Douglas X-3 "Stiletto" / Paper Trade / 1:50

  • Hallo Freunde des bedruckten Kartons,


    als Modell mit der Bau-Nr. 180 (und als Abwechslung zu den Einfach-Modellen von WHV) wurde von mir die X-3 „Stiletto angeschnitten“ – ein Bogen, der von Paper Trade stammt. Die X-3 gehört zu den berühmten amerikanischen Versuchsflugzeugen der X-Reihe aus den 50ern, deren absolutes Highlight wohl die X-15 gewesen war.


    Gebaut habe ich daran von 11. – 21.08.2019; verbaut wurden 142 Teile, davon 19 nicht vom Bogen.


    Nach den Einfachmodellen von WHV, die ich ja vor kurzem erst vorgestellt hatte, war ich gespannt darauf, wie ein anderer Verlag an die Flugzeuge so rangeht und habe mir die „Stiletto“ ausgesucht – diese Modell hat mich auf Grund seiner futuristischen Formgebung schon immer interessiert.


  • Im Allgemeinen war das Modell recht gut konstruiert – marginale Passprobleme bei den Rumpfringen schreibe ich mal meiner eigenen „Handschrift“ zu. Es ist auch recht gut detailliert – so gibt es ein Cockpit, das schön ausgearbeitet ist. Letzteres habe ich allerdings nicht eingebaut – die X-3 hatte grüne Cockpitfenster (eine entsprechende Folie liegt dem Bogen bei), da hätte man von der ganzen Herrlichkeit kaum noch was gesehen – und ein Freund von „sinnlosen Arbeiten“ nach dem Motto „Ich weiß ja, dass es da ist“ war ich noch nie.


    Auch die Fahrwerksschächte können detailliert gebaut werden – hier habe ich ebenfalls zum großzügigen Verzicht gegriffen und zwar aus 2 Gründen:


    - Zum einen waren die Schächte für das Hauptfahrwerk so gelegen, dass sie am vorderen Rand eines Rumpfrings einzubauen gewesen wären, d.h. ich hätte alles vorne unten bei diesem Rumpfring sozusagen wegschneiden müssen – und da haben mich die wenig positiven Erfahrungen mit der WHV-Noratlas, wo ich die Kartoncockpitfenster durch Kunststofffolie ersetzt habe und beim Ausschneiden der Fensterflächen nur noch lapprige und nicht mehr formstabile Ringe hatte, davon abgeschreckt.


    - Zum anderen liegt ja die Maschine bei mir auf den Regalen nicht auf dem Rücken wie ein Maikäfer; da sieht man von dem ganzen Gebastel ohnehin nichts. grins 2


  • Aber auch ohne Fahrwerksschächte, die man bei normaler Betrachtung auch nicht sieht, und ohne Cockpitinnenausstattung macht die X-3 einen guten Eindruck, denke ich.


    Tragflächen und Leitwerk waren doch recht gut anzubringen – und so kann ich keine größeren Probleme vermelden.


    Mir hat der Bau jedenfalls doch recht gut gefallen – die X-3 ist auf Grund ihrer futuristischen Formgebung durchaus ein Modell, dass auf dem Regal die Blicke auf sich zieht.


  • Zum Original:


    Die Douglas X-3 „Stiletto“ war ein Experimentalflugzeug, welches An fang der 50er Jahre zur Erforschung von aerodynamischen Effekten im Hochgeschwindigkeitsflug bis Mach 3 gebaut worden war.


    Diese Vorgaben führten zu einem außergewöhnlichen Design mit einem langen, schlanken Rumpf und einem winzigen Tragwerk (das man später bei der F-104 wieder finden sollte), welches mit 850 Druck-, 150 Temperatur- und 185 Lastmesspunkten bestückt war.


  • Sie sah auf Grund ihrer Formgebung sehr futuristisch aus; jedoch konnte die Maschine nicht die in sie gesetzten Erwartungen erfüllen, was allerdings nicht am Design lag – es waren die Triebwerke, die hier Kummer bereiteten: Das von Westinghouse entworfene Triebwerk J-46, das für die X-3 vorgesehen war, geriet zu groß und konnte somit nicht in die Zelle der X-3 eingebaut werden. Somit musste man sich mit dem leistungsschwächeren J-34 begnügen. Damit konnten im Sturzflug gerade einmal Mach 1,21 erreicht werden, im Horizontalflug sogar nur Mach 0,95.


  • 2 Maschinen wurden gebaut, wobei die zweite Maschine auf Grund der doch recht mäßigen Leistungen nur noch als Ersatzteilspender verwendet wurde. Erstflug war 1952 (Konstruktionsbeginn 1949) und 51 Flüge wurden mit der X-3 unternommen (der letzte 1956), die dann der NACA doch noch einige brauchbare Ergebnisse lieferten.


    Die größte Pionierleistung wurde von der X-3 aber in Bezug auf die Reifenerbracht: Aufgrund der hohen Start- und Landegeschwindigkeiten wurden wichtige Erkenntnisse gesammelt, die in die Fertigung späterer Flug- und auch Fahrzeugbereifung einfloss.


  • Technische Daten


    Abmessungen: L 20,35 m / Spannweite 6,91 m
    Höchstgeschwindigkeit: Mach 0,95
    Dienstgipfelhöhe:11.580 m
    Reichweite: ca. 800 km


    Also wieder eine Maschine, die sich in die Reihe der Exoten aus den 50er Jahren recht gut einfügt, die ich schon in den letzten Monaten gebaut hatte….



    Ein Action-Bild gibt es diesmal nicht, da es mir nicht möglich war, das weiße Modell vernünftig freizustellen, um eine Fotomontage machen zu können.


    Das war's von der "Stiletto"...


    Servus
    hvt

  • Hallo Hagen,


    Stiletto ist schon ein passender Name für diesen fliegenden Piekser.
    Irgendwie sieht er aber auch elegant aus klasse1


    Danke für die Bilder dieses ungewöhnlichen Fliegers
    Dieter

  • Hallo Hagen,


    Dein Faible für Exoten bietet uns Betrachtern Einblicke, wie in eine Schatzkammer!
    Wieder klasse gebaut und fotografiert.



    Viele Grüße
    Roland

  • Servus edler Nibelung.


    Diew X3 von Geli war mit Zwölf das Objekt meiner Sehnsucht, mein Cousin hatte eine und ich wollte auch eine.
    Tja, der Wunsch ging voriges Jahr in Erfüllung als die X3 neu aufgelegt wurde....


    Schönes Modell, Klasse Fotos!


    Liebe Grüße


    Wiwo

  • Hallo HvT,


    alles andere als alltäglich und eine der Extremkonstruktionen aus den Flegeljahren der Überschallfliegerei. Klasse!
    In der Frontansicht erinnert sich mich an einen Igel, den ich mal aufgezogen habe. Wenn der versuchte, den Stachelbalg über die Augen zu ziehen und ich ihn daran hinderte, dann entwickelte er genau solche "Verbissenheitsaugen" wie sie bei der Stiletto zu sehen sind.- Einschließlich des langen Rüssels!


    Viele Grüße, Martin

    03.11.2022 fertig: Spitfire MK.V auf Schwimmern, Models by Marek, 2. Anlauf.

    09.10.2023 fertig: Wettbewerbsmodell Fairbanks Morse CFA-16 der Canadian National Railway, HS Design, 1:45

    18.01.2024 fertig: Batmobile, Christopher Spitler, 1:24

    20.01.2024 wieder begonnen: Supermarine Seafire LF MK.III, Models by Marek, 1:33

  • Hallo Hagen,


    eigentlich ist es kaum zu glauben, dass das Design dieses ultracoolen Flugzeugs von 1949 stammt. Vor vielen Jahren hatte ich mal die Wiederauflage des früheren Plastik-Bausatzes von Revell in den Fingern. Der Passgenauigkeit nach zu urteilen, muss der kurz nach dem Erstflug entstanden sein.
    Du hast wieder ein bemerkenswertes Modell erstellt! klasse1


    Schöne Grüße
    Andreas

    Hier bin ich Mensch, hier darf ich's sein.
    Goethe


    Es strebt der Mensch, so lang er klebt.
    Fast Goethe

  • @Didibuch


    Ja, die Optik ist schon außergewöhnlich und so gar nicht 50er-Jahre-like - sieht eher aus, als ob das Gerät einem SF-Film entsprungen wäre...
    Danke auch für die Daumen! freu 2 danke1
    @PRT
    Vielen Dank, Roland! Ja, ich stöbere halt gerne mal abseits des so genannten Mainstreams.... grins 2


    @wiwo1961
    Danke, Wiwo! Die "Stiletto" hat mich schon lange gereizt - aber immer kam ein anderes Modell dazwischen (wie's halt so ist bei Bastlern grins 2 )...


    @Martin
    Danke, Martin! Interessante Geschichte mit Deinem Igel - den hätte ich gerne mal gesehen bei seinen "Grimassen"!


    @Oldie
    Vielen Dank, Andreas! Ja, das Design ist für diese Zeit wirklich überraschend, das kann man wohl sagen...


    @Juergen
    Danke, Jürgen - leider ist mir hier kein Actionfoto gelungen. Hatte natürlich auch einen andersfarbigen Hintergrund ausgewählt für das entsprechende Basisfoto, aber trotzdem gab's (wohl durch den Blitz bedingt) immer wieder beim Freistellen Ausfressungen, so dass die "Sitletto" eher in "Schweizer Käsetto" hätte umbenannt werden müssen.... denk1


    Servus
    hvt

  • Hallo Hagen,
    den von Andreas erwähnten Plastikmodellbausatz des "Ameisenbären" habe ich als Schüler verbaut und fand das Flugzeug ganz toll.
    Da war natürlich die Freude groß, Deinen schönen Bau hier zu sehen.
    In Dortmund saß, so glaube ich, René Pinos an einem Bau der Stiletto, Von daher habe ich den Eindruck, daß der Rumpf schon ziemlich fordernd ist.
    LG
    Kurt

  • Hallo Kurt,


    vielen Dank!


    Ja, der Rumpf hat's vor allem dann in sich, wenn man die Fahrwerkschächte einbauen will, da hier bei dem betreffenden Rumpfteil die entsprechenden Teile vorne komplett weggeschnitten werden. Das dann nach Einbau der Schächte wieder in Form zu bringen, um das Rumpfteil an das vordere passgenau zu bringen, das stelle ich mir schon ziemlich kompliziert vor.


    Ich habe mir das erspart und nur den Rumpfteil an den Stellen, wo die Schächte wären, mit Cockpit-Grün gestrichen. Wenn das Modell auf seinem Fahrwerk steht, macht das dann den gewünschten Eindruck.


    Servus
    hvt

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