen, und die Anzahl der letzteren, auseinanderdriften.



  • So, die Stb.-Bordwand stand an. Passte aufgrund des veränderten Spantes Nr. 2 wesentlich besser als auf der anderen Seite. Allerdings hab ich bei den Plattengängen am Bug einen ziemlichen Versatz backbord-steuerbord "hingekriegt"..... [Blockierte Grafik: http://www.kartonbau.de/forum/wcf/images/smilies/cursing.png]


    Das Heck wiederum zeigte sich umso erfreulicher zu bauen. Für die senkrechten Barghölzer am an sich platten, jedoch in sich leicht gerundeten Heck habe ich 1mm-Evergreen-Vierkantprofile verbaut.




  • moin1 Tommi,


    das freut mich diesen Baubericht verfolgen zu dürfen, hab ich doch den gleichen Bogen im Stapel. freu 2 prost2
    Der Rumpf ist ja schonmal typisch Klueni-mäßig. Also astrein. daumen1 daumen1 daumen1
    prost2

  • N'Abend Freunde,


    Thomas, Stefan, Kurt & Pitter:
    Ich freu mich sehr, daß Ihr mich beim erneuten Gnag durch diesen Baubericht so treu begleitet! knuddel1



    Und weiter geht's am Minenkreuzer:
    So gaaanz fertig war er ja noch nicht, der Rumpf. Es fehlten noch die Ankerklüsen und der Wasserpaß.


    Zunächst die Klüsenherstellung:
    In die offenen Ovale wurden gerundete Kartonstückchen geleimt. Ordentlich mit Weißleim eingeschwabbert, um die Kanten zu glätten, wird
    die Schäselameng nach Trocknung mit einem Zahnstocher ein Loch für den Ankerstock gestochen.
    Aus Kupferdraht wird ein Oval geformt und mit Sekundenkleber auf die Klüse geklebt. Dieser Kupferring bildet auch den Wulst der Klüse.
    Sekundenkleber stabilisiert auch das Innere der Klüse.




  • Nun der Wasserpaß.
    Der wurde anhand der Bogen-Vorlage mit Maskierband abgeklebt und schwarz gepönt.
    Am Heck war dies besonders schwierig, da sich dieses seitlich stark unter den Rumpf rundet.
    Das Ganze sieht nun so aus, der Rumpf ist nun entgültig fertig, nun gehts in die Höhe.



  • Das mit dem "In-die-Höhe-wachsen" lasse ich doch erstmal schön sachte angehen....



    Zunächst standen nämlich die Minen-Schienen an, bevor irgendwas anderes aufs Deck kommt.
    Deren genaue Positionen waren aufgrund der Decks-Veränderung natürlich ebenfallsflöten gegangen.
    Aus dem Decksmaterial schnitt ich aufgrund des vorliegenden Bogen-Vorbildes die Schienen etwas schmaler aus, und klebte die Kartonstreifen zwischen die Karton-Quadrate, die schon befestigt sind.
    Die Schienen selbst bestehen aus einem beidseitig mit Sekundenkleber stabilisierten Kartonstreifen, ca. 0,7 mm breit, welcher aufrecht gegen die Kante der erhaben aufs Deck geklebten Kartonstreifen geleimt werden.
    Der Leim wird hierbei mit dem nassen Pinsel aufgetragen, so läßt es sich halbwegs sauber arbeiten mit den dünnen Dingern.....
    Eine Schiene wurde vorab vollständig gebaut, um auszuprobieren, ob das überhaupt so geht. Sie besteht aus mehrene Abschnitten. Aber es klappte genauso, wie ich es mir vorgestellt hatte.
    Für das Bemalen der schmalen Schienenstreifen war allerdingens eine sehr ruhige Hand erforderlich!


    Die oberen Kanten der Schienen habe ich mit einem Bleistift bemalt, das gab einen schönen, metallischen Effekt.
    Aber seht selbst:







  • SMS Albatross wuchs wieder um mindestens 5 mm in die Höhe....Die Brustwehr auf der Back war dran.



    Auf dem Bauplan war vorgesehen, daß der gesamte Brückenaufbau, hinter der Brustwehr, welche wohl auch als Wellenbrecher diente, mit einer halbhohen Umrandung versehen sein sollte.
    Ein Studium meiner Fotos zeigte diese Charakteristik des Baubogens nicht, also ließ ich sie weg und sorgte nur dafür, daß eine klare Kante das Backdeck nach achtern und im Bereich der "Arkaden" abschloß.
    Die Brustwehr ist nicht verdoppelt. Hierdurch geriet das senkrecht stehende Bauteil natürlich trotz Lackierung ziemlich empfindlich.
    Da solch eine Brüstung mit Sicherheit nicht ohne Schanzkleidstützen denkbar war, habe ich solche aus einem lackierten Abfallstück geschnitten und nach Augenmaß und Gutdünken gesetzt.
    Die geraden Kanten oben wurden mit dünnem, gereckten Weißmetalldraht verstärkt, auch eine solche Kante nach vorn ist auf den Fotos zu sehen.
    Das Ganze sieht nun so aus:




  • Und nun gab's den Unterbau der Brücke. Er wurde in üblicher Weise hergestellt, Bullaugen verglast, Augenbrauen, Scharniere etc.
    Hinzu fügte ich lediglich eine feste Boden- und Deckenplatte zur Steigerung der Stabilität.
    Den fertigen Unterbau habe ich mal lose in Position gesetzt, als Nächstes kommt das (schon mal lose probeliegende) Brückendeck drauf, erst dann wird das Ganze fest montiert.



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