Ein neuer Baubericht und für mich eine Herausforderung.
Was es über die M-Klasse zu sagen gibt, ist im Netz schnell gefunden. Maßgebliche Personen in der britischen Marine(politik) waren um 1916 offenbar der Ansicht, dass ein U-Boot mit einem 30,5cm Geschütz Potential habe.
Nur zwei der geplanten vier Boote wurden in dieser Konfiguration fertiggestellt, die M-1 und die M-2. Die im Bogen dargestellte M-1 sank 1925 mit der gesamten Besatzung nach der Kollision mit einem Frachtdampfer.
In diesem Maßstab und mit einem derartigen großen Kaliber müsste sich ein optisch ansprechendes Modell ergeben, auch wenn der Bogen von der Detaillierung her recht karg ausfällt.
Meine Erfahrungen im Bau von Vollrumpfschiffen sind sehr begrenzt, die japanische I-25 in 1/100 von Halinski um es genau zu sagen und die ist mir nicht vorzeigbar geraten, deswegen wird der Bau für mich besonders spannend.
Ein massives Gerüst (alles 1mm) soll die erforderliche Stabilität bringen:
Wer genau hinsieht, wird auf der oberen Skizze zwei kleine Löcher erkennen - dort sollen später die Drahtstangen, die die Tiefenruder verbinden, durchgeführt werden, d.h. wer nicht auf den mm-Bruchteil genau beplankt, wird das nicht schaffen.Ich überlege noch, die Löcher massiv aufzuweiten.
Zuerst werden die vier Teile des Längsträgers (P1 - P4) auf Karton aufgeklebt und nach dessen Ausschneiden dann die Spanten W1-W23 eingeklebt.
Zur sauberen Ausrichtung der Spanten empfiehlt es sich die jeweils passende Längsaussteifung (Teile P5 - P12) trocken einzuschieben. Alle Schlitze knapp 1mm tiefer auszuschneiden hat nicht geschadet.
Die Längsaussteifungen wurden Stück für Stück eingeklebt, mir würde sonst immer der Kleber wegtrocknen, immerhin muss der in Schlitze und auf zahlreiche Kanten und dann müssen die Teile noch in die Schlitze gefädelt werden, was mit deren zunehmender Länge immer kniffeliger wird.
Also lieber Stück für Stück und dafür mit 1mm Karton als Lasche verbinden:
Das Ganze hat etliche Tage gedauert, weil ich den Kleber (UHU) nach jeder Längsaussteifung etliche Stunden aushärten ließ.
Es folgen die verschiedenen Segmente der Bootshülle. Hier hat man etwas Luft zum Schieben, weil sie sich unten schließen, wo später der breite Kiel draufkommt, aber aneinander müssen sie präzise passen.
Man könnte vielleicht je 2-3 Segmente mit den beigegebenen Klebelaschen verbinden und das Ganze dann auf das Gerüst schieben, aber das traue ich mich nicht. Lieber konventionell anfangen: Die Klebelaschen auf die entsprechenden Spanten kleben und nach deren Trocknen die einzelnen Segmente aufkleben, es wird sich zeigen, ob ich ein halbwegs sauberes Ergebnis schaffe.
Bei den verschiedenen Segmenten ist zu beachten, dass die Löcher für die Pfosten der Reling gestochen werden sollen, bevor man diese Teile formt. Alle diese Löcher befinden sich auf den dunkelolivgrünen Abschnitt der Segmente und sind nahezu unsichtbar (der kleine weiße Punkt unter der roten "87" ist ein schon druchnadelter Kreis).
Im unteren Bereich etlicher Rumpfsegmente befinden sich rechteckige schwarze Flächen (wenn man genau hinsieht, ist m.E. die Andeutung eines Gitters zu erkennen), das dürften die Flutventile für das Tauchen gewesen sein. Bilder vom Original sind zwar sehr selten, aber Bilder anderer Modelle zeigen diese Flächen offen. Dementsprechend wurden sie ausgeschnitten, verdoppelt und dann mit einem Streifen Karton passender Farbe aus der Rezerwa umklebt. Allerdings müssen die Längsseiten des so entstehenden offenen Kastens leicht gebogen sein, damit sie genau am gebogenen Rumpf anliegen.
Vollrumpfmodelle rollen gerne, insbesondere, wenn sie wie dieses U-Boot auch oben kein plattes Deck haben, auf das man sie legen kann. Zum Glück reagiert die M-1 diesbezüglich sehr gutmütig träge, aber ein Risiko will ich nicht eingehen.
Deswegen wurde der Ständer angefangen.
Dieser ist in Holzoptik gehalten und fällt dadurch auf, dass er für die Rückseiten von zwei der drei großen Längsträger aber keine Holzoptik hat - ärgerlich.
Eine offene Frage stoppte die Montage des Ständers: Wie exakt passt der Kiel in die Aussparung im Ständer? Eigentlich soll man alle Kanten des Ständers mit einem Streifen in Holzoptik bekleben (der passt genau, aber natürlich hat er für die Längsträger, bei denen es keine Holzoptikrückseite gibt, zu viel Tiefe), aber soll der Streifen auch in die u-förmigen Einschnitte für den Kiel geklebt werden?
Lieber warten, bis der Kiel dran ist - sollte die Bootshülle misslingen, ist der Weiterbau ohnehin zwecklos.
Eine Frage habe ich noch: Gibt es fertige Reling auch in 1/100?
Curmudgeon