Saab Draken J35 WHV, skaliert auf 1:72

  • Einen schönen guten Tag in die Runde,
    über die Feiertage sind meine Bauarbeiten an der Werft im Segelschiffsbereich etwas in Stocken gekommen...die Werftarbeiter hatten Weihnachtsferien und ich nicht so wirklich Lust, allein an dem Unterwasserschiff meines Kutters oder den Kanonen der HMS Bellona zu schnitzen...also war Ablenkung gefragt, was kleines, was man nebenher neben Baumschmücken, Plätzchenbacken und Geschenke einpacken zur Entspannung auf die Schneidmatte legen konnte.
    Was passt besser als etwas, was mich dieses Jahr sehr beeindruckt hat: Ich war 2019 mehrfach in Stockholm und kam dabei an Linköping vorbei, der Heimat der Saab-Werke, wo es ein interessantes Flygvapenmuseet gibt (das für demnächst auf jeden Fall auf meiner todo-Liste steht)...und wo längs der Autobahn die Legenden der schwedischen Luftwaffe aufgereiht sind, darunter natürlich die J35 Draken und die legendäre J37 Viggen. Beide haben mich immer schon fasziniert und nun war endlich Gelegeheit, eine davon zu bauen.
    Nun ist der Maßstab 1:33 (den Bausatz von Fly habe ich auch in der Vorratstruhe) immer etwas, na sagen wir, voluminös und stellt immer wieder vor die Probleme, den Flieger irgendwo unterzubringen, also habe ich mich entschieden, den Möwe-Bausatz zu skalieren, dabei ein wenig umzufärben...

    und mich der Herausforderung zu stellen, die Cockpithaube aus Folie darzustellen. Und das in dem Maßstab...da ist Ärger vorprogrammiert mafia1 ...aber was man sich mal in den Kopf gesetzt hat...
    Also frisch ans Werk, Bange machen gilt nicht, auch wenn sicher der eine oder andere Kinken eingeklebt werden wird...
    Liebe Grüße
    Nat

  • ...und gleich weiter:
    Der Bausatz ist extrem passgenau und schon kleine Ungenauigkeiten schlagen sich in Dellen und Kanten nieder, gerade wenn das Modell etwas kleiner ist als vorgesehen:



    Das Cockpit habe ich dem Fly-Bausatz entnommen, entsprechend skaliert und vereinfacht, und davor liegt auch schon Göran Bengtsson, noch in grau...
    Ich habe mich akribisch an die Bauanleitung gehalten und man tut gut daran, die Öffnung für den Hauptspant der Tragflächen erst nach dem Runden und Verkleben auszuschneiden...ich musste diesen Teil zweimal neu machen rotwerd1 ...


    Der Pilot ist bemalt, das Cockpit fertig...also rein damit. Erst nachher fiel mir auf, dass ich das Ganze etwas zu weit vorne platziert habe.



    Da das den Gesamteindruck aber nicht katastrophal stört, bleibt das so. War schließlich Arbeit genug arbeit2 frech 2 .


    Bis hierhin und liebe Grüße
    Nat

  • Hallo Nat,


    interessantes Vorhaben! Die Draken von WHV habe ich auch schon mal gebaut und mir hat der Bausatz recht gut gefallen. Die Idee, ein skaliertes Cockpit einzusetzen, finde ich gut! daumen1


    Servus
    hvt

  • Hallo in die Runde,
    erstmal danke für die likes hüpf1 ...so bleibt man gern dabei...
    @ Hagen: Die unverglasten Cockpits und Hauben sind ein Hauptgrund, warum ich bislang immer vom kleinen Maßstab 1:72 Abstand genommen habe, obwohl hier ein gutes Angebot an Piloten und Bodenpersonal vorliegt...und das gehört bei mir immer irgendwie dazu. Die "Großen" in 1:33 brauchen aber, wenn sie fertig sind, immer so verdammt viel Platz...daher nun das Experiment, es mal im Kleinen zu versuchen zwinker2 .


    Bevor wir uns der Problemzone Kabinenhaube nähern, bleiben wir doch zunächst im ungefährlichen Bereich, nämlich da, wo man sich bei den großen Jets möglichst nicht aufhalten sollte: der "Düse". Gut, dass die bei unserer Draken "kalt" bleibt... augenbraue1 :


    An das Ende des Rumpfes wird das letzte Teil 11 stumpf aufgeklebt und da dann die fertige Enddüse eingeschoben. Das passt alles einwandfrei und erwartungsgemäß unspektakulär...



    Doch jetzt gilt´s: Göran wird etwas nervös, wenn er daran denkt, dass er mit dem Wumms im Hintern sein freundliches Gesicht ungeschützt den Elementen präsentieren soll. Her mit der Haube, tack!


    Nun ist Kopierfolie nur sehr schwer dazu zu überreden, Form anzunehmen und auch zu behalten, also greife ich (und die Techniker von Saab) zu einem Trick: Die Folie wird mit mehreren Laschen versehen, die dann in den Rumpf gesteckt werden, um die Kabinenhaube in der Form zu halten. Großes Bangen, ob das klappt...



    So sieht das Ergebnis zunächst aus:



    ...tief durchatmen, aussticheln und mit den Laschen am Rumpf befestigen, vorsichtig an den Kanten kleben...
    och sa ser det ut...



    Besser als ich befürchtet habe...zwar musste noch ein schmaler Streifen zum Kaschieren unten drunter geklebt werden...und Göran sitzt deutlich zu weit vorne...aber da es unwahrscheinlich ist, dass er sich in nächster Zeit per Schleudersitz veranschieden wird, kann ich damit leben. Er zumindest gibt mir ein Daumen hoch... ja 2
    Damit ist, glaube ich, mit das Schwierigste geschafft, jetzt gehen wir die Tragflächen an...ich freu mich schon auf die Lufteinlässe schwitz1 .
    Bis dahin und viele Grüße
    Nat

  • Hallo zusammen,
    es ging jetzt rasant weiter und die Saab ist tatsächlich fertig. War halt doch nur ein "kleines" Projekt.
    Etwas Respekt hatte ich noch vor den elegant geformten Lufteinlässen, die sich jedoch auch in diesem Maßstab gut formen ließen:



    In Verbindung mit der soliden Spantenkonstruktion der Tragflächen, die aus einer "Box" und diversen verstärkten Spanten bestand, ließ sich der "Flügel" ganz gut konstruieren. Falten, kleben, draufschieben...fertig:



    Der Kenner bemerkt sofort, dass mir bei der Umfärberei ein Faulheitsfehler unterlaufen ist: Ich war zu faul, das Hoheitszeichen wegzuretuschieren und habe daher den Außenflügel verkehrt herum umgefärbt, die Unterseite zuoberst...was ich aber dadurch kaschieren wollte, dass ich sie einfach seitenverkehrt anbauen wollte stirn1 ...die sind zwar von den Abmessungen wirklich völlig identisch, Ober- und Unterseite sehen aber doch etwas anders aus. Im Endeffekt kann ich damit leben... rotwerd1 lala1 .
    Bis dahin und viele Grüße
    Nat

  • Moin Thomas,
    zu deiner Frage: Ich nutze immer den Pritt Bastelkleber aus der...äh...Plastikquetsch"dose". Damit habe ich gute Erfahrungen gemacht, da er, auch wenn nur dünn mit Zahnstocher aufgetragen, lange genug offen bleibt, um zu korrigieren. Klebepatzer lassen sich in dieser Zeit auch sehr gut mit einem Zahnstocher wegwischen oder auf der Folie wegreiben. Ist ja nicht so, dass das bei mir nicht vorkommt... traurig1 ...
    Göran würde mir schon die Leviten lesen, wenn er nicht freie Sicht hätte haue 1 .


    Aber, wie gesagt, das Fliegerschen ist fertig, bleibt noch der Rest zu dokumentieren...
    Die zweite Tragfläche ließ sich problemlos ansetzen, der guten Konstruktion sei Dank, auch Seitenleitwerk und kleinere Luftleitbleche waren unspektakulär anzubringen:



    Vorne ist noch eine Stecknadel zum Einsatz gekommen und den Farbfleck auf dem zweiten Ring von vorne habe ich dadurch eliminiert, dass ich diesen auch schwarz überpinselt habe.
    Das Fahrwerk war in dem Maßstab etwas fummelig, aber gut detailliert und passte prima:



    Die Kombination von Scheiben und Flächen ist hier wirklich eine gute Lösung...ähnlich konstruiert das Bugfahrwerk:



    Jetzt noch alles an den Rumpf mit Hilfe kleiner Löcher, die mit Nadel vorgestochen und mit einem Zahnstocher vorsichtig auf den entsprechenden Durchmesser gedehnt wurden, und so steht die Draken nun auf ihren eigenen...äh...Beinen bzw. Rädern:



    Kurz hatte ich überlegt, ob ich noch irgendwelches Knallzeug unter die Tragflächen hängen soll. Der Bausatz sieht das nicht vor, da er ja eigentlich den Prototyp abbildet und ich ja hier eine Draken im Dienst der schwedischen Luftwaffe gebaut habe...hab mich aber wegen der schönen Linien des Fliegers dagegen entschieden. Außerdem kann man das ja immer noch machen, wenn einem was passendes unter die Hände kommt. Vielleicht passen ja die Raketen der J37 Viggen vom WHV auch hier...die kommt jetzt auch bald auf die Schneidmatte, denn die Draken hat, gerade in der Verkleinerung, sehr viel Spaß gemacht.
    Die Konstruktion war gut durchdacht, die Passgenauigkeit ganz hervorragend und, was den Dataillierungsgrad angeht. für 1:72 optimal. In 1:50 fänd ich sie wahrscheinlich etwas zu grob...


    Zum Abschluß einige Überblicksbilder:






    ...und jetzt Abflug flieger 1



    Wie gesagt, der kleine Schwede hat viel Spaß gemacht...die Viggen sollte jetzt nicht zu lange warten. Galeriebilder mache ich dann mal, wenn die Viggen fertig ist...im Moment liebäugel ich allerdings auch mit einem Tornado, auch in 1:72...mal sehen, was da Vorrang bekommt.
    Bis die Tage und liebe Grüße
    Nat