HMS Bellona Shipyard 1:96 im Nelson Chequer

  • Ein herzliches Ahoi an alle!
    Mein erster Baubericht…fängt mittendrin an. Die HMS Bellona ist ja ein sehr bekanntes Schiff, daher brauche ich hier nicht viel Worte verlieren. Und tatsächlich war sie mein erstes Kartonsegelschiffsprojekt - immer wieder schön, diese Wortneuschöpfungen - , denn immer schon wollte ich einen klassischen 74´er bauen: Die Victory war mir zu groß und – sorry – zu unproportioniert, und die Leopard, um ein Beispiel zu nennen, wieder zu klein, von ihrem Ruf ganz zu schweigen.
    Also die Bellona: 2013 erstanden, mit Schwung angefangen und dann 3 Jahre liegen gelassen…
    Aber zum derzeitigen Stand: Ich wollte die Bellona so bauen, wie sie in der napoleonischen Zeit ausgesehen haben mag, also so, wie sie auf dem Cover von Patrick O´Brian „The Yellow Admiral“ zu sehen ist: Im Nelson-Chequer und mit gekupfertem Unterboden.




    Das bedeutete auch ein paar Modifikationen am Achterschiff, aber gut, dass ich noch nicht so weit bin. Hilfreich ist und war die Unterstützung von kompetenter Seite: Mr. Brian Lavery ist eine nie versiegende Quelle der Inspiration und Sicherheit.



    Der Rumpfzusammenbau funktionierte problemlos, wie bei Shipyard gewohnt, die chaotische Bauanleitung und Zeichnung ließ nie Langeweile aufkommen („…also, wie gehört das Teil jetzt rum?...Komisch, die Nummer gibt es gar nicht…och, auf dem Bogen…und wie soll ich das jetzt noch verbauen?...Mist, das Teil war im Lasercut…und ich hab drei Stunden ausgeschnitten…“); Kenner etwas älterer Shipyard-Bögen wissen, wovon ich rede. les 2
    Neben der Kupferung und der anderen Farbgebung war auch klar, dass ich nicht an Deck „Beat to quarters“ brüllen lassen wollte; hieß: Die Geschütze blieben schön eingefahren, nur ein/zwei Divisionen sollten in der Hinsicht nachsitzen. Das sollte nicht nur das endlose Rollen von Geschützrohren reduzieren, sondern auch die Diskrepanz zwischen anwesender Besatzung und drohendem Knallzeugs weniger auffällig machen.


    Nach der unspektakulären Beplankung und Neulackierung, die wunderschön alle die vielen kleinen Ungenauigkeiten kaschieren half, dann die Frage: Wie gehe ich das doch sehr voluminöse Unterwasserschiff kostengünstig und doch effektvoll an? Die Lösung war so einfach wie arbeitsaufwändig: Word machts möglich. Ich druckte mir eine word-Tabelle mit (Kupfer)-Rechtecken des Standardmaßes 14 inch x 4 feet im Maßstab 1:96 verkleinert (was ca. einer Größe von 0,5 x 1,3 cm entsprach), packte sie auf ein DinA4-Blatt, druckte aus…schnippelte und klebte. Nach mehreren Monaten (gefühlten Jahren) und dem Konsum mindestens dreier Serien mit 24 Staffeln bei entspannter abendlicher Klebetätigkeit wurde der Rumpf dann mit Acrylfarbe kupferfarben gestrichen. Ich fands prima!





    Ah genau, Besatzung: glücklicherweise bin ich nach viel Stöbern auf Supplier der tabletop-Szene gestoßen, die jede Form von Figuren im 15/18mm-Genre anbieten, herzallerliebste Zinnfigürchen, die plus/minus zum Maßstab passen.
    Meine Bellona sollte „leben“ und es erweist immer wieder als zusätzlicher Ansporn, sich kleine Alltagsszenen für das Deck auszudenken. Nun ja, allzu weit bin ich da noch nicht, aber zwei Geschützbedienungen können schon mal gehörig schwitzen, und der Royal Marine an der Schiffsglocke versieht auch zuverlässig seinen Dienst.





    Die Kanonentakelung, auch so eine Fließbandarbeit, die nicht zu meinen Lieblingsbeschäftigungen zählt, versuchte ich auch pragmatisch und dem Maßstab entsprechend zu lösen…doch davon später mehr, denn auf dem Achterdeck muss ja noch das eine oder andere 9-Pfünderchen aufgestellt werden…



    Und noch eine Änderung: Eine tolle Fensterfront erfordert doch Einblicke, also habe ich mich entschieden, die Spanten des unteren Batteriedecks im Heckbereich wegzusäbeln, um Platz für den wardroom zu schaffen…und das Ganze dann noch mit LED beleuchtet, mal sehen, ob es später auch so funktioniert, wie ich mir das gedacht habe. Die LED-Beleuchtung war übrigens eine Idee, die mir erst kam, als der Rumpf schon zu war…darum das formschöne Kabel an der Backbordseite, das ich jetzt ertrage und zu ignorieren versuche…ging halt nicht anders.



    Soweit bis jetzt...später mehr

  • Hallo Nat,


    Fein ausgearbeitete Details. Die Textur der Decks ist auf ersten Blick altmodisch, aber nicht so deutich wenn alles zusammengeklebt ist.

    Liebe Grüsse an alle Mitkleber: Krisztián
    Leute, die Modellbögen kaufen denken, dass sie auch die Zeit kaufen, die für ihre Montage notwendig ist. Aber ich bin alt genug zu wissen, dass es nicht wahr ist.
    People buying model booklets think they also buy the time necessary for their assembly. But I am old enough to know it is not true at all. verlegen2 prost2

  • Hallo Nat,


    das verspricht ein interessanter und auch kurzweiliger Baubericht zu werden. Ich teile auch Deine Vorliebe für elegante Linien im Austausch gegen das dritte Geschützdeck: auch ich bevorzuge Zweidecker, Fregatten etc. Die Kupferung ist super geworden, Deine Geduld hat sich ausbezahlt!


    Wer die Tücken alter Shipyardbögen samt Umbau des Modells so souverän meistert, wird auch die korrekte Bildeinstellung hier im Forum anwenden können (dazu gibt es eine Anleitung und Erklärung in den FAQ). Für die Anordnung der Bilder gilt: je zwei nebeneinander, mit einem trennenden Leerschlag dazwischen. Dann Leerzeile, dann das nächste Paar. (Ist das erste Bild hochkant und die zwei anderen Querformat, ordnest Du die beiden letzteren nebeneinander an). Was da am Ende des einen Beitrags herumhängt (mit Bildnummer) ist nicht mit "Vorschau einfügen" plaziert worden. Bitte entweder noch einfügen oder löschen. Anschauungsmaterial gibt es in hunderten von Berichten und Beiträgen. Bitte sei so nett und bring das noch in Ordnung.


    Beste Grüße und danke im voraus,
    Claudia

  • Hallo Claudia,
    Asche über mein Haupt rotwerd1 , buchen wir das unter Anfängerfehler ab. Nach ein bißchen Rumprobieren habe ich es einigermaßen hinbekommen, ich denke, die Routine wird´s bringen frech 2 . @Krisztian: Danke für die Ermutigung...ich habe nicht so viel Ehrgeiz, was das Supern angeht. Das Deck nehm ich aus dem Bausatz, das reicht mir lala1
    Wo wir grad bei Fehlern sind. Einen Riesenbock habe ich mir beim Heckspiegel geleistet:
    Nun hat der Lasercutsatz hier hervorragende Bauteile, deren genaue Position man sich trotzdem mit Hilfe von Fotos (oder mit Brians Hilfe) zusammenreimen muss…
    Spätestens hier fiel mir auf, dass der Rumpf etwas verzogen ist…nicht zu ändern, aber relativ einfach zu kaschieren.
    Nicht so einfach zu kaschieren ist der oben erwähnte große Fail, den sich die Werftarbeiter hier geleistet haben: Wart ihr besoffen, oder was? Vor lauter Begeisterung über den schönen Heckspiegel setzen diese …doch die Seitengalerien 0,5 cm zu hoch an motz1 . Man sollte halt nicht bei schlechter Beleuchtung nachts um halb zwölf eben noch schnell die Innenwand der Galerien auf den Rumpf pflastern und dann euphorisch am nächsten Morgen loslegen, die Galeriespanten ankleben, beplanken und sich freuen, wie schön das doch aussieht und wie schön das oben abschließt…



    ...nur um dann festzustellen, dass es unten und zum Batteriedeck und zu den Leisten des Heckspiegels gar nicht mehr passt.



    Schlucken, grübeln, ärgern: Nochmal runterreißen geht gar nicht, also kleben wir seitlich zusätzliche Zierleisten an, die sich nach oben verjüngen, dann sieht es so aus, als gehört das so! Basta! Soll noch einer meckern! Aber die Werftbetreiber sollen bloß nicht davon ausgehen, dass die Regierung Seiner Majerstät jetzt noch den vollen Preis bezahlt! Egal: dem Zweck und der Seetüchtigkeit der Bellona tut das ja keinen Abbruch. Die "Schönheitsreparatur" steht heute abend, gemeinsam mit den letzten Zierleisten des Heckspiegels, auf dem Programm...
    Ah, noch was: Der Kapitän hat ein kleines Geheimnis: Er nutzt die eine Seitengalerie als "Hobbyraum" - man braucht ja schließlich nur eine Toilette verlegen2 . Da steht doch tatsächlich ein Modellschiff...aus Karton! Ja ist das zu glauben... (Ehre, wem Ehre gebührt: Das kleine Schiffchen hat mein Sohn produziert, genau wie die Hälfte der Figuren...ist doch irgendwie schön, wenn man sich da trifft...)



    Bis die Tage...

  • Ha, ha, der ist gut mit dem Hobbyraum! You made my day, Nat! (Und danke für das Nachrücken bei den Bildern!). Missgeschicke der beschriebenen Art haben wir wohl alle schon zu beklagen gehabt - und sie auf ungefähr dieselbe Weise behoben: man könnte wohl eine halbe Enzyklopädie aus Beiträgen zusammenstellen. Panne hin oder her, das Heck sieht sehr schön aus!


    Neugierige Frage (ev. auch an Brian, dessen Bücher auch ich sehr liebe?): warum hat der barocke Fries auf blauem Grund vorne an der Back die Neubemalung überlebt?


    Muß mal den "Bellona"-Bogen aus dem Stapel ziehen: wahrscheinlich ermesse ich erst dann in vollem Umfang, was Du da leistest.


    Beste Grüße
    Claudia

  • Ja heilig's Blechle, das nenn' ich mal einen Einstand nach Mass!
    Ein Baubericht, der bis ins letzte Detail mein Interesse weckt.
    Für mich einer der schönsten Segler, die als Kartonmodell auf dem Markt sind. Deine launige Art z schreiben trifft meinen Nerv absolut, das ist Unterhaltung, Weiterbildung und Augenschmaus in einem!


    Die Lösung mit dem UWS finde ich grossartig, sieht auch richtig toll aus! Das Beleben mit Figuren finde ich beneidenswert. Mir fehlen da leider die Fachkenntnisse um sowas halbwegs authentisch zu machen.
    Der Hobbyraum ist der Oberhammer! Und die gesamte Heckgalerie inkl. Beleuchtung ist natürlich ein Hingucker!


    Da bin ich extrem gespannt, wie das hier weiter geht. Ganz abgesehen davon, dass Dein Bericht mich motiviert, endlich wieder Zeit zu finden, an meinem bescheidenen Wölfchen weiter zu wurschteln.


    Viel Spass weiterhin!
    Beste Grüsse
    Peter

  • Hallo zusammen,
    erst einmal danke für die netten Kommentare. Die Aufnahme hier ist tasächlich so wie angekündigt danke1 .
    Claudia, zu deiner Frage nach dem Fries vorne an der Back: Tatsächlich war bereits ein Trupp mit Farbeimern und Quast unterwegs, um auch vorne alles schön schwarz und ocker zu pönen...doch dann wurde zur Rumausgabe gepfiffen und alles blieb stehen und liegen... prost2 .
    Ja, nicht ganz: Es existieren tatsächlich keine genauen Bilder der Bellona um 1800. Auf einem Bild vor Kopenhagen 1801 ist sie relativ klein mit zwei ockerfarbenen Streifen zu entdecken, ansonsten gibt es kaum etwas. Die wunderbaren Bilder von Geoff Hunt zeigen sie meist von hinten oder relativ klein. Da verfahre ich dann nach dem Motto: "Ich mach mir die Welt, wiedewiedewie sie mir gefällt" (frei nach A. Nahles...oder war das jemand anderes kratz1 ). Soll heißen, so kann es ausgesehen haben, muss aber nicht. Brian (Nelson´s Navy S. 65) sieht das pragmatisch - ich zitiere wörtlich: "The colour most used was the yellow ochre paint supplied by the dockyards, but the choice was left mainly to the captain...".
    Und mein Captain war offensichtlich der Meinung, dass ein bisschen Farbe vorne am Galion, an der Back und am Heckspiegel dem Erscheinungsbild ganz gut tut zwinker2 . Auch die Victory hat ja am Bug noch Reste blauer Farbgebung, wenn ich mich recht erinnere.
    Ah ja, da war ja noch etwas, was gerade gebogen werden musste. Der dockyard hat sein bestes getan und so sieht der fertige Spiegel jetzt erst einmal aus:



    Die hinteren Geschützpforten kommen dran, wenn die restlichen gemacht werden. Jetzt aber geht es erst einmal wieder an Deck. Das heißt, dass vorne 4 Karronaden, und hinten auf dem Achterdeck 14 9-Pfünder aufgestellt werden. Seufz, this will take some time arbeit2 .
    Karronaden bietet der Bausatz nicht, aber mein Sohn hat mir erlaubt, die Karronaden seiner "Mercury" zu scannen. Die erste ist schon mal ausgeschnitten und verstärkt, gerollt und vorbereitet.



    Mal sehen, wie sie fertig bemalt und getakelt an Deck aussieht.
    Ich melde mich...bis dahin

  • Erneut werden im Chatham dockyard die Werkzeuge zur Hand genommen. Wo waren wir? Richtig, die Karronaden. Wie erwähnt hat der Bausatz diese nicht vorgesehen...und ich bin mir auch nicht sicher, ob das Kaliber und die Größe stimmt, aber da die Karronaden der Mercury die einzigen sind, auf die ich Zugriff habe, siegt wieder mal der Pragmatismus. Die Bewaffnung der Bellona hat über die Zeit immer wieder gewechselt, was das "kleinere Knallzeug" denk1 angeht, also...so what! Her mit den Abenteuern!
    Die Lafetten wurden verstärkt und ausgeschnippelt und dann im passenden Gelb bemalt, die Rohre aus Papier gewickelt und seidenmatt schwarz bemalt:


    Hier schon mit Brocktau...und daneben sieht man meinen Versuch der Kanonentakel: zwei 0,5 mm-Pappstreifen werden in dem erforderlichen Abstand aneinandergeklebt, dann das Garn mit Hilfe von Nadeln in den richtigen Abständen aufgeklebt und anschließend die oberen Pappstreifen drauf:



    ...hmm...unscharf, ich mach die Photos nur mit Smartphone, und das hat man doch manchmal etwas den Datterich...egal...you get the picture verlegen2 . Anschließend werden die nun zusammenhängenden Kabel in den Blöcken klein ausgeschnitten und voilà: Die Kanone kann getakelt werden:




    Vielleicht sollte ich doch mal ´ne andere Kamera nehmen denk1 ...Bei genauem Hinsehen sieht man natürlich, dass das Tau nicht durch Blöcke geführt ist, aber für mich reicht das im Detaillierungsgrad. In einem anderen Baubericht (ich weiß gar nicht mehr wo) habe ich einmal gelesen, das der Detaillierungsgrad auch vom Maßstab und vom Betrachter abhängt. Das fand ich sehr plausibel und hab mir die Formel direkt notiert...wartet mal...wo hab ich sie...ah ja, da ist sie: G = D x M (G= Detaillierungsgrad, D= Betrachterdistanz, M=Maßstab). Ich weiß nicht mehr, wer die geprägt hat, aber ich find die absolut tragfähig. Im Falle der Bellona (und anderer Schiffe dieses Maßstabs) hieße das, das man alles detailliert abbilden müsste, was aus einer Distanz von 35 cm (Betrachterdistanz) gut zu erkennen wäre;... also alles, was man in einem Abstand von 33,5 m (0,35 x 96) zum Originalschiff gut sähe...also, bitte nicht zu nah drantreten frech 3 . Genauer brauch ich´s nicht zwinker2 .
    Die holende Part der Takel fehlt noch, auch die Taurollen...die mach ich, wenn alle Karronaden an Deck sind.
    Hier also die ersten zwei Karronaden auf der Back:



    Die nächsten beiden sind fast fertig, dann geht es weiter Richtung achtern mit den Hängemattskästen...
    Liebe Grüße und bis die Tage
    Nat

  • Hallo Nat,


    ich finde es ganz gut getakelt, auch wenn ich meine immer mit Blöcken getakelt habe. Wenn Du Betrachter zu 35 cm Abstand verurteilst, so finde ich es nicht zu weit entfernt, doch hüte Dich vor Klueni, er kommt immer mit beleuchteter Lupe und manchmal mache ich ihn nach!


    Viele Grüße
    Fritz

  • Ein Ahoi in die Runde,
    die dockyard hands haben sich auf den Heimweg gemacht, und die Werkzeuge hoffentlich gut eingeschlossen...
    Erst einmal danke1 für die likes und @Fritz: Danke für den Kommentar freu 2 ...wenn ihr zu nah herantretet, stell ich die Bellona eben etwas weiter weg rotwerd1 ...
    Aber zum Thema: Was haben wir geschafft?
    Auch die Hängemattskästen, oder doch besser die hammock nettings - nicht dass wir da Holzkästen an Deck zimmern, hier sollen Netze hin, damn you, wo sonst sollen sich unsere Marines hinter verstecken? - waren im Bausatz nicht vorgesehen, befinden sich aber laut Brian an den Seiten der Gänge zwischen Back und Achterdeck...da würde man ja auch sonst regelmäßig ins Wasser plumpsen...
    Wir wissen alle, wie schwer es der Royal Navy fiel, ihre Schiffe zu bemannen, und eine derartige künstliche Reduzierung der Besatzung lag sicher nicht im Sinne des Erfinders. Also her mit diesen "Kästen"!!
    Zunächst wird das Gerüst hergestellt, gebogen aus leichtem Kupferdraht und gerade gerückt, weil die oberen Abschlüsse der Bordwand hier leicht zum Deck hin abfallen (Mann, Mann, Mann, wer hat denn da wieder gepfuscht lala1 ), mit kleinen Kartonunterklötzen...



    Ein Marine kann es kaum erwarten, da Stellung zu beziehen...und das noch ohne Bemalung...Kerle!!
    Das Ganze dann schwarz anmalen und mit einem Netz versehen. Dazu dient ein Fliegengitter (weiß), das auch zunächst noch mit Acrylfarbe ocker bzw. taufarben getüncht wird...



    Ach ja, da sollen ja Hängematten rein: Die werden, drei an der Zahl, denn mehr sieht man eh nicht, wenn die Abdeckplane drauf ist, aus Zahnstochern und Papier gerollt:



    Zum Schluß die Abdeckung: Matten rein, Plane drauf. Die besteht einfach auf Papier, das bemalt und ein wenig zusammengeknüddelt wurde, damit es realistischer aussieht. Ob das gelungen ist, ist dem Betrachter überlassen - nein, nicht so nah rantreten ausguck2 - , ich bin zufrieden happy 2 ...



    Jetzt ist aber erstmal Feierabend...
    Liebe Grüße
    Nat

  • Hallo Nat


    Ich finde Deine Takelung absolut in Ordnung. Im normalen Augenabstand wird kaum einer den Unterschied zu einer perfekten Volltakelung erkennen. Und letztendlich soll es für Dich stimmen. Ich denke, dass einige von unserer Fraktion (mich oftmals eingeeschlossen) den Anspurch an uns selbst zu hoch stecken nd damit Dinge verwirklichen, die niemand sehen wird. Aber es macht Spass, selber zu wissen, dass man es gemacht hat happy1


    Weiter so, ich bin hautnah dabei!


    Beste Grüsse
    Peter

  • Shipyard Bauberichte finde ich immer besonders interessant.
    Klasse Arbeit legst du da hin!
    Die Bellona sieht irgendwie fast wie eine Baby-Victory aus... happy1

    Gruesse,
    Norm
    bä1


    Zehntausend Teile sind auch nicht schwieriger.
    Die dauern nur länger... les 3
    ______________________________


    Versemmelte Werke ach1

  • Hallo zusammen,
    erst einmal ein herzliches danke1 für die likes und die Kommentare. Viel weiter bin ich nicht...die Kestrel hat doch mehr Zeit in Anspruch genommen als sie sollte...aber jetzt ging es etwas weiter.
    Da das Festhalten der Hängemattsaufhängungen beim Trocknen so nervig war - ich habe tatsächlich gefühlte drei Stunden jedes einzelne Ding festgehalten, bis es sich endlich überlegt hatte, pappen zu bleiben schwitz1 - , habe ich mir eine ökonomischere Methode überlegt, die Dinger an Deck zu bringen: Hilfreich ist hier ein Holzstück von 110 x 12 x 5 (L x H x B), auf dem ich die Messingdrähte gebogen habe und auf das ich diese dann locker aufgesteckt habe.



    Dann konnte der Klotz mit den Drähten gemütlich an Deck aufgebracht werden und gemütlich trocknen (jetzt hoffe ich nur, dass ich den Klotz auch wieder unfallfrei da raus kriege... )
    ...und ich konnte in der Zwischenzeit die zweite Reling am Achterdeck vorbereiten: Zwei 2 mm breite Streifen auf dem Verstärkungskarton werden als Streifen ausgeschnitten, aufeinander geklebt und mit Sekundenkleber getränkt... und schon konnten nach dem Trocknen die kleinen Poller geschnitten werden, die diese zweite Reling tragen.



    Das ganze noch schwarz gestrichen (die beiden vorderen Poller sind noch nicht gestrichen) und fertig ist die Reling. Morgen geht es an Steuerbord weiter und dann kommen die 9-pounder, zwei Lafetten sind schon fertig.
    Bis die Tage und viele Grüße
    Nat

  • Hallo zusammen,
    @Fritz: Ja, es hat geklappt daumen1 ...und wesentlich unspektakulärer als befürchtet. Jetzt nur noch Netz, äußere Hängematten und Plane, dann kann es Richtung achtern weitergehen. In der Zwischenzeit ist die Steuerbordreling aufgebracht worden...und im dockyard zimmert man eifriug an den Lafetten. Hoffentlich kommt die Gießerei da noch mit...Rise to the occasion, please!



    Das Licht auf dem zweiten Foto war dann doch etwas dunkel...beim nächsten Mal stell ich ein ein paar Werftarbeiter mit Laternen daneben ängstlich1 ...


    Viele Grüße
    Nat

  • Hallo Fritz,
    ich habe auch lange nach einer Besatzung gesucht...und bin dann nach langem Fahnden in der tabletop-Szene fündig geworden. Dort gibt es offenbar eine Community, die mit 15/18mm großen Zinnfiguren Strategiespiele veranstaltet. In England ist das eine sehr rege Szene. Erst letzten Monat habe ich Stonewall Figures aus Cornwall entdeckt, die alle Arten von Besatzungen zur Verfügung stellen und das in bemerkenswerter Qualität...und auch nicht zu teuer. Zumindest bis jetzt nicht...mal sehen, was der Zoll nach dem 31.10. sagt. Allein dafür würde ich Boris "The Beast" Johnson gern persönlich in die Wüste schicken box 1 haue 1 ...


    Ansonsten kann man auch über den Internetauftritt der Firma worean (in Deutschland) fündig werden...allerdings ist hier etwas Geduld angesagt, da die Lieferung aus den USA mitunter ein paar Wochen dauern kann. Ich hab aber durchweg gute Erfahrungen gemacht. Die Figuren fallen unterschiedlich groß aus, passen aber gut in den Maßstab 1:100 +/-...
    Viele Grüße
    Nat

  • Ahoi Mr. Drinkwater,


    endlich komme ich mal dazu, diesen interessanten, höchst lebendig und humorvoll abgefassten Baubericht in Ruhe zu genießen und auch entsprechend zu würdigen. Da ich ja selber auch an einem Shipyard-Schiff aus dem Age of Sail baue, schaue ich hier natürlich mit besonders großem Interesse hin.
    Wie es so meine Art ist ( @petcarli -Fritz kann ein Lied davon singen grins 3 ), fange ich gleich mit einer Meckerei an. Die Bellona hat aus meiner Sicht leider diesen einen typischen Shipyard-Makel, den alle Schiffe, die in in der Anfangsphase von Shipyard herausgegeben wurden, haben, und zwar die nicht wirklich gut gelungene Holzstruktur der Decks. Aber in dem Maße, in dem Aufbauten und fein getakelte Geschütze das Deck beleben, fällt das immer weniger auf. *Meckermodus aus* grins 2


    Und das ist ja das Schöne an den Schiffen aus diesem Zeitalter: Es gibt jede Menge Hingucker, ob am Bug, am Heck, in der Kuhl oder auch "nur" am Unterwasserschiff. Und da wir grad mal um das Schiff herumschwimmen: Deine Kupferung ist vom Feinsten! Wie hast du die gemacht, mit der selbstklebenden Kupferfolie, die man ja bei Shipyard bekommt, oder anders?
    Mir gefällt deine Herangehensweise an dieses Projekt sehr gut, sicher auch, da sie der meinigen recht ähnlich ist. Kein Purismus in Bezug auf das gewählte Ausgangsmaterial, historische Quellen anzapfen, im Zweifel mutige "Es könnte durchaus so gewesen sein"-Entscheidungen treffen und nie den Spaß verlieren. daumen1


    Also, lange Rede, kurzer Sinn. Ich werde ab sofort regelmäßig hier vorbeischauen. Und da es demnächst auch auf meiner Werft wieder weitergehen soll, freue ich mich über einen Gegenbesuch. Ich lasse von meinem Loblollyboy schon mal eine Flasche des besten Rums aus der Getränkelast holen. zwinker2


    So long, Gruß


    Bonden

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