Orchideenmantis oder Kronenfangschrecke von Pinoart (Canon Creative Park)

  • Hallo zusammen,


    bevor ich mich wieder mehr beweglichen Modellen zuwende, möchte ich mal wieder ein Tiermodell bauen. Meine Wahl viel auf ein faszinierendes und farbenfrohes Insekt:


    Orchideenmantis oder Kronenfangschrecke (Hymenopus coronatus)


    Fangschrecken oder Gottesanbeterinnen sind ja hinlänglich bekannt. Trotzdem hier noch die Kurzbeschreibung aus Wikipedia:
    „Die Orchideenmantis, auch Kronenfangschrecke genannt, ist eine in Südostasien verbreitete Fangschreckenart. Sie lebt im mittleren und höheren Laub- und Blütenwerk und ernährt sich dort von nektarsuchenden Insekten, die durch das blütenähnliche Aussehen der Fangschrecke erst angelockt werden.“


    Wie bei allen Fangschrecken ist das Männchen der Orchideenmantis etwas kleiner als das Weibchen und muss bei der Annäherung an ein Weibchen aufpassen, nicht als Beute begriffen zu werden.


    Das Insektenmodell stammt wieder aus der „Feder“ des begabten Zichners von Tiermodellen: Katsuyuki Shiga (Pinoart). Es kann auf dieser Seite im Canon Creative Park heruntergeladen werden. Von diesem Künstler habe ich Euch schon den weißen Löwen (hier) und erst kürzlich den Phönix (hier)vorgestellt.



    Bild 01: drei Seiten Anleitung.
    Auf der ersten Seite ist das fertige Insektenmodell abgebildet (nebst allgemeinen Bauhinweisen). Die eigentliche Anleitung ist eine reine Bildanleitung und recht ausführlich.
    Man erkennt, dass eine Menge an Teilen gerollt und geformt werden muss.



    Bild 02: drei Seiten (DIN A4) mit Bauteilen.
    Insgesamt 45 Teile sind zu verbauen, also wieder recht übersichtlich. Gedruckt habe ich mit einem Tintenstrahldrucker auf 160g-Papier..


    Ein paar Verfeinerungen werde ich vornehmen, z.B. die Zacken der Fangarme ausschneiden und ein paar Laschen umbauen. Sonst bleibt es bei der Vorgabe, die ja eigentlich schon perfekt vorbereitet ist.


    Viele Grüße
    Christoph

  • Hallo Christoph,


    auf dieses kleine Ungeheuer bin ich gespannt - in Natura konnten wir erst ein einziges Mal eine Gottesanbeterin sehen (das war in Südtirol)...


    Gibt's die Beute der Fangschrecke auch als Kartonmodell? grins 2


    Servus
    hvt

  • Hallo Christoph,


    das ist ja cool, mit der hab ich auch schon geliebäugelt. lieb1
    Dann weiß ich ja wo ich abkucken kann .. grins 1
    Viel Spaß dabei..


    LG Ralf

    Modellbau ist wie pupsen, ....wenn man es erzwingt wird's Scheiße... sorry1

  • Hallo hvt, Ralf und Thomas,
    schön, dass Ihr hier dabei seid.


    @ hvt, das ist bestimmt ein Erlebnis, so ein Tier in natura zu sehen, ich konnte sie bisher nur im Zoo bewundern.


    Gibt's die Beute der Fangschrecke auch als Kartonmodell?

    Aber klar doch. Ich hätte etliche Insektenmodelle auf meiner Festplatte, leider nur sehr wenige die in das Beuteschema passen.
    Ein passendes wäre vielleicht die Fruchtfliege (hier vorgestellt).



    Müsste man dann halt skalieren. In der Natur wäre das wohl auch eher eine Beute für junge Fangschrecken.


    Passend wär natürlich auch einfach eine zweite Fangschrecke, kleiner, als Männchen, dazuzubauen. Makaber, aber das ist halt mal so.
    Das ultimative Modell dazu gäbe, oder gab, es auch schon: Den Automaten von Keith Newstead "The Praying Mantis ", den ich schon lange suche. Walter Ruffler hat das Modell auf seiner Webseite (hier) vorgestellt.


    @ Ralf, das Tier macht bestimmt Spaß und ich werde mich anstrengen, eine vernünftige Vorlage hinzulegen zwinker2 .


    @ Thomas, das sind wirklich kleine "Monster". Es ist zwar kein Maßstab angegeben, aber wenn man die Bilder im Netz ansieht, auf denen die Tiere auf Händen rumkrabbeln, dann sollte das Modell hier schon in etwa lebensgroß sein.


    Viele Grüße
    Christoph

  • Hi Christoph,


    ich schaue auch mal wieder zu!


    Du holst immer so sauinteressante Sachen aus denn Tiefen der Vogesen.


    Klar kennt man die Canon-Seite, aber anfassen und bauen - wohl eher nicht. Zuschauen ist da wesentlich besser.

  • Hallo Oliver,
    es freut mich, dass Dir mein Beitrag gefällt.


    Hallo Andy,
    schön, dass Du auch dabei bist.
    Im Canon Creative Park gibt es immer wieder was zu finden. Oft auch was Ausgefallenes und damit auch für mich interessant


    Hallo zusammen,
    wie bei den meisten Tiermodellen, geht es auch hier mit dem Kopf los.



    Bild 03 Kopf und vorderes Brustsegment.
    Der Kopf ist nicht vollständig ausgeformt, er ist hinten und unten offen. Die beiden Antennen habe ich gleich abgeschnitten, die wären die ganze Bauzeit über nur im Weg. Später werde ich sie nochmal ausdrucken und wieder ankleben.
    Die Aussparung im Brustsegment ist für die beiden Fangbeine.



    Bild 04: hinteres Brustsegment.
    Man sieht die Aussparung für das mittlere Beinpaar.
    Am ganzen Modell sind jede Menge Faltungen auszuführen. Bei den schmalen Teilen ist so eine Papierklammer eine gute Falthilfe.



    Bild 05: Kopf und Brust sind zusammengefügt.


    Weiter geht es dann mit charakteristischen Fangbeinen.


    Viele Grüße
    Christoph

  • Hallo Adam und hj,
    schön dass Ihr auch dabei seid und vielen Dank für Eure Likes.


    Hallo zusammen,
    Insekten haben ja immer 3 Beinpaare, die meistens zum Laufen oder Krabbeln benutzt werden. Manche haben ihre Hinterbeine zu Sprungbeinen umgewandelt, die dienen aber immer noch der Fortbewegung. Die Fangschrecken haben das vordere Beinpaar zu einem perfekten Fangapparat umgeformt. Diese Fangbeine waren nun beim Modell zu bauen.



    Bild 06: die Glieder der Fangbeine.
    Jedes Bein besteht aus 3 Gliedern. Die beiden Vorderen können, ähnlich einer Klammer, zusammengeklappt werden. Blitzschnell wird das Opfer damit gepackt und eingeklemmt. Durch die Zacken an den Innenseiten der Glieder ist dem gefangenem Opfer ein Entkommen so gut wie unmöglich.


    Die Zacken werden nach der Vorlage nicht konturgetreu ausgeschnitten (siehe Bild 02, links). Ich habe es trotzdem gemacht. Zudem habe ich bei den mittleren Gliedern die Zacken zusammengeklebt, nach Vorlage sollten sie offen blieben. Das war schon ein wenig eine Fiselei, aber das Ergebnis war es wert.



    Bild 07: Die fertigen Fangbeine.
    Eine spitze Pinzette und eine dünne Stricknadel oder ein Holzstab sind beim Zusammenkleben sehr hilfreich.


    Das Einsetzen der Fangbeine in das Brustsegment war wieder ein wenig eine Fummelei. Ohne Pinzette ging da gar nichts.



    Bild 08: Halbe Fangschrecke mit Vorderbeinen.
    Das Vieh guckt schon jetzt recht keck aus der Teile-Box.


    Viele Grüße
    Christoph

  • Hi Christoph


    igittt, das Ding schaut ja gefährlich aus. Wo ist das Insektenspray ??
    Bin natürlich wieder dabei, auch wenn ich mich verspätet melde. Sauber gebaut bis jetzt. Wie immer............ klasse1

  • Hallo Thomas (Classic), Ludwig, Ralf, Andy, Helmut, Dieter, Adam und hvt,
    recht schönen Dank für Eure Likes.


    Hallo Andy,

    Du holst Dir aber Zeug ins Haus.....

    mir ist fast alles Zeug recht, solange es aus Karton oder Papier ist.


    Hallo Helmut,
    Kammerjäger brauch ich keinen, das Insekt ist ja folgsam und damit durchaus beherrschbar (auch bautechnisch - Danke für das Lob). Und wenn schon igitt, dann schau mal hier nach ... grins 2


    @ Thomas D., ich muss meine Aussage von oben korrigieren stirn1 . Das Modell der Orchideenmantis ist doch nicht lebensgroß, sondern viel größer. Die Weibchen dieser Art werden ungefähr 6 cm groß, die Männchen sind, wie oft bei den Insekten, um einiges kleiner, etwa halb so groß. Beim Modell dürfte es sich um ein Weibchen handeln. Damit sollte der Maßstab etwa 2,5 -3:1 sein.


    Hallo alle anderen,
    nach dem Anbringen der vorderen Fangbeine am Modell, fehlen noch die beiden hinterem Beinpaare. Die sind prinzipiell gleich zu bauen, und unterscheiden sich kaum in ihrer Form. Sie bestehen jeweils aus sechs Bauteilen.



    Bild 09: zwei Loben (Lappen)
    diese Verbreiterungen an den hinteren Oberbeinen sind typisch für die Kronenfangschrecke: Damit wird, wie auch mit der Farbe, das Aussehen einer Orchideen-Blüte imitiert. Die Lappen sind aus zwei Teilen zu erstellen. Damit sie etwas plastischer wirken, habe ich eine sie in der Mitte zusätzlich verstärkt.



    Bild 10 und Bild 11: das mittlere Beinpaar.
    Die schmalen „Füße“ klebe ich erst am Schluss des Baus an. Zur Stabilisierung habe ich sie mit zwei Schichten Lack behandelt. Die Klebelaschen zur Montage auf den Untergrund (siehe Bild 2, links und mittig) sind abgeschnitten.



    Bild 12: vorderes und mittleres Beinpaar an der Fangschrecke



    Bild 13 und Bild 14: das hintere Beinpaar.
    Der Aufbau entspricht den mittleren Beinen.



    Bild 15: Die Fangschrecke hat alle ihre Beine erhalten.
    Schaut jetzt schon gespenstisch aus....


    Jetzt fehlen noch der Hinterleib und die Rückenpartie.


    Viele Grüße
    Christoph

  • Hallo Andy, Adam, Dieter, Quintus und hvt,
    vielen Dank für Eure Likes.


    hallo zusammen,
    die Orchideenmantis war bisher eine Dame ohne Hinterleib, das soll sich nun ändern.



    Bild 16: Die Segmente für den Hinterleib.
    Dafür waren drei Ringe und ein Halbring zu formen. Die Kanten an den Übergängen der braunen Steifen und beim letzten rosafarbenen Segment habe ich die Kanten gefärbt.


    Nicht ganz einfach war das Zusammenkleben der Segmente. Man hat nur wenig Platz zum Greifen und kann die Klebelaschen nur schwer anpressen.
    Zwei Möglichkeiten der Montage:


    1. Alle Klebelaschen eines Teils mit Leim bestreichen und dann mit den nächsten Teil verbinden. So kann man gut den Leim auftragen, muss aber aber beim Ausrichten der Teile schnell sein. Da muss man sich dann schon klar sein, wo man hin packen kann und muss.
    2. Die Klebelaschen nacheinander verkleben. Dann hat man mehr Zeit zum Ausrichten, kommt aber nur noch schwer an die dann innen liegenden restlichen Laschen.


    Ich habe mich für die zweite Variante entschieden, Mit eine Leimflasche mit Kanüle oder mit einem Zahnstocher kann man den Kleber auch noch ganz gut auftragen. Es empfiehlt sich zuerst die steifen, dann die geknickten Laschen zu verkleben. Eine spitze Pinzette ist auch sehr hilfreich bei der Montage.



    Bild 17: der fertige Hinterleib.



    Bild 18: Die Fangschrecke wird langsam vollständig.


    Viele Grüße
    Christoph

  • Hallo Christoph,


    schön wird Sie,ein echter Hingucker. Bin gespannt wie Du Sie in Szene setzt.


    klasse1 ja 2



    LG Ralf

    Modellbau ist wie pupsen, ....wenn man es erzwingt wird's Scheiße... sorry1

  • Hallo Ralf,
    es freut mich, dass Dir das bisherige Ergebnis gefällt (ich habe Dir ja versprochen, dass ich mich anstrenge). Bilder von der fertigen Fangschrecke sind schon im Kasten, ich muss sie aber noch aufbereiten. Vielen Dank auch für Dein Like.


    Hallo zusammen,
    bei der Kronenfangschrecke war noch der Rücken zu schließen. Dazu sind drei Bauteile vorgesehen.



    Bild 19. Rückenschild und „gefaltete“ Flügel.
    Die Fangschrecken könne auch fliegen, wobei hier nach meinen Recherchen hauptsächlich die Männchen fliegen, auf der Suche nach den Weibchen.



    Bild 20: „ein schöner Rücken kann entzücken“.
    Die Teile passen wieder recht gut aufeinander.



    Bild 21: die Antennen.
    Ich habe sie nochmal ausgedruckt und die vorher abgeschnittenen Antennen hinten aufgeklebt und dann fertig ausgeschnitten. Vor dem Aufkleben wurden die Antenne mit Mattlack verstärkt. So schaut die Fangschrecke eigentlich ganz lieb, oder?


    Die „Füße“ hatte ich ja alle komplett ausgeschnitten und dabei die Befestigungslaschen entfernt. Ich wollte die Schrecke auch ohne Grundplatte platzieren können.
    Für die dauerhafte Aufbewahrung sind die feingliedrigen Beine ohne Stütze aber doch zu wackelig.
    Deshalb habe ich mir überlegt, wie ich die Orchideenmantis doch noch auf der vorgesehenen Unterlage befestigen könnte.



    Bild 22: Grundplatte mit Befestigungslaschen.
    Die Grundplatte habe ich nochmal ohne Klebemarkierungen gedruckt. Die letzten Fußglieder habe ich aus der Vorlage extrahiert und mit 120% vergrößert auch noch mal ausgedruckt. Mit je zwei selbst gestalteten Klebelaschen wurden sie in die Basis eingeklebt (vorher noch mit Lack verstärkt).



    Bild 23: Befestigung der „Füße“ an der Basis.
    Die „Füße“ der Fangschrecke können jetzt passgenau in die Befestigungsöffnungen geschoben werden. Bei Bedarf kann die Fangschrecke aber auch wieder abgenommen werden. Damit die Bodenplatte/Basis stabiler wird, habe ich sie vor dem Ausschneiden noch auf 1,5mm dicke Finnpappe geklebt.



    Bild 24: die fertige Orchideenmantis.
    Damit ist das Krabbeltier auch schon fertig. Weitere Bilder für die Galerie folgen noch.


    Fazit:
    Die Fangschrecke war Dank der sehr passgenauen und ausgeklügelten Vorlage von Katsuyuki Shiga (Pinoart) sehr schön zu bauen. Sehr gut hat mir gefallen, dass sie Knickmarkierungen der Farbe der Bauteile angepasst wurden. Damit sind sie kaum mehr auffällig. Insgeammt kein all zu schwieriges Modell, aber man benötigt schon ein wenig Fingerspitzengefühl. Ich habe mir erlaubt, das Modell ein wenig zu modifizieren, was aber für den Bauerfolg nicht notwendig ist. Wer noch weiter gehen will, und den Aufwand nicht scheut, kann aber z. B. die Knickmarkierungen ganz entfernen.
    Ich bedanke mich recht herzlich bei allen Lesern, Begleitern und Kommentatoren danke1 .
    Viele Grüße
    Christoph
    prost2

  • Hallo Christoph,


    Erstklassig, das Ergebnis überzeugt voll und ganz. Eine sehr schöne Arbeit. Perfekt gebaut.
    Gratuliere zum neuen Haustier.
    beifall 1 ja 2


    LG Ralf

    Modellbau ist wie pupsen, ....wenn man es erzwingt wird's Scheiße... sorry1

  • Hallo Andy, Adam und Ralf,
    vielen Dank für Eure Likes. danke1


    @ Andy, @Ralf,
    herzlichen Dank für Euer Lob.
    Es hat Spaß gemacht, an dem Insekt zu werkeln. Das wirkt sich auch auf das Ergebnis aus. danke1 freu 2
    Mal sehen was als Nächstes kommt - bei Canon ist ja auch gerade wieder ganz schön was los.


    Viele Grüße
    Christoph
    prost2

  • Irgendwie ist mir der letzte Eintrag vom 05.09. verlorengegangen, deshalb füge ich ihn nochmal ein:


    Hallo hvt, hallo Dieter,
    schönen Dank für Eure Likes
    hvt, schön ist die Kronenfangschrecke, ihre Beute wird den Anblick aber lieber meiden. Sie selbst muss aber auch vor manchen Beutegreifer in Acht nehmen.
    Der Anblick der Modell-Fangschrecke weckt auch Erinnerungen an die Horrorfilm-Klassiker „Formicula“ uns "Tarantula" (übrigens mal wieder am 5. Oktober, im RBB, zu sehen).


    Ich habe jetzt noch ein paar Bilder in der Galerie eingestellt.


    Viele Grüße
    Christoph