Verdrehte Schweiz, made in Austria

  • Servus und Grüezi!


    Nicht nur die österreichischen Kollegen kennen die prima „Drehwürfel“ von Andreas / „Buddy“: in Mespelbrunn sorgen sie jedesmal für Begeisterung. Wobei Andreas die Urheberschaft nicht für sich reklamiert: entworfen habe sie Thomas Wiesler von den Steirer Modellbaufreunden. Nun, ich war von den bunten Würfeln in den Farben Österreichs, der Steiermark etc. so angetan, daß ich von rot-weißen Schweizerwürfeln in der Art von schmelzendem Raclette-Käse phantasierte: DAS wäre doch … zum Dahinschmelzen, nicht nur am 1. August!
    Andreas entschied spontan, eine Schweizer-Version der verdrehten Würfel zu entwerfen. Und zwar nicht nur eine, nein, zu meiner großen Überraschung und Freude fand ich nur wenige Tage später gleich drei(!) Versionen im meinem Postfach, von denen eine mit dem amtlichen Wappenschild der Eidgenossenschaft problemlos auf dem Pult eines Bundesrates stehen könnte. Natürlich habe ich sie alle drei umgehend gebaut.


    Es macht enorm Spaß! Natürlich ist man fast entsetzt, wie krumm und total verdreht die Sache ab der dritten Klebelasche unweigerlicht wird, aber man weiß ja: das MUSS so sein! Und gerade deswegen musste ich oft spontan lachen. Man sollte die Seiten im 45-Grad-Winkel gut vorformen, und anschließend Lasche um Lasche kleben: es kommt sehr bald Spannung in den Kartonkörper, weshalb die jeweils vorangehende Stufe ausgetrocknet sein sollte, um nicht gleich wieder aufzuplatzen. Ich würde zudem empfehlen, die ersten und letzten Laschen zusätzlich zu teilen (ev. sogar alle), um den Wölbungen noch mehr Spielraum zu geben. Spaltenbildungen ließen sich nämlich nicht ganz verhindern (es gab an den Ecken auch kleine Ausbuchtungen). Das liegt an den Laschen, welche die Rundung in eine gewisse Knickung zwingen, die Spannung erzeugt. Je mehr Laschen, desto weniger Druck. Außerdem ist zu empfehlen, Boden und „Deckel“ von innen mit Karton zu verstärken, damit die Fläche eben bleibt. Natürlich muß man bedenken, daß am Rand die Klebelaschen der Seitenwände Platz finden müssen.


    Ob mit oder ohne Zusatzgefitzel: der Bau hat viel Spaß gemacht, und die verkrümmten Würfel wissen an jeder Ausstellung zu begeistern. Selbst der Meister der geometrischen Körper, Christoph Pöppe, musterte in Mannheim die „schrägen Typen“ mit größtem Interesse, und sein Kennerblick vermochte mir, dem Laien, sofort fachmännische Erklärkungen zu geben. Daher weiß ich, daß die erwähnten Spalten an meinen ersten Versuchen nicht der Konstruktion der Flächen, sondern allenfalls den ev. zu breiten Laschen geschuldet sind (darüber wurde an einem Münchner Stammtisch nämlich zuvor eingehend diskutiert). Nun, ich habe mir eine zweite Serie der Schweizer-Würfel ausgedruckt und werde den „Laschentest“ machen...





    Lieber Thomas, lieber Andreas: ganz herzlichen Dank für diese wunderbaren, witzigen Würfel, deren Bau und Betrachtung so viel Spaß und Freude bereiten!


    Beste Grüße
    Claudia

  • Hallo Claudia,
    kaum zu glauben, dass man einen Würfel so zerknautschen kann. wie geht das denn, ich dachte bisher immer, dass rechte Winkel rechte Winkel bleiben, dies Modell stellt die Geometrie auf den Hopf. Vielleicht kann man das nur begreiifen, wenn man es selber baut.
    Herzliche Grüße, Albrecht