Flakträger Krischan der Große / KMW² / 1:250

  • Hallo Freunde des Kartonmodellbaus,


    die Nibelungen-Werft hat wieder geliefert - Bau-Nr. 166 war ein Modell, dessen Vorbild wohl kaum einer kennt: „Krischan der Große“ wurde das Original genannt und fuhr – nein nicht für die Kriegsmarine, sondern für die Reichsluftwaffe.


    Der koksende Fettwanst hatte sich ja nicht nur jedes Flugzeug unter den Nagel gerissen mit seinem sattsam bekannten Ausspruch „Alles was fliegt, gehört mir!“; nein, er brauchte auch noch Fronttruppen (neben den Fallschirmjägern vor allem die „Luftwaffenfelddivisionen“, zumeist hervorragend ausgerüstet, aber sehr mäßig ausgebildet mit dem dann auch zu erwartenden „Erfolg“ an der Front) und auch schwimmende Einheiten, nämlich neben den Schleuderschiffen u.a. noch Flugsicherungsboote, Flugbetriebsboote, Tanker, Transporter, Schlepper, Nachtjagdleitschiffe, Torpedoschulfahrzeuge, Zielschiffe und „Flakschiffe“, die von der Luftwaffe allerdings zur Unterscheidung von der Marine als „Flakträger“ bezeichnet wurden.


    Einer dieser „Flakträger“ war nun „Krischan der Große“, bei Gröner auch „Flusi 1“ bezeichnet.


  • Wiki schreibt hierzu: „Die in der einschlägigen Literatur und auf Webseiten manchmal auch zu findende Bezeichnung „Flusi 1 (Flugsicherungsschiff 1)“ scheint auf einer Verwechslung mit dem ersten Flugsicherungsschiff der Luftwaffe, der „Krischan“ zu beruhen.“


    Wer nun recht hat, das vermag ich nicht zu beurteilen, aber gefühlsmäßig tendiere ich normalerweise mehr zu Gröner… zwinker2


  • Das Boot wurde 1940 bestellt und sollte im Rahmen einer möglichen Invasion Englands mit starker Flakbewaffnung Tiefflieger abwehren und den Luftraum an der Küste kontrollieren. Es war dann geplant, 100 dieser „Flakträger“ zum Einsatz zu bringen. Nur einer jedoch wurde gebaut, eben „Krischan der Große“, von 1940 – 1941 (Indienststellung 1942); eine zweite Einheit wurde zwar noch 1942 begonnen, aber der Bau wurde abgebrochen und alle Aufträge annulliert.


  • Der Grund dafür lag wohl im problematischen Antriebsverhalten des ersten Bootes – die Motoren konnten für Revierfahrt nicht gedrosselt werden; so mussten An- und Ablegemanöver immer mit Höchstfahrt gefahren werden, was überaus unfallträchtig war.


    Ein weiteres Problem war, dass die Geschütze des Bootes nur über zwei Bewegungsachsen verfügten und somit bei Seegang (womit ja außerhalb des Hafens nun immer zu rechnen ist – war vielleicht der Luftwaffe im Allgemeinen und dem Dicken im Speziellen unbekannt grins 2 ) die Zielsicherheit stark abnahm.


    Der „Flakträger“ wurde 1944 im Westraum bei Bergen aan Zee (Nordwestholland) von britischen Jabos versenkt.


  • Hallo Holger,


    heil zurück vom Strand? Nicht von den Touris zu Tode genervt worden? grins 2


    Ja, so Exoten habe ich immer schon gerne gebaut - muss ja nicht immer die "Bismarck" sein.... grins 1

  • Bewaffnung (diese liest sich recht eindrucksvoll für ein Boot dieser Größe – damit hätte man theoretisch problemlos jedes MGB der Alliierten in Grund und Boden schießen können):


    - 2 Flak 8,8 cm (allerdings nur vom Typ 18 – eine davon ersetzte man 1943 durch eine zweiten 2 cm Vierling)
    - 1 Flak 3,7 cm
    - 1 Flak 2 cm Vierling
    - 4 Wabos


  • Zum Modell


    Das Modell stammt aus der Konstruktionsfeder von Michael Lodd, der auch als KMW² bekannt war und viele kleine, oft weitgehend unbekannte Modelle von Schiffen v.a. aus dem WW II gezeichnet hat.


    Sehr passgenau gearbeitet, bietet das Modell beim Zusammenbau keine Schwierigkeiten. Einzelheiten wie der E-Messer oder die Geschütze sind auch sehr gut detailliert. Und die Farbgebung mit dem Tarnmuster ist auch interessant.


  • Ewig schade, dass die Modelle von KMW² nicht mehr erhältlich sind (seine Homepage gibt es nicht mehr und auch der Händler Alex-Modellbau, der immer seine Modelle im Angebot hatte, ist nicht mehr im Internet existent), denn hier waren Modelle zu finden, die von allen arrivierten Kartonmodellverlagen ignoriert wurden und unter Garantie weiterhin werden….


    Zum Glück habe ich mir alles, was es so in diesem Zusammenhang von Michael Lodd, gab, gesichert und werde die Modelle dann auch nach und nach bauen.


    Hier zum Abschluß mal ein Größenvergleich mit einem Räumboot der KM (im übrigen auch von Michael Lodd)...



    Fortsetzung der KMW²-Modelle folgt....


    Servus
    hvt

  • @Cux-Holger


    Vielen Dank, Holger, für Deine Daumen! freu 2


    Zwei dieser Exoten habe ich noch - die wurden im Harz unter verschärften Bedingungen (Schneeschauer auf dem Brocken, Tiefflüge von Hexen usw. grins 2 ) in der Ferienwohnung gebaut..... grins 2


    Servus
    hvt

  • Waaahnsinn, also wurde von Dir gebaut unter extremsten Bedingungen........

    Ja, mein HWUAS (Hexenwarn- und Abwehrsystem) funktionierte recht gut - ein drohender WInk mit dem Balmung liess die giftigen Damen dann immer wieder schnell in Richtung Brocken abdrehen. grins 2


    Vielleicht waren es auch ein paar schräge Töne von meiner Gitarre (die hatte ich nämlich da auch dabei) - nach ein paar Brandys (die wärmende Wirkung half im übrigen auch gegen die Schneeschauer) traf ich nicht immer die Saiten korrekt.....


    Servus
    hvt

  • Zwei dieser Exoten habe ich noch - die wurden im Harz unter verschärften Bedingungen (Schneeschauer auf dem Brocken, Tiefflüge von Hexen usw. ) in der Ferienwohnung gebaut....

    Vielleicht waren es auch ein paar schräge Töne von meiner Gitarre (die hatte ich nämlich da auch dabei) - nach ein paar Brandys (die wärmende Wirkung half im übrigen auch gegen die Schneeschauer) traf ich nicht immer die Saiten korrekt.....


    Nostalgiemodus EIN:
    Das klingt alles ein bisschen nach einer Reise mit dem "Herzblatt-Hubschrauber" und:
    "danach wurden die Zwei getrennt voneinander befragt..."
    Nostalgiemodus AUS


    Solche Modelle empfinde ich wie Trüffeln im Kantinenessen - da könnte auch ich schwach werden, trotz fehlenden Unterwasserschiffen.


    Danke für´s Zeigen und die interessanten Hintergrundinfos, Hagen.



    Viele Grüße
    Roland

  • heil zurück vom Strand? Nicht von den Touris zu Tode genervt worden?


    Ja, so Exoten habe ich immer schon gerne gebaut - muss ja nicht immer die "Bismarck" sein...

    Moin Hagen,


    Ja, melde mich zurück, bis es dann auf Abruf wieder an der "Reviera del Cux" für mich neue Einsätze gibt. daumen1 happy 2
    Nein, am Wochenende wahr mal kein Generve, nur alles sehr nette Gäste ! freu 2


    Nein, es muss nicht immer "Bismarck" (Hering) sein, auch die lütten Sprotten haben ihren Reiz ! happy1

  • @Cux-Holger
    Danke für Deine weiteren Daumen, Holger! freu 2


    @PRT
    Nein, mit dem Herzblatt-Hubschrauber waren wir jetzt nicht unterwegs, abgesehen von An- und Abreise waren wir eher zu Fuß - sind wir doch ca. 150 km durch den Harz marschiert während dieser 2 Wochen.


    Ja, diese Exoten (ganz besonders aus dem Bereich der "Dergls") haben es mir auch angetan.
    Vielen Dank, Roland!


    Servus
    hvt

  • sind wir doch ca. 150 km durch den Harz marschiert während dieser 2 Wochen.

    ...wenn das Wetter mitgespielt hat, war das bestimmt ein bereicherndes Vergnügen und eine sehr beachtliche Leistung!


    Als ich in meiner Jugendzeit den Harz mehrmals bewanderte, war der Brocken für uns DDR´ler noch ein unerreichbarer, sehnsuchtsvoll bestaunter Gipfel.
    Als Trost blieben uns nur die einheimischen Hexen grins 2




    Viele Grüße
    Roland

  • Moin Hagen,


    Dein "großer Krischan" weiß aber gut zu gefallen! cool1
    Kaum zu glauben, in welch dämliche Projekte die Reichs-Luftwaffen-Leitung damals die durchaus knappe Kohle der Steuerzahler gesteckt hat..... mafia1
    Und dann lässt sich das überflüssige Dingen auch noch von einer Hawker Typhoon in Grund bohren..... stirn1
    Vielen Dank für diese Vorstellung! danke 2
    lg.
    Tommi

  • Hallo Hagen,
    das ist ein Schiff, das ich noch nicht kannte. Aus der Not heraus sind damals schon recht ungewöhnliche kleine Einheiten gebaut worden.
    Es ist schon kurios, daß der dicke Meier über einige Schiffe die Oberhoheit beanspruchte. Nun ja, Bescheidenheit war bei ihm kein prägender Charakterzug.
    LG
    Kurt

  • Hallo Hagen,


    ein interessantes Modell mit einem geschichtlichen Hintergrund, den ich auch noch nicht kannte.
    Schade, dass die Modelle nicht mehr erhältlich sind, beide sehen gut aus daumen1


    Viele Grüße
    Dieter

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