Seehafenassistenzschlepper RESOLUT, HMV, 1:250 - Kompaktbaubericht

  • Moin zusammen,
    bei meinem Filius und mir gibt es eine ausgesprochene Vorliebefür Schlepper. Das hatte ich schon im Baubericht über die BUGSIER 18 geschildert. Vor rd. neun Jahren habe ich daher die RESOLUT vom HMV als erstes Exemplar einer langsam wachsenden kartonalen Schlepperflotte auf Stapel gelegt.Die RESOLUT gehörte der Reederei Lütgens & Reimers, die inzwischen auch - übrigens zusammen mit der Bremer URAG - in einer anderen europäischen Reederei aufgegangen ist. Die typischen L & R-Farben fehlen also seit einiger Zeit im Hamburger Hafen... Insofern hat das inzwischen auch schon nicht mehr im Programm des Verlages befindliche Modell durchaus ein gewisses „Erinnerungspotential“…


  • Die ersten Schritte mit einem Modell sind ja allen vertraut: Stellprobe mit den Spanten (Bild 2), das Ganze zusammengebaut (Bild 3) und dann gut beschwert gut durchtrocknen lassen (Bild 4).



  • Der Rumpf ist im Bugbereich ein wenig kniffelig. Er setzt sich dort aus drei schmalen Streifen zusammen, die sich auch noch ziemlich ausladend gebärden sollen. Ich habe die bekannte "Seidenpapier-Laschen-Methode" diesmal ein wenig abgewandelt, indem ich bei den Teilen 18 bzw. 19 relativ große Seidenpapierstücke eingesetzt und die dann so komplett eingebaut habe (Bild 10). Dort habe ich anschließend die beiden übrigen Stücke eingebaut (Bild 11) und schließlich den Rumpf vorne mit dem Teil 20 abgeschlossen (Bild 12).








  • Weiter ging es mit dem Aufbau. Dabei habe ich das Deck 22 zerlegt, weil sonst die Wand Schlagseite nach achtern gehabt hätte. Aber so passte es wunderbar.





  • Danach ging es weiter mit der Vorbereitung des Schanzkleides, das aus mehreren Teilstücken zusammengesetzt wird. Klüsen und Speigatten sind dabei ausgestochen.



  • Klüsen sind regelmäßig durch einen sogenannten "Klüsenring" verstärkt, damit durchgesteckte Leinen nicht in das Schanzkleid einschneiden bzw. am Schanzkleid schamfilen. Auf dem Bogen ist das durch einen Aufdruck angedeutet. Ich habe bei meinem Modell auf zusätzlich angefertigte Kopien zurückgegriffen. Zunächst wurde Außen- und Innenteil ausgeschnitten und anschließend die Außenkante gefärbt. Nach dem Einbau wurde dann auch der innere Rand der Klüse gefärbt.
    Bei den Speigatten habe ich auf eine Verstärkung verzichtet. Dort ist im Druck zwar auch eine Art Ring angedeutet, aber bei Speigatten ist mir das so massiv noch nicht vorgekommen.




  • Auf diesen Bildern sind alle Klüsenringe eingebaut und die Kanten schwarz nachgepönt. Auch der Schandeckel, also die obere Kante des Schanzkleides, wurde schwarz gepönt. Ich hatte über einen schmalen Streifen aus schwarzem Tonkarton à la Handlauf nachgedacht, war aber (zunächst) zu dem Schluss gekommen, dass das zu massiv ausfallen würde. Dazu später mehr…
    Von einem Kollegen wurde ich seinerzeit darauf hingewiesen, dass die Schott-Türen parallel zur Unterkante der Wand angeordnet sind. Dadurch haben sie eine leichte Neigung nach achtern, was nicht dem Original entspricht. Auf dem Bild 35 kann man das ganz gut erkennen: das rechte Schott ist aufgeklebt und entsprechend ausgerichtet, das linke ist die aufgedruckte Version.
    Auch der Kasten für den Feuerlöschschlauch ist nur aufgedruckt. Ich habe den Kasten von einer kopierten Aufbauwand verdoppelt, ausgeschnitten, die Kanten rot eingefärbt und das Teil anschließend eingebaut (Bild 36).




  • Der erwähnte Kollege hatte außerdem darauf hingewiesen, dass die Brücke im oberen Bereich nicht ganz korrekt konstruiert ist. Das bedeutet, dass sowohl das Peildeck, als auch die achtere obere Fensterreihe schmaler werden muss. Beim Peildeck ist das nicht das Problem, aber besagte Fensterreihe? Von den vier dort vorhandenen Fensterchen sind nur die beiden mittleren richtig, die äußeren müssen jeweils kürzer ausfallen. Ich habe mich dazu entschlossen, das vorhandene Teil zu nutzen, es aber entsprechend einzukürzen.


    Aber der Reihe nach:


    Bei der Steuerhauswand 24 stellt man fest, dass auf jeder Seite die hintere der beiden nicht zu knickenden Laschen etwas zu kürzen ist, weil sie sonst mit dem Spant 12 kollidiert (Bild 38).
    Die Baugruppe 29 habe ich danach erstmal in ein paar Einzelteile zerlegt und zunächst die beiden Seiten mit der Wand 24 verbunden. Die achtere Fensterreihe habe ich anschließend stückweise aufgebaut. Zunächst habe ich einen Streifen aus dem kopierten Bogen als Grundlage eingebaut. Im Bild 39 wird deutlich, wie zu groß das Teil geraten ist; beim einseitigen Überkragen umso deutlicher. Natürlich wurde der Überstand sauber abgeschnitten. Danach habe ich den Fensterstreifen so zerlegt, dass die beiden mittleren Fenster erhalten bleiben und die Rahmen der beiden äußeren jeweils noch als Ansatz vorhanden sind. Dieser Teil wird anschließend nach den unteren Fenstern ausgerichtet eingebaut (Bild 40). Danach werden die beiden Seiten so weit eingekürzt bis sie passen. Die Schnitte fallen mit bloßem Auge betrachtet so gut wie gar nicht auf (Bilder 41 und 42). Und so stimmt es auch mit einem Bild von der RASANT überein, das in dem Buch "Schlepper" von Jan Mordhorst zu finden ist.



    Im Anschluss ist mit der Reling 26 das erste Ätzteil an der Reihe (Bild 43)




  • Weiter ging es mit den beiden Niedergängen vom "Schornsteindeck" zum "Brückendeck" (Bild 46). Hier ist auf der Innenseite kein Handlauf vorgesehen. Ob das bei der See-BG durchgeht? Danach war noch ein Staukasten vor dem Aufbau dran (Bild 47).


  • Auf dem Vorschiff sind die weißen Flecken verschwunden. Neben dem Staukasten finden da noch vier Winschen ihren Platz sowie ein Poller. Weil mir die lediglich verdoppelte Version ein wenig zu "schmalbrüstig" erschien, habe ich die Teile - bis auf die Fundamente - auf vierfache Stärkegebracht. Danach wurde der Apparat zusammen gebaut, dann schwarz gepönt (war so bei L & R) und auf dem Vorschiff untergebracht. (Bilder 48 und 49)
    Auf Bild 50 ist der mittlere Teil der Scheuerleiste im Bugbereich zu erkennen. Ich habe den als erstes eingebaut, die beiden"Puffer" kommen anschließend als Nächstes dran.



  • Anschließend war die Heck-Fenderung an der Reihe. Auf das - verdoppelt etwas widerspenstige - Teil 35 werden die "Puffer" 35 a geklebt und zwar auf die bei 35 hellgrau belassenen Flächen. Nebenher wurden noch ein paar Schanzkleidstützen selbst geschnitzt und die beiden restlichen Poller auf dem Achterdeck eingebaut.
    Durch die Schanzkleidstützen hatte ich mir sozusagen selber die Rute vor den Hintern gebunden: Jetzt konnte man auf einen Schandeckel nicht mehr verzichten...



  • Weiter ging es mit dem Schlepphaken, der auch schon auf diesem Untersatz nur Reserve war, und den beiden auf dem Achterdeck (!!) befindlichen Ankerwinden.



  • Der Schlepphaken ist nur auf „stand by“ und zur Seite verschoben. Die Kartonkette habe ich durch eine "richtige" Ketteersetzt, die "Ätzkette" überzeugte nicht wirklich, die war genau so platt wie die Kartonversion.



  • Als nächstes war die Schleppwinsch an der Reihe.


    Das angehängte Bild hat mein Filius bei seinem Praktikum auf der BUGSIER 18 geschossen. Ich habe das seinerzeit als Vorbild für die Umsetzung auf der RESOLUT genommen. Die eigentliche Schlepptrosse ist auf der Winsch aufgetrommelt. Ein angesteckter Vorläufer ist auf dem Achterdeck aufgeschossen, das Ende auf dem Schandeckel klar zum Anstecken an die von dem zu schleppende Schiff heruntergegebene Wurfleine.


    Auf dem Schlepphaken liegt einsatzbereit eine Schlepptrosse für den Notfall, die in der Kiste schräg achter der Winsch aufgeschossen liegt.


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