Schaarhörn in Zivil und grau 1:250 Passat Verlag / HMV

  • Hallo Freunde,
    manchmal gehen Wünsche unverhofft in Erfüllung. Wie man aus Ringelnatzens "Als Mariner im Krieg" weiß, diente die Schaarhörn im WK I bei der Marine nd uch im WK II blieb sie nicht verschont. Da ich gerne Schiffe, die auch ein graues Schicksal hatten baue, wünschte ich mir schon lange eine graue Version der Schaarhörn
    Überraschung!!! Das Clubmodell 2016 von HMV enthält neben den schönen Teilen der kleinen Werft auch eine Schaarhörn in Kriegsbemalung und die soll jetzt under Das Messer und die Schere. Das Modell ist auf zwei Bögen komprimiert und es gibt dazu auch im Rahmen des LC-Satzes zum Clubmodell 2016 LC-Teile.



    Die zivile Version der Schaarhörn habe ich vor einigen Jahren im Vorgängerforum gebaut und der Bericht ist, wie viele andere auch, im Nirwana verschwunden. Was liegt da näher, als die Rekonstruktion des Bauberichtes mit dem bericht über den Neubau zu verbinden? So wird es also gemacht.

  • Hallo Freunde,
    eigentlich hatte ich gedacht, den ersten Baubericht eines Passat-Modells seit dem letzten Sommer hier
    einzustellen, doch ist Lars mir da mit der Planet zuvorgekommen. Nun dann der zweite Bericht, es ist ja auch
    das zweite vom Passat-Verlag veröffentlichte Modell.
    Da ich das Peilschiff Zenit gebaut habe, lag es natürlich nahe, ihm einen älteren Bruder zur Seite zu stellen.
    Überdies baut Norbert das gleiche Modell von HMV und da ist es reizvoll, die Unterschiede zwischen beiden
    Bögen zu sehen.
    Das Schiff wurde 1908 gebaut und diente nur kurz dem Senat für Lustreisen und der Behörde zu ernsteren
    Zwecken. Im ersten Weltkrieg wurde es zum Minensuchgeschwader eingezogen und diente dort als
    Kommandoschiff. Nachdem Joachim Ringelnatz zum Marineoffizier avanciert war, hielt er sich auch des
    öfteren an Bord auf und beschriebt dies auch in seinerm Buch "Als Mariner im Krieg". Bejamin hat uns ja eine
    graue Version der Schaarhörn von HMV in Aussicht gestellt . Das Schiff blieb dann bis in die sechziger
    Jahre als Behördenschiff im Dienst und erlitt anschließend ein recht trauriges Schicksal. Vor dem Abwracken
    wurde es mit viel Mühe durch einen Freundeskreis errettet und erstrahlt nun wieder in alter Schönheit.
    Der Bogen gibt den Bauzustand von 1908 wieder. Es sind zwei Bögen auf dem schönen Passat Karton und
    ein Verstärkungsbogen. Der Bogen ist wie bei Passat üblich von Henning Budelmann entworfen und wohl
    handgezeichnet. Die Konstruktion ist, wie im Verlag üblich, anspruchsvoll. Der Karton ist matt und nicht, wie
    bei HMV leicht glänzend.
    Die Bauanleitung ist noch geschrieben und zwar gut. Leider mutierten die Bauanleitungen bei Passat später
    zu besseren Teilelisten.
    Im Gegensatz zu neueren Produktionen des Verlages sind die Knicklinien noch auf die Bauteile gezeichnet.
    Die Aufbauten werden mit Stecklaschen befestigt. Der Verlag ist später zu dem meiner Meinung nach
    besseren System der auf das Deck aufzubringenden L-Profile übergegangen. Auch werden die
    Aufbauspanten noch durch Schlitze im Hauptdeck gesteckt. Auch hier geht der Verlag nun einen anderen
    und meiner Meinung nach besseren Weg. Die neuen Modelle sind als Glattdecks konstruiert, auf die das
    Spantengerüst für die Aufbauten aufgesetzt wird.
    Kurzum, man hat im Grunde genommen ein nach WHV Manier konstruiertes Modell vor sich, nur viel feiner.
    Doch das soll nun mal als Einführung reichen. Ich bin selber gespannt.



  • Zitat von Klaus


    Hurra, noch eine SCHAARHÖRN! Modelle dieses Schiffes kann es nicht genug geben
    Und ein Bogenvergleich ist äusserst reizvoll. Der Baubogen berücksichtigt sogar die für den
    Ursprungszustand richtige Anzahl der Kohleluken im Deck (vier Stück satt heute sechs)
    Viele Grüße vom SCHAARHÖRN-Fan Klaus

  • Nun wird es aber Zeit anzufangen. Dazu war für mich erst einmal die Frage zu klären. ob ich nicht den von
    HMV angebotenen Lasersatz verbauen sollte. Die schön gestaltete Bug- und Heckzier lockte da doch sehr.
    Ich habe mich aber dagegen entschieden, weil ich diese Kombi ´nicht für so ganz legitim hielt. Der Respekt
    vor dem Konstrukteur hielt mich davon ab, auch weiß ich nicht inwiefern die Bauteile beider Versionen
    kompatibel sind. Es gibt somit keine güldene Zier, da ich über Norberts Geschick nicht verfüge. Verbaut wird
    der Bogen mit ein paar Standardlaserteilen und etwas Handarbeit.
    Daß die Gleichung kleines Modell=leichter Bau nicht immer aufgeht, weiß ich ja inzwischen und der Respekt
    vor dem Konstrukteur erfordert, daß man auch bei kleinen Modellen alle Techniken einsetzt, die auch bei den
    großen Pötten angewandt werden.
    Das Spantengerüst ist klassisch. Sämtliche Spanten mit der bedruckten Seite nach achtern. Hiervon
    ausgenommen ist Spant Nr. 8 , der Markierungen für die Niedergänge vom Oberdeck trägt (Bild 1). Bei
    späteren Passat Modellen wird das Spantengerüst verdoppelt und ohne Laschen aufgeklebt, auch hat da
    auch ein kleines Schiff mindestens zwei Längsspanten. Man erhält so erstaunlich stabile
    Spantenkonstruktionen. Das Spantengerüst bei diesem Schiff ist mir ein wenig weich.
    Das Deck erhhält Montageschlitze und Lukendeckel (Bild 2). Das "gedeckelte" Spantengerüst kommt auf die
    Glasplatte (Bild 2).



  • Oh Schreck, das Schiff hat ein Dampferheck!
    Die Bordwand läßt sich aber erstaunlich gut anbringen (Bild 1 und 2). Die Innenschanz habe ich zuvor
    angeklebt und wenn man sich bemüht genau zu arbeiten, passen auch die Öffnungen der Klüsen
    übereinander . Am Heck habe ich allerdings bei der Innenschanz nicht unerhebliche Unterlängen (Bild
    3), die sich aber durch das Einkleben eines schmalen Kartonstreifens gut ausgleichen lassen.



  • Im Gegensatz zum Passat Modell kann die HMV Schaarhörn auch mit UWS gebaut werden (Bild 1). Es geht wie gewohnt mit Grundplatte und Mittelspant los (Bild 2). Die Querspanten sind unten abgefast, was einen spannungsfreien Sitz bewirkt. Leider haben wir auch hier noch die Konstruktionsweise mit durchgesteckten Knickspanten (Bild er 3 und 4). An Bug und Heck klebe ich noch klene Kartonecken ein, damit die Querspanten nicht so wackeln (Bilder 5 und 5).




  • Das Deck wird aufgebracht.
    Während der Bogendes Passat Verlages den Zustand der Schaarhörn vor dem Krieg darstellt, bildet das HMV Modell den aktuellen Bauzustand ab. Daher waren für den grauen Bogen ein paar Anpassungen nötig, die Benjamin auch vorgenommen hat. leider ht das bei den Kohleluken noch nicht geklappt.


  • Hallo Kurt,


    du hast ja bei den Modellen eine ganz schöne Schlagzahl drauf. Aber schön, dass du diesen Vergleich hier bringst.
    Hier schau ich gern weiter zu.


    Gruß Axel

  • Lieber Kurt,


    viel Spaß beim Bau der HMV-Schaarhörn! Ich habe sie vor einigen Jahren auch schon einmal gebaut und hatte dabei viel Freude. Ich hatte mich allerdings erst kurz Abschluss des Baus entschieden, noch das Unterwasserschiff anzubauen, weil ich es meinen Eltern als Standmodell schenken wollte. Nach einigen Retuschierungen konnte ich dann doch noch ein einigermaßen akzeptabeles Bauergebnis erzielen.



    eigentlich hatte ich gedacht, den ersten Baubericht eines Passat-Modells seit dem letzten Sommer hier
    einzustellen, doch ist Lars mir da mit der Planet zuvorgekommen.

    Vielen Dank für dieses große Kompliment, wenn du den im Nachbarforum tätigen Lars meinst! freu 2


    Viele Grüße
    Anselm

  • Servus Kurt,


    Viel Spass beim Bau dieses grauen, eigentlich schwarzen Gesellen...
    Meines Wissens war die Scharhörn während des WK 1 eine Zeitlang sogar Flottillenführer.

  • Hallo Axel,
    Hallo Ansel,
    Hallo Gerhard,
    Hallo Hagen,
    Hallo Holger,
    schön Euch dabei zu haben.
    Hallo Jürgen,
    herzlichen Dank für das schöne Bild. Im April bin ich au der Hafenrundfahrt ganz nah an dem schönen Schiff vorbeigefahren.
    LG
    Kurt

  • Die Aufbauwände sind im Stecklaschensystem gehalten und werden verglast (Bild 1). Die Montage ist unproblematisch, da die Bordwände noch nicht angebracht sind und man daher das Deck von unten her vorsichtig an die Unterkante der Wände drücken kann. Die Wände sollte man übrigens trocken einstecken und erst verleimen, wenn sie am Platz sind. Bringt man den Leim vor dem Einstecken auf die Laschen, weichen diese auf und man erlebt ein Waterloo.
    Bei dem Deck wurde der Rückseitendruck sinnvoll eingesetzt (Bilder 4 und 5).




  • Und auf die Aufbauten aufgeleimt. Im Gegensatz zu dem im normalen Sortiment des Verlages erhällichen Modell wurden hier die Niedergänge in der ursprünglichen Form wiedergegeben. Da sie sozusagen eine Rutschbahn in die See für auf den Beinen wackelige Senatoren waren, wurden sie später parallell zu dem Deck verlegt.



  • Jetzt sollten eigentlich mit zwei Niedergängen die ersten Teile aus dem LC-Satz verarbeitet werden. Ich sehe die neu konstruierten Niedergänge von HMV aber nicht als Verbesserung an. Der Spalt zwischen den Stufen ist für meinen Geschmack zu schmal geraten und die Stufen neigen zum Ausreißen. Trotz Anwendung der mir größtmöglichen Sorgfalt, kam nur dieses unmögliche Ergebnis heraus (Bild 1). Ich habe dann als Notlösung LC-Leitern eingebaut. Zwar verfüge ich über LC-Niedergände von GPM, die sich gut verarbeiten lassen, doch wären die für die Nischen zu breit gewesen (Bild 2).
    Am Bug und Heck werden noch Oberlichter eingebaut.



  • Ich bemühe mich weiter, den Rumpf so la la hinzubekommen. Da sind erst einmal die Plattengänge aufzubringen
    (Bild 1). Eine güldene Heckzier ist leider nicht, im Bogen sind nur Wappen und "Siegerkranz" vorhanden (Bild
    2). Das Ruderblatt ist separat und wird unter das Heck geklebt (Bild 3) und die Fehlstelle am Heck ist nun
    auch ausgebessert (Bild 4).



  • Bei Passat gibt es einen Schandeckel, der exactamente paßt (Bild 1). So schlecht ist der Rumpf dann doch wohl
    nicht geworden.
    Am Bug werden der Bugkorb und die Stevenplatte auf den Handlauf aufgesetzt (Bild 2). Da kommen auch
    gleich die Anker dran (Bild 3).
    In der Bauanleitung wurde vorgeschlagen, in die verdoppelte Ankerplatte einen feinen Schlitz zu schneiden
    und den Anker dann hindurchzufädeln denk1 . Ich hab den Anker in zwei Teile geschnitten und sie oben
    und unten auf die Ankerplatte geklebt. Das ging besser.



  • Und nun den Rumpf in grau bzw. schwarz. Zuerst werden die Bullaugen verglast und die Klüsen ausgestochen (Bild 1). Auch hier ist der Rückseitendruck sinnvoll eingesetzt worden (Bild 2).
    Ginge ich nach der Bauanleitung vor, wäre zuerst die Bordwand anzubringen und dann erst die Innenseite der Schanz aufzukleben. Ich entshließe mich aber zuerst die Innenschanz in die Bordwände einzukleben, da ich nur so den korrekten Sitz der Klüsen sicherstellen kann (Bild 3). Am Heck werden die Streifen vorgerundet, mitWeißleim verklebt und die Nähte mit schmalen streifen Butterbrotpapiers gesichert (Bild 4).



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